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12.12.2011
Indienreise von Roland Jungkurth
„We`ve seen the Tiger“
Indienreise von Roland und Biggi Jungkurth
29. Oktober – 19.November 2011
Es war in jeder Hinsicht eine besondere Reise, in der Entstehung, in der Planung und dann die Reise selbst.
Eigentlich hatten wir Indien als Reiseziel gar nicht auf dem Zettel. Es stand nur fest, als Termin der November und dass es in ein Land gehen sollte, in dem es um diese Zeit warm ist. Nachdem uns die Reise nach Vietnam und Kambodscha mit Umfulana schon sehr gut gefallen hatte, kam uns wieder Asien in den Sinn und wir interessierten uns für eine Reise nach Thailand.
Mit diesen Eckdaten setzte ich mich mit Gabi Wixforth in Verbindung, die mir dann erzählte, dass nun auch Indien im Programm sei. Sie begann sofort zu schwärmen, wie toll es dort ist und das Land und die Menschen faszinierend sind. Gabis Begeisterung weckte unser Interesse und wir entschieden uns relativ schnell für die Reise nach Indien.
Mit Begeisterung von beiden Seiten wurde mit kompetenter und tatkräftiger Unterstützung von Gabi Wixforth, eine Reise zusammen gestellt und geplant, die unvergesslich werden sollte.
Ausgangspunkt unserer Reise war Neu Delhi. Von dort sollte es dann mit Auto, Fahrer und lokalen Führern zu den Schönheiten und Sehenswürdigkeiten Rajasthans gehen.
Wenn man als Europäer das erste Mal nach Indien kommt und in Delhi aus dem Flieger steigt, ist man sofort beeindruckt und ein wenig erschrocken, wenn man den turbulenten Verkehr und das Treiben auf den Straßen sieht.
Aber der Yoga-Kurs am Nachmittag des Ankunftstages bringt sofort Ruhe in den ganzen Ablauf. Wir waren im B&B im Journalisten-Viertel untergebracht und fühlten uns auf Anhieb wohl.
Am nächsten Tag war Stadtrundfahrt in Delhi angesagt. Unser junger kundiger Guide, studierter Historiker, führte uns zu den Highlights von Delhi. Mein persönlicher Höhepunkt war die Rikschafahrt durch Old Delhi.
Am nächsten Tag startete unsere Reise durch Rajasthan. Bei der Abholung am Hotel lernten wir unseren Fahrer Sukhwinder Singh kennen, der uns die nächsten 2 Wochen sicher über die Straßen von Rajasthan bringen sollte. Dies vollbrachte er mit Bravour, dabei mit ein wenig Schlitzohrigkeit und Humor aber immer sicher und stets um das Wohl von Madam und Sir besorgt.
Also ging es auf nach Agra. Dort wurde im Trident genächtigt, ein Umfulana untypisches Hotel, aber dennoch sehr schön.
Der Spaziergang durch den sehr lebhaften und bunten Basar von Agra mit seinen Gerüchen und seiner Geräuschkulisse war sehr beeindruckend und auch Agra Fort hinterließ durch seine Größe und Weitläufigkeit einen nachhaltigen Eindruck.
Der nächste Morgen sollte mit dem Besuch des Taj Mahal bei Sonnenaufgang den Höhepunkt des Agra Aufenthalts bringen. Dazu will ich nichts schreiben, da man die Eindrücke nicht in Worte fassen kann.
Über Fatehpur Sikri, der alten Hauptstadt des Mogulreiches, erreichten wir über halsbrecherische „Straßen“ Ramathra, wo wir beim „Maharadscha“ Unterkunft nehmen sollten. Eine alte Festung, die liebevoll restauriert wurde und jetzt 6 sehr schöne Zimmer und sehr gutes Essen bietet.
Die Wanderung nach Ramathra Village hat mir beim Aufenthalt dort am besten gefallen. Man konnte dort das Leben im ländlichen Indien erleben und bestaunen.
Unsere Reise führte uns jetzt in den Ranthambore Nationalpark, wo die „Royal Bengal Tigers“ gefunden und beobachtet werden sollten. Im dritten Anlauf ist es tatsächlich gelungen 2 Tiger zu beobachten. So konnten wir also stolz in unserer sehr schönen Unterkunft, verkünden „We`ve seen the Tiger“, was mächtigen Eindruck machte, da scheinbar nicht sehr viele Gäste bei der Tiger-Safari erfolgreich waren.
Mit stolz geschwellter Brust und voller Tigersachverstand machten wir uns auf nach Jaipur, der rosa Stadt. Dort fanden wir eine der schönsten Unterkünfte unserer gesamten Reise vor. Wir residierten also für 3 Nächte in einem alten Handelshaus inmitten des Gewühls von Jaipur gelegen. Mit seinem Innenhof ein Ort der Ruhe und Beschaulichkeit, wenn nicht gerade der Ruf des Muezzin aus den Lautsprechern der nahe gelegenen Moschee dröhnt.
Gleich nach unserer Ankunft machten wir uns auf zu einer Elefanten-Safari. Sollte sich jetzt zum Tigersachverstand noch der Elefantensachverstand gesellen? Aber keine Angst so weit kam es nicht. Auf dem Rücken der Elefantendame Eyma drehten wir eine halbstündige Runde durch niedriges Buschland und wurden danach mit einem Dinner versorgt. Fazit: Elefanten-Safari kann man machen, muss man aber nicht. Elefantensachverstand bekommt man jedenfalls nicht, außer dass man lernt, dass man für den Elefanten die Banane nicht schälen muss.
Am nächsten Tag war Stadtrundfahrt bei der das Fort Amer und das Observatorium am interessantesten waren. Tags darauf gab es einen historischen Stadtrundgang mit einem sehr netten und kompetenten Führer. Zum Schluss gab es noch ein Frühstück im Haus einer indischen Familie.
Danach ging es zum unserer nächsten Destination, dort haben 3 findige Jungs 13 Luxus-Zelte auf einem Staudamm errichtet. Die beiden Tage in der ländlichen Ruhe waren nach dem Lärm und der Hektik von Jaipur Erholung pur. Auf 2 Ausflügen wurden Vögel beobachtet und man lernte einiges über indische Landwirtschaft und indisches Handwerk. Nebenbei wurden wir wieder mit bester indischer Küche verwöhnt.
Nach 2 Nächten mussten wir leider diesen gastlichen Ort verlassen und machten uns nach Rohet auf. Auf diesem Weg machten wir noch einen Stopp in Jodhpur, wo uns ein filmreif gekleideter Guide (Jodhpur-Hosen, Lederslipper im indischen Stil und Australischer Cowboy-Hut) durch das Maharadscha Grabmal und Mehrangarh Fort führte, danach ging es weiter nach Rohet.
Das Hotel liegt in „the middle of nowhere” Vom Publikum her fühlt man sich in einen Miss Marple Film der 1960er Jahre versetzt. Leider hatte man die dortige Küche der Mehrzahl der Gäste angepasst. So wurde die Frage nach spicy food so beantwortet, dass es keinen spicy food gäbe und man am besten selbst, mit Hilfe von bereit gestellten Saucen, nachwürzt.
Sehr interessant gestaltete sich am nächsten Tag unser Besuch bei den Bishnoi, unser Guide nannte es eine People-Safari, jetzt kommt also auch noch Menschensachverstand hinzu. Hier wurde uns auf sympathische Art durch unseren Guide die vegetarische und recht einfache Lebensweise dieser Menschen näher gebracht. Danach wohnten wir noch einer Opium-Zeremonie bei.
Auf dem Weg nach Udaipur machten wir noch einen Zwischenstopp am Jain Tempel von Ranakpur, Angekommen in Udaipur sahen wir unsere wohl edelste Herberge der gesamten Reise hoch auf einem Berg liegend.
Zum Sonnenuntergang sind wir noch zum Monsoon-Palace hochgefahren – ein lohnender Abstecher.
Der Sonntag gehörte der Besichtigung von Udaipur mit seinem prächtigen Maharadscha-Palast und einer abschließenden Bootsfahrt auf einem der Seen.
Den Abend verbrachten wir zusammen mit Sukhwinder, unserem Fahrer, bei einem gemeinsamen Abendessen zum Abschied
Am Montag brach unsere letzte Urlaubswoche an, die wir im Süden Indiens in der Provinz Kerala, direkt am Indischen Ozean gelegen, verbringen wollten. Wir trafen dort auf eine herrliche Anlage mit 16 Bungalows, die sich vom Stil her in die tropische Umgebung einfügt. Dort konnten wir dann 3 Tage noch so richtig schön „abhängen“ und wurden von liebenswerten Menschen mit besten indischen Köstlichkeiten verwöhnt.
Es war ein würdiger Abschluss eines unvergesslichen Urlaubs.
Ich glaube, das war nicht unsere letzte Reise nach Indien und auch nicht unsere letzte Reise mit Umfulana!
Herzlicher Dank für die tolle Vorbereitung dieser Reise geht an Gabi Wixforth, die mit viel Geduld und Humor alle Fragen – auch die Dummen – beantwortet hat.
Erlangen im Dezember 2011
Roland Jungkurth