
Thüringen und Sachsen
Bergwerker, Literaten und Reformatoren
Die Reise führt aus der Mitte Deutschlands in den äußersten Osten und wieder zurück. Unterwegs kann man Schätze entdecken: verwinkelte Fachwerkstädtchen, mittelalterliche Bergwerke und wilde Felsschluchten.
Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im Mai berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

Reiseverlauf
Diese Rundreise wurde von unserer Expertin Petra Rappenhöner entworfen. Bei Bedarf können die Route sowie die Anzahl der Nächte und die Auswahl der Unterkünfte angepasst werden.
Von zu Hause
Nach Eisenach
Wartburg
Wo Luther die Bibel übersetzte
Wie kaum eine andere Burg Deutschlands ist die 1.000 Jahre alte Anlage mit der Geschichte Deutschlands verbunden. 1211 bis 1227 lebte die später heilig gesprochene Elisabeth von Thüringen auf der mächtigen Burg. 1521/22 hielt sich der Reformator Martin Luther als „Junker Jörg“ hier versteckt und übersetzte während dieser Zeit das gesamte Neue Testament. Einmal, als er bis spät in die Nacht bei Kerzenschein arbeitete, soll der Teufel ihn versucht haben. Luther warf mit dem Tintenfass nach ihm. Den Fleck kann man noch heute in seiner Studierstube sehen. Johann Wolfgang von Goethe weilte mehrfach hier, erstmals im Jahr 1777. Am 18. Oktober 1817 fand auf der Burg mit dem ersten Wartburgfest das Burschenschaftstreffen der deutschen Studenten statt. Das zweite Wartburgfest wurde im Revolutionsjahr 1848 veranstaltet. So ist es nicht verwunderlich, dass die Burg bereits im 19. Jahrhundert als nationales Denkmal galt.
Aufenthalt
Zu Füßen der schönsten Burg Deutschlands liegt seit fast hundert Jahren eine Herberge für Pilger, die nach der Jahrtausendwende zu einem 5-Sterne-Hotel umgebaut wurde. Es ist Teil des Schloss-Komplexes wo Luther seine berühmte Übersetzung des neuen Testaments fertigstellte. Weit genug von der eigentlichen Burg entfernt, bekommt man vom ständigen Trubel nicht viel mit. Rund um einen Innenhof befinden sich traditionelle Fachwerkbauten mit den völlig neu gestalteten Zimmern. Vom Restaurant hat man einen tollen Blick über den bis zum Horizont reichenden Thüringer Wald.
Sehenswertes
Drachenschlucht und Elfengrotte
Auf Stegen durch eine wilde Klamm
In der sagenumwobenen Drachenschlucht südlich von Eisenach wandert man auf Stegen über einen rauschenden Bach. Über Jahrmillionen hat sich das Wasser eines Baches fast zehn Meter tief in die roten Felsen unterhalb der Wartburg gegraben. Es wurde durch die gut 200 Meter lange Klamm ein Weg eingerichtet, auf dem man direkt über dem kleinen Bach durch die phantastischen Felsformationen spazieren kann.
Die Tour beginnt im Mariental bei Eisenach und führt durch die Landgrafenschlucht hinauf bis zum Großen Drachenstein, einem Felsen mit herrlicher Aussicht. Über die Weinstraße geht es bis zur Hohen Sonne direkt am Rennsteig und schließlich durch die Drachenschlucht hinab. (Hin und zurück 11 Kilometer, 3 Stunden, auf und ab: 210 Meter)
Erzgebirge
Hochmoore und Spuren mittelalterlichen Bergbaus
Das Mittelgebirge liegt zwischen Sachsen und Böhmen. Knapp nördlich der Kammlinie verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Tschechien. Die höchsten Erhebungen sind der Keilberg (1.244 m) und der Fichtelberg (1.215 m). Das Erzgebirge wurde im Mittelalter besiedelt und ist seitdem durch Bergbau geprägt. Halden, Stauanlagen und Gräben prägen das Landschaftsbild und die Lebensräume. Das Erzgebirge ist heute ein beliebtes Wandergebiet, und in den Hochlagen sind Wintersportgebiete vorhanden. Die höheren Lagen auf deutscher Seite gehören dem Naturpark Erzgebirge/Vogtland an. Mit 120 Kilometer Längenausdehnung ist er der größte Naturpark in Deutschland. Das östliche Erzgebirge steht als Landschaftsschutzgebiet Osterzgebirge unter Landschaftsschutz. In den Kammlagen haben sich außerdem mehrere größere, nur von Regenwasser gespeiste Hochmoore gebildet.
Aufenthalt
Das Schlosshotel auf einem denkmalgeschützten Rittergut nahe Chemnitz verbindet Geschichte mit Moderne, mit einem Wasserschloss als Kulisse. Jedes der rund 50 Zimmer ist individuell in einem eleganten Stil gestaltet und mit modernem Komfort ausgestattet; von jedem eröffnet sich ein schöner Blick auf den Schlosshof, den Schlossgarten oder das Wasserschloss. Morgens wird das Frühstück im Schlosscafé serviert, bei passendem Wetter auch auf der Terrasse – nachmittags werden hier sächsische Kuchen- und Kaffeespezialitäten sowie Eisbecher angeboten. Im Restaurant mit Gewölbedecke, ehemals ein Teil der Stallungen, wird mittags und abends eine feine Küche angeboten, die urige Gaststube serviert gutbürgerliche Gerichte in lockerer Atmosphäre. Das gesamte Anwesen lädt zu Spaziergängen oder gemütlichem Verweilen ein; wer es sportlicher mag, kann eine Fahrradtour machen oder eine Partie auf dem angrenzenden Golfplatz spielen.
Sehenswertes
Sachsen
Das Land der Schlösser und Burgen
Der Freistaat im Osten Deutschlands ist vielfältig und bietet Reisenden ein abwechslungsreiches Natur- und Kulturprogramm. Landeshauptstadt ist Dresden, die mit rund 550.000 Einwohnern nach Leipzig die zweitgrößte Stadt Sachsens ist. Mit ihrer historischen Altstadt – während des Zweiten Weltkriegs stark zerstört und in späteren Jahrzehnten wieder aufgebaut – genießt sie international Ansehen als bedeutende Kulturstadt. Südöstlich von Dresden liegt mit der sogenannten Sächsischen Schweiz eine der außergewöhnlichsten Naturlandschaften Deutschlands. Die kreidezeitlichen Formationen des Elbsandsteingebirges erheben sich hier über die Baumkronen, während sich die Mauern alter Burganlagen, die einst die Handelswege schützten, an die schroffen Felstürme klammern. Generell ist Sachsen reich an historischen Burgen, Schlössern: über 800 werden offiziell gelistet. Nicht selten liegen diese inmitten englischer Landschaftsgärten oder barocken Parkanlagen.
Chemnitz
Traditionsreiche Industriestadt im Erzgebirgsbecken
Die Chemnitz hat zwischen dem Mittelsächsischen Hügelland im Norden und dem Mittleren Erzgebirge im Süden ein breites Tal entstehen lassen, von dem aus sich das Gebiet der gleichnamigen Stadt im Laufe der Jahrhunderte bis über die Hügel im Westen und Osten ausgebreitet hat. Seit dem 14. Jahrhundert wurde die Stadt zu einem wichtigen Standpunkt der Textilherstellung. Mit der einsetzenden Industrialisierung um 1800 erlebte die Branche einen immensen Aufschwung und verwandelte Chemnitz in eine moderne Industriestadt. Als bedeutender Industriestandort wurde die Stadt während des Zweiten Weltkriegs zum Ziel von Bombenangriffen, die weite Teile des Zentrums zerstörten. Statt die alten Strukturen unverändert wieder aufzubauen, entschied man sich Mitte der 1950er Jahre dazu, das Zentrum neu zu gestalten. Zudem erfolgte 1953, anlässlich des „Karl-Marx-Jahres“, eine Umbenennung in Karl-Marx-Stadt. Nach einer Abstimmung im April 1990, bei der sich 76% der Einwohner für eine Rückbenennung in Chemnitz aussprachen, erhielt die Stadt ihren historischen Namen zurück. Nichtsdestoweniger gilt die rund sieben Meter hohe Portraitbüste Marx‘ an der Brückenstraße noch heute als bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt.
Durch das Schwarzwassertal
Bizarre Felsen und Aussicht über das Erzgebirge
Die Wanderung durch das Naturschutzgebiet Schwarzwassertal ist nict die anstrengendste, aber vermutlich die schönste Tour durch das Erzgebirge. Sie führt vorbei an beeindruckenden Felsformationen wie dem Vogeltoffelfelsen, der Tingmauer, der Teufelsmauer und dem Nonnenfelsen. Daneben kann man Spuren des Bergbaus rund um Marienberg entdecken. Höhepunkt ist der Aussichtsfelsen Katzkenstein. Unterwegs gibt es mehrere Einkehrmöglichkeiten. (hin und zurück: 14,9 Kilometer, auf und ab: 280 Meter)
Burg Kriebstein
Raubritterburg auf einem Felsen
Die schönste Burg Sachsen thront majestätisch auf einem Felsen, der zu drei Seiten von der Zschopau umgeben ist. Die Fundamente der ehemaligen Raubritterburg gehen auf das Jahr 1382 zurück. Trotz mancher Umbauten im 19. Jahrhundert hat sie ihren gotischen Charakter bewahren können. Bei mehreren Märchenfilmen diente die Burg als Drehort und Kulisse.
Auf den Fichtelberg
Wanderung auf den höchsten Berg Sachsens
Der Fichtelberg bei Oberwiesenthal mit 1215 Metern der höchste Berg des Fichtelgebirges und in Sachsen. In den Hochmooren und Quellmulden an seinen Hängen entspringen viele Bäche. Die tschechische Grenze verläuft gut einen Kilometer südlich. Auf dem Gipfelplateau steht das Fichtelberghaus mit Aussichtsturm und Wetterwarte. Der Weg auf den Aussichtsberg beginnt im Kurort Oberwiesenthal. Alternativ kann man die Schwebebahn nehmen. (hin und zurück: 5 Kilometer, 2 Stunden, auf und ab: 310 Meter)
Sächsische Schweiz
Inspiration für namhafte Künstler
Als Sächsische Schweiz wird der deutsche Teil des Elbsandsteingebirges bezeichnet, der als Landschaftsschutzgebiet den gleichnamigen Nationalpark umgibt. Ursprünglich von den Slawen besiedelt, gelangte das Gebiet im 15. Jahrhundert unter sächsische Herrschaft. Der heute tschechische Teil wird Böhmische Schweiz genannt. Die touristische Erschließung der Region begann im Wesentlichen erst im 19. Jahrhundert. Im September 1990 wurde der Nationalpark Sächsische Schweiz gegründet, der insgesamt 93 Quadratkilometer umfasst, in denen man eine Vielfalt an teils seltenen Tier- und Pflanzenarten findet. Die Gegend zählt zweifellos zu den beliebtesten Wanderregionen Europas. Aber auch mittelalterliche Burgen, barocke Schlösser und schöne Gärten ziehen Jahr für Jahr zahlreiche Besucher an. Viele Künstler der Romantik haben Teile der Sächsischen Schweiz in ihren Werken verewigt – sei es der Maler Caspar David Friedrich mit seinem Werk „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ oder der Komponist Carl Maria von Weber, der hier die Wolfsschluchtszene aus „Der Freischütz“ stattfinden ließ.
Aufenthalt
Die ehemalige Ziegelbrennerei vom Anfang des 20. Jahrhunderts liegt zu Füßen der majestätischen Festungsanlage Königstein. Das Fachwerkgebäude wurde sorgsam saniert und zu einer Pension umgestaltet. Heute treffen hier Tradition und Moderne aufeinander. In den liebevoll gestalteten Zimmern und Ferienwohnungen harmonieren traditionelle, regionaltypische Elemente und modernen Akzente. Die individuellen Zimmer befinden sich im Haupthaus, wo im lichtdurchfluteten Frühstücksraum auch das Frühstück stattfindet. Auf der Terrasse und im gepflegten Garten kann man in Ruhe oder Gesellschaft ein Glas Wein genießen oder einfach nur abschalten.
Sehenswertes
Oberlausitz
Land der Sorben
Die Lausitz ist ein Landstrich zwischen Mittelelbe und Mitteloder. Die Niederlausitz gehört zu Brandenburg, die Oberlausitz zu Sachsen. Der Name leitet sich von dem slawischen Volksstamm der Lusici her, was soviel heißt wie: Sumpfbewohner. Bis heute leben in der Lausitz etwa 50.000 Menschen slawischer Abstammung. Die Sorben in der Oberlausitz haben eine eigene Sprache, die mit dem Tschechischen verwandt ist. Über Jahrhunderte wurden die Sorben diskriminiert. Heute sind sie als ethnische Minderheit in Deutschland anerkannt. Landschaftlich ist die Oberlausitz von intensiver Landwirtschaft geprägt. Die Bergrücken in höheren Lagen sind meist bewaldet.
Nationalpark Sächsische Schweiz
Dramatisches Elbsandsteingebirge
Der knapp 100 Quadratkilometer große Nationalpark 30 Kilometer südöstlich von Dresden schützt den deutschen Teil des Elbsandsteingebirges, in das die Elbe eine tiefen Canyon gegraben hat. Das Landschaftsbild zu beiden Seiten des Flusses ist dramatisch: Tafelberge wie der Lilienstein und der Pfaffenstein wechseln mit Felsabstürzen wie der Bastei und den Schrammsteinen ab. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts zog die einzigartige Natur Maler und Dichter an. Am bekanntesten wurde das Gemälde von Caspar David Friedrich „Wanderer über dem Nebelmeer“. Der Nationalpark umfasst zwei getrennte Gebiete: der westliche Teil liegt zwischen Wehlen und Prossen, der östliche Teil liegt zwischen den Schrammsteinen und der tschechischen Grenze.
Dresden
Auferstanden aus Ruinen
Die politische und kulturelle Hauptstadt Sachsens hat eine wechselvolle Geschichte. Obwohl schon in 1206 erwähnt, blieb sie bis ins 15. Jahrhundert weitgehend unbedeutend. Nachdem die Stadt den 30-jährigen Krieg unbeschadet überstanden hatte, fiel sie 1685 einem Großbrand zum Opfer, der einen völligen Neubau erforderlich machte. So hat die Stadt der glanzvollen sächsischen Kurfürsten ein einheitliches barockes Stadtbild bekommen, was ihr auch den Namen „Florenz des Nordens“ eintrug. Im Februar 1945 wurde die bis dahin kaum beschädigte Stadt in einer Nacht durch einen verheerenden Bombenangriff dem Erdboden gleichgemacht. Die Ruinen der Frauenkirche waren jahrzehntelang ein Mahnmal für die Schrecken des Krieges. Ihre glorreiche Wiederherstellung im Jahr 2005 hat den Ehrgeiz der Stadt entfesselt, wieder an ihre Schönheit vor dem 2. Weltkrieg anzuknüpfen. Überall wird gebaut, und die Altstadt zwischen Zwinger und Kreuzkirche erstrahlt wieder in altem Glanz.
Böhmische Schweiz
Felsschluchten am Durchbruchstal der Elbe
Die Böhmische Schweiz ist der tschechische Teil des Elbsandsteingebirges. Es ragt wie ein Zipfel nach Sachsen hinein und liegt genau zwischen der Sächsischen Schweiz und den Lausitzer Bergen im Osten. Charakteristisch für die Landschaft sind aber keine Gebirge, sondern das Durchbruchstal der Elbe. Es wird von steilen Felsklippen eingezwängt. Westlich der Elbe schließen sich sanfte Hügel an, die landwirtschaftlich genutzt werden. Dramatisch ist die Landschaft im Norden wegen der Felsenschluchten. Westlich der Elbe stehen dichte Wälder, die bis zum Schneeberg aufsteigen.
Rathen
Kurort im wildromantischen Elbsandsteingebirge
Der Kurort liegt unterhalb der Felskulisse des Elbsandsteingebirges im Zentrum der Sächsischen Schweiz. Eine Seilfähre, die nur mit der Kraft der Strömung fährt, verbindet die Ortsteile auf beiden Seiten der Elbe. Ein Wanderweg führt hinauf zur Bastei, einem wildromantischen Schluchtenlabyrinth mit einem Bergrücken mit einmaliger Aussicht, die bereits den Maler Caspar David Friedrich inspiriert hat.
Schrammsteinaussicht und Hohe Liebe
Phänomenale Blicke, wildromantische Schluchten, märchenhafte Häuser
Die mittelschwere Wanderung führt von Bad Schandau zu den Schrammsteinen und weiter auf die Hohe Liebe. Nachdem man die Treppe durch das Schrammtor erklommen hat, wechseln traumhafte Aussichten, wildromantische Schluchten, Naturdenkmäler und märchenhafte Häuser einander ab. Ein Gasthaus gibt es unterwegs in der Schrammsteinbaude. (hin und zurück: 14,9 Kilometer, 4:30 Stunden, auf und ab: 440 Meter)
Molkerei Pfund
Schönster Milchladen der Welt
Ende des 19. Jahrhunderts kam der Bauer Paul Pfund mit seiner Frau und sechs Kühen nach Dresden, um die Stadt mit Milch zu versorgen. 1880 gründete er die Dresdner Molkerei Gebrüder Pfund, die sich zu einem florierenden Unternehmen entwickelte. Herzstück ist der Milchladen im Erdgeschoss – ein Geschäft wie aus dem Bilderbuch – mit handgemalten Fliesen von Villeroy & Boch. Hier gibt es nicht nur Milch zu kaufen, sondern auch Käsespezialiäten aus Ziegen- und Schafsmilch. 1998 schaffte der Laden es ins Guinnessbuch der Rekorde.
Frauenkirche und Neumarkt
Von Pracht und Zerstörung
Herzstück und touristischer Magnet Dresdens ist die wiedererbaute Frauenkirche im Zentrum der Altstadt. Der monumentale protestantische Kirchenbau ist das alte und neue Wahrzeichen der Stadt. Zwischen 1726 und 1743 errichtet, am 13./14. Februar 1945 zerstört, wurde sie seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts mithilfe eines hohen Spendenaufkommens wieder aufgebaut. 2005 fand die neue Weihe statt.
Auch der Platz an der Kirche, der Neumarkt, wurde rekonstruiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb der neben dem Altmarkt wichtigste innerstädtische Platz mit der symbolträchtigen Ruine der Frauenkirche für ein halbes Jahrhundert nahezu unberührt. Dann setzte eine rege Bautätigkeit ein, Quartier für Quartier wurden die typischen barocken Giebelhäuser wieder errichtet.
Fürstenzug
Gigantisches Reiterbild aus Meißner Porzellan
Der Fürstenzug verbindet hinter dem Residenzschloss den Neumarkt mit dem Schlossplatz. Auf einem über 100 Meter langen Wandbild aus Meißner Porzellanfliesen sind die Herrscher des Hauses Wettin als Reiterzug dargestellt. Zwischen 1872 und 1876 wurde das gigantische Kunstwerk gemalt. Da die Farben an der Außenwand jedoch schnell verblassten, wurden die Bilder auf insgesamt 24.000 einzelne Porzellankacheln übertragen.
Residenzschloss
Machtzentrum der sächsischen Kurfürsten
Der Renaissancebau entstand erstmals im ausgehenden 15. Jahrhundert als neues Machtzentrum der sächsischen Kurfürsten und Könige und wurde nach einem Brand im Jahr 1701 noch einmal unter August dem Starken erbaut. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erfolgte ab 1985 eine weitere Rekonstruktion als Museumskomplex der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Seitdem beherbergt das Schloss das Historische und das Neue Grüne Gewölbe, das Kupferstich-Kabinett, die Rüstkammer mit der Türckischen Cammer und das Münzkabinett.
Wilthen
Stadt des Weinbrands
Eingefasst von Picho, Mönchswalder und Weifaer Höhe liegt das kleine 5.000-Einwohner-Städtchen in einem beschaulichen Tal der Oberlausitz. Vor rund acht Jahrhunderten, im Jahr 1222, wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts hielt die Industrialisierung dann auch in Wilthen Einzug, das daraufhin von einem Weberdorf zu einer Kleinstadt avancierte. Besonders das Jahr 1842 markiert eine Zäsur in der Entwicklung, denn in diesem Jahr wurde – nach dem Vorbild französischer Destillieranlagen – die Wilthener Weinbrennerei gegründet. Diese machte den sächsischen Ort mit seinem Weinbrand-Cognac 58 Jahre später, auf der Weltausstellung in Paris, zu einer festen Größe im internationalen Spirituosenhandel. Wer mehr über die Geschichte und Herstellung des Weinbrands erfahren und vielleicht auch den ein oder anderen edlen Tropfen einmal probieren möchte, kann sich in der Weinbrennerei für eine Führung oder eine Verkostung anmelden.
Zittauer Gebirge
Dichte Wälder, Vulkankegel und faszinierende Felsszenerien
Das kleinste Mittelgebirge Deutschlands im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien ist außerhalb von Sachsen kaum bekannt. Zu Unrecht: Denn es wartet mit einer romantischen Landschaft auf, die schon im 19. Jahrhundert den Maler Caspar David Friedrich fasziniert hat. Besonders rund um den Kurort Oybin haben sich über Jahrmillionen fantastische Felsszenerien gebildet, die denen im Elbsandsteingebirge ähneln und Wanderer und Kletterer ebenso herausfordern wie Fotografen. Daneben kann man in dichten Wäldern eintauchen, wilde Klammen durchqueren und Vulkangipfel besteigen.
Aufenthalt
Das Umgebindehaus am Fuße des Nonnenfelsen wurde im Jahr 1826 als Pferdewechselstation erbaut und später als Gasthaus genutzt. Um die Jahrhundertwende fand im Ort die jährliche Auerhahnjagd des letzten Königs von Sachsen, Friedrich August III. statt – seine Gefolgschaft logierte im Gasthof. Seit 1990 wird das restaurierte Anwesen – inzwischen in der zweiten Generation – als Hotel geführt. Insgesamt acht Zimmer und Suiten stehen für Gäste zur Verfügung, die alle individuell in einem romantischen Stil verbunden mit modernem Komfort gestaltet sind. Morgens wird ein reichhaltiges Frühstück angeboten, das man auch auf der Terrasse genießen kann. In der historischen Blockstube und im Restaurant mit Kamin werden gutbürgerliche Hausmannskost und diverse Spezialitäten serviert.
Sehenswertes
Böhmische Schweiz
Felsschluchten am Durchbruchstal der Elbe
Die Böhmische Schweiz ist der tschechische Teil des Elbsandsteingebirges. Es ragt wie ein Zipfel nach Sachsen hinein und liegt genau zwischen der Sächsischen Schweiz und den Lausitzer Bergen im Osten. Charakteristisch für die Landschaft sind aber keine Gebirge, sondern das Durchbruchstal der Elbe. Es wird von steilen Felsklippen eingezwängt. Westlich der Elbe schließen sich sanfte Hügel an, die landwirtschaftlich genutzt werden. Dramatisch ist die Landschaft im Norden wegen der Felsenschluchten. Westlich der Elbe stehen dichte Wälder, die bis zum Schneeberg aufsteigen.
Wanderung zum Scharfenstein
Aussichtspunkte am Töpfer
Die Wanderung ist nicht die anstrengendste, aber vermutlich die schönste im Zittauer Gebirge. Sie beginnt in Oybin zu Füßen des Klosters und der Burgruine und führt zu den dramatischen Felsformationen, für die das kleine Mittelgebirge bekannt ist. Höhepunkte sind der Scharfenstein und die Aussichtspunkte am Töpfer. Nach der Wanderung kann man in einem der vielen Cafés und Restaurants des Kurorts einkehren oder die einzigartige Kirche besichtigen, die aus dem Berghang eine Theatertribüne macht.
Zittau
Historisches Städtchen im äußersten Zipfel Sachsens
Eigentlich sollte die einstige 50.000-Einwohner-Stadt im äußersten Südosten Sachsens dem DDR-Braunkohleabbau weichen. Doch weil in Berlin die Mauer fiel, blieb Zittau stehen. Die barocke Altstadt rund um den Markt ist heute schöner denn je. Dass Zittau eine wohlhabende Stadt gewesen sein muss, sieht man an dem Rathaus im Stil der italienischen Renaissance, das die Ratsherren 1840 bei Friedrich Schinkel in Auftrag gegeben haben. Ebenfalls von Schinkel stammt die klassizistische Johanniskirche mit der Türmerwohnung. Wesentlich älter ist die Kirche auf dem Kreuzfriedhof. Sie ist heute ein Museum, dessen wichtigstes Ausstellungsstück das „Große Zittauer Fastentuch“ von 1492 ist, angeblich das größte seiner Art in Europa.
Zittauer Schmalspurbahn
Mit der Dampflok in eine märchenhafte Felsenwelt
Ursprünglich sollte die Schmalspurbahn Kurgäste von Zittau nach Olbyn befördern. Die feierliche Streckeneröffnung fand im Sommer 1890 durch die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen statt. Bis zum Ersten Weltkrieg wuchsen die Passagierzahlen sprunghaft an. Danach wurden erst die Ausbaupläne nach Böhmen aufs Eis gelegt. Während der DDR-Zeit wurde die Oberlausitz zum Braunkohlegebiet ohne touristische Bedeutung. Die Bahnlinie entging nur knapp einer Stilllegung. Heute fährt auf der Zittauer Schmalspurbahn wieder eine Damplok.
Kloster Marienthal
Zisterzienserinnen-Abtei in der sächsischen Oberlausitz
Das im barocken Stil erbaute Kloster St. Marienthal befindet sich in Ostritz an der Neiße im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Polen. Am 14. Oktober 1234 gründete Königin Kunigunde von Böhmen das Kloster und schenkte es den Nonnen des Zisterzienserordens. Nach mehreren Zerstörungen durch Kriege und Brände wird das Kloster bis zum Jahr 1744 wieder vollständig aufgebaut, der 1728 angelegte Kreuzweg mit dreizehn Stationen existiert bis heute. Anfang des 19. Jahrhunderts umgeht das Kloster dank eines vertraglichen Schutzes durch das sächsischen Königshauses die Säkularisation. Im 19. Jahrhundert gründen die Zisterzienserinnen eine Schule und ein Waisenhaus. Während des Zweiten Weltkriegs dient es den Nationalsozialisten als Lager für die Kinder-Land-Verschickung. Mit der Festlegung der neuen Grenze zwischen Deutschland und Polen entlang der Oder-Neiße-Linie (laut Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945) verliert das Kloster sein Eigentum jenseits der Neiße und damit ein Drittel seines Gesamtbesitzes. In den 1980er Jahren gelingt es den Zisterzienserinnen, das Kloster trotz Aufhebung und Verfolgung der Kirche zur Zeit des Kommunismus vor dem Aussterben zu bewahren.
Heute werden auf dem Klostergelände diverse Führungen angeboten, die beispielsweise die Besichtigung der Klosterkirche und der Kreuzkapelle beinhaltet.
Vom Löbauer Berg zum Rotstein
Aussichtsreiche Wanderung durch ein anmutiges Mittelgebirge
Die Wanderung gehört zu den schönsten in der Oberlausitz. Sie führt zu zwei markanten Aussichtsbergen mit sehr unterschiedlichen Türmen, die einen weiten Blick über die anmutige Mittelgebirgslandschaft bieten. Startpunkt ist der Bahnhof Löbau; Ziel ist der Haltepunkt Zoblitz, wo man mit der Regionalbahn zurückfahren kann. Auf halber Strecke kommt man in Wendisch Paulsdorf an einem Rasthaus vorbei. (hin: 16,4 Kilometer, 4:45 Stunden, auf und ab: 420 Meter)
Görlitz
Zeitreise durch ein halbes Jahrtausend
Wer die Stadt an der Neiße besucht, begibt sich auf eine Zeitreise durch ein halbes Jahrtausend europäischer Architektur. Mit Bauwerken der Spätgotik, der Renaissance, des Barocks und des Jugendstils gilt Görlitz heute als städtebauliches Gesamtkunstwerk. Dabei kommt der Stadt zugute, dass sie im Zweiten Weltkrieg komplett erhalten und somit von den Bausünden der Nachkriegszeit verschont blieb. Die Altstadt beeindruckt mit reich verzierten Fassaden, kunstvollen Gewölben und bemalten Decken aus den verschiedenen Epochen. Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es eine solche Dichte aufwendig restaurierter Baudenkmäler. Zu den markantesten Gebäuden zählt das Rathaus aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.
Aufenthalt
Das Renaissance-Bürgerhaus von 1528 wurde durch den Bürgermeister von Görlitz als Tuchmacherhaus in Auftrag gegeben und steht in der Nähe des historischen Rathauses. Nach dem Ende des Sozialismus wurde es sorgfältig restauriert und von Familie Vits in ein gemütliches 4-Sterne-Hotel umgewandelt. Die rund 60 Zimmer verfügen teilweise über originale architektonische Stilelemente wie Holzbalkendecken. Das Frühstück ist üppig und der Service freundlich und professionell. Regionale und internationale Gerichte werden in der Schneider Stube zusammen mit hochwertigen sächsischen Weinen serviert. Moderne Annehmlichkeiten wie Sauna und Fitnessraum stehen zur Verfügung.
90 Minuten dauert die Führung durch die historische Altstadt von Görlitz. Sie gibt einen Eindruck von der architektonischen Vielfalt der Stadt und ihrer besonderen Geschichte auf der Grenze zwischen Sachsen, Böhmen, Schlesien und Preußen. Der Spaziergang wird auch in Kellergewölbe und Treppenhäuser führen, die Besucher normalerweise nicht zu sehen bekommen.
Sehenswertes
Oberlausitz
Land der Sorben
Die Lausitz ist ein Landstrich zwischen Mittelelbe und Mitteloder. Die Niederlausitz gehört zu Brandenburg, die Oberlausitz zu Sachsen. Der Name leitet sich von dem slawischen Volksstamm der Lusici her, was soviel heißt wie: Sumpfbewohner. Bis heute leben in der Lausitz etwa 50.000 Menschen slawischer Abstammung. Die Sorben in der Oberlausitz haben eine eigene Sprache, die mit dem Tschechischen verwandt ist. Über Jahrhunderte wurden die Sorben diskriminiert. Heute sind sie als ethnische Minderheit in Deutschland anerkannt. Landschaftlich ist die Oberlausitz von intensiver Landwirtschaft geprägt. Die Bergrücken in höheren Lagen sind meist bewaldet.
Tierpark Görlitz
Begehbare Gehege und Lernspielplätze
Der Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec gehört zwar zu den kleineren Zoos in Deutschland, dafür leben hier jedoch etwa 500 Tiere in knapp 100 Arten in naturnahen und liebevoll gestalteten Gehegen. Der Park legt großen Wert auf den Erhalt sowohl der Natur als auch bedrohter Wildtierarten und alter Haustierrassen. Viele begehbare Gehege unter anderem mit Steinböcken, Hirschen und Grauen Riesenkängurus ermöglichen direkte Tierbegegnungen. Im Görlitzer Tierpark steht auch das einzige tibetische Dorf Europas mit authentisch nachgestalteten Häusern und landestypischen Tieren. Zudem locken Themenspielplätze, die Spaß, Bewegung und Lernen vereinen, wie z. B. der von der UNESCO prämierte Haustierspielplatz, wo man den Kreislauf der Milch entdecken kann.
Geheime Welt von Turisede
Abenteuerfreizeitpark an der Neiße
Der mehrfach ausgezeichnete Freizeitpark liegt mitten in der Natur nahe der Neiße. Auf sieben Hektar Land stehen die rätselhaften Bauten der Turiseder, eines geheimnisvollen Volkes. Man kann skurrile Bauten oder Geheimgänge entdecken, einem Dachwanderrundweg folgen oder einer Geldwaschanlage zusehen. Es gibt ein Veranstaltungsprogramm mit Konzerten und Theater – die Turisedischen Festspiele – und auch das erste deutsche Baumhaushotel.
Kloster Marienthal
Zisterzienserinnen-Abtei in der sächsischen Oberlausitz
Das im barocken Stil erbaute Kloster St. Marienthal befindet sich in Ostritz an der Neiße im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Polen. Am 14. Oktober 1234 gründete Königin Kunigunde von Böhmen das Kloster und schenkte es den Nonnen des Zisterzienserordens. Nach mehreren Zerstörungen durch Kriege und Brände wird das Kloster bis zum Jahr 1744 wieder vollständig aufgebaut, der 1728 angelegte Kreuzweg mit dreizehn Stationen existiert bis heute. Anfang des 19. Jahrhunderts umgeht das Kloster dank eines vertraglichen Schutzes durch das sächsischen Königshauses die Säkularisation. Im 19. Jahrhundert gründen die Zisterzienserinnen eine Schule und ein Waisenhaus. Während des Zweiten Weltkriegs dient es den Nationalsozialisten als Lager für die Kinder-Land-Verschickung. Mit der Festlegung der neuen Grenze zwischen Deutschland und Polen entlang der Oder-Neiße-Linie (laut Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945) verliert das Kloster sein Eigentum jenseits der Neiße und damit ein Drittel seines Gesamtbesitzes. In den 1980er Jahren gelingt es den Zisterzienserinnen, das Kloster trotz Aufhebung und Verfolgung der Kirche zur Zeit des Kommunismus vor dem Aussterben zu bewahren.
Heute werden auf dem Klostergelände diverse Führungen angeboten, die beispielsweise die Besichtigung der Klosterkirche und der Kreuzkapelle beinhaltet.
Leipzig
Stadt des Geistes und der Musik
Leipzig gehört zu den interessantesten Großstädten Deutschlands. An mehreren wichtigen Handelsstraßen gelegen, entwickelte sie sich schon im Mittelalter zu einer bedeutenden Handelsstadt. Nachdem die Reformation geistigen Freiraum geschaffen hatte, wurde Leipzig im 18. Jahrhundert zu einem kulturellen Mittelpunkt. Über 27 Jahre wirkte Johann Sebastian Bach an der Thomaskirche. Sein Chor, die Thomaner, sind heute der älteste und berühmteste Chor Deutschlands. Später wirkten Mendelssohn und Schumann hier. Goethe und bedeutende Verleger machten Leipzig zur Buchstadt Nr. 1 in Deutschland. Angesichts der freigeistigen Klimas ist es kein Wunder, dass die friedliche Revolution, die 1989 zum Ende des Ostblocks führte, mit den Montagsgebeten in der Nicolai-Kirche begann.
Aufenthalt
Hinter der Fassade des historischen Kaufmannshauses in der Altstadt von Leipzig verbirgt sich ein modernes Hotel mit 20 Zimmern und Apartments, die sich auf die vier um einen Innenhof herum angelegten Flügel des Gebäudes verteilen. Bei der Renovierung des Hauses wurden originale Elemente erhalten, um den historischen Charme zu bewahren. Jedes der Zimmer ist individuell gestaltet, wobei eine harmonische Symbiose aus Alt und Neu geschaffen wurde. Die Rezeption, der Frühstücksraum und ein historischer Salon sind in der 2. Etage, die Gästezimmer befinden sich in den beiden darüber liegenden Stockwerken. Ein kleiner blauer Salon im Erdgeschoss steht zudem allen Gästen zur Verfügung, um sich in gemütlicher Atmosphäre zu entspannen. Für das Frühstück werden vorwiegend Produkte lokaler Anbieter verwendet, und gerne stellt auch die Hotelbesitzerin selbst Marmelade her, wenn es ihre Zeit erlaubt.
Sehenswertes
Altes Rathaus von Leipzig
Mehrzweckhalle aus der Renaissance
Das Alte Rathaus in Leipzig liegt an der Ostseite des Marktes und dominiert durch seine Länge den gesamten Platz. Es ist heute eines der letzten und bedeutendsten Renaissancebauwerke auf deutschem Boden. An seiner Rückseite liegt der Naschmarkt. 1556 wurde sein Grundstein gelegt. Seit 1909 dient es als Stadtgeschichtliches Museum. Der Festsaal im Gebäude ist 53 Meter lang und wurde früher für Festlichkeiten der sächsischen Landesfürsten, Patrizierhochzeiten, Handwerkerfeste und Studentenbälle genutzt. Auch Gerichtsverhandlungen fanden hier statt. Heute wird er unter anderem für Kultur- und Konzertveranstaltungen der Stadt Leipzig genutzt.
Nikolaikirche
Zwischen Klassizismus und Fall der Mauer
Die älteste und größte Kirche in Leipzig ist nach dem heiligen Nikolaus benannt. Die Umgestaltung und Ausstattung des Innenraumes gilt as eine der großartigsten Schöpfungen des Klassizismus. Im Herbst 1989 war die Nikolaikirche zentraler Ausgangspunkt der friedlichen Revolution in der DDR. Die Friedensgebete, die jeden Montag bei Kerzenschein stattfanden, führten schließlich zum Mauerfall in Berlin am 9. November 1989 und zur Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990.
Thomaskirche
Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs
Die Thomaskirche in Leipzig ist – zusammen mit der Nikolaikirche – eine der beiden Hauptkirchen der Stadt und als Wirkungsstätte Johann Sebastian Bachs und des Thomanerchores weltweit bekannt. Der Thomanerchor wurde bereits 1212 gegründet und ist somit einer der ältesten Knabenchöre der Welt. Im Laufe der Geschichte bekleideten immer wieder bedeutende Komponisten und ausübende Musiker das angesehene Amt des Thomaskantors. Regelmäßig finden Konzerte des Chores statt.
Völkerschlachtdenkmal
Riesenhaftes Bauwerk vor den Toren Leipzigs
Die Schlacht vor den Toren Leipzigs dauerte drei Tage und galt als die größte der Weltgeschichte vor dem Ersten Weltkrieg. Im Oktober 1813 besiegten die vereinten Armeen von Österreich, Preußen, Russland und Schweden die Truppen Napoleons. Mehr als 130.000 Tote blieben auf dem Schlachtfeld zurück. Hundert Jahre später wurde das Völkerschlachtdenkmal im wilhelminisch-patriotischen Stil errichtet. Mit 91 Metern Höhe zählt es zu den größten Denkmälern Europas und ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Leipzigs. Seine markanter Silhouette ist weithin sichtbar. Von der Plattform über der Kuppel hat man eine grandiose Übersicht.
Merseburg
Sagen, Zaubersprüche und schöne Altstadt
Die Residenzstadt Merseburg ist für ihre Altstadt, ihre Sagen und sehenswerten Bauwerke bekannt. Der Dom St. Johannes und St. Laurentius zählt aufgrund seiner Ausstattung zu den bedeutendsten Kathedralbauten Deutschlands. Die Südklausur beherbergt wertvolle Stücke des Merseburger Domschatzes und im Zauberspruchgewölbe werden die Merseburger Zaubersprüche präsentiert. Sie sind die einzigen in Deutschland erhaltenen heidnischen Beschwörungsformeln, aufgeschrieben von einem Mönch vor mehr als 1000 Jahren.
Ein beeindruckendes Zeugnis deutscher Spätrenaissance ist das Merseburger Schloss, das heute das Kulturhistorische Museum beherbergt und einst eine „sagenhafte“ Rolle spielte: Der Sage nach ließ der im 15. Jahrhundert in Merseburg regierende Bischof Thilo von Trotha seinen treuen Diener hinrichten, weil dieser in den Verdacht geraten war, seinem Herren einen wertvollen Ring gestohlen zu haben. Nach längerer Zeit wurde bei Dacharbeiten am Schloss der Ring in einem Rabennest entdeckt. Zur Mahnung, niemals im Jähzorn zu richten, ließ der Bischof einen Raben in Gefangenschaft nehmen und übernahm aus Reue einen Raben mit einem goldenen Ring im Schnabel in sein Familienwappen.
Weimar
Deutsche Geistesgrößen in der Herzogsresidenz
Die Stadt im Südwesten Thüringens gilt als Mittelpunkt der deutschen Klassik. Nachdem bereits Martin Luther, Lukas Cranach und Johann Sebastian Bach hier gewirkt haben, zog die Herzogsresidenz gegen Ende des 18. Geistesgrößen wie Goethe, Herder und Schiller an. Im 19. Jahrhundert folgten der Komponist Franz Liszt, nach dem die Musikhochschule benannt ist, und viele bekannte Landschaftsmaler. Im 20. Jahrhundert war Weimar Ausgangspunkt der Bauhaus-Architektur. Viele Baudenkmäler zieren die kleine Stadt um den idyllischen Park an der Ilm, der von Goethe selbst entworfen wurde, allen voran das Goethe-Haus, das Lukas-Cranach-Haus und das Goethe-Schiller-Denkmal.
Aufenthalt
Das repräsentative Wohnhaus von 1910 wurde nach aufwendigen Renovierungsarbeiten als Hotel eröffnet. Bewahrt wurden dabei die repräsentative Fassade mit Stuckornamenten und schmiedeeisernen Balkonen sowie große Teile des Interieurs. Die heute 17 Zimmer, Suiten und Apartments variieren in der Größe und Ausstattung. Im geräumigen Frühstücksbereich mit angrenzendem Spielzimmer kann man morgens das reichhaltige Frühstück genießen. Tagsüber und abends laden das Kaminzimmer mit Bibliothek und der Wintergarten zum Verweilen ein, ob allein oder in Gesellschaft. Der Wellness- und Fitnessbereich im Souterrain umfasst gut 100 Quadratmeter und bietet eine Zedernholzsauna, eine Dampfsauna und eine Infrarotkabine sowie einen Fitnessraum. Vom Ruhebereich gibt es einen Zugang zum Garten.
Sehenswertes
Durch den Buchfarter Wald
Aussichtstürme im Buchenwald
Die sanften Hügel und Anhöhen rund um Weimar sind mit zahllosen Türmen und historisierenden Burgen gekrönt. die meisten stammen aus dem 19. Jahrhundert, als das Wandern durch die Heimat immer populärer wurde. Zwei dieser Türme – der Carolinenturm und der Paulinenturm sind Eckpunkte der Wanderung durch den hohen Buchenwald. Zurück kommt man durch das Ilmtal. (hin und zurück: 15 Kilometer, 4 Stunden, auf und ab: 340 Meter)
Jena
Studentenstadt an der Saale
Die Stadt im Talkessel der Saale ist klimatisch besonders begünstigt und gehört zu den wärmsten Orten in Mitteldeutschland. Seit dem 17. Jahrhundert prägt die Friedrich-Schiller-Universität das Stadtbild. Goethe und Schiller haben hier studiert, Fichte war Philosophieprofessor in Jena. Zwar ist im Bombenkrieg viel von der Altstadt zerstört worden. Dennoch gibt es noch ein paar mittelalterliche Tore und Türme. In den Kneipen und auf den Straßen herrscht fröhliches Studentenleben. Den besten Blick auf die Stadt hat man vom Landgrafen, der auch „Balkon von Jena“ genannt wird.
Naumburg
Mittelalterliches Städtchen mit großartigem Dom
Die mittelalterliche Stadt im Norden Thüringens ist vor allem wegen ihres Dom weltberühmt. Er wurde 1040 romanisch begonnen und 1250 im gotischen Stil fertiggestellt. Einzigartig sind die Figuren der zwölf Stifter. Sie sind lebensgroß in Stein gehauen und im Stil der Zeit gekleidet. Jahrhundertealte Gassen führen zum Marktplatz, der von prächtigen Barock- und Renaissancebauten gesäumt ist. Über dem Marktbrunnen steht St. Wenzel, der Schutzpatron von Naumburg.
Von Weimar
Nach Hause
Leistungsübersicht
Unsere Reiseempfehlung beinhaltet folgende Leistungen.
Tag | Ort | Leistung |
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1.–2. Tag |
Wartburg
Zu Gast im Hotel auf der Wartburg
(1 Nacht)
1 Nacht | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast | 1x Parkplatz
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2.–3. Tag |
Erzgebirge
Zu Gast in einem Schlosshotel bei Chemnitz
(1 Nacht)
1 Nacht | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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3.–5. Tag |
Sächsische Schweiz
Zu Gast in einer ehemaligen Ziegelbrennerei
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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5.–7. Tag |
Zittauer Gebirge
In einem historischen Gasthof in Jonsdorf
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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7.–8. Tag |
Görlitz
Zu Gast in einem Bürgerhaus in Görlitz
(1 Nacht)
1 Nacht | 1x Doppelzimmer | Ohne Verpflegung | 1x Parkplatz | 1x Frühstück pro Person
Führung
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Durch die historische Altstadt von Görlitz (1,5 Stunden, deutsch)
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8.–10. Tag |
Leipzig
Zu Gast in einem Boutique-Hotel in Leipzig
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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10.–12. Tag |
Weimar
Zu Gast in einer Gründerzeitvilla im Zentrum
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast | 1x Parkplatz im Innenhof
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Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im Mai berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

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