An der Elbe: Kaiserstadt Magdeburg
805 nach Christus war die Furt an der Elbe nur ein unbedeutender Handelsplatz. Doch nach dem Ende der Sachsenkriege begann ein rasanter Aufstieg. 150 Jahre später stand hier die Kaiserpfalz Ottos I. Magdeburg, die „mächtige Burg“, war unter den Ottonen zum Machtzentrum des Deutschen Reiches geworden. Neben dem Adel und dem Klerus entwickelte das Bürgertum ein neues Selbstbewusstsein. Davon zeugt das Magdeburger Recht, das Vorbild für viele deutsche Städte wurde. Zweimal wurde die Stadt vollständig zerstört. Das erste Mal im 30-jährigen Krieg und das zweite Mal am 16. Januar 1945. Heute ist der geschichtsträchtige Stadtkern an der Elbe wiederaufgebaut. Der imposante Dom, der erste gotisch konzipierte auf deutschem Boden, beherbergt das Grab von Otto dem Großen. Die Altstadt wird umgeben von Plattenbauten aus der DDR-Zeit, die teilweise aber interessant saniert sind.
Monumentale Gotik und Kaisergrab
Der Magdeburger Dom ist der erste gotisch konzipierte Bau einer Kathedrale auf deutschem Boden und einer der größten Kirchenbauten Deutschlands. Seine Ursprünge gehen zurück in das Jahr 937, als Otto I. ein Kloster zu Ehren des Heiligen Mauritius gründete, das bald Sitz eines Erzbischofs und nach seinem Tod die Grabkirche des Kaisers selbst wurde. Als die Kirche nach einem Stadtbrand beschädigt wurde, errichtete man eine viel größere im Stile der damals neuen Gotik, dessen monumentaler Raum bis heute die Besucher beeindruckt.
Hundertwassers Magdeburger Oase
Eines der letzten architektonischen Werke des Künstlers Friedensreich Hundertwasser steht in Magdeburg. Die grüne Zitadelle, wie der Künstler sein Bauwerk bei der Einweihung im Oktober 2005 selbst nannte, sollte eine „Oase für Menschlichkeit und für die Natur in einem Meer von rationellen Häusern“ inmitten der „Betonwüste“ Magdeburg werden, ein Beitrag zu Kunst und Kultur, der die Magdeburger polarisierte. Heute beherbergt der Bau 55 Mietwohnungen, Geschäfte, Restaurants und Cafés rund um die öffentlich begehbaren Innenhöfe sowie ein kleines Hotel.
Moderne Kunst in mittelalterlicher Architektur
Das Kunstmuseum am Elbufer enthält eine vielbeachtete Sammlung internationaler zeitgenössischer Kunst und Skulpturen. Eine produktive Spannung wird durch das mittelalterliche Ambiente der ehemaligen Klosteranlage erzeugt. Seit dem Jahr 2006 ist das Museum durch einen Rundweg von allen Seiten für Besucher zugänglich. Im Inneren laden der Kreuzgang, die einmalige Tonsur, die elegant gewölbte romanische Basilika und weitere Räume zum Betrachten und Verweilen ein.
Auf Radwegen links und rechts des Flusses
Die FAHRRAD MAGDEBURG Büchner GmbH direkt am Bahnhof verleiht Fahrräder und E-Bikes. Von dort aus kann man zu mehreren Tagestouren aufbrechen. Besonders schön ist eine Tour an der Elbe, die immer einsamer wird, je weiter die Domtürme in die Ferne rücken. Je nach Länge der Tour kann man eine Fähre zum nordöstlichen Ufer oder die alte Eisenbahnbrücke nehmen und dort auf ebenso schönen Wegen wieder zurück in die Stadt radeln.