
Auch uns bei Umfulana fällt es schwer, den Reisepass in der Schublade und die Füße still zu halten. So sind wir in den vergangenen Monaten das ein oder andere Mal in die Wanderschuhe geschlüpft und haben unseren Entdeckerdrang statt auf ferne Orte auf die vermeintlich vertraute Heimat gerichtet. Einige unserer Lieblingstouren durch das Bergische Land möchten wir nun gerne mit Ihnen teilen.

Diese Wanderung startet direkt am Umfulana-Haus und führt zu zahlreichen Aussichtspunkten rund um den Ort Kürten. Sie führt über den Panoramagolfplatz auf der Bergerhöhe, passiert die Sülz über eine einsame Brücke und führt auf den Berg bei Forsten und Bornen. Vorbei am Petersberg geht es erneut über die Sülz nach Hachenberg vorbei an dem ehemaligen Anwesen des Kürtener Ehrenbürgers und Komponisten Karlheinz-Stockhausen. Der Weg endet mitten im Ortskern wo man sich im Eiscafé oder der kleinen Bäckerei stärken kann und endet wieder neben dem Rathaus auf dem Karlheinz-Stockhausen-Platz. Zur Wanderroute


Die Burg Windeck ist einen Besuch wert, auch wenn sie nur noch eine Ruine ist. Der einst riesenhafte Bau mit weitem Blick über das Sieg-Tal war eine Grenzfestung und zeugt von dem Respekt, den die Grafen von Berg vor ihrem lieben Nachbarn, dem Herren von Sajn, hatten. Doch zuerst führt der Weg hoch hinaus vom Parkplatz am Ufer der Sieg bis auf die Wälder der Nutscheid, die Wasserscheide zwischen Sieg und Agger. Nach kurzem Blick auf die andere Seite wenden wir uns wieder der Sieg zu. Wer oberhalb von Schladern ins Tal schaut, wird die Sieg vermissen. Wo ist sie nur geblieben? Man hat einfach ihr Bett verlegt, als die Eisenbahn gebaut wurde. Da nun eine ganze Schleife ausgelassen wird, ist am neuen Flussverlauf ein künstlicher Wasserfall entstanden. Zur Wanderroute


Die Wanderung beginnt auf dem Wanderparkplatz Delling. Man merkt sofort: dieser Ort ist etwas Besonderes. Delling war ein Freiadliges Gut, das nach der Reformation den ganz wenigen Evangelischen der Region die Möglichkeit zum Gottesdienst bot. Das Gutshaus steht immer noch - an der tiefsten Stelle im Ort. Früher war es eine kleine Wasserburg. Unbedingt die Kirche besichtigen! Sie ist ein Unikum, weil sie von keinem geringeren als dem Preußischen Hofarchitekten Schinkel geplant wurde. Derselbe, der auch das Brandenburger Tor entworfen hat. Man beachte die klassizistische Schlichtheit. Anschließend auf den Friedhof gehen und die Stille in sich aufnehmen. Danach geht es an der alten Schule vorbei nach Hasbach, wo Bernd Schuster, der Starstürmer von Real Madrid und Bayer Leverkusen ein Gestüt hatte. Heute betreibt seine Tochter dort eine Hundepension. Weiter geht's durch Wälder und Wiesen nach Ommerborn mit dem ehemaligen Eucharistinerkloster. Während der Nazizeit haben die Brüder dort Verfolgte versteckt. Das Denkmal mit dem Betonkreuz auf der Höhe ist nicht besonders schön, aber von dort kann man unheimlich weit gucken. Bei gutem Wetter bis ins Siebengebirge und Richtung Nordwesten bis nach Remscheid. Also über das gesamte Bergische Land. Auf Rumpelwegen geht es runter nach Neuenhaus, einem Weiler mit wenigen Häusern und von dort wieder hinauf zur Dahler Höhe. Dort steht ein Haus, in dem ich gern wohnen würde. Einfach traumhaft. Zurück durch die Wiese nach Delling. Schade dass die Kneipe zu hat. Da könnte man sonst wunderbar essen. Zur Wanderroute


Man kann es kaum glauben: Von 1631 bis 1681 gab es zwischen Wipperfürth und der Agger einen selbstständigen Zwergstaat mit eigenem Zoll, eigenen Truppen und einer reichsunmittelbaren Obrigkeit. Man nannte es das "Schwarzenbergische Land". Regierungssitz war Gimborn, wo damals wie heute neben dem Schloss nur wenige Häuser und ein schmuckes Kirchlein stehen. Bis heute sagen sich hier Fuchs und Haas gute Nacht. Zur Wanderroute
