
Kleine Rundreise
Auf der Ringstraße um Island
Auf Island gibt es im wesentlichen eine Nationalstraße: die Ringstraße, die einmal um die Insel führt. Wer ihr folgt, kann fast alle Highlights besuchen – und muss auf menschenleere Wildnis nicht verzichten. Nur wenige hundert Meter abseits der Touristenpfade herrscht Stille und Einsamkeit.
zzgl. Flug
Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im August berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

Reiseverlauf
Diese Rundreise wurde von unserer Expertin Carina Twardowski entworfen. Bei Bedarf können die Route sowie die Anzahl der Nächte und die Auswahl der Unterkünfte angepasst werden.
Reykjanesskagi
Mietwagenannahme
Vermieter: Europcar
Anmietstation: Keflavik Flughafen (Desk at Airport)
Kia Rio o.ä.
Eigenschaften: 4 Türen, Automatikgetriebe
Geeignet für: 4 Erwachsene, 2 große Koffer
Tarif (All-in):
- ohne Selbstbeteiligung
- Kaution: 0,00 EUR per Kreditkarte
Reykjavík
Nördlichste Hauptstadt der Welt
Der erste Dauersiedler Islands war ein Wikinger, der 874 mit seinen Schiffen die Südküste Islands erreichte. Der Überlieferung nach warf er die Säulen seines Hochsitzes ins Meer und gelobte, sich dort niederzulassen, wo das Meer die Säulen wieder an Land spülte. Einige Jahre später fanden seine Sklaven die Säulen an heißen Quellen in einer Bucht an der Westküste. Ingólfur ließ sich dort nieder und nannte die Stelle Reykjavík, was so viel wie Rauchbucht bedeutet. Heute ist Reykjavík mit 120.000 Einwohnern bei weitem die größte Stadt der Insel und beherbergt den nördlichsten Regierungssitz der Welt, die Universität, mehrere Theater und einen Hochseehafen. Doch die Ingólfurs Hochsitzsäulen zieren noch immer das Stadtwappen.
Aufenthalt
Das Apartment-Hotel umfasst einige historische Gebäude im Herzen von Reykjavik. Die Einrichtung ist modern, jedes Apartment ist großzügig geschnitten und hat eine vollständig eingerichtete Küchenzeile. Aufgrund der zentralen Lage, ist die Haupteinkaufsstraße mit einer großen Auswahl an Geschäften, Restaurants, Cafés und Museen schnell erreicht. Am Nachmittag wird ein Korb mit Frühstückszutaten für den nächsten Morgen zum Apartment geliefert. Dieser Korb enthält verschiedene lokale Käsesorten, Joghurts und frisches Obst sowie hartgekochte Eier und eine Auswahl an Aufschnitt. Am Morgen selbst wird zusätzlich frisch gebackenes Brot aus der örtlichen Bäckerei an die Türklinke gehängt. Kaffee, Tee, Milch, Saft und Cornflakes stehen zur freien Verfügung in den Schränken bereit.
Sehenswertes
Reykjanes
Mondlandschaft im Südwesten Islands
Die Halbinsel Reykjanes liegt südlich der Hauptstadt. Es handelt sich um die vulkanisch aktivste Region des Landes. Erst vor 800 Jahren hat hier ein mehrjähriger Vulkanausbruch weite Teile der Oberfläche geformt. Zurückgeblieben ist eine karge Landschaft aus Lava und Kratern. Eine stetige Bodenerosion hat zudem in einigen Ecken für wüstenartiges Terrain gesorgt. Diese besonderen Bedingungen waren der Grund dafür, dass die Gegend in den 1960er Jahren von der NASA als Trainingsareal zur Vorbereitung für die Mondlandung genutzt wurde. Und auch heute erfährt das Gebiet eine wissenschaftliche Nutzung: rund 40% der Energie Islands wird im Geothermiekraftwerk Reykjanesvirkjun gewonnen.
Reykjanesskagi
Wo die Grenze zwischen Amerika und Eurasien verläuft
Die stiefelförmige Halbinsel liegt im äußersten Südwesten von Island, südwestlich der Hauptstadt Reykjavík. Der Name bedeutet Reykjanes-Halbinsel, wobei Reykjanes (deutsch „Rauchspitze“ oder „Rauchhalbinsel“) heutzutage meist nur die äußerste Südwestspitze, gewissermaßen die Ferse des Stiefels bezeichnet. Die Halbinsel befindet sich in der Riftzone, durch die die Grenze zwischen der amerikanischen und der eurasischen Erdplatte verläuft. Da beide Platten sich pro Jahr um etwa zwei Zentimeter voneinander entfernen, kommt es hier besonders häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Darum ist Reykjanesskagi der heißeste Ort Islands; unter dem Zentralvulkan Gunnuhver wurden in 1.000 Metern Tiefe 300 Grad Celsius gemessen.
Hallgrímskirkja
Zwischen Weltraumstation und gotischer Kathedrale
Hoch oben auf der höchsten Erhebung Reykjaviks streckt sich die größte Kirche Islands dem Himmel entgegen. Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche der Isländischen Staatskirche wurde nach 40-jähriger Bauzeit 1986 fertiggestellt und nach dem isländischen Dichter Hallgrimur Pétursson benannt. Auch wenn sich der Architekt von den Basaltsäulen der Vulkaninsel und den Säulen der Gotik inspirieren lassen hat, fühlen sich viele Betrachter eher an eine Weltraumstation erinnert. Im Kirchturm befindet sich auf 75 Metern Höhe eine Aussichtsplattform, die über einen Aufzug zu erreichen ist. Auf dem Kirchplatz haben die Isländer ihrem berühmtesten Landsmann ein Denkmal gesetzt: Leifur Eiríkson, der Entdecker Amerikas, steht auf einem Granitsockel und blickt weit über den Betrachter hinweg nach Westen.
Harpa
Modernes Wahrzeichen von Reykjavík
Die Harpa ist das Konzerthaus der isländischen Hauptstadt und beherbergt das Sinfonieorchester sowie die Oper. Nach einer langwierigen Baugeschichte wurde es 2011 eröffnet. Unverwechselbar ist die Fassade, die von dem dänischen Künstler Ólafur Elíasson – der, wie unschwer zu erkennen, isländische Wurzeln hat – entworfen wurde und das Bauwerk zu einem modernen Wahrzeichen von Reykjavík gemacht hat. Inspiriert von den Lichtstimmungen Islands sorgt ein wabenartiges Gerüst aus dichroitischem Glas für ein wechselndes Farbspiel, abhängig von Tageszeit und Wetterlage.
Isländisches Nationalmuseum
Multimediales Kulturerlebnis
Das Museum präsentiert chronologisch aufgebaut und multimedial die Kulturgeschichte Islands von der Landnahmezeit bis in die jüngste Gegenwart. Die älteren Geschichtsepochen werden vorwiegend aufgrund archäologischer Funde präsentiert, die neueren Epochen eher volkskundlich. Der erste Abschnitt der Ausstellung zeigt ein Schiff, wie es die ersten Siedler nutzten, den Abschluss bildet die historische Gepäckförderanlage des Flughafens Keflavík, der Island mit der Welt verbindet. Zum Bestand der Sammlung gehören etwa 100.000 Objekte und zwei Millionen Fotos.
Perlan
Warmwasserspeicher und futuristisches Kunstwerk
Der 1991 eröffnete Warmwasserspeicher ist zugleich ein futuristisches Kunstwerk. Es versorgt die Stadt mit Warmwasser, auch die im Winter beheizten Gehwege und Straßen. Nach Plänen, die bis in das Jahr 1930 zurückreichen, wurden die sechs Aluminiumtanks mit einer Glaskuppel überdacht. Lampen erzeugen einen künstlichen Sternenhimmel, Spiegel reflektieren den Himmel und so öfter auch Polarlichter in das Innere des Gebäudes. In dem Gebäude wurde zudem ein künstlicher Geysir errichtet, der alle paar Minuten ausbricht. Am Dach eines Tanks befindet sich eine Aussichtsplattform, die einen Blick über Reykjavík und weit ins Land hinein erlaubt. Im obersten Stockwerk befindet sich ein Drehrestaurant, so dass man beim Essen ebenfalls den Rundblick genießen kann.
Freilichtmuseum Árbæjarsafn
Zeitreise in vergangene Jahrhunderte
Das größte Freilichtmuseum in Island ging aus einem Bauernhof hervor, der eine Reitetappe von Reykjavík entfernt lag, heute jedoch zum Stadtgebiet gehört. Das Areal enthält 30 historische Gebäude aus der Hauptstadt und anderen Landesteilen, die hierher gebracht und wiederaufgebaut worden. Häufig zeigen pensionierte Handwerker ihre Kunst, darunter Goldschmiede, Drucker oder Fischer. Eine Grassodenkirche aus Nordisland wird noch gelegentlich für Hochzeiten benutzt. In einer Druckerwerkstatt wird die einzige Druckerpresse gezeigt, mit der in Island jemals Geld gedruckt wurde. Hier steht auch eine der beiden einzigen Dampflokomotiven, die in Island je in Betrieb waren, die Pioner.
Aurora Basecamp
Farbenfroher Nachthimmel
Das Nordlicht, die Aurora Borealis, ist das Ergebnis von Kollisionen zwischen gasförmigen Teilchen in der Erdatmosphäre mit geladenen Teilchen, die von der Sonne freigesetzt werden. Diese geladenen Teilchen werden durch Sonnenwinde und Sonneneruptionen in unsere Atmosphäre transportiert, wo gelbe und grüne bzw. rote, violette und gelegentlich blaue Farben erzeugt werden, wenn sie auf Sauerstoff bzw. Stickstoff treffen. Das Aurora Basecamp, ca. 20 Minuten von Reykjavik entfernt, ist eine einzigartige Einrichtung, die Gästen die Möglichkeit bietet, mit einem fachkundigen Führer dieses Naturschauspiel zu bewundern. In der Lounge, einer 150 Quadratmeter großen geodätischen Kuppel kann man im Warmen sitzen und sich mit den Führern unterhalten, bevor man sich dann auf den Weg in die umliegenden Lavafelder begibt. Vorab kann man zudem im Dark Park eine naturgetreue Simulation das Nordlichts erleben; so gewöhnen sich die Augen an die Lichtverhältnisse, was später die Farben der Aurora selbst heller und sichtbarer werden lässt.
Eine Reservierung wird unbedingt empfohlen.
Krýsuvík
Vulkansystem
Krýsuvík ist ein Vulkansystem im Süden der Reykjanes-Halbinsel zwischen den Städten Grindavík und Hafnarfjörður. Das Geothermalgebiet, das auch Austurengjar genannt wird, wurde früher zur Energiegewinnung genutzt. In den 1990er Jahren wurde die Stadt Hafnarfjörður mit Energie aus einem Bohrloch gespeist, 1999 explodierte die Anlage allerdings und wurde nicht mehr aufgebaut. Das Gebiet ist touristisch gut erschlossen. Zu den blubbernden Schlammtöpfen führen Holzstege und so kommt man den vulkanischen Aktivitäten sehr nahe. Gut gekennzeichnete Wanderwege führen auch zum Berg Sveifluháls, an dessen Hängen man ebenfalls Fumarolen erkennen kann.
Wanderung im Reykjadalur bei Hveragerdi
Baden im heißen Fluss
Das Reykjadalur ist Teil des Geothermalgebiets rund um den Vulkan Hengill, der zuletzt vor rund 2.000 Jahren ausgebrochen ist, aber immer noch aktiv ist. Das Tal in der Nähe der Stadt Hveragerði ist mit heißen Quellen und Schlammpools gefüllt. Die Wanderung beginnt am Parkplatz, wo man zunächst über eine Brücke den Fluss Varmá überquert und dann auf einem Schotterweg in Richtung der heißen Quellen läuft. Von dort führt der markierte Weg etwas steiler, führt an einem Bach und an einer Schlucht vorbei. Hat man diese Passage passiert, öffnet sich der Blick ins Reykjadalur mit zahlreichen heißen Quellen. Geht man weiter, erreicht man eine – inzwischen sehr bekannte und beliebte – Badestelle im Bach, wo man im warmen Wasser entspannen kann.
(hin und zurück: 8 Kilometer, 2:35 Stunden, auf und ab 290 Meter)
Achtung: Im Bereich der heißen Quellen gibt es keine Absperrungen und der Boden ist stellenweise nur dünn! Nach Regenfällen kann der Weg teilweise etwas rutschig sein!
Langjökull
Eiskappe über zwei Vulkanen
Mit noch gut 900 Quadratkilometern Fläche ist der Gletscher im westlichen Hochland der zweitgrößte in Island. Trotz seiner gigantischen Ausmaße hat er nur relativ wenige Abflüsse. Das liegt daran, dass das meiste Wasser unterirdisch entweicht und weiter entfernte Flüsse speist. Dabei kann es bis zu tausend Jahre unterwegs sein. Teilweise wird das Gletscherwasser durch die Geothermik erhitzt und verlässt die Erde kochend oder als Dampf. Man schätzt, dass der Langjökull zurzeit etwa einen Meter an Dicke pro Jahr verliert, wozu neben dem Klimawandel auch der Ausbruch des Eyafjällajökull 2010 beiträgt. Der Ascheregen hat den Gletscher dunkel gefärbt, sodass er mehr Wärme absorbiert.
Aufenthalt
Das Landhotel liegt in Borgarfjördur im Westen der Insel, direkt am Gletscherfluss Hvítá. Jedes der insgesamt 25 Zimmer ist in einem einfachen Stil eingerichtet und hat einen eigenen Eingang. Morgens wird ein Frühstücksbuffet angeboten, das Restaurant bietet Menüs an; zudem gibt es Grillmöglichkeiten. Gäste können sich in der Lounge oder auch auf der Terrasse aufhalten. Die Wasserfälle Barnafoss und Hraunfossar sind in wenigen Autominuten erreichbar.
Bläulich schimmerndes Licht, spiegelglatte Tunnelwände und natürliche Gletscherspalten mit Eiszapfen in allen Formen: Mit Into the Glacier kann man die unterirdische Eiswelt des zweitgrößten Gletschers Islands von innen entdecken – ein Erlebnis, das bisher vor allem Wissenschaftlern vorbehalten war.
In den Langjökull wurde ein 500 Meter langer und 30 Meter tiefer Tunnel getrieben. Ingenieure und wissenschaftliche Berater haben fünf Jahre gebraucht, um das Projekt zu verwirklichen. Regelmäßige Kontrollen sowie die Beobachtung der seismischen Aktivitäten und Gletscherbewegungen gewährleisten die Sicherheit der Besucher im Eis.
Bei dem Spaziergang durch den Gletscher erfährt man viel über Entstehung und Schmelzprozesse, die verschiedenen Eisschichten, und wie sich Vulkanausbrüche auf die Gletscherbildung auswirken. Schon der Weg zum Eingang ist ein Abenteuer: Mit einem umgebauten, 20 Tonnen schweren ehemaligen Militärfahrzeug, dem „Ice Explorer“, geht es über das Eis bis auf das Gletscher-Plateau in etwa 1.450 Metern Höhe. Von hier haben Besucher einen überwältigenden Ausblick über den Langjökull, der sich rundherum über 953 Quadratkilometer erstreckt und der bis zu 580 Meter dick ist.
Sehenswertes
Golden Circle
Rundfahrt zu einem Geothermalgebiet
Der Gullni hringurinn, der „goldene Ring“ bzw. die „goldene Rundfahrt“, ist eine Reiseroute im Südwesten Islands, die kulturhistorische und natürliche Sehenswürdigkeiten miteinander verbindet. Besser bekannt ist sie unter dem englischen Namen „Golden Circle“. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten entlang der Straße zählt der Nationalpark Þingvellir, dessen Name übersetzt so viel bedeutet wie „Versammlungsfelder“ und wo sich eine der ältesten Parlamentsstätten der Welt befindet. Ebenfalls an der Strecke liegt das Geothermalgebiet Haukadalur mit eindrucksvollen Geysiren, Thermalquellen und der Wasserfall Gullfoss.
Hraunfossar
Die „Lavafälle“
Unweit von Húsafell münden die über 100 kleinen Wasserfälle in den Fluss Hvítá. Ihr isländischer Name lautet „Hraunfossar“ – übersetzt „Lavafälle“. Schäumend weiß stürzen sie unmittelbar aus dem schwarzen Gestein des Hallmundarhraun, einem über 1.000 Jahre alten Lavafeld. Gespeist werden die Wasserläufe aus dem Langjökull-Gletscher. In kleineren Rinnsalen bahnen sie sich ihren Weg durch das poröse Gestein.
Von einem ausgeschilderten Parkplatz aus erreicht man in wenigen Gehminuten einen Aussichtspunkt, der einen freien Blick auf die Wasserfälle bietet.
Barnafoss
Sagenumwobene Stromschnellen
Eine traurige Sage umgibt den Barnafoss, der direkt oberhalb der Hraunfossar am Fluss Hvítá liegt. Über mehrere Stufen zwängt sich das Wasser durch enge Felspassage hinab ins Tal, sodass bei hohem Wasserstand starke Stromschnellen entstehen. Einer althergebrachten Erzählung nach, sollen hier einst die beiden Söhne einer reichen Bauernfamilie vom Hof Hraunás ertrunken sein. Es heißt, auf dem Weg in die Weihnachtsmesse, zu der die Eltern schon vorgegangen waren, nahmen die beiden eine Abkürzung, die auf einem natürlichen Steinbogen über den Wasserfall führte. Als die Eltern nach der Messe feststellten, dass ihre Kinder verschwunden waren und suchend deren Spuren im Schnee folgten, führten diese sie nur bis zum Wasserfall. So schloss die Mutter darauf, dass ihre Söhne abgestürzt und ertrunken sein mussten. Sie ließ die Brücke daraufhin abreißen, um zu verhindern, dass sich eine solche Tragödie jemals wiederholen könnte. So hat diese Geschichte dem Barnafoss seinen isländischen Namen eingebracht, der übersetzt „Kinderwasserfall“ bedeutet. Ob die alte Erzählung wahr ist oder nicht, kann heute niemand mehr sagen. Man geht heutzutage eher davon aus, dass die Steinbrücke bei einem Erdbeben zerstört wurde. Mittlerweile sorgt eine Fußgängerbrücke dafür, dass die reißenden Fluten aus sicherer Entfernung überquert werden können.
Víðgelmir
Islands größte Lavahöhle
Víðgelmir ist nicht nur die größte Lavahöhle Islands, sondern auch eine der besterhaltenen. Sie liegt auf dem Lavafeld von Hallmundarhraun. Die Zeit ihrer Entstehung kann nicht genau nachgewiesen werden, wird jedoch auf ca. 900 v. Chr. geschätzt.
Bei einer geführten Tour kann die Höhle erkundet werden. Beleuchtete hölzerne Stege bahnen einen sicheren Weg durch die unterirdischen Strukturen. Am Wegesrand lassen sich bizarre Fels- und Eisformationen bestaunen, während der Guide spannendes Hintergrundwissen vermittelt.
Deildartunguhver
Stärkste Thermalquelle Europas
Deildartunguhver ist die stärkste heiße Quelle Europas. Aus ihr strömt 100°C heißes Wasser – und zwar 180 Liter pro Sekunde! Der größte Teil wird für Fernwärme in den Städten Borgarnes und Akranes verwendet. Über eine 65 Kilometer lange Leitung wird das Wasser nach Akranes gepumpt. Wenn es dort ankommt, ist es immer noch 78 – 80 Grad heiß. Alle heißen Duschen im Umkreis von 65 Kilometer sind an die Quelle von Deildartunguhver angeschlossen.
Krauma
Geothermals SPA-Bad
Das geothermale Bad & Spa bezieht sein Wasser direkt aus der Deildartunguhver, Europas kraftvollster heißer Quelle. Das 100°C heiße Wasser wird mit dem eiskaltem Wasser des kleinsten Gletschers in Island, des Ok, gemischt, was die perfekte Badetemperatur schafft. Krauma verfügt über insgesamt sechs Badebecken, fünf warme und ein kaltes. Die runden und weichen Formen der Bäder stehen im Kontrast zu den quadratischen Gebäuden. Das Kaltbad ist 5°C bis 8°C heiß; Mutige nutzen es, um den Kreislauf und die Durchblutung anzuregen.
Krater Gràbrók
Über Holzwege zum Kraterrand
Der etwa 30 Kilometer nördlich von Borgarfjörður gelegene Vulkankrater Grábrók befindet sich im Tal Norðurárdalur direkt an der Ringstraße. Es handelt sich dabei genauer gesagt um drei Krater, von denen der 170 Meter hohe Stóra-Grábrók der Hauptkrater ist und die seit 1962 unter Naturschutz stehen. Die Krater entstanden wahrscheinlich vor etwa 3.600 Jahren. Auf dem Lavaboden wachsen Moose und Heidekraut sowie einige Birkensträucher. Um diese empfindliche Flora zu erhalten, ist es nicht erlaubt, die markierten Pfade zu verlassen. Der Aufstieg zum Kraterrand vom Parkplatz aus erfolgt über Holzbohlen und Stufen und ist daher auch für ungeübte Wanderer machbar.
Wanderung zum Glymur-Wasserfall
Über Stock und Stein
Rund 196 Meter stürzt der Glymur, am Ende des Fjordes Hvalfjörður, in die Tiefe. Von einem Wanderparkplatz aus führt ein Pfad entlang des Flusses Botnsá zum Wasserfall. Von Ende Mai bis Juni bieten auch die blühenden Lupinenfelder einen besonders schönen Anblick. Spätestens bei der ersten Flussüberquerung zeigt sich jedoch, warum die Tour nur für trittsichere Wanderer mit gutem Schuhwerk geeignet ist. Über einen Baumstamm und eine Ansammlung wasserumspülter Steine balanciert man vorsichtig zum anderen Ufer. Halt bietet lediglich ein parallel gespanntes Drahtseil. Hat man die andere Seite erreicht, folgt ein recht steiler Anstieg hinauf zum Glymur. Auch hier ist eine leichte Hilfestellung durch einige Seile gewährleistet. Oben angekommen, genießt man gegenüber dem Wasserfall einen freien Blick auf die tosenden Wassermassen.
Der Abstieg erfolgt entweder auf dem gleichen Weg zurück oder alternativ auf der anderen Seite der Schlucht. Um diese zu erreichen, muss man allerdings durch das Flussbett waten. Hier sollte man vorab genauestens beobachten, wie viel Wasser der Fluss führt und ob die Querung sicher ist. Der Weg führt dann zu einer kleinen Grotte, die man bereits auf dem Hinweg passiert hat.
(Hin und zurück: 6,2 Kilometer, 3:00 Stunden, auf und ab: 280 Meter)
Húnaflói
„Eisbär-Bucht“ zwischen den Westfjorden und Skagi
Die größte Bucht im Norden Islands trennt die Westfjorde vom Rest der Insel. Der Name Húnaflói bedeutet „Bucht des jungen Eisbärs“, weil mit dem Treibeis, das von Grönland kommt, manchmal Eisbären landen und die Bucht unsicher machen. Viel häufiger sind allerdings die Robben, von denen es in der Bucht mehr gibt als irgendwo sonst auf Island. Wer auf der Ringstraße 711 die Halbinsel zwischen Hvammstangi und Thingeyrar umrundet, kommt zudem an markanten Klippen und einem unterspülten Felsen vorbei. Der Hvitserkur ähnelt einem versteinerten Nashorn.
Aufenthalt
Das kleine Gästehaus von Inga und Gísli liegt im alten Ortskern von Blönduós, wo der Gletscherfluss Blanda in die Húnaflói mündet. Das Gastgeberpaar hegt eine besondere Leidenschaft für isländische Kulinarik und so haben sie im Laufe der Jahre bereits mehrere Bücher zu diesem Thema gemeinsam verfasst. Als Gast kann man sich auf viele hausgemachte Leckereien freuen – sowohl beim liebevoll angerichteten Frühstück als auch beim mehrgängigen Gourmet-Dinner, das in der offenen Wohnküche zubereitet und anschließend gemeinsam mit den Gastgebern und anderen Gästen am großen Esstisch genossen wird.
Sehenswertes
Hvítserkur
Versteinerter Troll im Fjord
Der riesige Basaltfelsen Hvítserkur steht wenige Meter vom Ufer entfernt im Hunafjord und ist bei Ebbe zu Fuß erreichbar. Der Legende nach ist es ein versteinerter Troll, der vor langer Zeit versuchte, das Kloster Þingeyrar, am anderen Ufer des Fjordes befand, mit Steinen und Felsbrocken zu bewerfen. In seinem Zorn achtete er nicht auf den Sonnenaufgang und erstarrte im Sonnenlicht. Er ist etwa 15 Meter hoch und zwei Metern breit. Im Jahr 1990 zierte der Felsen eine isländische Briefmarke, lange bevor er zum vielfotografierten Hotspot für Touristen wurde. Vom Parkplatz führt ein Schotterweg hinunter zum Strand. Der Schotterweg ist recht steil und rutschig, weshalb festes Schuhwerk unbedingt zu empfehlen ist; pro Weg sollte man ca. 15 Minuten einplanen. Man kann aber auch von einer Aussichtsplattform, die sich in der Nähe des Parkplatzes befindet auf Strand und Felsen hinunterblicken. .
Borgarvirki
Wikingerburg auf einem Berg aus Basaltsäulen
Im Westen von Húnavatnssýsla liegt unweit der Lagune Hóp eine der ganz wenigen Festungsanlagen in Island. Auf einem 15 Meter hohen natürlichen Bollwerk aus Basaltsäulen ruht die eigentliche Burg, in der man die Reste von zwei Hütten und einem Brunnen aus der Wikingerzeit gefunden hat. Vermutlich stammt das Bauwerk, um das sich Sagen und Legenden ranken, aus dem 10. oder 11. Jahrhundert und diente als Schutz gegen innerisländische Feinde. Von oben hat man einen weiten Blick über das Ödland.
Hof Glaumbær
Torfbau in Perfektion
Der Bauernhof Glaumbær aus der Mitte des 18. Jahrhunderts ist einer der am besten erhaltenen Höfe, die in der für Island typischen Torfbauweise errichtet wurden. Bis Ende des 19 Jahrhunderts war dies der typische ländliche Baustil. Holz stand als Baustoff nur in begrenzter Menge zur Verfügung. Die tragende Konstruktion wurde häufig aus Treibholz errichtet, da es durch die Einwirkung des Meerwassers sehr haltbar war. Die Außenwände bestanden aus dicken Torfschichten, das Dach war mit Gras gedeckt. Die Wände wurden meistens im Fischgrätenmuster aufgeschichtet, was ihnen die nötige Stabilität verlieh. Besonders wichtig war der richtige Neigungswinkel des Grasdaches, um Wasserstauungen einerseits, Austrocknung andererseits zu verhindern. Um die Stabilität zu erhöhen, wurde jeder Raum als eigenes kleines Haus gebaut, wobei die wichtigsten Räume durch einen zentralen Gang verbunden wurden. Heute können die 13 Räume des Hofes besichtigt werden, in denen man einiges über ihre Geschichte und Bedeutung erfährt.
Kolugljúfur Canyon
Wohn- und Spielplatz einer Riesin
Der Kolugljúfur Canyon ist ein verstecktes Juwel an der isländischen Ringstraße im westlichen Teil Nordislands. Er wird vom Fluss Víðidalsá, einem großen Lachsfluss gebildet, der durch das Tal von Víðidalur fließt. Die Schlucht ist zwischen 25 und 50 Meter tief und ca. einen Kilometer lang und beeindruckt mit zahlreichen Wasserfällen. Die Legende besagt, dass auf einem Felsvorsprung in der Schlucht die Riesin Kola lebte, nach der die Schlucht benannt wurde. Sie soll die gesamte Umgebung durch ihre täglichen Aktivitäten geformt haben.
Mývatn
Geothermalgebiete und Krater am Mückensee
Der „Mückensee“ hat seinen Namen von den großen Schwärmen Zuckmücken, die im Sommer in schwarzen Säulenformationen tanzen. Doch sollte man sich nicht abschrecken lassen. Sie sind harmlos und sogar nützlich als Fisch- und Entenfutter. Er ist gleichzeitig das Zentrum vieler vulkanischer Aktivitäten. Bei Skútustaðir gibt es die einzigen Pseudokrater auf der Erde. Bei Namafjall brodeln Schlammtöpfe in einer stinkenden Hexenküche.
Aufenthalt
Die kleine Ferienanlage liegt in der Nähe des Sees Mývatn. Sie besteht aus einfachen Gästehäusern im Blockhausstil. Ein paar Schritte entfernt davon kommt man zum Cowshed Restaurant, das für seine isländischen Spezialitäten über die Region hinaus bekannt ist. Neben dem Frühstück werden dort auch alle anderen Mahlzeiten serviert. Von manchen Tischen blickt man in den Kuhstall, von anderen auf den See. Angrenzend gibt es einen Shop mit handgemachten Waren, darunter Lebensmittel und Kleidung aus Schurwolle.
Mýflug Air bietet verschiedene Rundflüge über Island an. Die Firma ist am Flughafen Mývatn stationiert, liegt also in einem besonders interessanten vulkanischen Gebiet. Mit einem Kleinflugzeug geht es über Vulkane und Gletscher, über Ödland und reißende Flüsse.
Sehenswertes
Ódáðahraun
Die Lavawüste der Geächteten
Die „Wüste der Missetäter“ ist ein Lavafeld, das bis zum Horizont reicht. Mit einer Fläche von 5.000 Quadratkilometern ist es doppelt so groß wie das Saarland. Wegen der Trockenheit ist es fast vegetationslos. Nur an den wenigen Flüssen, die vom größten Gletscher Europas, dem Vatnajöküll, herabströmen, ist es grün. Ansonsten dominieren gelb, braun und schwarz – je nach Alter und Konsistenz der Lava, die sich seit über 10.000 Jahren immer wieder ergießt. In diese furchterregende Einöde flüchteten sich in vergangenen Jahrhunderten die Missetäter. Statt sie – wie in anderen Kulturen – mit dem Tod zu bestrafen wurden sie auf Island geächtet und konnten als Vogelfreie von jedem getötet werden. Die Gisli Saga, die in den 1980er Jahren verfilmt wurde, erzählt davon.
Vatnajökull
Faszinierende Welt aus Eis und Feuer
Der „Wassergletscher“ ist der größte Islands und zudem außerhalb des Polargebiets auch der größte Europas. Er lastet auf einem Plateau und ist rund 8.100 Quadratkilometer groß, was etwa acht Prozent der Fläche Islands entspricht. Das Eisvolumen wird auf über 3.000 Kubikkilometer (!) geschätzt. Wegen der Klimaerwärmung und der vulkanischen Aktivität unter dem Gletscher hat sich die Eismasse seit Ende des 19. Jahrhunderts um 10 Prozent verringert. Daher hat sich das Land unter dem Gletscher deutlich angehoben. Seit 2008 besteht der 12.000 Quadratkilometer große Nationalpark Vatnajökull. Er umfasst den Vatnajökullgletscher, den ehemaligen Skaftafell-Nationalpark, den Jökulsárgljúfur-Nationalpark und den Laki-Krater.
Húsavík
Europäische Walhauptstadt
Die 2000-Einwohner-Stadt liegt in der Skjálfandibucht und gilt als europäische Hauptstadt der Walbeobachtung. Auf den Walsafaris kann man vor allem Zwergwale und Delfine entdecken. In der Nähe des Hafen betreibt das Europäische Walzentrum ein Museum, das dreisprachig (isländisch, englisch, deutsch) beschrieben ist. Húsavík ist ferner ein Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region des Mývatn, eine vulkanisch sehr aktive Region.
Dimmuborgir
Ruinen, Türme und Gespensterhäuser am Pseudokrater
Die „dunkle Burg“ ist ein Lavafeld mit schwärzlichen, bizarren Felsen, die an Ruinen, Türme und Gespensterhäuser erinnern. Die isländischen Sagen erzählen von Dimmuborgir als Ort von Elfen und Trollen. Nordöstlich erheben sich der Hverfjall, ein Pseudokrater, der vor 2500 Jahren entstand, als heiße Lava in einen See gelaufen ist. Das explosionsartig verdampfende Seewasser hat ein gigantisches Loch gesprengt. Wer den Rand des „Kraters“ ersteigt, sieht zwar keine Lava, hat aber eine phantastische Aussicht. (Hin und zurück: 2:10 Stunden, 7,8 Kilometer, auf und ab: 100 Meter)
Mývatn Nature Baths
40 Grad heißer Thermalsee
Das Naturbad liegt an der Ostseite des Mývatn. Es wurde im Jahr 2004 eröffnet. Ähnlich wie in der Blauen Lagune wird mineralienreiches Wasser aus einem Bohrloch in eine kleine Senke geleitet. Das Wasser in dem 5.000 Quadratmeter großen Badesee hat ganzjährig eine Temperatur von 38°C bis 40°C. Neben dem See gibt es einige kleinere Becken mit unterschiedlicher Temperatur. Zum Mývatn Nature Bath gehört ein Badehaus mit Umkleideräumen und Duschen sowie ein Restaurant.
Námafjall
Brodelnde, stinkende Hexenküche
Im Osten des Sees Mývatn liegt der Berg Námafjall. Dort köcheln Schlammtümpel vor sich hin, andere schmatzen und verspritzen schlammige Brühe. Schwefel und andere Mineralien machen das Solfatarenfeld zu einer gelb-rot-weißen Hexenküche, in der es stinkt und brodelt, gurgelt, dampft und zischt. Die meisten Besucher fahren nach kurzer Runde wieder ab. Auf dem kurzen Weg zum Gipfel ist man dagegen meist wieder allein. (Hin und zurück: 1 Stunde, 2,8 Kilometer, auf und ab 90 Meter)
Skútustaðagígar
Durch Dampferuptionen entstandene Pseudokrater
Die Pseudokrater Skútustaðagígar befinden sich im Gebiet des Mývatn im Norden der Insel. Entstanden sind sie während des Ausbruchs von Lúdentaborgir und Þrengslaborgir vor etwa 2.300 Jahren – allerdings nicht durch die Vulkanaktivitäten selbst, sondern durch glühende Lava, die sich über das damalige Sumpfgebiet ergoss. Aufgrund der enormen Hitze kam es zu Dampferuptionen, die die Vertiefungen im Boden in Form von Kratern entstehen ließen.
Goðafoss
Wasserfall der Götter
Goðafoss, der oft Wasserfall der Götter genannt wird, liegt im Nordosten der Insel und ist einer der größten Wasserfälle Islands. Der Legende nach warf Þorgeir Ljósvetningargoði, der Gesetzsprecher am alten Alþingi Parlament, die nordischen Götterstatuen in den Wasserfall, als Island christlich wurde. Andere sagen, der Name komme von der außergewöhnlichen Schönheit des Ortes. Tatsächlich ist der Wasserfall, der durch den Fluss Skjálfandafljót gespeist wird, ein beeindruckendes Schauspiel. Er ist bis zu 17 Meter hoch und fällt über 30 Meter breite hufeisenförmige Klippen; je nach Wasserstand teilen diese ihn in zwei oder mehr einzelne Fälle.
Dettifoss
Europas mächtigster Wasserfall
Der „stürzende Wasserfall“ ist der größte im Nordosten Islands und sicher einer der eindrucksvollsten Europas. Was seine Leistung angeht (Produkt aus Volumen und Fallhöhe) ist er sogar größer als der Rheinfall. Der Fluss Jökulsá á Fjöllum stürzt zunächst über den Selfoss und einen Kilometer weiter unten über den Dettifoss, wo sich die grau-braunen Wassermassen über eine Breite von hundert Metern ergießen und 45 Meter in die Tiefe stürzen. Wer möchte, kann vom Parkplatz aus auch noch in 20 bis 30 Minuten zum Selfoss laufen. Dieser ist zwar nur ca. zehn Meter hoch, man kommt aber näher ans Wasser als beim Dettifoss und hat die Form eines Hufeisens.
Hljóðaklettar
Die flüsternden Felsen
Die skurrilen Felsen von Hljóðaklettar liegen im Norden Islands, am Westufer der Jökulsácanyon. Die besondere Landschaft entstand vor rund 8.000 Jahren, als der unter dem Flussbett liegende Vulkan ausbrach und glühendes Gestein an die Oberfläche spuckte. Das Gemisch aus Wasser, Gas und Feuer sorgte zunächst für gewaltige Explosionen. Als das Magma schließlich anfing zu erstarren, bildeten sich Tuffstein und jene Basaltformationen, die die Gegend heute prägen. Im Laufe der Jahrtausende wurde der Tuffstein durch den Lauf des Wassers abgetragen, sodass die Basaltsäulen freigelegt wurden. In ihren unterschiedlichen Formern erinnern sie an Tiere, Gebäude und Fabelwesen. Einige Felsen sind auch geformt wie eine Hörmuschel, sodass sie die Geräusche ihrer Umgebung widerhallen lassen. Dieses spezielle Merkmal hat ihnen auch ihren Namen eingebracht, der übersetzte „Echofelsen“ bedeutet. Ein Fußweg führt von einem kleinen Wanderparkplatz zum Ufer des Jökulsá á Fjöllum Fluss, entlang der Lavaformationen und wieder zurück. Wer möchte, kann die Wanderung mit einem Besuch des Rauðhólar verbinden; insgesamt dauert der Rundweg dann ca. zwei Stunden. Von hier aus kann man auch eine schöne Wanderung zum „Karl og Kerling“ – eine interessante Felsformation unternehmen.
Rauðhólar
Zwischen mächtigen Vulkanschloten
Rauðhólar besteht aus einer Reihe von Kratern im Nationalpark Jökulsárgljúfur. Die 6.000 Jahre alte Bergkette leuchtet in prächtigen Farbtönen. Rotgefärbte Vulkanschlacke kontrastiert mit blauem Rhyolith. Der faszinierende Wanderweg windet sich vom Parkplatz Vesturdalur hinauf und führt zwischen gewaltigen Vulkanschloten entlang. (hin und zurück: 1:30 Stunden, 5 Kilometer, auf und ab: 130 Meter). Wer möchte, kann die Wanderung mit einem Besuch des Hljóðaklettar verbinden; insgesamt dauert der Rundweg dann ca. zwei Stunden.
Jökulsárgljúfur-Nationalpark
Wasserfälle, Schluchten und zerfetzte Berge
Der Park schützt die Landschaft um den Fluss Jökulsá á Fjöllum, der im Norden einen spektakulären Canyon gegraben hat, die hufeisenförmiige Schlucht Ásbyrgi. Weiter flussaufwärts stürzt der Strom über eine Felskante und bildet dort den mächtigsten Wasserfall Europas, dem Dettifoss, Noch weiter im Süden fasziniert der Nationalpark durch eine wild zerfurchte Vulkanlandschaft. Vor 8000 Jahren muss direkt unter dem Fluss ein Vulkan ausgebrochen sein. Feuer, Wasser und Dämpfe bewirkten gewaltige Explosionen, die ganze Berge regelrecht zerfetzt haben. Heute ist das Gebiet von Heide und Birkenwäldern bewachsen, in denen zahlreiche Vogelarten zu Hause sind.
Ásbyrgi
Elfen in hufeisenförmiger Gletscherschlucht
Zwei Vulkane unter dem Gletscher Vatnajökull sind in den letzten 4000 Jahren mehrmals ausgebrochen und haben zu enormen Gletscherschmelzen geführt. Die Eisberge wurden mit gewaltiger Macht weggetrieben und haben dabei ein hufeisenförmiges Tal ausgehobelt, das senkrechte Wände hat. Laut der isländischen Mythologie soll Ásbyrgi jedoch ganz anders entstanden sein. Da die Form der Schlucht unweigerlich an ein Hufeisen erinnert, dachten die Isländer, Odins achtbeiniges Pferd Sleipnir habe hier seine Hufe in die Erde gebohrt, was Ásbyrgi auch den Spitznamen „Odins Fußabdruck“ einbrachte. Im Schutz der Talwände wächst ein Birkenhain, der als Wohnort der Elfen gilt. Mittlerweile gibt es ein Besucherzentrum und die Fahrt bis zum See ist lohnenswert.
Ostfjorde
Heringsfang an zergliederter Küste
Die Austfirðir im Osten Islands bestehen aus knapp 20 Fjorden, die die Küste zergliedern. Sie ähneln den Westfjorden, aber alles ist etwas kleiner. Sie sind weit von den vulkanischen Zentren entfernt, sodass die Landschaft älter ist und weniger Veränderungen unterworfen ist. Der Granitfels ist dunkel. Die bekanntesten Fjorde sind der Norðfjörður mit der Ortschaft Neskaupstaður und der Eskifjörður mit einem Fischerdorf gleichen Namens. Die Menschen leben vom Heringsfang und in jüngster Zeit auch vom Tourismus.
Aufenthalt
Das Haus am Hafen des kleinen Fischerdorfs an der Ostküste wurde von einem dänischen Kaufmann im Jahr 1905 gebaut und diente in den ersten Jahren als Dorfladen und nach 1946 als Postamt. Schließlich wurde es zu einem Hotel umgestaltet, wobei das ursprüngliche Haus mehrmals erweitert und modernisiert wurde. Die Fassade des historischen Hauses wurde jedoch weitestgehend erhalten. Die meisten der komfortablen Zimmer sind in einem Anbau im Blockhausstil untergebracht, zudem gibt es noch ein weiteres Gebäude mit Apartments, das ca. 250 Meter vom Hotel entfernt ist. Abends serviert das Restaurant landestypische Gerichte mit fangfrischem Fisch, Meeresfrüchten und Lamm. Die Mitarbeiter des Hotels organisieren Angeltouren auf dem Meer und an der Küste; die Ausrüstung dafür kann ausgeliehen werden. Desweiteren gibt es eine Auswahl an langen und kurzen Wanderwegen entlang der Küste, die zum Teil am Haus starten; Wanderkarten werden zur Verfügung gestellt.
Sehenswertes
Sveinstekksfoss
Enge Schlucht und imposante Basaltschichten
Der Sveinstekksfoss ist ein Wasserfall, gebildet durch den Fluss Fossá nordöstlich der Stadt Djúpivogur. Der Wasserfall stürzt 49 Meter tief in eine enge Schlucht, die durch Basaltschichten geprägt ist. Das Wasser schlängelt sich dann durch die enge, gewundene Schlucht zu einer kleinen Lagune an der Mündung. Obwohl der Wasserfall für isländische Verhältnisse nicht sonderlich beeindruckend ist, ist die Geologie einzigartig und die Landschaft sehr reizvoll. Vom Parkplatz an der Straße läuft man eine kurze Strecke bis zum Rand der Schlucht, von wo aus man den Wasserfall sehen kann.
Breiðdalur
Fast menschenleeres Tal in den Ostfjorden
Die Landgemeinde in den Ostfjorden hat rund 180 Einwohner, die sich auf ein Gebiet von 452 Quadratkilometern verteilen. Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von ca. 0,4 Einwohnern pro Quadratkilometer. Mehrere Wanderrouten führen durch das mit 40 Kilometern längste Tal der Insel, an dessen Ende der Hauptort Breiðdalsvík liegt. Im Winter und im Frühjahr sieht man häufig Rentierherden auf dem Weideland im Tal und auf der Hochebene Breiðdalsheiði. Hier kann man zudem Schneehühner und Wildgänse beobachten oder auf Islandpferden reiten. Im kleinen See Heiðarvatn kann man Forellen fischen.
Petras Steinsammlung
Private Mineralienkollektion
Das ungewöhnliche Museum geht zurück auf das Lebenswerk einer einzigen Frau. 1946 begann Petra María Sveinsdóttir aus Ljósbjörg damit, Steine aus dem Gebiet des östlichen Islands zu sammeln. Fast 30 Jahre später beschloss sie, ihre private Sammlung auch für Besucher zugänglich zu machen. Seitdem hat das Wohnhaus unzählige Gäste ein- und ausgehen sehen. Die Gründe für einen Besuch sind so vielgestaltig wie die Steine selbst: Einige haben ein besonderes Interesse für die Geologie Islands, andere zieht es wegen ihres Glaubens an die kraftvolle Energie der Steine her. Viele möchten aber auch einfach nur die Schönheit der unzähligen Mineralien bewundern.
Auroras
Polarlichter im Hafengebäude
Das kleine Fotomuseum ist ein wahres Herzensprojekt von Viðar, Jóhanna und Jónína. Die Polarlichter, die im Himmel von Fáskrúðsfjörður besonders schön leuchten, haben die drei schon in Kindheitstagen in ihren Bann gezogen. Aus dem Wunsch, die Faszination mit anderen zu teilen, entstand die Galerie in Fáskrúðsfjörður. Untergebracht ist das Museum in einem ehemaligen Hafengebäude aus dem 19. Jahrhundert, jener Zeit, in der der Ort noch ein Fischerdörfchen war.
Vatnajökull
Faszinierende Welt aus Eis und Feuer
Der „Wassergletscher“ ist der größte Islands und zudem außerhalb des Polargebiets auch der größte Europas. Er lastet auf einem Plateau und ist rund 8.100 Quadratkilometer groß, was etwa acht Prozent der Fläche Islands entspricht. Das Eisvolumen wird auf über 3.000 Kubikkilometer (!) geschätzt. Wegen der Klimaerwärmung und der vulkanischen Aktivität unter dem Gletscher hat sich die Eismasse seit Ende des 19. Jahrhunderts um 10 Prozent verringert. Daher hat sich das Land unter dem Gletscher deutlich angehoben. Seit 2008 besteht der 12.000 Quadratkilometer große Nationalpark Vatnajökull. Er umfasst den Vatnajökullgletscher, den ehemaligen Skaftafell-Nationalpark, den Jökulsárgljúfur-Nationalpark und den Laki-Krater.
Aufenthalt
Das Hotel liegt auf einem Bauernhof und ist das nächste zum Jökulsarlon. Der Gletschersee ist etwa 15 Kilometer entfernt. Die geräumigen und hellen Zimmer sind im skandinavischen Landhausstil eingerichtet. Es gibt einen großen Aufenthaltsraum mit Kaffeemaschine. Ein gutes Restaurant bietet traditionelles isländisches Essen an. Das Heimatmuseum, in dem auch die Rezeption ist, informiert darüber, wie die Bewohner der isländischen Südküste über Hunderte von Jahren Eis, Schnee und Kälte trotzten.
Der Falljökull liegt im Gebiet des Skaftafell-Nationalpark. Es handelt sich um eine Gletscherzunge des Vatnajökull, dem größten Gletscher Europas.
Nach einer Sicherheitsunterweisung begeben Sie sich mit Ihrem Guide ins ewige Eis. Vom Parkplatz aus läuft man etwa 30 Minuten bis zum Gletscher. Mit Spikes und Eisaxt ausgerüstet erkunden Sie dort eine faszinierende Eiswelt, die geformt wurde von Schmelzwasser. Spalten und mäandernde Risse, Gletschermühlen und Eishöhlen entlang des Weges zeugen von dem steten Wandel, dem das Eis unterworfen ist.
Während der leichten Wanderung, die, je nach dem Tempo der Gruppe, etwa eine bis anderthalb Stunden dauert und für alle Fitnesslevel geeignet ist, erklärt Ihnen Ihr Guide alles rund um die Entstehung des Gletschers.
Sehenswertes
Jökulsárlón
Größter Gletschersee Islands
Der bekannteste und größte aller Gletscherseen in Island liegt am Südrand des Vatnajökull. Der Jökulsárlón ist bekannt für die auf ihm treibenden Eisberge, die eine Höhe von bis zu 15 Meter erreichen. Sie lösten sich von der Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull ab. Oft sind Farbunterschiede in den Eisbergen zu beobachten. Das Blau rührt von verschiedenen Kristallen im Eis und deren Reflexion her, das Schwarz von vulkanischer Asche. Rund um den See gibt es mehrere Wanderwege, von denen Robben und im Juni und Juli auch Raubmöwen gesehen werden können. Zwischen Gletschersee und dem Atlantik erstreckt sich ein schwarzer Vulkanstrand. Man nennt ihn auch „Diamantstrand“, weil er von glitzernden Eisbergen gesäumt wird.
Mýrdalsjökull
Aktiver Vulkan unter einem Gletscher
Der Plateaugletscher im Süden Islands ist mit einer Fläche von fast 600 Quadratkilometern der viertgrößte Gletscher Islands. Unter dem Gletscher verborgen brodelt der Vulkan Katla, der vor 10.000 Jahren explodiert ist und ein riesiges Loch gerissen hat. Übrig geblieben ist ein Kessel von über 100 Quadratkilometern, der heute zur Gänze mit Gletschereis gefüllt ist. Manchmal bricht der Vulkan noch aus. Dann tauen große Teile des Gletschers und es ergießen sich gewaltige Ströme über die Ebenen. Vor dem Ausbau der Ringstraße war die Fahrt zwischen Gletscher und Meer gefährlich – wegen der reißenden Ströme, die durchquert werden mussten. Die Überquerung der von Flüssen durchzogenen Ebene konnte viele Tage dauern; heute dauert die Fahrt nur noch eine Stunde.
Aufenthalt
Das von außen eher unauffällige Hotel liegt ideal unterhalb des Myrdalsjökull, des viertgrößten Gletschers in Island, so dass man Tagesausflüge zum Skógafoss oder zur Glacier Lagoon machen kann. Innen gibt es sieben sachliche Zimmer und eine Halle, in der die Mahlzeiten angeboten werden und man sich mit den Gastgebern trifft, die gerne Hinweise für Ausflüge geben. Der Besitzer ist ein Outdoorenthusiast und bietet Touren auf den Gletscher an.
Für den ganztägigen Ausflug treffen Sie Ihren Guide in Hella. Die Fahrt führt zunächst durch die Landschaft von Nyrðra-Fjallabak. Entlang der Strecke gibt es bereits einiges zu sehen, unter anderem den Wasserfall Þjófafoss sowie den Vulkan Hekla.
Anschließend geht es weiter ins Naturreservat Landmannalaugar. Hier zeigt sich die isländische Landschaft besonders malerisch. Vor der Kulisse bunter Rhyolithberge erstrecken sich schwarze Lavafelder und heiße Quellen. So ist das Gebiet zum Wandern und Baden sowohl bei Touristen als auch bei den Isländerinnen und Isländern selbst äußerst beliebt und lädt zu einem aktiven Tag unter freiem Himmel ein.
Sehenswertes
Þórsmörk
Wanderparadies am Eyjafjallajökull
Der „Wald des Gottes Thor“ liegt in einem Tal hinter der Küste, das auf drei Seiten von Gletschern umgeben ist. Das Þórsmörk bildet einen Kessel mit warmem Mikroklima und ist ein Wanderparadies mit einer unvergleichlich schönen Landschaft. Allerdings ist die Anfahrt selbst mit dem Allradwagen nicht ratsam – nicht nur wegen der vielen Schlaglöcher, sondern vor allem wegen der Furten, deren Tiefe nur schwer einzuschätzen ist. Ab Anfang Juni fahren mehrmals täglich Unimog-Busse ins Porsmörk, die für die 30 Kilometer lange Piste über eine Stunde brauchen.
Kap Dyrhólaey
Imposanter Naturbogen
Die Halbinsel Kap Dyrhólaey liegt westlich von Vik i Myrdal und ist einer der südlichsten Punkte Islands. Das 120 Meter hohe Kap ist vor Tausenden von Jahren durch vulkanische Aktivität entstanden. Seinen Namen, der übersetzt Türhügelinsel bedeutet, verdankt es einem Felsen mit einem Naturbogen, der so groß ist, dass sogar Schiffe hindurch fahren können. Zusammen mit den Reynisdrangar, drei markante Felsen, die küstennah im Wasser stehen, ist er ein beliebtes Fotomotiv. Der Sage nach sind die Felsen drei Trolle, die vom Sonnenaufgang überrascht und zu Stein wurden. Vom gesamten Kap, auf dem auch ein schöner Leuchtturm von 1927 steht, bieten sich weite Blicke über das Meer und den schwarzen Sandstrand Solheimafjara.
Reynisfjara
Sturmumtoste Felsen am schwarzen Vulkanstrand
Der Strand zwischen Örafi und Djupivogur beeindruckt mit schwarzem Sand und dramatisch abfallenden Klippen. Die Brandung braust gegen vorgelagerte Felsen und merkwürdigen ausgewaschenen Steinformationen, die einer Pyramide ähneln. In der Region fühlen sich Papageientaucher, Eissturmvögel und Trottellumme wohl, deren abenteuerliche Sturzflüge man vom Strand aus bewundern kann. Manchmal schwemmt die Strömung Eisbrocken an, die auf dem schwarzen Kies tolle Fotomotive bieten. Auch wenn der Strand schön zum Ansehen ist – baden sollte man auf keinen Fall wegen der heimtückischen Strömungen und dem starken Wellengang.
Hálsanefshellir
Höhle am Reynisfjara
Eine der imposantesten Höhlen Islands befindet sich am östlichen Ende des schwarzen Strand Reynisfjara am Fuße des Berges Reynisfjall. Riesige achteckige Basaltsäulen bilden den Eingang und stellen ein beliebtes Fotomotiv dar.
Skaftfellingur Museum
Geschichte eines Eichenholzschiffes
Das Museum bietet eine Reihe von Ausstellungen, darunter das Eichenholzschiff Skaftfellingur mit Ausrüstung und Schiffszubehör, das zwischen 1918 und 1974 von den Isländern genutzt wurde. Im Jahr 1918 lief das Schiff in Dänemark vom Stapel und brauchte ganze 17 Tage, um nach Reykjavik zu gelangen, da kein Treibstoff zur Verfügung stand und die Mannschaft segeln musste. Man kann jedoch nicht nur das Schiff besichtigen, sondern auch alles über seine Geschichte erfahren sowie einen Film über das Leben der Seeleute und das Schiff ansehen Zudem gibt es eine grafische Präsentation mit Geschichten über 112 Schiffsunglücke, die sich vor der Südküste Islands ereignet haben.
Vogelklippen bei Vík
Eissturmvögel und Papageientaucher am Aussichtsfelsen
Das 300-Seelen-Dorf Vík ist der südlichste Ort Islands. Vor dem Strand aus schwarzer Lava ist die See meist aufgewühlt. Die Steilküste ist ein wahres Vogelparadies, vor allem für Papageientaucher und Eissturmvögel. Ein kurzer Weg führt auf den südlich gelegenen Vogelfelsen, von dem man an guten Tagen eine faszinierende Aussicht über den Atlantik hat. (Hin und zurück: 2:30 Stunden, 6,7 Kilometer, auf und ab: 320 Meter)
Solheimasandur Flugzeugwrack
Relikt eines mysteriösen Absturzes
An einem kalten Novemberabend im Jahr 1973 sank das Flugzeug der US Navy aus dem isländischen Himmel auf den Lavastrand von Solheimasandur. Bis heute ist nicht genau bekannt, warum die Maschine, eine Douglas C-117D, damals notlanden musste. Manche Quellen berichten von einem Treibstoffmangel, der das Flugzeug zum Landen zwang, andere erzählen von heldenhaften Piloten, die die Maschine in größter Not sicher durch ein Unwetter sicher zum Grund steuerten. Welche Version auch immer stimmen mag – niemand aus der Crew wurde verletzt. In den Tagen darauf demontieren Bergungsteams der Navy jene Teile, wie die Instrumente aus dem Cockpit, die Triebwerke und Flügel, die noch verwendbar erschienen. Der ausgehöhlte Rumpf bleibt jedoch auf dem schwarzen Sand zurück, um Jahrzehnte später zu einem der meist besuchtesten Orte des Landes zu werden. Spätestens seitdem es als Kulisse für ein Musikvideo des kanadischen Superstars Justin Bieber diente, ist das Wrack weltbekannt. Die plötzliche Berühmtheit führte zu solch einem Besucheransturm, dass die Zufahrt zum Gelände für Autos sogar gesperrt wurde. Mittlerweile ist die Absturzstelle nur noch zu Fuß erreichbar. Entlang eines mit Holzpfosten abgesteckten Pfades führt der Weg durch die Ödnis. Ausgangspunkt ist ein Parkplatz an der Ringstraße.
Hjörleifshöfdi
Inselberg und Höhle
Der 220 Meter hohe Hjörleifshöfði trägt den Namen eines der ersten Siedler Islands, Hjörleifur Hróðmarsson, der sich hier Ende des 9. Jahrhunderts niederließ. Von der Ringstraße zweigt eine holprige, aber mit Vorsicht befahrbare Schotterpiste dorthin ab. Vom Parkplatz aus gibt es einen Weg zum Gipfel, der zum Teil schmal und recht steil sein kann und durch bergauf führt. Bei Regen oder unmittelbar nach Regenfällen kann der Weg sehr rutschig sein. Am südlichen Ende des Berges befindet sich die Hjörleifshöfði-Höhle (Gýgagjá), die aufgrund ihrer schönen Aussicht schon als Filmkulisse diente und auch als Location für Hochzeiten genutzt wurde.
Skógar
Heimatmuseum vom einsamen Leben
Das Heimatmuseum von Skogar gibt einen Eindruck vom isländischen Landleben früherer Jahrhunderte. Mehrere Gebäude aus dem 19. Jahrhundert sind hier originalgetreu aufgebaut worden, darunter grasgedeckte Torfhöfe, eine Kirche und eine kleine Schule. Auch ein Verkehrsmuseum mit einer großen Halle voller Autos, Boote und kleiner Flugzeuge sowie ein größeres Museumsgebäude mit Gebrauchsgegenständen und Kunsthandwerk befinden sich dort. Sehr anschaulich ist es, wenn die Fjalaköttur (Brettkatze) vorgeführt wird, bei der ein schwerer Stein auf einem Brett als Mausefalle fungiert. Weitere Exponate sind die aus Wolle gestrickten Hammel-Kondome und die Kuhblase, die zur Wettervorhersage verwendet wurde.
Skógafoss und Kvernufoss
Wasservorhang von 25 Metern Breite
Unterhalb des Eyjafjallajökull stürzt der Gletscherfluss Skoga über einen Felsen und bildet einen der eindrucksvollsten Wasserfälle und beliebtesten Fotomotive Islands. Der Wasservorhang ist über 25 Meter breit und insgesamt 60 Meter hoch. An der östlichen Seite des Wasserfalls führt ein mehrtägiger Trekkingpfad, der Laugavegur (Quellenweg), hinauf zum Pass Fimmvörðuháls und weiter über die Þórsmörk nach Landmannalaugar. Etwas östlich des Skógafoss befindet sich ein weiterer sehenswerter Wasserfall, der Kvernufoss. Er ist 30 Meter hoch und liegt halb versteckt in einer Schlucht. Es ist möglich, durch die Schlucht zum Kvernufoss zu wandern; die Wanderung beginnt hinter dem Museum Skógasafn und dauert etwa 20 Minuten.
Seljavallalaug
Thermalbad in einem einsamen Tal
Das 1923 gebaute Freibad liegt versteckt in einer kleinen Schlucht am Fuß des Eyjafjallajökull. Vom Parkplatz, der zu einem modernen Schwimmbad gehört, muss man noch einmal 20 Minuten durch ein immer enger werdendes Tal gehen. Zugegeben, die Anlage ist ein bisschen verfallen, aber die Umkleiden sind noch nutzbar. Dennoch lohnt das 28 Meter lange und 10 Meter breite Becken einen Besuch. Das Wasser strömt direkt aus dem Felsen und hat eine Temperatur von 25 bis 30 Grad.
Eyjafjallajöküll
Islands berühmtester Gletschervulkan
Der „Inselberggletscher“ ist mit einer Fläche von 78 Quadratkilometern der sechstgrößte auf Island. Seine größte Höhe beträgt 1651 Meter. Seine Auslassgletscher reichen bis ins Tal auf 150 Metern über dem Meer. Unter dem Eis befindet sich der aktive Vulkan Eyjafjöll mit einer eigenen Magmakammer. Die ältesten Gesteinsschichten sind 800.000 Jahre alt. Sie sind als flüssige, 1200 Grad heiße Lava aus dem Erdinneren gequollen. Seit der Besiedlung Islands brach der Vulkans allerdings erst viermal aus, zuletzt im Frühjahr 2010, als er den Flugverkehr in halb Europa lahmlegte. Islandexperten und erfahrene Bergsteiger halten die Wanderung zum Gipfel für die schönste Bergsteigertour auf Island. Sie beginnt im Wanderparadies Pórsmörk und führt durch dampfende Lava zum Krater. Wegen der extremen Anstrengung ist die Tour gewöhnlichen Urlaubern nicht zu empfehlen. (Hin und zurück 8 Stunden, 18 Kilometer, auf und ab 870 Meter)
Auf den Valahnúkur
Zwischen Gletschern und Vulkanen
Die Wanderung beginnt an der Hütte in Langidalur, wohin man sich am besten mit dem Unimog-Bus bringen lässt. Von dort geht es sachte auf einen Berg mit Aussicht über das Þórsmörk, den Gletscherfluss Krossa und den Eyafjallajöküll. Auf dem Rückweg wartet eine leichte Kletterei. (Hin und zurück: 2 Stunden, 5,9 Kilometer, auf und ab: 300 Meter)
Golden Circle
Rundfahrt zu einem Geothermalgebiet
Der Gullni hringurinn, der „goldene Ring“ bzw. die „goldene Rundfahrt“, ist eine Reiseroute im Südwesten Islands, die kulturhistorische und natürliche Sehenswürdigkeiten miteinander verbindet. Besser bekannt ist sie unter dem englischen Namen „Golden Circle“. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten entlang der Straße zählt der Nationalpark Þingvellir, dessen Name übersetzt so viel bedeutet wie „Versammlungsfelder“ und wo sich eine der ältesten Parlamentsstätten der Welt befindet. Ebenfalls an der Strecke liegt das Geothermalgebiet Haukadalur mit eindrucksvollen Geysiren, Thermalquellen und der Wasserfall Gullfoss.
Aufenthalt
Das 2015 renovierte und erweiterte Hotel liegt vollkommen allein in einer Mulde drei Kilometer vom Gullfoss entfernt. Alles Zimmer sind in einem klaren nordischen Stil mit modernem Flair eingerichtet. Morgens wird den Gästen ein gutes Frühstück serviert, abends kann man im Restaurant speisen und es sich danach in der Loungebar bequem machen. Ein weiterer Pluspunkt des Hotels ist sicherlich die Nähe zum Golden Circle. Und wer auf der Hochlandroute, dem Kjalvegur, nach Norden möchte, findet hier den letzten Außenposten der Zivilisation für die nächsten 200 Kilometer.
Die Silfra Spalte liegt an der Bruchstelle zwischen Eurasischer und der Nordamerikanischer Platte. Gespeist durch das Wasser des Langjökull-Gletscher bietet sie die Möglichkeit, sich zwischen den Kontinenten zu bewegen. Nach einer Einweisung gleiten Sie nahe der Oberfläche durch das glasklare Wasser und erkunden in aller Ruhe die einzigartige Unterwasserwelt.
Sehenswertes
Langjökull
Eiskappe über zwei Vulkanen
Mit noch gut 900 Quadratkilometern Fläche ist der Gletscher im westlichen Hochland der zweitgrößte in Island. Trotz seiner gigantischen Ausmaße hat er nur relativ wenige Abflüsse. Das liegt daran, dass das meiste Wasser unterirdisch entweicht und weiter entfernte Flüsse speist. Dabei kann es bis zu tausend Jahre unterwegs sein. Teilweise wird das Gletscherwasser durch die Geothermik erhitzt und verlässt die Erde kochend oder als Dampf. Man schätzt, dass der Langjökull zurzeit etwa einen Meter an Dicke pro Jahr verliert, wozu neben dem Klimawandel auch der Ausbruch des Eyafjällajökull 2010 beiträgt. Der Ascheregen hat den Gletscher dunkel gefärbt, sodass er mehr Wärme absorbiert.
Gullfoss
Goldener Wasserfall
Wenn die Sonne am Nachmittag scheint, wird deutlich, warum die bekanntesten Wasserfälle der Nordmeerinsel den Namen Gullfoss tragen. Dann spannt sich ein goldener Schein oder ein Regenbogen über die ungeheuren Wassermassen, die hier in eine dramatische Schlucht donnern. In zwei Stufen, die rechtwinklig zueinander stehen, stürzen bis zu 2000 Kubimeter Wasser pro Sekunde hinab. Im Besucherzentrum gibt es eine kleine Ausstellung zum Wasserfall und seiner Umgebung.
Haukadalur
Tal des springenden Wassers
Das Tal am Ende der Golden Circle Route ist das bekannteste Thermalgebiet Islands. Seine bekannteste Quelle heißt Geysir, abgeleitet von dem altnorwegischen Wort für „schießen“. Später wurde der Name zum Gattungsbegriff für Springquellen auf der ganzen Welt. Der große Geysir schießt bis zu 60 Meter hoch und meist mit einem umheimlichen Grummeln in der Erde verbunden. Leider spuckt er nur noch unregelmäßig, da Touristen Flaschen und anderes hineingeworfen haben. Dafür explodiert der Stokkur alle zehn Minuten, allerdings „nur“ zehn Meter hoch. In der Nähe gibt es ein Besucherzentrum mit Restaurant und Multimediashow.
Faxifoss
Wasserfall mit Lachstreppe
Der Wasserfall Faxifoss liegt im Fluss Tungufljót in der Region Südisland, unweit des unweit des Golden Circles und des größeren Gullfoss. Er ist 80 Meter breit und sieben Meter hoch und von einer wunderschönen Landschaft umgeben. An einer Seite des Falls befindet sich eine Lachstreppe. Vom Parkplatz aus führen Wege auch zur unteren Ebene, wo man gut spazierengehen kann.
Brúarfoss
Eisblaues Wasser
Obwohl der Bruarfoss nur wenige Meter tief über zwei Fallstufen fällt und im Vergleich zu anderen isländischen Wasserfällen klein ist, besticht er durch seine besondere Form und Farbe. Das eisblaue Wasser fließt von mehreren Seiten hufeisenförmig in eine Felsspalte in der Mitte. Sein Name bedeutet „Brücke über Wasserfall“. Vom Parkplatz aus führt eine Wanderung flussaufwärts am Bruara entlang vorbei an zwei anderen Wasserfällen, dem Hlauptungufoss und dem Miðfoss, zum Brúarfoss. Sie ist relativ einfach, der Weg kann allerdings teilweise matschig sein.
Secret Lagoon
Dampfbad in heißem Quellwasser
Die „Geheime Lagune“ bei Flúðir ist ein natürliches Schwimmbad in einem geothermischen Gebiet mit heißen Quellen und einem Geysir. Das Wasser ist ganzjährig 38 bis 40 Grad warm, so dass man ganzjährig baden kann. Dabei wird man besonders im Winter von wabernden Dampfschwaden eingehüllt. Nebenan gibt es ein Gebäude mit Umkleidekabinen und einer Bar. Nach dem Bad kann man einen Rundgang durch das Gebiet machen und sich die heißen Quellen anschauen.
Kerið Krater
Kratersee umgeben von rotem Vulkangestein
Der Kerið im Südwesten von Island ist ein aus rotem Vulkangestein bestehender Krater, in dem sich ein leuchtend blauer See befindet. Die steil abfallenden Hänge sind stellenweise mit saftigem Grün bewachsen. Da der See keinen anderen Zu- oder Abfluss hat, zeigt der Wasserstand im Krater den Grundwasserstand an. Kerið ist der östlichste von fünf Kratern der Kraterreihe Tjarnarhólar und Teil des erweiterten “Golden Circle”. Vor 5.000 bis 6.500 Jahren entstand das Lavafeld Grímsneshraun mit zwölf Vulkanen auf einer Fläche von 54 Quadratkilometern. Man erreicht den Krater über die 35, die bei Selfoss von der Ringstraße abzweigt. Vom Parkplatz aus führt ein Weg zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Kratersee, wo auch der ca. 900 Meter lange Rundweg am Kraterrand entlang beginnt. Links von der Aussichtsplattform führt eine Treppe hinab zum See, um den ein weiterer Weg herumführt (ca. 600 Meter).
Þingvellir
Ältestes Parlament der Welt
Als gegen 930 die norwegischen Wikinger Islands Küsten besiedelt hatten, beschlossen sie, jedes Jahr im Juni einen Thing abzuhalten, also eine Volksversammlung, auf der Gesetze beschlossen und Urteile gefällt wurden. Damit ist Þingvellir (die „Thingebene“) eines der ältesten Parlamente der Welt – nach denen in Griechenland und im Römischen Reich der Antike. Es bestand bis 1798, als die Dänen den Thing auflösten. Im Jahr 1000 wurde in Þingvellir die Annahme des Christentums beschlossen und 1944 die Republik Island ausgerufen. Heute ist der Ort Weltkulturerbe der UNESCO. Neben dem Parlamentsplatz sind verwitterte und überwachsene Steinmauern zu sehen. Sie waren mit Zeltplanen überdacht und dienten als Lagerstätten. Ein Rundweg führt über die Ebene und durch die Allmännerschlucht, die geologisch die Grenze zwischen Amerika und Eurasien bildet. (2 Stunden, 7,4 Kilometer, auf und ab: 40 Meter)
Blue Lagoon
Künstlicher Thermalsee auf einem Lavafeld
Der 5.000 Quadratmeter große See war ursprünglich keine Touristenattraktion, sondern das Abfallprodukt eines nahe gelegenen Geothermalkraftwerks. Dort wird Wasser aus einer Tiefe von 2.000 Metern gepumpt, das bis zu 240 Grad Celsius heiß ist. Nachdem es für Fernwärme genutzt wurde, fließt es in ein Lavafeld, wo das 38 Grad warme Wasser eine blau-weiße Färbung annimmt. Im See kann man gehen oder schwimmen. Viele trinken Sekt oder lassen sich massieren. In den letzten Jahren wurde der Spabetrieb immer weiter ausgebaut.
Aufenthalt
Das familiengeführte Boutique-Hotel liegt in Grindavik, ca. einen Kilometer von der Blauen Lagune entfernt. Jedes der Zimmer ist individuell stilvoll und in harmonischen Farben eingerichtet. Morgens wird ein Frühstücksbuffet angeboten, nachmittags können Gäste sich nach Belieben Waffeln machen. In der Lounge mit Kamin kann man in gemütlicher Atmosphäre den Panoramablick auf die moosbedeckten Lavafelder genießen. Das Restaurant serviert landestypische Gerichte wie frischen Fisch, Lamm und hausgemachte Spezialitäten. Zu den weiteren Einrichtungen des Hauses zählen ein Wellnessbereich und ein Fitnesscenter. Das Hotel bietet einen kostenfreien Shuttleservice zur Lagune an, zu Fuß läuft man ca. 15 Minuten dorthin.
Wer am späten Abend von Island abfliegt, kann zuvor ein paar Stunden in der Blauen Lagune baden und sich dabei wunderbar entspannen. Der 5000 Quadratmeter große See liegt nur 30 Minuten vom Flughafen entfernt. Man kann im 38 Grad heißen Wasser schwimmen, laufen oder Sekt trinken. Allerdings ist es sinnvoll vorzubuchen, da man sonst lange Wartezeiten in Kauf nehmen muss.
Sehenswertes
Reykjanes
Mondlandschaft im Südwesten Islands
Die Halbinsel Reykjanes liegt südlich der Hauptstadt. Es handelt sich um die vulkanisch aktivste Region des Landes. Erst vor 800 Jahren hat hier ein mehrjähriger Vulkanausbruch weite Teile der Oberfläche geformt. Zurückgeblieben ist eine karge Landschaft aus Lava und Kratern. Eine stetige Bodenerosion hat zudem in einigen Ecken für wüstenartiges Terrain gesorgt. Diese besonderen Bedingungen waren der Grund dafür, dass die Gegend in den 1960er Jahren von der NASA als Trainingsareal zur Vorbereitung für die Mondlandung genutzt wurde. Und auch heute erfährt das Gebiet eine wissenschaftliche Nutzung: rund 40% der Energie Islands wird im Geothermiekraftwerk Reykjanesvirkjun gewonnen.
Miðlína
Die Brücke zwischen den Kontinenten
Inmitten der weiten Lavafelder der Reykjanes Halbinsel, Nahtstelle der tektonischen Platten Eurasiens und Nordamerikas, überspannt die etwa 15 Meter lange Fußgängerbrücke eine sandige Kluft zwischen zwei schroffen Felswänden. Auf symbolische Weise verbindet sie so die beiden Erdteile, die aufgrund der anhaltenden tektonischen Aktivität des Mittelatlantischen Rückens jedes Jahr wenige Millimeter weiter auseinander driften. Eine Plakette in der Mitte der Brücke verleiht ihr den Titel „The Bridge Between Continents“.
Gunnuhver
Islands heißester Ort
Die Schlammbecken und Dampfschlote von Gunnuhver liegen im Herzen des Reykjanes UNESCO Global Geopark im Südwesten der Halbinsel Reykjanes. Sie sind nach Gunna, einer Figur aus einer Volkssage benannt, deren Geschichte man auf einer Tafel am Weg nachlesen kann. Die ausgewiesenen Wege führen entlang der dampfenden, zischenden und blubbernden Erdlöcher, die heißes Wasser und Schlamm bis zu vier Metern in die Höhe schleudern. Die Temperaturen direkt unter der Erdoberfläche erreichen über 300°C, sodass es gefährlich ist, die Wege zu verlassen.
Krýsuvík
Vulkansystem
Krýsuvík ist ein Vulkansystem im Süden der Reykjanes-Halbinsel zwischen den Städten Grindavík und Hafnarfjörður. Das Geothermalgebiet, das auch Austurengjar genannt wird, wurde früher zur Energiegewinnung genutzt. In den 1990er Jahren wurde die Stadt Hafnarfjörður mit Energie aus einem Bohrloch gespeist, 1999 explodierte die Anlage allerdings und wurde nicht mehr aufgebaut. Das Gebiet ist touristisch gut erschlossen. Zu den blubbernden Schlammtöpfen führen Holzstege und so kommt man den vulkanischen Aktivitäten sehr nahe. Gut gekennzeichnete Wanderwege führen auch zum Berg Sveifluháls, an dessen Hängen man ebenfalls Fumarolen erkennen kann.
Aurora Basecamp
Farbenfroher Nachthimmel
Das Nordlicht, die Aurora Borealis, ist das Ergebnis von Kollisionen zwischen gasförmigen Teilchen in der Erdatmosphäre mit geladenen Teilchen, die von der Sonne freigesetzt werden. Diese geladenen Teilchen werden durch Sonnenwinde und Sonneneruptionen in unsere Atmosphäre transportiert, wo gelbe und grüne bzw. rote, violette und gelegentlich blaue Farben erzeugt werden, wenn sie auf Sauerstoff bzw. Stickstoff treffen. Das Aurora Basecamp, ca. 20 Minuten von Reykjavik entfernt, ist eine einzigartige Einrichtung, die Gästen die Möglichkeit bietet, mit einem fachkundigen Führer dieses Naturschauspiel zu bewundern. In der Lounge, einer 150 Quadratmeter großen geodätischen Kuppel kann man im Warmen sitzen und sich mit den Führern unterhalten, bevor man sich dann auf den Weg in die umliegenden Lavafelder begibt. Vorab kann man zudem im Dark Park eine naturgetreue Simulation das Nordlichts erleben; so gewöhnen sich die Augen an die Lichtverhältnisse, was später die Farben der Aurora selbst heller und sichtbarer werden lässt.
Eine Reservierung wird unbedingt empfohlen.
Isländisches Nationalmuseum
Multimediales Kulturerlebnis
Das Museum präsentiert chronologisch aufgebaut und multimedial die Kulturgeschichte Islands von der Landnahmezeit bis in die jüngste Gegenwart. Die älteren Geschichtsepochen werden vorwiegend aufgrund archäologischer Funde präsentiert, die neueren Epochen eher volkskundlich. Der erste Abschnitt der Ausstellung zeigt ein Schiff, wie es die ersten Siedler nutzten, den Abschluss bildet die historische Gepäckförderanlage des Flughafens Keflavík, der Island mit der Welt verbindet. Zum Bestand der Sammlung gehören etwa 100.000 Objekte und zwei Millionen Fotos.
Perlan
Warmwasserspeicher und futuristisches Kunstwerk
Der 1991 eröffnete Warmwasserspeicher ist zugleich ein futuristisches Kunstwerk. Es versorgt die Stadt mit Warmwasser, auch die im Winter beheizten Gehwege und Straßen. Nach Plänen, die bis in das Jahr 1930 zurückreichen, wurden die sechs Aluminiumtanks mit einer Glaskuppel überdacht. Lampen erzeugen einen künstlichen Sternenhimmel, Spiegel reflektieren den Himmel und so öfter auch Polarlichter in das Innere des Gebäudes. In dem Gebäude wurde zudem ein künstlicher Geysir errichtet, der alle paar Minuten ausbricht. Am Dach eines Tanks befindet sich eine Aussichtsplattform, die einen Blick über Reykjavík und weit ins Land hinein erlaubt. Im obersten Stockwerk befindet sich ein Drehrestaurant, so dass man beim Essen ebenfalls den Rundblick genießen kann.
Hallgrímskirkja
Zwischen Weltraumstation und gotischer Kathedrale
Hoch oben auf der höchsten Erhebung Reykjaviks streckt sich die größte Kirche Islands dem Himmel entgegen. Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche der Isländischen Staatskirche wurde nach 40-jähriger Bauzeit 1986 fertiggestellt und nach dem isländischen Dichter Hallgrimur Pétursson benannt. Auch wenn sich der Architekt von den Basaltsäulen der Vulkaninsel und den Säulen der Gotik inspirieren lassen hat, fühlen sich viele Betrachter eher an eine Weltraumstation erinnert. Im Kirchturm befindet sich auf 75 Metern Höhe eine Aussichtsplattform, die über einen Aufzug zu erreichen ist. Auf dem Kirchplatz haben die Isländer ihrem berühmtesten Landsmann ein Denkmal gesetzt: Leifur Eiríkson, der Entdecker Amerikas, steht auf einem Granitsockel und blickt weit über den Betrachter hinweg nach Westen.
Harpa
Modernes Wahrzeichen von Reykjavík
Die Harpa ist das Konzerthaus der isländischen Hauptstadt und beherbergt das Sinfonieorchester sowie die Oper. Nach einer langwierigen Baugeschichte wurde es 2011 eröffnet. Unverwechselbar ist die Fassade, die von dem dänischen Künstler Ólafur Elíasson – der, wie unschwer zu erkennen, isländische Wurzeln hat – entworfen wurde und das Bauwerk zu einem modernen Wahrzeichen von Reykjavík gemacht hat. Inspiriert von den Lichtstimmungen Islands sorgt ein wabenartiges Gerüst aus dichroitischem Glas für ein wechselndes Farbspiel, abhängig von Tageszeit und Wetterlage.
Freilichtmuseum Árbæjarsafn
Zeitreise in vergangene Jahrhunderte
Das größte Freilichtmuseum in Island ging aus einem Bauernhof hervor, der eine Reitetappe von Reykjavík entfernt lag, heute jedoch zum Stadtgebiet gehört. Das Areal enthält 30 historische Gebäude aus der Hauptstadt und anderen Landesteilen, die hierher gebracht und wiederaufgebaut worden. Häufig zeigen pensionierte Handwerker ihre Kunst, darunter Goldschmiede, Drucker oder Fischer. Eine Grassodenkirche aus Nordisland wird noch gelegentlich für Hochzeiten benutzt. In einer Druckerwerkstatt wird die einzige Druckerpresse gezeigt, mit der in Island jemals Geld gedruckt wurde. Hier steht auch eine der beiden einzigen Dampflokomotiven, die in Island je in Betrieb waren, die Pioner.
Reykjanesskagi
Mietwagenabgabe
Vermieter: Europcar
Abgabestation: Keflavik Flughafen (Desk at Airport)
Kia Rio o.ä.
Eigenschaften: 4 Türen, Automatikgetriebe
Geeignet für: 4 Erwachsene, 2 große Koffer
Leistungsübersicht
Unsere Reiseempfehlung beinhaltet folgende Leistungen. Flüge können, falls gewünscht, passend dazu gebucht werden.
Tag | Ort | Leistung |
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1. Tag |
Reykjanesskagi
Keflavík
Mietwagenannahme
(14 Tage)
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1.–3. Tag |
Reykjavík
Zu Gast in einem Apartment-Hotel in Reykjavik
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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3.–4. Tag |
Langjökull
Zu Gast in einem Hotel bei Reykholt
(1 Nacht)
1 Nacht | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Durch den Gletschertunnel am Langjökull (3,5 Stunden, englisch)
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4.–5. Tag |
Húnaflói
Zu Gast in einer umgebauten Werkstatt an der Küste
(1 Nacht)
1 Nacht | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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5.–7. Tag |
Mývatn
Zu Gast in einem Blockhaushotel am Mývatn
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Rundflug (1,5 Stunden, englisch)
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7.–8. Tag |
Ostfjorde
Zu Gast im Hafenhotel von Djúpivogur
(1 Nacht)
1 Nacht | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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8.–10. Tag |
Vatnajökull
Zu Gast in einem Landhotel am Jökulsarlon
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Skaftafell Gletscherwanderung (3 Stunden, englisch)
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10.–12. Tag |
Mýrdalsjökull
Zu Gast in einem Hotel unter dem Myrdalsjökull
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Landmannalaugar (ganztägig, englisch)
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12.–14. Tag |
Golden Circle
Zu Gast in einem Hotel am Gullfoss
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Schnorcheln in der Silfra-Spalte (2,5 Stunden, englisch) | 1x Thingvellir National Park Silfra Gebühr pro Person
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14.–15. Tag |
Blue Lagoon
Zu Gast in einem Boutique-Hotel in Grindavik
(1 Nacht)
1 Nacht | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Comfort Ticket
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15. Tag |
Reykjanesskagi
Mietwagenabgabe
Keflavík
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zzgl. Flug
Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im August berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

Länder- und Reiseinformationen
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