Weites Land: Burenland im Free State
Als 1800 in Kapstadt der Union Jack, die Fahne der britischen Krone, gehisst wurde, begannen die dort ansässigen Buren niederländisch-deutsch-französischer Abkunft um ihre kulturelle Identität zu fürchten. Im legendären „Großen Trek“ zogen viele von ihnen mit ihren Ochsenwagen ins Landesinnere, fort vom „sündigen Ägypten“ auf der Suche nach dem „gelobten Land“. Fernab der verhassten Engländer gründeten die Afrikaaner, wie sich die Buren fortan nannten, mehrere Burenrepubliken. eine davon war der Oranje Vrystaat. Von Anfang an jedoch war der Freistaat eingezwängt zwischen den Briten und den Sothos, mit denen es zu mehreren Kriegen kam. Nach den Burenkriegen wurde der Freistaat 1902 britisch annektiert und schließlich Teil des südafrikanischen Region. Bis heute ist der Freistaat das ländlich-sittliche „Platteland“ im Zentrum Südafrikas. Kulturell wird es noch von den Nachfahren der Buren dominiert, obwohl die schwarze Bevölkerung fast 90 Prozent ausmacht. Von der alten Burenherrlichkeit zeugen die prächtigen Kirchen in allen Provinzstädtchen, in denen bis heute kaum Englisch gesprochen wird.
Burenstädtchen am Jordan
Die Stadt im ehemaligen Oranje-Freistaat wurde 1864 von strenggläubigen Trekkburen gegründet, die mit ihren Ochsenkarren vom Kap der Guten Hoffnung kamen und sich nach jahrzehntelanger Reise an einem Fluss am Fuß der Drakensberge niederließen. Den Fluss nannten sie passend zum Ortsnamen Jordan. Bis heute ist der Ort von den Nachfahren der Buren geprägt, die Schafzucht und Anbau von Mais und Weizen betreiben. Weithin sichtbar ist der Kirchturm der Nederduitse Gereformeerde Kerk.
Große Vogelvielfalt
Das 2.300 Hektar große Naturschutzgebiet ist nach dem in der Nähe fließenden Caledon River benannt, der am Welbedacht Damm gestaut wird. Dieser Damm versorgt Bloemfontein mit Wasser, das Naturschutzgebiet liegt am westlichen Ufer des Stausees. Neben der großen Vogelvielfalt mit über 200 Arten, der Großteil davon Wasservögel, beheimatet das Reservat auch Weißschwanzgnu, Buntbock, Springbock und Zebra.
Größter Staudamm Südafrikas
150 Kilometer südlich von Bloemfontein wird der Oranje-Fluss zum größten Staudamm Südafrikas aufgestaut. Der künstliche See trug ursprünglich den Namen Hendrik Verwoerd Dam, nach dessen politischem Förderer. Nach dem Ende der Apartheid wurde er in Gariep Dam umbenannt. Gariep ist ein Wort aus der Sprache der San und bedeutet „großes Wasser“. Über 200.000 Hektar Land werden vom See aus bewässert. Daneben wird er auch touristisch genutzt: Fast alle Wassersportarten sind möglich, wie Segeln, Kanufahren, Motorboot fahren, Wasserski oder Angeln. Im angrenzenden, 12.000 Hektar großen Wilsreservat leben verschiedene Antilopen-Arten, Bergzebras, Strauße und viele weitere Tiere.
Kaffeetrinken mit phantastischer Aussicht
Das Hotel liegt hoch über dem Gariep Damm und eignet sich hervorragend für einen Zischenstopp auf einer langen Reise durch die staubige Karoo. Auf der Terrasse kann man einen Kaffee trinken und die Stille und die Aussicht genießen.
Vogelvielfalt am künstlichen See
Der künstliche See im Südwesten des Free States wurde 1936 zwecks Bewässerung angelegt. Inzwischen ist er zur Heimat zahlreicher Vögel und Fische geworden, weshalb man ein kleines Naturreservat eingerichtet hat. Karpfen und Barben bilden die Grundnahrung für Flamingos und verschiedene Entenarten. Manche Stellen am Ufer sind für Picknicks eingerichtet.
Tor nach Lesotho
Die die nach der deutschstämmigen Catharina Frederica Brand benannte Kleinstadt liegt auf einer Höhe fast 1600 Metern an der Grenze zu Lesotho. Gegründet wurde sie 1867 von Voortrekkern, die das Gebiet gegen die Basotho absichern wollten. Funde von Fossilien und Felsgravuren in den Höhlen der Umgebung belegen allerdings, dass die Gegend seit mindestens 50.000 Jahren von Menschen besiedelt ist. Heute liegt Ladybrand an der Maloti Drakensberg Road, einer Ferienstraße, die durch die dramatische Landschaft an der Grenze zu Lesotho führt. Wegen der vielen Pendler aus Lesotho wird Ladybrand scherzhaft auch „capital of Lesotho“ genannt.
Nähere Informationen:
www.sa-venues.com
Naturschutzgebiet am Staudamm mit Geier-Restaurant
Das ausgedehnte Naturschutzgebiet ist um einen Staudamm herum angelegt und bietet von allem etwas: zerklüftete Berge, weites Grasland und Wasser. Neben ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen kann man Boot fahren und angeln. Besondere Attraktion ist das „Vulture Restaurant“, ein Platz, an dem regelmäßig Geier gefüttert werden.
Historisch wichtiger Grenzfluss
Der Fluss erhielt seinen Namen von den Buren in Angedenken an die Waal, den wasserreichsten Rheinarm des Deltas in der fernen Heimat Niederlande. Er entspringt im Nordosten Südafrikas nahe bei Swasiland und mündet bei Douglas in den Orange River. Dazwischen durchfließt er fruchtbares Land und markiert die Grenze zwischen dem Orange Free State und dem ehemaligen Transvaal, das heute Mpumalanga heißt.
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