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Zwei junge frauen stehen am strand und lächeln
Afrika & Südafrika

Alina Frielingsdorf und Jacqueline Schütz bereisen die Garden Route
Ein Roadtrip entlang Südafrikas Südküste

Inspiriert durch die Vorstellung vom biblischen Garten Eden, gaben die Buren dem grünen Küstenabschnitt, die sich in etwa von Stillbay bis Jeffreys Bay erstreckt, einst den klangvollen Namen Garden Route. Aufgrund ihrer landschaftlichen Vielfalt und der gut ausgebauten touristischen Infrastruktur eignet sich die Garden Route als klassische Einsteigerreise für Südafrika. Unsere Beraterin Alina berichtet von der Dienstreise, die sie gemeinsam mit ihrer Teamkollegin Jacqueline im August unternommen hat.

In nur elf Stunden ging es für uns von Frankfurt nach Kapstadt, aus dem europäischen Sommer in den südafrikanischen Winter. Winter bedeutet hier zum Glück Temperaturen, die tagsüber selten in den einstelligen Bereich fallen und manchmal sogar die 30°C-Marke erreichen. Unsere dicken Winterjacken konnten wir also getrost zu Hause lassen.

Am Flughafen angekommen, nehmen wir zunächst unseren Mietwagen an, was gleich die nächste Umgewöhnung erfordert: Nicht nur die Jahreszeiten sind plötzlich umgekehrt – auch die Straßenseiten. Natürlich war uns bewusst, dass auf der linken Seite gefahren wird, ungewohnt ist es am Anfang trotzdem! Typischer Anfängerfehler unsererseits: den Scheibenwischer anstelle des Blinkers aktivieren…

Kapstadt: Blick auf die Küste
Kapstadt: Blick auf die Küste

Erste Station und Ausgangspunkt für unsere zweitägige Erkundungstour der Kapmetropole ist ein kleines B&B nahe der Waterfront. Nachdem das Wetter bei unserer Ankunft noch stürmisch gewesen war, klärt der Himmel am Abend auf. So lassen wir unseren Tag bei einem Spaziergang mit Blick auf den Tafelberg ausklingen.

In den nächsten Tagen stehen diverse Besuche bei Unterkünften auf dem Plan sowie ein kleiner Abstecher ins farbenfrohe Bo-Kaap. Außerdem eine Tour mit dem Hop-On Hop-Off Bus. Das mag nicht die authentischste Weise sein, eine Stadt zu entdecken. Um sich innerhalb kurzer Zeit einen Überblick zu verschaffen, ist es jedoch ideal! Ein kleiner Wermutstropfen: Wegen der dichten Wolkendecke können wir die schönen Ausblicke vom Signal Hill leider nur erahnen. Vom Zentrum Kapstadts geht es dann weiter über den Chapmans Peak nach Süden. Dieser gilt als eine der schönsten Küstenstraßen weltweit. Unzählige Kurven führen uns entlang der tosenden Atlantikbrandung. Und bei unserer Tour über die Cape Peninsula können wir uns natürlich auch ihre berühmteste Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen – das Kap der guten Hoffnung. Und tatsächlich, der Ort hat etwas Magisches.

Jacqueline Schütz und Alina Frielingsdorf am Kap
Jacqueline Schütz und Alina Frielingsdorf am Kap

In den nächsten Tagen werden die zurückgelegten Entfernungen größer. Zwischen 150 und 300 Kilometern fahren wir fast täglich, frei nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Immer wieder halten wir zwischendurch an, besuchen die Pinguine am Strand von Bettys Bay und erspähen bei einer Rast in Hermanus Wale in der Ferne. Die Landschaften sind vielfältig – von grünen Küstenstreifen über goldene Dünenlandschaften, von schroffen Klippen zu weiten Savannenebenen – und zieht uns jeden Meter der Strecke in ihren Bann.

Am Aussichtspunkt von Brenton on Sea sitzen wir eine Weile einfach schweigend da, lassen uns von der einzigartigen Lichtstimmung verzaubern und genießen, wie schön das Leben in solchen Momenten sein kann.

Pinguine in Bettys Bay
Pinguine in Bettys Bay

Na gut, zugegeben, trotz aller Wunder am Wegesrand ist der Weg am Ende vielleicht doch nur Teil des Ziels. Denn oft ist auch das Ankommen schön. Besonders, wenn es den Blick auf das Meer und einen sternenübersäten Himmel birgt, wie bei unserer Übernachtung im Bubble Tent bei Mossel Bay. Oder wenn der Empfang so herzlich ist wie in einer neuen Unterkunft in Sedgefield, wo wir gleich von den Gastgebern zum Mittagessen an den Tisch mit der Familie eingeladen und im Anschluss sogar noch zu einem Ausflug mitgenommen wurden. Letzte Station an der Küste ist für uns der entspannte Surferort Jeffreys Bay. Auch hier heißen uns Gastgeberin Kirsten und Hund Henri so herzlich willkommen, dass das Weiterziehen am darauffolgenden Tag schwerfällt. Zum Glück wartet an der nächsten Station schon ein wahres Highlight auf mich – meine erste Safari.

Sedgefield
Sedgefield

Im Gegensatz zu Jacqueline, die quasi schon Safari-Expertin ist, habe ich zuvor noch nie eine Pirschfahrt gemacht. Das soll sich nun im Lalibela Game Reserve ändern! Auch rückblickend fällt es mir immer noch schwer, meine Gefühle in Worte zu fassen. In einem Jeep durch die spektakulären Landschaften zu fahren und den wilden Tieren Afrikas so nah zu sein – ich glaube, das muss man selbst erlebt haben. Als wir dann noch fünf Geparden erspähen, die im Schatten eines Baums dösen, könnte ich – als bekennende Catlady – vor Glück fast platzen.

Auch die nächsten Tage stehen überwiegend im Zeichen der Tierbeobachtung. Unter anderem machen wir Game Drives im Schotia Safaris Private Game Reserve sowie im Samara Game Reserve.

Besonders für die morgendlichen Ausfahrten, die noch vor den ersten Sonnenstrahlen des Tages starten, müssen wir uns warm einpacken. Im Samara Game Reserve fahren wir an einem Morgen fast eine Stunde in den Süden und treffen auf Löwen, auf Affen, Warzenschweine und Giraffen. Irgendwann hält der Fahrer den Jeep an und bedeutet uns, die letzten Meter zu Fuß zu gehen… Und auf einmal liegen Sie da, entspannt und schnurrend: zwei männliche Geparden. Für uns einer der schönsten Momente der ganzen Dienstreise. Ohne Fahrzeug vor diesen Tieren zu stehen ist einfach nochmal etwas anderes!

Safari Sundowner
Safari Sundowner

Auch hier fällt der Abschied besonders schwer. Zumal auch das Ende unserer Reise näher rückt. Über Oudtshoorn fahren wir in die Winelands, wo wir noch jeweils eine Nacht in Paarl und Stellenbosch verbringen. Am lodernden Kaminfeuer und mit einem Gläschen Rosé in der Hand, lassen wir unsere Erfahrungen Revue passieren. Wir gehen am letzten Abend extra spät ins Bett, um diese wundervolle Reise in dieses wundervolle Land noch ein bisschen in die Länge zu ziehen und bis zur letzten Minute auszukosten. Jacqueline war dem Zauber Südafrikas bereits in früheren Reisen erlegen und auch ich habe mich jetzt in die Rainbow Nation verliebt.

Veröffentlicht am Mittwoch, 11. Dezember 2024