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19.05.2013
Südafrikareise von T. Armstroff
Starten wir mit dem Flug. Lufthansa ist immer noch ein Garant für einen soliden Service. Und ein 380 ein sehr ruhiges Flugzeug ideal zum schlafen.
Probleme hatten wir Geld zu bekommen. Leider wurden sowohl meine holländische ABN AMRO Maestro, wie auch meine deutsche Postbankkarte an keinem Geldautomat akzeptiert. Also haben wir Cash getauscht und sind mit R4500 aufgrund der sehr guten sonstigen Akzeptanz von Visa in Läden, Restaurants und an allen Tankstellen (ganz im Gegensatz zur Aussage im Reise Know How) gut ausgekommen.
Die Fahrzeugübernahme war problemlos. Unser Toyota Corolla war tip top in Ordnung und klapperte nicht. Nach 2800 km, davon nicht wenigen auf Gravel sah das dann schon ganz anders aus. Unsere Gastgeber in Pretoria haben uns noch einen Tipp für die Zukunft gegeben, der die Eingewöhnung im Linksverkehr einfacher macht: immer auf ein nicht japanisches Auto bestehen. Denn dann sind Blinker und Scheibenwischer nicht vertauscht. Wir haben viel trocken gewischt....
Alle drei B&B waren eine hervorragende Wahl. Super freundlich, persönlich und hilfreich mit vielen Tipps und Tricks bis hin zu Rezepten für leckere südafrikanische Muffins im Lalaria. Felix hat uns in Sabie ein Mammutprogramm zusammengestellt Super toll. Aber man musste schon Gas geben und schnell gucken.
Was unsere Hauptinteressen Natur und Game Drives angeht, haben wir ein klares Ranking des Erlebten:
1. Aratusa
Absolut professionell, fantastische Lage, Game Drives wirklich durch den Busch und nicht ausschließlich auf Wegen und Gravel. Eine Löwengruppe bei der Jagt zu beobachten, mitten in einer Büffelherde zu stehen und sich Aug in Aug (2m) mit einem Leoparden gegenüberzustehen waren einmalige Erlebnisse. Man sitzt auf der Terrasse und schaut den Elefanten beim Trinken zu oder den Hippos, wie sie gefährlich das Maul aufreißen. Ellipsenwasserböcke grasen direkt hinter der Hütte. Allerdings gab’s morgens auch Elefantenkot und umgeknickte Bäume und Laternen direkt hinter der Hütte.
Frühstück in der Savanne und beeindruckende Game Walks waren einmalige Highlights.
2. Mkhaya
Keine solche Tiervielfalt wie Aratusa, dafür ein einmaliges Erlebnis ohne Strom mit nächtlichen Besuchern im offenen Camp zu wohnen und unter Sternenhimmel zu Abend zu essen. Der wohl beeindruckendste Game Walk ohne Waffenträger sehr!!! nah an 6 recht interessierte, weiße Rhinos heran und ein unkonventioneller Ausstieg aus dem Jeep ganz nah an zwei schwarzen Rhinos.
Tolle Gespräche mit den Menschen vor Ort und den anderen Gästen.
Afrika, wie wir uns es vorstellen und lieben.
3. Thendele
Ein einmaliges Naturschmankerl. Wir sind in der Gorge nach den doch eher physisch passiven Game Reserve Aufenthalten intensiv gewandert und haben das Amphitheater mit glühenden Bergen bei Sonnenaufgang und den klaren Sternenhimmel der südlichen Hemisphäre bewundert und fotografiert.
4. Pretorioskop
Das Camp ist sauber und funktionell. Allerdings haben wir in Campnähe nur wenige Tierbeobachtungen machen können. Diesen Fakt hatten uns schon andere Gäste in Sabie berichtet. Wir hatten auf Empfehlung von Felix eine Route zusammengestellt, die uns allerdings in zeitliche Bedrängnis bzgl. rechtzeitiger Rückkehr ins Camp gebracht hat. Im Umkreis Lower Sabie war die Beobachtungsausbeute deutlich größer. Dort gibt es auch Bungalows, wo man den Fluss beobachten kann. Die Qualität des Camps können wir nicht beurteilen, die Lage scheint aber Top zu sein.
5. Leopard Mountain
Die Lage ist phantastisch. Allerdings ist das Reservat noch im Aufbau und die Tierdichte überschaubar. Wir sind hier mit Sicherheit am meisten auf Game Drives gefahren. Allerdings war die Beobachtungausbeute eher mager. Ein von uns zusätzlich gebuchter Game Walk (R300 extra pro Person) brachte uns an ein Rhino und mit respektvoller Entfernung an eine Löwin heran.
Auch waren ein paar Patzer im Service und Management nicht übersehbar. So war z.B. am dritten Tag zum vereinbarten Treff für den morgendlichen Game Drive noch alles verschlossen, niemand war da. Später, als wir uns wieder hingelegt hatten (und eingeschlafen waren) wollte man uns dann doch noch holen. Wir lehnten dann aber ab noch mitzugehen. Wieder eingeschlafen klopfte das Putzpersonal. Das Frühstück wurde serviert, das Toast aber vergessen. Bis dieses da war, war das Ei kalt.
Für uns war Leopard Mountain definitiv nicht erste Wahl.
Die Rückmeldung soll aber den tollen Gesamteindruck nicht schmälern. Wir jammern hier auf hohem Niveau.
Vielleicht noch ein Hinweis zur Dramaturgie der Reise. Ggf. waren wir auch in Leopard Mountain schon zu sehr verwöhnt. Wir haben auch die Diskussion geführt, ob die Reise in umgekehrter Reihenfolge einen noch stärkeren Spannungsbogen generiert hätte.
Noch zwei kleine Hinweise:
In Ihrer Beschreibung sollten Sie vermerken, dass man für Thendele unbedingt Feuerholz mitnehmen muss. Es ist nachts sehr, sehr kalt.
Die Strecke zwischen Bergville und Harriesmith ist zwar wirklich schlecht (wir sind sie trotz Hinweis über Bergville zu reisen gefahren). Wenn man nach Sabie Sands gefahren ist, ist man für diese Strecke gut gewappnet und braucht den doch großen Umweg nicht auf sich zu nehmen.
Wir möchten uns beim Umfalana Team ganz herzlich für diesen unvergesslichen Erlebnisurlaub bedanken. Auch an den Lokationen wurde mit Hochachtung über die Professionalität von Umfalana in der Zusammenarbeit gesprochen. Wir durften davon profitieren.