
Selbst das Camp hat keine Zäune: Wer das ursprüngliche Erlebnis sucht, sollte in einem der privaten Wildreservate übernachten, die mit dem Krüger Park zusammengeschlossen sind. Dort gibt es sensationelle Unterkünfte: einfache und solche, wo Luxus und Naturnähe keine Gegensätze sind. Fünf Möglichkeiten, den Krüger Nationalpark zu erleben.
Privates Wildreservat oder staatlicher Nationalpark?
Sabi Sand und Timbavati sind die größten privaten Reservate, die mit dem Krüger Park zusammengeschlossen sind. Vor Jahren wurden die Zäune niedergerissen, so dass die Tiere zwischen den relativ kleinen Reservaten und der riesigen Wildnis des Krüger Park hin und her wechseln. Dort befinden sich einige der exklusivsten Lodges in Afrika, aber auch rustikale Bush Camps. Gemeinsam ist ihnen, dass der Service unvergleichlich viel besser und persönlicher ist als in den staatlichen Camps des Krüger Parks. Im Mittelpunkt stehen natürlich die Wildführungen, die von kompetenten Rangern geleitet werden. Da sie über Funk miteinander in Verbindung stehen und sich auf Wild aufmerksam machen, ist die Chance groß, auch seltene Tiere sehr nah zu sehen und die ursprüngliche Wildnis des Kontinents zu erleben.
Das Wildnis-Erlebnis
Safari-Camp in Muthumuvi

Das Camp im Safaristil liegt im privaten Pachtgebiet von Muthumuvi, das mit dem Krüger Nationalpark zusammengeschlossen ist. Unterhalb der vier Zelte mit eigenem Bad zieht ein Wasserloch besonders in der Trockenzeit Wild und Raubkatzen an. Das Besondere am Camp sind die Tagesaktivitäten. Morgens wird die Wildnis zu Fuß erkundet, auf einem 3-4 stündigen Bush Walk. Maximal acht Personen gehen unter der Führung von zwei erfahrenen Rangern. Man erlebt die Stille des Buschs und wird Teil der Wildnis. Wer sich an Tiere anschleicht, muss Spuren lesen und auf die Windrichtung achten. Am Nachmittag wird ein zweiter Fußmarsch oder eine Pirschfahrt angeboten.
Das rustikale Camp
Bush Lodge im nördlichen Sabi Sand

Mit nur sieben Gästezimmern gehört die Bush Lodge im entlegenen Norden von Sabi Sand zu den kleinsten und persönlichsten am Rande des Krüger Parks. Alle Zimmer sind im afrikanischen Dekor gehalten und mit Deckenventilatoren ausgestattet.
Die Lodge bietet eine unvergessliche Buscherfahrung. Die Wahrscheinlichkeit, die großen Tiere Afrikas zu sehen, ist im privaten Sabi Sand Reservat höher als im angrenzenden staatlichen Krüger Park. Wer am frühen Nachmittag ankommt, kann noch an der Pirschfahrt im offenen Jeep teilnehmen, die sich bis in die Dunkelheit hinzieht, wenn auch die nachtaktiven Tiere zu sehen sind. Anschließend gibt es Dinner bei Kerzenschein und Lagerfeuer unter dem offenen Sternenhimmel.
Der folgende Tag beginnt in der Morgendämmerung mit einem weiteren Game Drive. Zu dieser Zeit sind besonders Raubkatzen aktiv, die man nicht selten bei der Jagd beobachten kann. Anschließend gibt es ein reichhaltiges Brunch. Vor der Mittagshitze, die man am besten dösend oder lesend am Pool oder auf der eigenen Terrasse verbringt, wird eine Fußwanderung durch die Wildnis angeboten, bei der es vor allem um Spurenlesen, Kleintiere und die Pflanzenwelt geht. Am Nachmittag wiederholt sich das Programm des Vortages. Wer an Fotosafaris interessiert ist, sollte keine Pirschfahrt auslassen, da jede aufgrund der verschiedenen Tiererlebnisse anders verläuft.
Unsere Lieblingsunterkunft außerhalb
B&B am Crocodile River

Das Gästehaus liegt in der ruhigen Kleinstadt Komatipoort. Das Eingangstor zum Krüger Nationalpark ist nur sechs Kilometer entfernt. Die acht Gästezimmer im tropischen Garten befinden sich in Stroh gedeckten Chalets und haben eine Klimaanlage. Gute Restaurants sind in Komatipoort, es wird aber auch direkt in der Unterkunft Abendessen serviert. Buschwanderungen und Pirschfahrten mit Rangern durch den Krüger Park können arrangiert werden, ebenfalls Rundflüge mit einem Ultraleichtflugzeug, Elefantenreiten, Quad Biking, Reiten oder Golfen.
Das staatliche Camp
Crocodile Bridge Camp

Von den staatlichen Camps im Krüger Park ist es eines der schönsten und kleinsten und gleichzeitig eine kostengünstige Alternative zu den privaten Lodges: Das Crocodile Bridge Camp liegt im äußersten Süden des Nationalparks, der für seinen Tierreichtum bekannt ist. Während große Teile des Krüger Parks zur flachen Tiefebene gehören, ist es hier relativ bergig. Darum regnet es rund um das Camp immer ein wenig mehr, so dass die Granithügel grün bewachsen sind und eine immense Pflanzenvielfalt beherbergen. Das wiederum zieht das Wild an, darunter Antilopenarten, die sonst nirgendwo vorkommen, wie die Rehantilope. Oft kann man Löwen beim Jagen beobachten oder Nashörner erspähen, die in diesem Teil des Parks besonders häufig sind. Achtung: es gibt kein Restaurant im Camp. Selbstverpflegung ist angesagt.
Der ultimative Luxus
Ulusaba Rock Lodge

Die Rock Lodge im privaten Ulusaba-Game Reserve liegt auf einer felsigen Anhöhe und schaut meilenweit über die schier endlose Savanne des Krüger Parks. Im Westen sieht man in der Ferne die Silhouette der majestätischen Drakensberge. Die Rock Lodge, die dem Multimillionär Richard Branson gehört, gilt zugleich als Inbegriff von vollendetem Luxus. Alles ist vorhanden, was man sich für einen einzigartigen Aufenthalt wünschen kann: Ein Observatorium, ein Aroma Treatment Centre, ein Fitness-Zentrum, zwei Tennisplätze und eine gut ausgestattete Bibliothek. Es gibt sogar Gäste-Chalets mit eigenem Pool (gegen Aufpreis buchbar). Private Dinner im Busch oder im erstklassigen Weinkeller werden auf Wunsch arrangiert

Der Tag beginnt um 5:30 Uhr, wenn der Busch erwacht. Die Gäste treffen sich mit den Rangern zu einem Snack. Die anschließende Pirschfahrt in die Wildnis unter Leitung eines erfahrenen Rangers und eines Spurenleser ist bereits ein Höhepunkt, da niemand die Erlebnisse vorhersagen kann. Um 8:30 Uhr wird auf dem Aussichtsdeck gefrühstückt. Von 10-13 Uhr ist viel Zeit, die man im Spa, im Fitnessraum, im Swimmingpool oder auf der eigenen Terrasse im Busch verbringen kann. Nach dem Lunch ist Siesta bis zum High Tea. Dann versammeln sich die Gäste zur zweiten Pirschfahrt, die bis in die Dunkelheit geht, so dass man auch Hyänen und andere nachtaktive Tiere antrifft. Der Tag wird mit Dinner by Candlelight am Lagerfeuer unter dem Sternenzelt beschlossen.
„The Lion sleeps tonight“
Krüger Park 1938: Die Zäune rund um den Park sind noch durchlässig, so dass immer wieder Löwen ausbrechen und Rinder auf den Nachbarfarmen reißen. Obwohl die Löwenjagd schon verboten ist, verfolgen wutentbrannte Farmer die Raubkatzen bis weit in den Park und knallen sie ab. An einer dieser Treibjagden nahm auch Solomon Ntsele teil. Tief beeindruckt von der archaischen Brutalität schrieb der Kneipensänger aus Johannesburg seinen einzigen Song, der bekannt werden sollte, Mbube (Löwe). Unter dem Namen The Lion sleeps tonight wurde es dann gleich ein Welterfolg. Leider hatte er da die Rechte an seinem Song schon für zehn südafrikanische Schillinge verkauft. So starb er 1962 verarmt im Township Soweto. Seine Kinder konnten nicht einmal einen Grabstein für ihn bezahlen. Solomon Ntsele gilt heute als Pionier des südafrikanischen A-cappella-Stils, wie er von den Ladysmith Black Mambazo gepflegt wird.
Hier des Einspielung seines Songs von Ladysmith Black Mambazo
