Kurische Nehrung: litauische Sahara
Kurische Nehrung nennt man die fast 100 Kilometer lange und nur wenige Hundert Meter breite Landzunge, die das kurische Haff von der Ostsee trennt. Die südliche Hälfte der Landzunge gehört zu Russland (ehemals Ostpreußen), der Norden von Nida bis Klaipeda ist Teil von Litauen. Die aus mehreren Inseln zusammengewachsene Nehrung wurde wegen ihres in Europa einmaligen Landschaftsbildes mit Sanddünen, Wald und Meer zum Weltnaturerbe erklärt. Besonders bei Nida ragen die Dünen bis zu 60 Metern empor, sodass man stellenweise den Eindruck gewinnt, in einer Sandwüste zu sein. Durch die „litauische Sahara“ führen einige Wege, auf denen man selbst in der Hauptsaison oft ganz alleine ist.
Künstlerstädtchen auf der Kurischen Nehrung
Die Perle der Kurischen Nehrung ist eines der beliebtesten Urlaubsziele an der Ostseeküste. Nida ist mit seinen bis zu 60 Meter hohen Dünen, die sich bis in den russischen Teil der Nehrung erstrecken, einzigartig. Auffallend sind die bunten kurischen Holzhäuser in gepflegten Blumengärten. Sie werden als Wohnhäuser, Verkaufsläden, Bistros, Pensionen, Hotels oder Restaurants genutzt. Maler wie Corinth, Pechstein und Mollenhauer haben sich im 20. Jahrhundert von der einzigartigen Landschaft inspirieren lassen. Einen Besuch wert ist auch die Fischräucherei am Hafen. Am besten erkundet man die Umgebung zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Sommerhaus des Literaturnobelpreisträgers
Künstler und Schriftsteller verbrachten viel Zeit in Nida, unter ihnen der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann, der hier an seinem Josephroman arbeitete. Er verbrachte vor der Emigration 1933 mit seiner Familie die Sommerferien von 1930 bis 1932 in seinem Haus, und schrieb dort u. a. an seiner Romantetralogie Joseph und seine Brüder. 1967 wurde auf Anregung eines litauischen Schriftstellers eine Gedenkstätte darin errichtet. Heute ist das Thomas-Mann-Kulturzentrum mit 40.000 Besuchern jährlich das meistbesuchte Museum Litauens.
Nähere Informationen:
www.mann.lt