Südafrika

Loadshedding in Südafrika – Tipps für Reisende
Was Loadshedding ist und wie Sie damit umgehen

Sicherlich haben Sie in den Nachrichten etwas zum „Notstand in Südafrika“ gehört, der anlässlich der derzeitigen Energiekrise mit häufigen und länger anhaltenden Stromabschaltungen ausgerufen wurde. Hintergrund ist das Missmanagement des staatlichen Energieversorgers Eskom, wodurch das eh schon marode südafrikanische Stromnetz überlastet ist. Die Stromversorgung ist jedoch seit vielen Jahren ein Problem in Südafrika, das sogenannte „Loadshedding“, geplante und angekündigte Stromausfälle, gehört inzwischen zum Alltag und soll einen kompletten Blackout verhindern. Der Stromkonzern Eskom veröffentlicht die Zeiten der Stromausfälle in einer App, sodass sowohl die Bürger als auch Geschäfte, Restaurants und öffentliche Einrichtungen jederzeit informiert sind. Jede Stadt oder Gemeinde hat unterschiedliche Zeiten; der Strom wird immer abwechselnd in allen Regionen des Landes für bis zu vier Stunden am Stück abgestellt. Dass der südafrikanische Präsident am 09. Februar 2023 den nationalen Katastrophenfall erklärt hat, bedeutet keine drastische Verschlechterung der Situation, sondern soll eher die Wichtigkeit des Problems verdeutlichen und ein schnelleres Eingreifen erleichtern. So weist auch das Auswärtige Amt darauf hin, dass „die Verhängung des Katastrophenzustands derzeit nicht zu nennenswerten Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens“ führt.

Was bedeutet das für Reisende?

  • Ihre Gastgeber sind über die geplanten Zeiten informiert und können Ihnen diese bei Ihrer Ankunft mitteilen. In der Regel hat dies wenig bis keine Auswirkungen auf ihren Aufenthalt, da viele Unterkünfte Generatoren oder Sonnenkollektoren einsetzen.
  • Auch Tankstellen, Supermärkte und Restaurants besitzen oft eigene Generatoren, sodass deren Leistungen nicht eingeschränkt sind.
  • Vor allem kleinere Geschäfte oder zum Beispiel Cafés können teilweise während des Loadsheddings nicht alle Dienste anbieten.
  • Der vielleicht wichtigste Punkt ist, dass das Internet nicht verfügbar ist und Handys nicht geladen werden können. Daher sollte man bewusst und geplant sein Handy laden und eine Powerbank mitführen. Natürlich gibt es auch die zusätzliche Möglichkeit, das Handy während Autofahrten zu laden. Die Umfulana-App funktioniert auch offline, sodass Sie Ihren Reiseverlauf sowie die Navigation jederzeit nutzen können.
  • Im Straßenverkehr kann es sein, dass Ampeln ausfallen – in diesem Fall gilt für die Kreuzung der „4 way stop“, was bedeutet, dass das zuerst angekommene Auto immer Vorfahrt hat.
Bestens ausgestattet: Powerbank
Bestens ausgestattet: Powerbank

Tobias Garstka war im September 2022 in Südafrika unterwegs. Zu der Zeit war überall in den Medien zu hören und zu lesen, dass es einen Gasmangel in Deutschland geben und eine Energiekrise bis hin zum Blackout bevorstehen könne. Er erzählt: „Ich saß in einem kleinen veganen Café in der Kapstadt und wusste, dass bis 14 Uhr Stromausfall war. Das Essen kam trotzdem, weil mit Gas gekocht wurde, nur der Kaffee kam dann erst, als der Strom wieder da war – einen Generator hatten sie nicht. Als ich sagte, dass ich aus Deutschland komme, machte die Dame plötzlich ein betroffenes Gesicht und wünschte mir ‚good luck‘ für das Leben in Europa. Dass Südafrika selbst in einer Energiekrise steckt, hatte sie gar nicht mehr auf dem Schirm. In diesem Sinne: Lassen Sie sich einfach von der Gelassenheit und dem Ideenreichtum der Südafrikaner anstecken und inspirieren und seien Sie offen für Geschichten, die man dadurch erlebt.“

mit etwas Verzögerung: Kaffee in Kapstadt
mit etwas Verzögerung: Kaffee in Kapstadt
Veröffentlicht am Donnerstag, 2. März 2023