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05.11.2012
Südafrikareise von Peter M
München, Anfang November
Lieber Herr Garstka, liebes Umfulana-Team
Spät kommt er – aber er kommt – unser Reisebericht:
Noch sind nicht mal alle Fotos ausgewertet und sortiert, schon hat uns der Alltag wieder fest im Griff – das ist sehr schade.
Nach einer so tollen Reise durch das östliche Südafrika ist es nicht leicht wieder den Alltagstrott aufzunehmen. Daran ist nicht zuletzt auch Ihr Team „schuld“.
Wir wissen nicht wo wir anfangen sollen, das Erlebte in Worte zu fassen. Unsere 3. Reise die wir durch Sie (Umfulana) organisieren ließen, hat wieder mal voll ins Schwarze getroffen. Es fällt uns schwer einen oder mehrere Orte unserer Reise als „Highlight“ zu bezeichnen. Fast alle gehören für sich genommen dazu. Begonnen beim herzlichen Empfang durch Annamarie, Rosie und Ted in Pretoria und der Führung von Ted durch SOWETO.
Der Blyde River Canyon war für uns „Südländer“ vielleicht nicht ganz so spektakulär zumal sich auch der Wunsch nach einer ausgedehnten Wanderung auf Grund von fehlendem Infomaterial (von der Parkverwaltung) und div. Verboten nicht realisieren ließ. Aber kein Problem. Schließlich sollten noch genug Höhepunkte folgen. Da war z.B. die Lodge und der Game Park im Sabie Sand mit vielen spannenden Game Drives und guten Rangern. Dann die Fahrt durch den Kruger National Park. Wider Erwarten haben wir dort trotz des etwas größeren Touristenaufkommens unheimlich viel gesehen und haben unsere Wunschliste schon nahezu vollständig ausgefüllt bekommen. Auf der Strecke von Sabie Sand über das Orpen Gaten nach Crocodile Bridge durch den Kruger darf man auf keinen Fall trödeln. Den Ausgang aus dem Kruger haben wir gerade so auf die letzte Minute erreicht, so gefesselt waren wir vom Park und seinen – meist 4-beinigen – Bewohnern. Die Übernachtung am Crocodile River war super zum Entspannen – nach viel Autofahren in den Parks. Da es die Tage vor unserem Urlaub in Südafrika relativ viel geregnet hatte, wirkte sich das leider auch auf das Besuchsaufkommen der Tiere am Fluss aus. Wasser war überall reichlich vorhanden, so dass die Tiere nicht auf das Flussbett angewiesen waren.
Die manchmal als gewöhnungsbedürftig beschriebene Grenzkontrollen nach Swaziland haben wir so nicht erlebt. Alles recht zügig – wenn man die Formulare richtig ausfüllt.
Das Camp im Mhykaya ist schon auch was Besonderes. Die offene Bauweise ist wirklich interessant und spannend „..werden uns wohl kleine oder größere Waldbewohner besuchen ?“ – Aber nichts dergleichen geschah. Leider konnten wir das Camp nicht so recht genießen, da man bei nur einer Übernachtung erst gegen Abend in der Dunkelheit im Camp ankommt und am nächsten Tag nach dem Frühstück schon wieder zurückgebracht wird.
Dennoch ausgeruht machten wir uns auf den Weg über eine lange „Waschbrett“-Piste zur super gelegenen Leopard Mountain Lodge. Das Essen und der Weinkeller waren vom Feinsten. Etwas getrübt wurde die Begeisterung allerdings dadurch, dass praktisch alle Game Drives relativ enttäuschend waren. Unser Ranger meinte nur: „Very quiet, there must be Aliens“. Neben einer Giraffe, ein paar Warzenschweinen und einem Wasserbüffel war ein Höhepunkt das Smart-Phone unseres Rangers, auf dem er uns den einen oder anderen Vogel gezeigt hat, den wir irgendwo gehört haben sollen. Very exiting! Uns ist klar, dass in einem Reservat Nachhaltigkeit und Ausgewogenheit wichtige Faktoren sind und auch sein sollen. Letztendlich ist es dann aber halt doch ein wenig enttäuschend, wenn auf drei Morgendrives (Start: 5:30) und zwei Abenddrives fast gar nichts zu sehen ist. Auch ein (extra teuer zu bezahlender) Bushwalk, den wir statt des (bereits bezahlten) Abenddrives mit demselben Ranger unternahmen, brachte ausser einer Spinne und einem Nashorn in weiter Ferne keine interessanten Naturerlebnisse. Immerhin trieb die Begegnung mit einer schwarzen Mamba im Unterstand am Wasserloch das Adrenalin noch etwas in die Höhe.
Derart von der Tierwelt entwöhnt, führte uns unser Weg durch den Hluhluwe -Park mit einer tollen Löwenbegegnung direkt am Strassenrand (faszinierend!) und einigen weiteren schönen Tierbegegnungen ans Meer nach St.Lucia.
Die Unterkunft in St.Lucia war wieder typisch für Umfulana. Ein ganz anderer Stil als die Unterkünfte zuvor. Doch die Vermieter wie immer: Super freundlich, hilfsbereit und familiär. Schon von unterwegs buchten wir über die Gastgeber eine Fahrt Richtung St.Lucia-Lake mit Shakabarkers. Der Chef, ein äußerst engagierter Naturliebhaber, schipperte uns in einer fast privaten Fahrt (nur 8 Touristen) mit seiner schwimmenden Plattform zu Nilpferden, Krokodilen und Seeadlern, bot uns einen tollen Sonnenuntergang und sehr viel Informationen über die Tier- und Pflanzenwelt und die geplanten und gewünschten Erweiterungen der Naturschutzgebiete im südlichen Afrika.
Nächstes Ziel: Hermannsburg. Was sollen wir sagen- so richtig wussten wir nicht was uns erwarten würde. Bei der Vorbereitung auf die Reise war Hermannsburg auf fast keiner Karte zu finden. Aber wieder wurden wir sehr angenehm überrascht. Bei Quanta wähnt man sich mal wieder in einer anderen Welt. In der Nähe einer Fabrik gelegen, konnten wir nicht ahnen was uns hinter dem Wald erwartet. Eine liebevoll eingerichtete Villa- designed bis zur vielfältigen Tischdekoration – und eine interessante Gastgeberin, von der wir wieder sehr viel erfahren haben über das Land uns seine Besonderheiten (und das auch noch in unserer Heimatsprache!).
Mit Stella von der Missionsschule kamen wir in den Genuss auch mal das Leben der Zulus hautnah zu erleben. Sie chauffierte uns über die Dörfer zu Buzephi, mit einem Abstecher zu einer ihrer Mitarbeiterinnen. Wir wurden immer aufs herzlichste begrüßt und durften mal sehen wie die Menschen wohnen – ohne dass es für uns Touristen aufgehübscht wurde.
In diesen Tagen bekamen wir eine große Bandbreite persönlicher Einstellungen der Weißen zu der abgeschafften Apartheid und der aktuellen (wirtschafts-) politischen Lage zu hören.
Die Fahrt schließlich von KarMichael aus auf den Sani-Pass muss man mal mitgemacht haben, aber halt auch nur einmal. Es ist in mehrfacher Hinsicht atemberaubend, im engen Allrad über eine sogenannte Strasse zu Afrikas höchstgelegenem Pub geschüttelt zu werden, um eine grandiose Aussicht genießen zu können.
Für unseren Abschluss bildete die prächtige Landschaft um den Chathedral Peak und das sehr schön in die Landschaft eingepasste Didima Camp die ideale Kulisse. Eine mehrstündige Abschlusswanderung mit unserem Führer Wiseman und ein Bad im Naturweiher waren dann die letzten Aktivitäten im schönen Südafrika.
Unsere Reisezeit (16.9.- 8.10) und das Wetter waren optimal für unseren Urlaub.
Vielen Dank an das gesamte Umfulana-Team für eine (wiedermal) unvergessliche Reise und danke an Herrn Bach und Herrn Garstka für ihren Entschluss „Das Bächlein“(Umfulana) zu gründen.
Liebe Grüße von
Peter und Susanne