
Einige der schönsten Strände Vietnams
Dennis Garstka unterwegs für Umfulana
Zu Vietnam habe ich eine besondere Verbindung. Ich habe meine Ehefrau in Hanoi kennengelernt und auch mehrere Monate dort gelebt. Als ich die Einladung von Vietnam Airlines für eine einwöchige Rundreise erhielt, zögerte ich also nicht lange und ergriff die Gelegenheit, das Land, das mein Leben so nachhaltig beeinflusst hat, nochmal ein wenig besser kennenzulernen.
Gemeinsam mit einer Gruppe von zehn Leuten, von verschiedenen Reiseveranstaltern, flogen wir mit einem Direktflug von Frankfurt nach Ho-Chi-Minh-Stadt. Von dort aus ging es direkt weiter auf die Insel Phú Quốc, die vor Kambodscha im Golf von Thailand liegt. Nach dem Mittagessen fuhren wir zu einem Resort am südöstlichsten Punkt der Insel, wo wir die folgenden zwei Nächte verbrachten. Nach einer doch recht anstrengenden Anreise waren die friedliche Abgeschiedenheit des Resorts und die Möglichkeit im Spa zu entspannen, genau das Richtige. Die großzügigen Villen der Anlage sind rund um eine Halbinsel an die Hänge der Felsen gebaut, wo ich den weiten Blick über die Küste und das Meer für die Dauer unseres Aufenthaltes in vollen Zügen genossen habe.

Den Abend haben wir mit einem Besuch bei der Show „The Quintessence of Vietnam“ ausklingen lassen, einer multimedialen Inszenierung, die die reiche Kultur und Geschichte Vietnams zum Leben erweckt.
Am nächsten Morgen gab es ein reichhaltiges Frühstück. Danach begannen wir unseren Tag mit einer Erkundungstour auf Phú Quốc. Wir besuchten den Ho Quoc Tempel, den größten buddhistischen Tempel der Insel. Am Fuße eines Hanges blickt er zum Meer und in die Richtung der aufgehenden Sonne.

Bei all der Schönheit, die Vietnam bereithält, haftet dem Land leider auch eine düstere Vergangenheit an. So besuchten wir im Anschluss eine alte Gefängnisanlage, die von französischen Kolonialisten errichtet und während des Vietnamkrieges vom Saigon-Regime ausgebaut und benutzt wurde, um Kämpfer der Viet Cong sowie Soldaten aus dem Norden zu inhaftieren und zu foltern. Erinnert hat mich der Ort an die Bilder der deutschen Konzentrationslager.

Nachdem wir alle die Eindrücke etwas verarbeitet hatten, fuhren wir am Nachmittag mit dem Schnellboot zur Insel Gam Ghi, wo uns beim Schnorcheln die atemberaubenden Korallenriffe und die Vielfalt der Unterwasserwelt in ihren Bann zog. Am Abend hatten wir die Möglichkeit, auf der nahe gelegenen Insel May Rut Trong, ein entspanntes Barbecue bei Sonnenuntergang zu genießen.

Am nächsten Tag flogen wir über Ho-Chi-Minh-Stadt nach Nha Trang, wo wir einen Ausflug zur Insel Hon Tam machten, die für ihre wunderschönen Strände und ihre entspannenden Thermalquellen mit therapeutischen Eigenschaften bekannt ist. Wer wollte, konnte ein Bad in natürlichem Mineralschlamm nehmen, was ich mir natürlich nicht entgehen ließ. Am Abend bot sich uns bei einem Bootsausflug vor der Küste von Nha Trang noch ein toller Blick auf die hell erleuchtete Skyline der Stadt.

Die nächste Station war Tuy Hòa. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Stop bei einem Resort direkt am Strand, wo sich die Gästecottages im schattigen Grün eines Palmengartens versteckten. Besonders gut gefiel mir hier, wie die Architektur sich in die Landschaft eingepasst hat und eine schöne Basis für einen Strandaufenthalt bietet.

Am Nachmittag machten wir noch einen Abstecher zu einem kleinen Fischerdorf und besuchten den östlichsten Punkt Vietnams, wo ein hübscher Leuchtturm über die Küste wacht.

Das Städtchen Tuy Hòa ist weniger touristisch als Nha Trang, mit weitläufigen Stränden, die sich oft menschenleer zeigen. Unser Resort dort lag unmittelbar am Meer.

Von dort aus besuchten wir die Mang Lang Kirche. Die römisch-katholische Kirche wurde 1892 von dem französischen Missionar Pater Joseph Lacassagne im gotischen Stil erbaut. Dieser Ort war das Heimatdorf des seligen Andreas von Phu Yen, der 1644 aufgrund seiner Konversion zum christlichen Glauben hingerichtet wurde. Heute ist es ein wichtiger Wallfahrtsort, da Andreas zum Schutzpatron der Jugend erklärt wurde. Als wir ankamen, fand gerade eine Messe statt.

Danach besichtigten wir Ganh Da Dia, was wörtlich übersetzt „Meeresklippe aus Steinplatten“ bedeutet. Die Küste besteht aus schätzungsweise 35.000 gleichmäßig ineinandergreifenden Basaltsäulen. Diese Felssäulen entstanden bei Vulkanausbrüchen vor Millionen von Jahren, als die geschmolzenen Basaltströme auf kaltes Wasser trafen.

An unserem Abreisetag besuchten wir noch die Markthalle von Tuy Hòa. Dort konnte man, ganz ohne Touristen, das authentische Marktleben von Vietnam erleben. Der Flughafen lag nicht allzu weit entfernt und so ging es dann auch schon wieder über Hanoi zurück nach Frankfurt.

Was unsere Reisegruppe betrifft, so waren wir uns alle einig: wir waren beeindruckt von der Schönheit der Strände Vietnams, mit ihren flachen Ufern, dem weißen Sand, wogenden Palmen und warmen Wassertemperaturen. So bietet das Land neben seinem kulturellen Reichtum auch die Möglichkeit, sich am Strand zu entspannen und kann mit den anderen Badedestinationen in Asien durchaus mithalten.
Dennis Garstka