
Barbara Harbecke hat dieses Jahr gleich drei Reisen auf Einladung nach Norwegen unternommen, um Land und Leute noch besser kennenzulernen. Dabei hat sie im Norden Bodø mit Kjerringøy bereist und im Süden die Region um Stavanger und den Lysefjord sowie Bergen mit seinen Fjorden und die Umgebung von Kristiansand. Die dritte Reise führte sie von Oslo nach Molde.
Du warst dieses Jahr gleich mehrmals in Norwegen. Wie ist es dazu gekommen?
Angefangen hat alles mit einer Einladung von Innovation Norway. Das ist eine staatliche Agentur, die unter anderem für die Vermarktung von Norwegen als Reisedestination zuständig ist. Die erste Reise, die ich gemeinsam mit Mitarbeitenden anderer Reiseveranstalter gemacht habe, war im Rahmen des später stattfindenden Norwegian Travel Workshop (NTW) organisiert worden. Natürlich knüpft man bei einer solchen Reise auch immer zahlreiche Kontakte vor Ort und so kam es, dass ich – kaum wieder am heimischen Schreibtisch – bereits die nächsten Einladungen erhielt.

Und so hattest du dann die Chance, verschiedene Regionen im Wandel der Jahreszeiten zu erleben?
Ja, genau! Auf der ersten Reise Anfang April war ich in Bodø, also nördlich des Polarkreises, wo zu dieser Jahreszeit noch tiefster Winter herrscht. Es hat sich also gelohnt, den großen Koffer mit all den warmen Sachen zu packen!
Anfang Mai ging es für mich dann nach Stavanger und weiter nach Bergen. Das Wetter war uns nicht besonders wohlgesinnt. Aber wen das Norwegenfieber so gepackt hat wie mich, dem ist es einerlei, ob es in Strömen regnet und stürmt. Die düstere Stimmung zauberte einfach nur noch mehr Dramatik in die Fjordwelt hinein und ließ einen erahnen, wie hart das Leben in, auf und an den Fjorden ohne den heutigen technischen Komfort gewesen sein muss, aber auch, wie naturverbunden man sein muss, um hier zu überleben. Und genau das spürt man in Norwegen außerhalb der städtischen Zentren sofort.
Letztendlich ließ sich die Sonne bei der dritten Reise, die mich dann im Sommer von Oslo bis nach Kristiansund und Molde führte, doch nochmal blicken. Hier war ich bei blauem Himmel und angenehmen Temperaturen um die 20 – 25 °C unterwegs.


Was waren deine persönlichen Highlights vor Ort?
Da gibt es unzählige, mehr, als ich hier nennen kann. Aber um eine kleine Auswahl zu geben: An einem Morgen hatten wir zum Beispiel in Troldhaugen das Glück, Edvard Griegs Heim besuchen zu dürfen, wo wir ein kleines Konzert mit Griegstücken vorgespielt bekamen.
Für mich persönlich waren aber auch die Aktivitäten in der Natur ganz besondere Erlebnisse. So wird mir die Radtour auf den Trollstigen noch lange im Gedächtnis bleiben. Mit einem E-Bike und im gemäßigten Tempo war es zum Glück auch wirklich einfacher als gedacht. Auch der Klettersteig und der Zipline-Park in Geiranger waren eine Herausforderung, aber keine Überforderung und sind sicherlich ein schönes Erlebnis für Familien mit größeren Kindern. In moderater Höhe am Naturfels zu klettern ist einfach eine tolle Erfahrung, bei der man sich komplett im Hier und Jetzt bewegt. Und nicht zuletzt natürlich die verschiedenen Museen, die Norwegens Geschichte, Kultur und Natur äußerst anschaulich erklären. Besonders hervorheben möchte ich das Norsk Fjord Center in Geiranger, wo es um die Beschaffenheit und die Entstehung der Fjorde geht und welches das Leben an den Fjorden im Laufe der Zeit sehr eindrücklich dokumentiert. Und sogar das Canning Museum in Stavanger – ein Museum in einer alten Dosenfabrik, in dem sich alles um den Fisch in der Dose dreht – war deutlich spannender, als ich anfangs dachte.


Hast du denn jetzt nach drei Reisen erstmal genug von Norwegen?
Niemals! Ich fühle mich mit dem Land jetzt noch verbundener als zuvor und hoffe, bald wieder auf Entdeckungstour dort unterwegs zu sein. Ich habe die Zeit vor Ort zum Beispiel auch genutzt, um meine Norwegischkenntnisse ein wenig aufzubessern (aus Spaß an der Sprache, nicht als Notwendigkeit, denn die Norweger beherrschen wie fast alle Skandinavier das Englische sehr gut). Jetzt heißt es aber erstmal, die gewonnene Inspiration und die vielen neuen Eindrücke in Reiseentwürfe umzuwandeln, damit ich dieses wunderschöne Land noch mehr Leuten nahebringen kann.