Auch wenn diese Reise schon einige Zeit zurück liegt, lohnt es sich, sie noch einmal Revue passieren zu lassen und darüber zu berichten. Die Tour begann in Pretoria. Was zunächst als Ankommen für den ersten Tag gedacht war, hat uns jedoch erst mal überrascht. Pretoria, seit einigen Jahren auch Tshwane genannt, ist die Hauptstadt Südafrikas. Die Stadt ist viel kleiner als Johannesburg oder Kapstadt und wirkt auf den ersten Blick etwas provinziell. Aber genau das macht den Charme dieser Stadt aus. Eine Stadtrundfahrt am Nachmittag gibt einem einen schönen Überblick und hilft dabei, in diesem riesigen Land anzukommen.
Die 400km am Folgetag werden erst auf den letzten Kilometern richtig spannend, wenn man in die Berge fährt und die Straße gesäumt ist von riesigen Plantagen. Hier wächst so ziemlich alles von Bananen über Litchis und Macadamianüssen bis zu riesigen Kiefernwäldern. Der Ort Hazyview ist das Tor zum Krüger Park, aber auch der Blyde River Canyon ist ganz in der Nähe. Auf dem Weg liegen zahlreiche kleinere Sehenswürdigkeiten mit Wandermöglichkeiten, Wasserfällen und kleinen Orten.
Direkt am Krüger Park schließen sich diverse private Parks an, in denen es schon fast eine Ausnahme ist, die Big Five nicht zu sehen. Sogar mit dem Jeep der Lodge in einer riesigen Büffelherde zu stehen und den Tieren so nahe zu sein, dass man sie fast streicheln könnte, kommt hier öfter vor als man denkt. Timbavati und Sabi Sand (private Wildparks) sind mit die besten Orte, um innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl von Säugetieren beobachten zu können. Aber auch Wiederholungskunden kann ich das immer wieder empfehlen, weil man spätestens ab dem dritten Leoparden nicht mehr wie verrückt die Speicherkarte der Kamera vollknipsen will, sondern dem Tier auch mal ganz in Ruhe in die Augen sehen kann und die Schönheit dieser Katzenart live erlebt und nicht erst später beim Sortieren der Bilder.
Nach zwei Nächten und einigen Safaris und Jeep Touren durch den Busch sind wir gespannt auf eine Region in Südafrika, die in nur wenigen Katalogen von Reiseanbietern überhaupt erwähnt wird. Der Ort Tzaneen ist die erste Station in Richtung Norden und die Hauptstadt Limpopos. Die Bergmassive erinnern mich an die in der Weingegend bei Kapstadt, aber die Landschaft drum herum ist üppiger. Sogar Teeplantagen mit sehr schmackhaften Teesorten gedeihen hier. Hier wachsen auch die kleinen scharfen Paprikas mit dem Namen Peppadews, die zunächst süß und dann leicht scharf schmecken und auch in Deutschland immer beliebter werden.
Auf den nächsten Ort bin ich besonders gespannt. Der Nationalpark Mapungubwe ist zum Zeitpunkt unserer Reise erst seit einem Jahr geöffnet. Es fanden sich deshalb auch keine Einträge in den Reiseführern und auch Unterkünfte gab es zum Zeitpunkt der Reise nur sehr wenige. Wir haben uns für das staatliche Camp im Park entschieden und haben damit eine sehr gute Wahl getroffen. Der Park ist voll von riesigen Affenbrotbäumen. Durch die große Hitze im hiesigen Sommer und das felsige Terrain wirken viele Teile des Parks wie eine Mondlandschaft. Wir waren in einer kühlen Jahreszeit im Mai unterwegs und hatten trotzdem tagsüber Tagestemperaturen von über 40 Grad. Die Hitze war aber extrem trocken und damit gut erträglich. Die Hütten hatten alle eine Klimaanlage und Außendusche. Auf dem Weg zur Aussichtsplattform über den Limpopofluss begegnete uns überraschenderweise direkt ein Elefantenbulle. Es gab noch ein paar andere Tiere, aber das Highlight war für mich der Ausblick über das Flussbett des Limpopo. Hier sieht man auf einen Blick sowohl nach Botswana als auch nach Simbabwe. Da dieser Ort für uns so magisch wirkte, haben wir uns zum Sonnenaufgang wieder auf den Weg gemacht um dieses Schauspiel dort zu erleben. Für einen Besuch des Weltkulturerbes blieb uns leider keine Zeit, sollte aber bei einem zweitägigen Aufenthalt unbedingt eingeplant werden.
Von der Landschaft schon absolut überwältigt, folgte das nächste Highlight dieser Reise. Nach einer mühsamen Fahrt, die 45min. nur bergauf führte, erreichten wir ein Hüttendorf, das ich eher als Museum und überhaupt nicht als kommerzielle Unterkünfte identifiziert hätte. Die Unterbringung erfolgte in künstlerisch gestalteten Hütten mit sehr viel Liebe zum Detail ohne Handyempfang und Stromanschluss in absoluter Einsamkeit. Das Managerpaar war sehr nett und zeigte uns alles. Da es schon bald dämmerte machen wir uns auf den Weg zum Jeep und wurden von einem grasenden Nashorn überrascht, dass direkt vor unserer Hütte den gepflegten Rasen weg aß. Der Ranger wies uns darauf hin, dass die Tiere sehr harmlos seien und man einfach bisschen Abstand halten sollte. Dann seien auch kleinere Wanderungen in der Gegend gar kein Problem. Leider mussten wir nach einer Nacht schon wieder weg. Hier wäre ich gerne noch länger geblieben um das Plateau in den Soutpansbergen noch näher zu erkunden.
Die letzte Unterkunft sollte ein Highlight der Reise sein und wir wurden in keinster Weise enttäuscht. Der Park dient eher als Rückzugsort für betuchten Südafrikanern und ist so gut wie gar nicht touristisch. Wir haben deshalb auch keine anderen Land Rover auf unseren Game Drives gesehen. Auch die privaten Lodges waren alle bestens auf Hügeln und hinter Bäumen versteckt. Die Lodge, in der wir residierten, war bis ins kleinste Detail liebevoll gebaut und dekoriert, dass wir gar nicht wussten, welches der fünf Zimmer das schönste ist. Es gab eines mit einer freistehenden Badewanne im Busch, ein anderes mit einer Freiluftdusche zwischen zwei Felsen mit Blick in die Weite und sogar ein ganzes Bett für Honeymooner, das draußen in der Wildnis stand und durch eine Außenbadenwanne ergänzt wurde. Auch das Essen war hervorragend. Die Lodge wird von Einheimischen geführt, die unglaublich nett waren und wir konnten über deren Leben und Arbeiten plaudern, als würden wir uns schon lange kennen. So erfuhren wir auch, dass die Unterkunft einer Dame aus Pretoria gehört, die das alles selber geplant hat. Wir waren die einzigen Gäste, was das ganze noch mal ein Stück getoppt hat.
Das kurze Stück zurück bis Johannesburg muss nicht extra erwähnt werden und das Abendessen in einer Shopping Mall in der Nähe des Flughafens kamen uns auf einmal so befremdlich vor, dass wir am liebsten wieder zurück in den Busch gefahren wären.
Diese Reise hätten wir noch durch einen Aufenthalt im Madikwe Game Reserve ergänzen können. Auch der Marakele Nationalpark hätte mich noch gereizt, aber es muss ja auch noch Gegenden geben, die wir beim nächsten Mal anschauen können.
Eine ganz ähnliche Tour bieten wir auch für unsere Kunden an unter
https://www.umfulana.de/suedafrika/reisen/48-limpopo-suedafrikas-wilder-nordosten