Deutschlands großer Strom im Osten ist kaum bekannt – zu Unrecht: Kein anderer Fluss ist hierzulande so ursprünglich, naturbelassen und lebendig. Das Oderbruch – eine kilometerbreite Feuchtlandschaft – ist ein Paradies für Wasser- und Zugvögel. Weite Teile werden durch einen transnationalen Nationalpark geschützt, dessen Wälder und Sümpfe man per Boot oder zu Fuß erkunden kann. Die wenigen Städte sind beeindruckend: allen voran Görlitz mit seiner einzigartigen Altstadt.
Diese Reise wird nach Ihren Wünschen individuell angepasst.
Wer die Stadt an der Neiße besucht, begibt sich auf eine Zeitreise durch ein halbes Jahrtausend europäischer Architektur. Mit Bauwerken der Spätgotik, der Renaissance, des Barocks und des Jugendstils gilt Görlitz heute als städtebauliches Gesamtkunstwerk.
Dabei kommt der Stadt zugute, dass sie im Zweiten Weltkrieg komplett erhalten und somit von den Bausünden der Nachkriegszeit verschont blieb. Die Altstadt beeindruckt mit reich verzierten Fassaden, kunstvollen Gewölben und bemalten Decken aus den verschiedenen Epochen. Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es eine solche Dichte aufwendig restaurierter Baudenkmäler. Zu den markantesten Gebäuden zählt das Rathaus aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.
Das Renaissance-Bürgerhaus von 1528 wurde durch den Bürgermeister von Görlitz als Tuchmacherhaus in Auftrag gegeben und steht in der Nähe des historischen Rathauses. Nach dem Ende des Sozialismus wurde es sorgfältig restauriert und von Familie Vits in ein gemütliches 4-Sterne-Hotel umgewandelt. Die rund 60 Zimmer verfügen teilweise über originale architektonische Stilelemente wie Holzbalkendecken. Das Frühstück ist üppig und der Service freundlich und professionell. Regionale und internationale Gerichte werden in der Schneider Stube zusammen mit hochwertigen sächsischen Weinen serviert. Moderne Annehmlichkeiten wie Sauna und Fitnessraum stehen zur Verfügung.
90 Minuten dauert die Führung durch die historische Altstadt von Görlitz. Sie gibt einen Eindruck von der architektonischen Vielfalt der Stadt und ihrer besonderen Geschichte auf der Grenze zwischen Sachsen, Böhmen, Schlesien und Preußen.
Der Spaziergang wird auch in Kellergewölbe und Treppenhäuser führen, die Besucher normalerweise nicht zu sehen bekommen.
Das fast 500 Quadratkilometer große Biosphärenreservat Spreewald liegt im Südosten Brandenburgs, nur ein paar Kilometer westlich von Cottbus und 100 km südöstlich von Berlin.
Es erstreckt sich entlang des Mittellaufes der Spree und berührt die Landkreise Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neisse. Der besondere Reiz des Biosphärenreservats liegt in seiner parkartigen, von zahlreichen Wasserarmen, den sogenannten Fließen, durchzogenen Landschaftsstruktur, in der eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt heimisch ist. Generationen von wendischen und deutschen Siedlern haben ein Mosaik von kleinen Wiesen, Äckern und Wald geschaffen, das noch heute den inneren Oberspreewald prägt. Charakteristisch für den Unterspreewald sind naturnahe Laubmischwälder.
Informationszentren gibt es in Burg, Lübbenau und Schlepzig.
Das Hotel liegt in Lübben auf einer Halbinsel, die von mehreren Spreearmen umgeben ist. Die 20 Zimmer und Suiten sind modern und in hellen Farben eingerichtet.
Im hauseigenen Restaurant wird morgens das Frühstück serviert, abends kann man hier in gepflegtem Ambiente essen. In der Stube werden traditionelle Gerichte aus dem Spreewald serviert. Auf der großen Terrasse, die sich über mehrere Ebenen erstreckt, können bei schönem Wetter alle Mahlzeiten eingenommen werden; im Außenbereich gibt es zudem noch einen Biergarten und eine Liegewiese am Fluss. Zum Hotel gehören ferner eine Bibliothek, eine Lounge und ein kleiner Wellnessbereich, in dem man sich in der Sauna oder bei einer Massage entspannen kann. Anwendungen sollten im Voraus gebucht werden. Kahnfahrten auf der Spree beginnen gegenüber vom Hotel und können vor Ort gebucht werden.
Seit Jahrhunderten war die Schorfheide Jagdrevier von Landesfürsten. Hermann Göring hatte ein Jagdschloss am Werbellinsee, das später von Erich Honecker genutzt wurde.
Heute wird die Wald- und Seenlandschaft durch ein Biosphärenreservat geschützt. Unterbrochen werden die Kiefern- und Buchenwälder von Seen Sanddünen und Mooren. Das stille, dünn besiedelte Land ist Lebensraum vieler vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten, In den naturnahen Wäldern brüten See-, Fisch- und Schreiadler, Kranich und Schwarzstorch. Biber und Fischotter sind über das ganze Schutzgebiet verbreitet.
Das älteste aller Schlösser im Oderbruch wurde 1550 als „Festes Haus“ erbaut – eine Übergangsform zwischen mittelalterlicher Adelsburg und dem späteren schlossartigen Herrenhaus. Im Laufe der Jahrhunderte überstand Schloss Neuenhagen den 30-jährigen Krieg, die Pest, Hungersnöte sowie Stürme und Feuer. Theodor Fontane notierte 1867: „Das Schloss Neuenhagen jenseits der Oder ist verhältnismäßig wohl erhalten bis auf den heutigen Tag.
Es wird bewohnt und bietet, wie wir nicht zweifeln, einen besseren Aufenthalt als mancher moderner Bau.“ Nach wechselnden Nutzungen in der DDR-Zeit wurde es ab 2011 von den neuen Besitzern liebevoll restauriert und zu einem Schlosshotel mit gutem Restaurant und Schlosskapelle umgewandelt.
Roland Schulz ist freier Journalist und lebt und arbeitet als Naturführer seit vielen Jahren in der Uckermark.
Auf einem Spaziergang mit ihm durch das UNESCO-Weltnaturerbe Grumsin lernt man die ökologischen Besonderheiten der Schorfheide kennen und erfährt viel über Land und Leute. Nach etwa sechs Kilometern und zwei Stunden erreicht man Altkünkendorf, wo es einen Imbiss gibt und man die örtliche Brennerei besichtigen kann.
Thomas Volpers ist Biologe und zertifizierter Landschaftsführer in der Uckermark. Nachdem er jahrelang im Okavango-Delta in Botswana geforscht hat, erkundet er heute eine mitteleuropäische Wasserlandschaft.
Er bietet Kanutouren durch den Nationalpark Unteres Odertal an. Auf der Fahrt durch die Polder und das Schilf sieht man je nach Jahreszeit Eisvögel, Seeadler, Milane, Kraniche und Wildgänse. Wichtiger jedoch sind dem Führer die ökologischen Zusammenhänge der Wasserwildnis. Die Kanufahrt wird unterbrochen durch Spaziergänge.
Die Gemeinde Ramin grenzt im Osten an die Oder. Nur wenige Kilometer östlich liegt die ehemalige Hansestadt Stettin.
Dennoch ist Ramin eine andere Welt. Nur zwölf Einwohner teilen sich einen Quadratkilometer in einer Landschaft; im bundesdeutschen Durchschnitt sind es 20 mal so viele. Die sanfte Hügellandschaft hat ihre Gestalt in der Eiszeit erhalten. Mehrere Seen liegen in den Senken zwischen den Grundmoränen. Die Moore wurden erst im 20. Jahrhundert entwässert. Eine frühgotische Feldsteinkirche zeugt davon, dass der Ort seit über 600 Jahren existiert. Das eingeschossige Gutshaus stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde von den Nazis als HJ-Schulungszentrum genutzt.
Der Künstlerhof liegt am Rand der winzigen Ortschaft Ramin, von wo man einen weiten Blick in das Naturreservat des Unteren Odertals genießt.
2001 haben die heutigen Gastgeber den denkmalgeschützten Dreiseithof gekauft und nach und nach in ein kleines Gesamtkunstwerk verwandelt. Die über hundert Jahre alten Backsteingemäuer beherbergen heute neuzeitlichen Komfort. Den Teich im großen Innenhof haben die Enten in Beschlag genommen, rings umher sind Sitzecken aufgebaut. Einen besonderen Platz nimmt die ehemalige Scheune ein, in der sich heute das Restaurant befindet. Die Torausfahrt ist verglast und eröffnet einen wunderbaren Blick in den Skulpturengarten. Der Hof versteht sich als Bühne zwischen Natur, Wohn- und Lebenskultur, wo Lebensträume erwachen und neue Ideen aufkommen können.
Wer in Gartz am Ufer der Oder steht und dem langsamen Dahinfließen des breiten Flusses zuschaut, der ahnt nicht, welche Vielfalt an Wasserwegen hinter dem gegenüberliegenden Ufer zu finden ist.
Moorfrösche, Rohrdommeln, die Himmelsziege und der Biber haben das Feuchtgebiet zurückerobert. Die Kanutour führt zu den Biberburgen. Die Führerin zeigt nicht nur den Weg, sondern erzählt auch vom Leben und Arbeiten der Tiere.
Tel.: +49 (0)2268 92298-17