Seltene Fauna und Flora: Dachs im Morvan
Das Granitmassiv in Burgund gehört geologisch zum Zentralmassiv. Wegen seiner dunklen Mischwälder und einsamen Heideflächen wird es auch als Montagne Noire bezeichnet. Die höchste Erhebung Burgunds liegt im Morvan: der über 900 Meter hohe Mont Haut-Folin. Die Region ist unfruchtbar und kaum besiedelt. Dafür gibt es seltene Pflanzen und Tiere: Rotwild, Europäischer Mufflon, Fasan, Rebhuhn, Auerhahn, Dachs, Fuchs, Wildkatze, Bussard und Habicht bevölkern das knapp 3000 Quadratkilometer große Gebiet, das heute durch einen Naturpark geschützt ist.
Prvinzstädtchen mit bewegter Geschichte
Die Kleinstadt mit 13.000 Einwohnern am Rand der dunklen Wälder des Morvan hieß einst Augustudonum, weil es unter Augustus gegründet wurde. Wegen seiner Lage an der Via Agrippa und dem Fluss Arroux gewann die Siedlung schnell an Bedeutung, wovon bis heute die römischen Stadttore und die Ruinen der Theaters und des Janus-Tempels zeugen. Tausend Jahre später erlebte Autun eine zweite Blüte. Grund dafür waren die Reliquien des Heiligen Lazarus, die Jahr für Jahr Tausende von Pilgern anzogen. Aus dieser Zeit stammt die romanische Kathedrale St-Lazare, die reich und kunstvoll mit Figuren ausgestattet ist.
Nähere Informationen:
www.autun-tourisme.com
Historisches Städtchen auf dem Morvan
Majestätisch erhebt sich die Stadt auf dem Morvan, einem nördlichen Ausläufer des Zentralmassivs, und überblickt das Tal des Flusses Cousin. Die Ursprünge der Besiedlung gehen in die Zeit vor rund 2.000 Jahren zurück. Bereits die Gallier erkannten die strategisch günstige Lage und errichteten an dieser Stelle eine Festung, die im Laufe der Zeit unter wechselnder Herrschaft weiter ausgebaut wurde. So sind die historischen Gebäude noch heute sicher eingefasst von einer Wehrmauer. In ihrem Zentrum liegt die im 8. Jahrhundert errichtete Stiftskirche Saint-Lazare. Viele Kunsthandwerker aus der Region haben sich in der Stadt ihre Ateliers eingerichtet und zeigen hier während der Sommermonate ihre Arbeiten. Aber auch ein Spaziergang außerhalb der Mauern lohnt sich. Über eine gewundene Straße spaziert man hier vorbei an sorgfältig erhaltenen Terrassengärten, die bereits im Mittelalter angelegt wurden.
Angeln, Baden und Segeln im größten See des Morvan
Der 3,6 Quadratkilometer große See ist der größte Wasserspeicher des Morvan. Die Staumauer wurde vom Deutschen Reich errichtet als eine der Raparationsmaßnahmen des Versailler Vertrags nach dem Ersten Weltkrieg. Heute ist der See ein beschauliches Freizeitzentrum. Man kann baden, angeln oder segeln. Rings um den See führt ein Fußweg. (hin und zurück: 14 Kilometer, 3:40 Stunden, auf und ab: 60 Meter)
Romanisches Bilderbuchidyll
Das 500-Seelen-Dorf am Nordrand des Naturparks Morvan gehört zu den schönsten Orten im Burgund. Es liegt im Schatten der Klosterkirche Ste. Madeleine, die zu den ganz großen romanischen Meisterwerken gezählt werden muss und heute Welterbe der UNESCO ist. Als Aufbewahrungsort der Gebeine der Maria Magdalena zog sie im Hochmittelalter Scharen von Pilgern an und war Ausgangspunkt des St.-Jakobs-Wegs nach Santiago de Compostela. 1146 stand der Ort im Mittelpunkt der Weltgeschichte, als Bernhard von Clairvaux in Ste. Madeleine den Zweiten Kreuzzug ausrief. Ab dem 13. Jahrhundert wurde die Echtheit der Reliquie bezweifelt, so dass der Ort in der Bedeutungslosigkeit versank und stagnierte. Seine mittelalterliche Bausubstanz sowie die idyllische Umgebung sind darum bis heute erhalten.
Nähere Informationen:
www.vezelaytourisme.com