Zwischen Orangenhainen: Sóller
Das Städtchen im „Tal des Goldes“ gilt als eine der schönsten auf Mallorca. Die engen Gassen, den repräsentativen Stadthäusern und den romantischen Plätzen sieht man an, dass die Bewohner schon vor Jahrhunderten reich gewesen sein müssen. Reichtum brachten die Orangen, die bis heute rund um die Stadt in den Hainen wachsen. Sie wurden bis nach Port Sóller gebracht und von dort aus nach Frankreich verschifft. Heute kann man den abgeschiedenen Ort auf drei Wegen erreichen: über die Bergstraße von Deia, mit einer rumpelnden Tram von Palma und durch einen Tunnel.
Kleinstadt mit römisch-arabischen Wurzeln
Bereits die Römer gründeten eine Stadt im Norden von Mallorca und nannten sie Pollentia. Doch als sich nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches Piratenüberfälle häuften, zogen die Bewohner in Landesinnere und bauten dort eine neue Siedlung, die bis heute
Pollença heißt. Erst die Araber besiedelten die verlassene Hafenstadt neu und nannten sie Alcúdia, was so viel wie Hügel heißt. Die Stadtmauer mit ihren Toren, die heute noch erhalten sind, stammt aus dieser Zeit. Auf ihr kann man einen Spaziergang rund um die historische Altstadt machen. Besonders lebhaft präsentiert sich Alcúdia an den Markttagen Dienstag und Sonntag.
Autofreies Viertel mit Bars und Boutiquen
Das historische Zentrum von Palma ist autofrei. Es besteht aus einem weit verzweigten System von Gassen und Treppen, wo man auch abseits der Touristenströme viele verborgene Schönheiten entdecken kann. Hauptstraße ist die ebenfalls autofreie Passeig d'es Born, die Flaniermeile zwischen Kathedrale und Altstadt. Unter den großen Alleebäumen gibt es schattige Bänke und lauschige Cafés.
Zwischen Eimersaufen und Alkoholverbot
Der Name ist eine Verballhornung des spanischen Wortes „Balneario“ für „Heilbad“. Der Ballermann besteht aus 15 Strandlokalen, die alle in baugleichen Stahlhäuschen mit Theke und Zapfanlage ausgestattet sind. Besonders am Ballermann 6 wird deutsches Bier und spanische Sangria getrunken, früher meist aus Plastikeimern, was auch als „Eimersaufen“ bekannt wurde. Zum Ambiente gehört die Beschallung mit sogenannten Ballermann-Hits, volkstümlichen Schlagern und Kirmestechno. Auch jenseits von Mallorca ist der Ballermann Inbegriff des Sauf- und Party- Tourismus geworden. Am Ballermann selbst gab es 2013 ein erstes Alkoholverbot. Seit 2014 gilt die „Verordnung für zivilisiertes Zusammenleben“, ein vom Stadtrat beschlossener Verbotekatalog.
Über einer zerklüfteten Küste zu einem Traumstrand
Ziel der Wanderung ist die Cala Tuent, eine Badebucht aus dem Bilderbuch. Der goldgelbe Sandstrand wird von einem Pinienwald gesäumt , der sich weit hinauf in die Bergwelt erstreckt. Man kann die Bucht mit dem Auto erreichen. Der Weg von Mirador de ses Barques ist jedoch einer der schönsten auf Mallorca. Er führt sanft abwärts auf die wild zerklüfteten Küste zu. Am Ziel wartet ein gutes Restaurant. Den Rückweg macht man am besten per Boot und kann dabei die Küste noch einmal vom Wasser aus betrachten. (hin und zurück: 9,8 Kilometer, 3:30 Stunden, auf: 260, ab: 660 Meter)
Wehrburg mit Aussicht
350 Stufen und 150 Meter hoch über Palma thront die einmalige Wehrburg, die anders als alle anderen in Europa kreisrund ist. In der Mitte ist ein ebenfalls runder Innenhof, der von romanischen Arkaden gesäumt wird. Von den vier symmetrisch angeordneten Wachtürmen kann man bis zum Meer und weit ins Landesinnere sehen. Eine Bodenklappe führt in eine Höhle, die als Verlies benutzt wurde. Die Gefangenen aus einer Höhe von 5 Meter hinabgeworfen. Die Burg wurde über die Jahrhunderte immer wieder als Gefängnis genutzt. Im Erdgeschoss befindet sich seit 1936 das Museum zur Stadtgeschichte Palmas.
Bergwanderung zu einem der höchsten Gipfel
Der klotzige Berg über Sóller bietet ein großartiges Panorama über die ganze Insel. Das liegt an seiner enormen Höhe. Mit fast tausend Metern ist er eine der höchsten auf Mallorca. Den Aufstieg macht man auf einem teils gepflasterten Pilgerweg, der durch terrassierte Felder und an kleineren Wasserfällen vorbeiführt. Wegen des großen Höhenunterschieds ist gute Kondition erforderlich. Im Gipfelbereich gibt es keinen Schatten mehr, sodass man sich mit reichlich Trinkwasser versorgen muss. (hin und zurück: 12 Kilometer, 5 Stunden, auf und ab 1100 Meter)
Vom Künstlerdorf zum Badestrand
Schon vor 100 Jahren haben sich in dem Bergdorf mit schwer zugänglicher Küste zahlreiche Küster und Prominente niedergelassen. Unter ihnen waren Pablo Picasso und Peter Ustinov. Heute wirde Ort während der Hochsaison von vielen Touristen heimgesucht. Etwas einsamer ist da schon der Pflasterweg, der durch Olivenhaine zum Meer hinabführt. Unten gibt es eine Kiesbucht mit einem kleinen Strandrestaurant. (hin und zurück: 5,1 Kilometer, 2 Stunden, auf und ab: 140 Meter)
Bilderbuchdorf zwischen Zitrushainen und bewässerten Gärten
Von Sóller aus führt ein schöner Spazierweg durch Zitrushaine und bewässerte Gärten zu dem malerischen Bergdorf. Fornalutx am Fuß der Serra de Torrella wurde schon mehrfach als das schönste Dorf Spaniens ausgezeichnet. Die 300 bis 400 Jahre alten Häuser aus goldgelbem Bruchstein sind authentisch restauriert, so dass man meinen könnte, auf einer Zeitreise ins vorvergangene Jahrhundert zu sein. Von den Wachtürmen aus dem 17. Jahrhundert gehen Gassen ins Innere, an denen man Kneipen und Restaurants findet.
Gotisches Wunderwerk aus Licht und Raum
„La Seu“, wie die Kathedrale von Palma genannt wird, ist das Wahrzeichen der Stadt. Ihre Architektur und ihre schiere Größe lassen sie wie ein Wunderwerk erscheinen. 110 Meter lang und über 80 Meter hoch ist das gotische Gebäude. HInzu kommt die einmalige Lage auf der alten Stadtmauer am Meer. 400 Jahre hat der Bau gedauert und wurde auch danach immer wieder umgebaut, worunter die ursprüngliche Schönheit gelitten hat. Erst 1904 wurde der ursprüngliche Plan von himmelstrebender Kühnheit wiederhergestellt. Wer den Kirchenraum betritt, wird beeindruckt vom Wechselspiel der Stützpfeiler und Streben. Das Strahlen und Glänzen des Lichts durch eines der größten Rosettenfenster der Welt kann man am besten vormittags erleben.
Zu einem Kloster über St. Elm
Zwar ist die Wanderung zu dem ehemaligen Trappistenkloster kein Geheimtipp mehr. Dennoch lohnt sie sich wegen der tollen Aussicht übers Meer bis zur Felseninsel La Dragonera. Die Klosteranlage La Trapa ist heute sorgsam restauriert. Gegründet wurde sie von Mönchen aus der Normandie, die vor der Französischen Revolution flüchten mussten. Nach der Tour kann man in Sankt Elm im Es Molí einkehren. Bis auf wenige ungefährliche Kletterstellen ist der Weg breit und bequem. (hin und zurück: 8 Kilometer, 3 Stunden, auf und ab: 390 Meter)
Spirituelles Zentrum von Mallorca
Das Santuari de Santa Maria de Lluc, so der vollständige Name, gilt seit dem 13. Jahrhundert als spirituelles Zentrum der Insel. Der Wallfahrtsort versteckt sich in der abgelegenen Macchia der Serra de Tramontana. Zum Santuari, das von Patres geleitet wird, gehören eine Klosterschule, ein Museum und ein botanischer Garten. Jährlich kommen fast eine Millionen Pilger, um die Madre de Déu de Lluc zu verehren. Die „Gottesmutter“ ist eine schwarze Madonnenstatue, die von den Einheimischen auch Sa Morenita, „die Dunkelhäutige“, genannt wird.
Fest der Sinne in größter Markthalle von Palma
Die größte Markthalle von Palma wurde 1951 errichtet und wirkt von außen entsprechen unscheinbar. Das Innere jedoch ist ein Fest für die Sinne. Düfte, Stimmen und Farben wirken betörend. Allein die Fischhalle ist überwältigend. Alles was das Mittelmeer zu bieten hat, ist hier versammelt, teilweise noch lebendig: Schalentiere, Krabben, Austern. Mehrere Stände bieten kleine Snacks an, dazu meist ein Glas Weißwein.
Schönster Aussichtspunkt im Nordwesten
An der C-710 liegt einer der schönsten Aussichtpunkte Mallorcas. Vom Parkplatz kommt man über einen Stufenweg nach oben. Dort stehen noch die Ruinen eines mittelalterlichen Wachturms, der aus einer Höhe von über 400 Metern die bizarre Küste und die Schiffe auf dem bewegten Meer überwacht.
Edle Yachten, riesige Kreuzfahrtschiffe
Der Hafen von Palma ist der größte der Balearen. Aus den gigantischen Kreuzfahrtschiffe, die hier täglich an- und ablegen, drängen sich Tausende von Touristen Richtung Altstadt. Außerdem legen hier die Fähren nach Barcelona oder Valencia an. Eine Palmenallee führt am Hafen entlang, wo man neben großen Schiffen auch edle Yachten bewundern kann. Wer auf der Hafenpromenade spazieren gehen möchte, sollte das vormittags tun, wenn die Sonne noch nicht vom Himmel brennt.
Badebucht mit Felsenschlucht
Das kleine Dorf an der Nordwestküste liegt in einer traumhaften Bucht am Ende einer abenteuerlichen Serpentinenstraße, die sich 700 Meter aus der Serra de Tramuntana herabwindet. Von Sa Calobra aus führt ein Fußweg zur wildromantischen Felsenschlucht Torrent de Pareis, die ein reißender Sturzbach in vielen tausend Jahren ins Gestein gegraben hat. Sie ist neben der Samariaschlucht auf Kreta die größte Erosionsschlucht am Mittelmeer.
Aussichtstour auf unbewohnter Felseninsel
Die Dracheninsel ganz im Nordwesten von Mallorca ist eine unbewohnte Felseninsel, deren gezackter Hauptkamm an einen Drachen erinnert. Das Haupt des Untiers ist der 349 Meter hohe Na Pòpia, auf den ein gut ausgebauter Muliweg führt. Auf die autofreie Insel gelangt man mit der Fähre von St. Elm. Wer auf den Gipfel geht, sieht unterwegs zahllose Eidechsen und und deren natürliche Feinde, die Falken. Oben hat man einen grandiosen Blick auf Mallorca. (hin und zurück: 8,4 Kilometer, 3 Stunden, auf und ab: 340 Meter)