Afrikas bezaubernde Südküste: Garden Route
Als die ersten europäischen Siedler aus dem trockenen Inland an die grüne Küste kamen, dachten sie, sie hätten den Garten Eden entdeckt – weshalb man den vielseitigen Landstrich zwischen Swellendam und Humansdorp bis heute Garden Route nennt. Malerische Buchten, einsame Strände und steile Kliffe wechseln einander ab, dahinter schroffe Felswände und immergrüne Urwälder. Vom nördlichen Horizont grüßen hohe Gebirgsketten, an denen bis zu 2.500 mm Niederschlag pro Jahr abregnen. Dennoch kann man die Garden Route nicht als Regengebiet bezeichnen. Die Schauer sind heftig, aber kurz und fallen vorwiegend nachts.
Spuren der ersten Europäer am Kap
1488 setzten die ersten Europäer ihren Fuß auf südafrikanischen Boden. Der Portugiese Bartolomeo Diaz suchte in der Mossel Bay nach frischem Trinkwasser und wurde sogleich wieder von Buschmännern davongejagt. In einem Museum am Hafen ist eine Kopie der Nussschale zu sehen, in der er das Kap der Guten Hoffnung umrundete. Sehenswert ist auch der Milkwoodbaum, der den Matrosen jahrhundertelang als Poststation gedient hat. Briefe an die Lieben zu Hause wurden in Stiefeln an den Baum gehängt – in der Hoffnung, dass ihn ein anderer Matrose in die Heimat mitnehmen würde.
Nähere Informationen:
www.diasmuseum.co.za
In einer Nussschale nach Südafrika: Bartolomeu Diaz Museum
Welthöchster Bungee Jump
Die Bogenbrücke an der Nationalstraße N2 liegt in Plettenberg Bay, Südafrika. Die Spannweite von über 270 Metern und die Höhe von 216 Metern inspirierte Outdoor-Enthusiasten zum welthöchsten Bungee Jump. 216 Meter rauscht man von unterhalb der Fahrbahn in die Schlucht. Wer es mag, kann auf der Website buchen.
Näheres und Buchung unter:
www.faceadrenalin.com
Höchster Bungee Sprung der Welt: Bloukrans River Bridge
Aussichtspunkt an der N2
Der Aussichtspunkt liegt direkt an der N2 westlich von Wilderness. Dort sind nicht nur oft Delfine zu sehen, sondern auch eines der am meisten fotografierten Motive an der Garden Route: die Eisenbahnbrücke über die Mündung des Kaaimans Rivers in den Indischen Ozean. Bis um die Jahrtausendwende verkehrte der Outeniqua-Choo-Tjoe auf der Strecke. Die letzte planmäßige Dampflok wurde wegen Sturmschäden eingestellt.
Beliebtes Fotomotiv: Mündung des Kaaiman River
Hauptort der Garden Route am Fuße der Outeniqua Berge
Die nach King George III. benannte Stadt ist mit über 50.000 Einwohnern Hauptort der Garden Route. Sie liegt am Fuße der Outeniqua Mountains, die Höhen bis zu 1.370 Metern (George Peak) erreichen. Die breiten Straßen werden von mächtigen Eichen gesäumt. Eine von ihnen ist der legendäre Sklavenbaum vor dem Touristenbüro in der York Street, an den früher die Sklaven gebunden wurden, wenn sie versteigert wurden. Die Eisenketten sind tief in die Rinde eingewachsen. 1842 erbaute man die Dutch Reformed Church (Ecke Courtenay/Meade Sts.) mit einer Kanzel aus Stinkwood und Pfeilern aus Yellowwood. Die Urwaldgehölze sind heute selten und daher fast unbezahlbar geworden.
Kolonialarchitektur und Sklavenbäume: George
Einzigartige Vogelwelt am Goukamma Fluss
Das über 2.000 Hektar große Naturreservat schützt die einzigartige Vogelwelt rund um die Mündung des Goukamma Flusses. Die Dünen sind mit Küsten-Fynbos bewachsen und gehören zu den höchsten in Südafrika. Die menschenleeren Strände und Dünenkämme erkundet man am besten zu Fuß. Die Zufahrt führt über die Straße Richtung Buffel's Bay. (hin und zurück: 3 Stunden, 12 Kilometer, auf und ab: 100 Meter)
Umfulana Route:
www.komoot.de
Vogelparadies in den Dünen: Goukamma Nature Reserve
Küstenstädtchen an der Garden Route
Das charmante Küstenstädtchen Knysna ist als Zentrum der südafrikanischen Holzindustrie groß geworden. Mit seinen stillen Lagunen, seinem bewaldeten, bergigen Umland, seiner zerklüfteten Küste und dem historischen Stadtkern ist Knysna ein Juwel an der Garden Route. Charakteristisch für das Ortsbild sind „The Heads“, zwei riesige Sandsteinklippen, zwischen denen ein Kanal liegt, der die Lagune mit dem Meer verbindet.
Zwischen Meer und Lagune: Thesen Island bei Knysna
Aussichtsfelsen vor der Lagune
Zwei markante Sandsteinklippen säumen die Einfahrt zum Hafen von Knysna. Die Royal Navy bezeichnete die Einfahrt vom Indischen Ozean in die Lagune von Knysna einst als die gefährlichste Einfahrt der Welt. Auf dem westlichen Head werden im öffentlichen Featherbed Nature Reserve geführte Touren auf dem zwei Kilometer langen Bushbuck Trail angeboten, den man an der Waterfront in Knysna buchen kann. Vom östlichen Felsen hat man ebenfalls eine spektakuläre Aussicht auf Einfahrt, das Meer und die gesamte Lagune. Hierher kommt man aber bequem mit dem eigenen Auto.
Gefährlichste Schiffseinfahrt der Welt: Knysna Heads
Grüner Urwald, rote Klippen, blaues Meer
Entlang der Harkerville Küste gibt es einen spektakulären Küstenweg, der über zwei Tage geht. Den Abschnitt über die schönsten Klippen kann man auf einem Rundweg erleben, der im Hinterland wieder zum Ausgangspunkt zurückführt. Die oberen Hänge sind mit grünem Urwald bewachsen, zwischen den Klippen gedeihen zähe Fynbos-Gewächse. (3:30 Stunden, 8 Kilometer, auf und ab: 230 Meter)
Umfulana Route:
www.komoot.de
Klippen, Urwald und Meer: Küste von Kranshoek
Aussicht über den Kaaimans River
Oberhalb von Wilderness kommt man zu einem Aussichtspunkt, der den Namen „Map of Africa“ trägt. Im Norden sieht man das schluchtartige, gewundene Tal des Kaaimans River. Tatsächlich ähnelt der Verlauf der Schlucht den Umrissen des südlichen Afrikas.
Von der N2 westlich von Wilderness erreicht man einen weiter Aussichtspunkt, den Dolphin Viewpoint. Nach Osten schaut man über die Küsten- und Lagunenlandschaft, im Westen in das Mündungsgebiet des Kaaimans River
Wie eine Karte von Afrika: Kaaimans River
Naturschutzgebiet zwischen Urwald und Strand
Zwischen Storms River im Osten und the Crags im Westen kann man als Alternative zur N2 die R102 nehmen. Sie führt durch das Naturschutzgebiet Nature's Valley, das zu den schönsten Abschnitten der Garden Route gehört. Die kurvenreiche Strecke durchquert tiefe Schluchten. In den Urwäldern wachsen bis zu 40 Meter hohe Gelbholzbäume, meterhohe Farne und Orchideen. Ein vierstündiger Wanderweg zwischen Meer und Urwald führt durch die verschiedensten Vegetationszonen. (hin und zurück: 4 Stunden, 13,1 Kilometer, auf und ab: 410 Meter)
Umfulana Route:
www.komoot.de
Urwaldriesen, Baumfarne, Orchideen: Nature's Valley
Weiße Badestrände, farbige Riffs
Von ihren portugiesischen Entdeckern wurde die Bucht im Osten der Gardenroute Bahia formosa („schöne Bucht“) genannt. Bis heute sagt man, dass Plettenberg die schönsten Badestrände in Afrika habe. Der Ort liegt hoch über der Küste mit herrlichem Ausblick auf den Indischen Ozean. Bemerkenswert sind die farbigen Riffs, die Taucher aus aller Welt anziehen.
An der Mündung des Keurboom’s River befindet sich eine der größten Brutkolonien von Möwen an der südafrikanischen Küste. Wale sind während der Paarungszeit zwischen Juli und Dezember ein alltäglicher Anblick. Delphine sind ganzjährig häufig zu sehen.
Keurbooms Beach bei Plettenberg
Aussichtspass über die Outeniqua Berge
Der Pass über die Outeniqua Berge wurde schon 1865 angelegt, weil er eine erhebliche Abkürzung zwischen Knysna und Uniondale ermöglicht. Allerdings muss man sich auf eine 80 Kilometer lange, einsame und kurvenreiche Staubstraße einlassen. Wer dazu bereit ist, wird mit spektakulären Aussichten belohnt.
Hinweis: Bitte fahren Sie den Pass nur bei guter Sicht und trockenen Straßenverhältnissen!
Zwischen Küste und Hinterland: Prince Alfreds Pass
Wandern zwischen Robbenkolonie und Steinzeithöhle
Das Naturreservat schützt die Robberg Insel. Die beiden größten Attraktionen sind die Robbenkolonie und die ‘Nelson Cave’, die bereits vor mehr als 100.000 Jahren von Steinzeitmenschen bewohnt war. Drei extrem abwechslungsreiche Rundwanderwege führen durchs Reservat: Einer dauert 45 Minuten, die anderen beiden zwei bzw. vier Stunden. Gutes Schuhwerk ist empfehlenswert. (hin und zurück: 2:30 Stunden, 8,5 Kilometer, auf und ab: 140 Meter)
Umfulana Route:
www.komoot.de
Wanderparadies Robberg Island
Meeresarme, Strände und üppige Wälder
Entlang der Garden Route erstreckt sich eine Küstenlandschaft mit Seen, Flussläufen, Meeresarmen und Stränden. Über die üppigen Wälder ragen die Berge der Outeniqua-Kette empor. In dieser Szenerie liegt der Wilderness National Park. Er schützt fünf Seen und die Serpentine, einen gewundenen Wasserlauf und ist heute Teil des Garden Route Nationalparks. Wanderwege erschließen den Park, von denen der King Fisher Trail einer der schönsten ist. (2:30 Stunden, 9 Kilometer, auf und ab: 80 Meter)
Umfulana Route:
www.komoot.de
Schützt fünf Seen: Wilderness National Park
Durch den Bergurwald am Jubilee Creek
Noch Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Wälder an der Garden Route weitgehend ursprünglich. Heute sind sie vielfach Eukalyptusplantagen gewichen. Der Woodcutter's Trail führt teilweise auf Bohlen durch einen Urwald. Unterwegs kommt man an einem Big Tree vorbei. Der Gelbholzbaum ist bereits über 600 Jahre alt. (2:30 Stunden, 8,5 Kilometer, auf und ab: 220 Meter)
Umfulana Route:
www.komoot.de
Urwaldriesen: Gelbholzbäume am Woodcutter's Trail | © RoomsForAfrica