Der Köcherbaum - eine großgewachsene Aloe
In ganz Namibia gibt es Köcherbäume, vor allem im trockenen und steinigen Süden. Nordöstlich von Keetmanhoop stehen diese Pflanzen mit eigenartiger Gestalt relativ dicht beieinander, weshalb man mit einiger Übertreibung auch von einem Wald spricht. Köcherbäume sind jedoch gar keine Bäume, sondern eine großgewachsene Art der Aloe. Sie sind mit ihren großzelligen Stämmen und Blättern Meister der Wasserspeicherung und können mehrere Jahre ohne Regen überstehen. Köcherbäume werden sie genannt, weil die Buschmänner die Äste aushöhlten und aus der Rinde Köcher für ihre Pfeile machten. Wer im Köcherbaumwald spazieren geht, kann vor allem in der Dämmerung, wenn die Farben unwirklich werden, den Eindruck gewinnen, er befinde sich in einer Fantasiewelt oder auf einem anderen Planeten.
Wie von gigantischer Hand erschaffen
Giants Playground in der Nähe von Keetmanshoop hat seinen Namen von einer Vielzahl gigantischer, aufgetürmter Dolerit-Felsblöcken. Er soll vor etwa 180 Millionen Jahren entstanden sein, als in der Umgebung dieser Felsformationen geschmolzenes Magma durch die Risse des Oberflächengesteins drang. Im Laufe der Jahrmillionen entstanden durch Erosion und Verwitterung glatte Blöcke. Diese sind in bizarren Formationen angeordnet und sehen dadurch so aus, als wären sie gezielt von einer gigantischen Hand übereinandergestapelt worden.
Rheinische Missionare und Karakulschafe
Keetmanshoop liegt 500 Kilometer südlich von Windhoek auf dem Weg nach Südafrika. Die Stadt am Westrand der Kalahari ist mit knapp 20.000 Einwohnern die größte Stadt in Südnamibia. Der Ort wurde 1866 von der Rheinischen Mission gegründet – mithilfe von finanziellen Mitteln, die der deutsche Industrielle, Johann Keetman, bereitstellte. Während der Kolonialzeit wuchs die Bedeutung durch die Bahnlinie nach Windhoek. Ein Fort und eine Kirche wurden erbaut, von denen nur noch letztere steht. Heute lebt die Stadt vorwiegend vom Tourismus und der Karakul-Schafzucht.
Dattelpalmen am drittgrößten Stausee Namibias
Die drittgrößte Talsperre von Namibia staut den Löwenfluss auf, einen rechten Zufluss des Fish River. Die Flächen rings um den See werden landwirtschaftlich genutzt. Unter anderem werden Dattelpalmen und Wein angebaut. Das Naute Recreation Resort am Ufer wird hauptsächlich von Wassersportlern und Anglern genutzt. Auf dem restlichen Gebiet haben sich Springböcke, Kudu und Duiker angesiedelt.