Naturidyll an der Elbe: Waldemarturm im Wendland
Bis in die frühe Neuzeit wurde das relativ unfruchtbare Land zwischen der Lüneburger Heide und der Elbe von Slawen bewohnt, die von ihren deutschen Nachbarn als Wenden bezeichnet wurden. Erst im 18. Jahrhundert ist deren Sprache, das Polabische, ausgestorben. Geblieben sind die slawischen Ortsnamen und die eigentümlichen Dörfer, die man Rundlinge nennt. Die Höfe sind um einen runden Platz gruppiert, der das Ende einer Sackgasse bildet. Hinter den Häusern schließen sich keilförmig die Gärten und Felder an. Da das Wendland bis 1989 Zonenrandgebiet war, ist viel von der alten Idylle erhalten geblieben.
Kleinstadtidyll in der Elbmarsch
Die Stadt Dannenberg hat rund 14.000 Einwohner, und schon von Weitem sind die beiden Wahrzeichen zu erkennen: Der runde Waldemarturm und die spitze St. Johanniskirche weisen den Weg in die Fachwerkstadt. Cafés, Restaurants und Boutiquen laden zum Genießen und Bummeln ein. Die Region in und um Dannenberg bietet ein vielfältiges kulturelles Angebot zum Mitmachen und Mitfeiern das ganze Jahr hindurch. Naturliebhaber sind von der reichhaltigen Tier- und Pflanzenwelt beeindruckt, die sich in der Elbmarsch rund um Dannenberg angesiedelt hat.
Dokumente der deutschen Teilung
Der Ort Schnega befindet sich etwa fünf Kilometer von der einstigen innerdeutschen Grenze entfernt. Das Grenzlandmuseum präsentiert in seiner Ausstellung Teile der DDR-Sperranlagen, darunter den Grenzzaun I, den Sperrzaun II, die Grenzsäule mit DDR-Emblem, einen „deutsch-deutschen“ Grenzstein und eine Grenzboje aus der Ostsee. Ältestes Exponat ist ein sogenannter „Russenpfahl“, eine der ersten Grenzmarkierungen. Daneben sind verschiedene Fahrzeuge der Grenztruppen ausgestellt, der Mannschafts-Transportwagen LO 2002, ein Kübelwagen-Trabant P 601 und ein Motorrad MZ im Streifeneinsatz auf dem Kolonnenweg vor dem Metallgitterzaun.
Eine Fahrradtour
Die Radtour führt vorbei an runden Dörfern mit wendischen Namen wie Waddeweitz, Satemin oder Kukate. Sie erinnern an die slawischen Ursprünge der Rundlingsdörfer. Im Rundlingsmuseum in Lübeln wird die Geschichte der Rundlinge und der Alltag der Menschen in den letzten Jahrhunderten wieder lebendig und erlebbar. Auf halber Strecke kommt man durch die kleine Fachwerkstadt Lüchow, wo man in einem Café eine Rast machen kann. Unterwegs kommt man an offenen Ateliers von Handwerkern und Künstlern vorbei. Ein Besuch lohnt sich. (hin und zurück: 50 Kilometer, 3:15 Stunden, auf und ab: 140 Meter)