
Auf den Spuren von Harry Potter
Eine Reise in die Welt der Hexen und Zauberer
Für eine ganze Generation sind die Harry Potter Bücher und Filme ein Tor in eine wahrhaft magische Welt. Wir sind quasi mit Harry, Ron und Hermine groß geworden. Wir haben als Hexe oder Zauberer verkleidet abends vor der Buchhandlung gewartet, um pünktlich um Mitternacht das neue Harry Potter-Buch in den Händen zu halten, haben Zaubersprüche gelernt, Harrys Geburtstagstorte nachgebacken und natürlich versucht mit dem Pottermore Test herauszufinden, in welches Haus wir gehören. Dennoch dürften die meisten von uns bis heute vergebens auf ihren Brief von Hogwarts gewartet haben. Unsere Reiseempfehlung richtet sich daher an alle Muggel, die nun nach einem Funken Magie in der realen Welt suchen.
London: Ankunft am Gleis 9¾
Die englische Hauptstadt ist immer einen Besuch wert und bietet allen Potterheads die Möglichkeit, gleich mehrere Originalschauplätze der Filme zu besichtigen. Ein idealer Start für eine Harry Potter Reise also!
Zu den beliebtesten Anlaufstellen gehört der Bahnhof King’s Cross im Stadtbezirk Borough of Camden. Vom Gleis 9¾, das tatsächlich zwischen den Gleisen 4 und 5 liegt, fährt hier zu Beginn des Schuljahres der Hogwarts Express ab. Ein in der Wand verschwindender Gepäckwagen bietet eine schöne Fotogelegenheit, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte!
Auch der Leadenhall Market dürfte Fans der Filme bekannt vorkommen. So sieht man ihn dort als jenen Teil der Winkelgasse, wo sich der den Eingang des Zaubererpubs „Zum tropfenden Kessel“ befindet. Gleichzeitig eignet sich die historische Markthalle perfekt für eine kleine Mittagspause. zahlreiche Restaurants, Bars und Bistros locken hier zur Einkehr.
Einen äußerst düsteren Auftritt hat außerdem die Millennium Bridge zu Beginn von Harry Potter und der Halbblutprinz. Auf Befehl von Lord Voldemort wird die Brücke in einem dramatischen Angriff durch die Todesser zerstört. Spaziert man in nördliche Richtung über die Brücke, genießt man zudem einen schönen Blick auf die St. Paul's Cathedral.
Wer Harry fast in Lebensgröße begegnen möchte, sollte einen Ausflug zum Leicester Square machen. In dem kleinen Park in der Mitte des Platzes befindet sich – neben anderen Berühmtheiten aus Film und Fernsehen – eine Skulptur, die Harry bei einem Quidditchspiel auf seinem Besen zeigt. Außerdem feierte hier im traditionsreichen Oden-Kino der erste Film am 4. November 2001 seine Weltpremiere.

Tagesausflug: Tour durch die Warner Bros Studios
An den Warner Bros Studios, die etwa 32 Kilometer nordwestlich von London liegen, führt für Fans kein Weg vorbei! Im Rahmen einer Studiotour können auf dem rund 14.000 Quadratmeter großen Gelände Originalsets und Requisiten bestaunt werden.
Ab Mitte der 1990er Jahre wurde der ehemalige Flugplatz zu einem Filmstudio umgebaut. 1999 kaufte Warner Brothers das gesamte Gelände für die Verfilmung der Harry Potter Bücher. Nach Abschluss der Dreharbeiten wurden die Studios für ca. 1000 Millionen Pfund zu einer Touristenattraktion umgebaut. Besichtigen kann man unter anderem den Gemeinschafsraum von Gryffindor und die große Halle. Auch das Original des fahrenden Ritters kann man betreten. Ein Rundgang dauert in der Regel etwa drei bis vier Stunden – man kann sich jedoch auch mehr Zeit nehmen, wenn man möchte. Es besteht zudem die Option, im Anschluss noch einen Afternoon Tea zu buchen.
Man sollte jedoch beachten, dass die Nachfrage hoch ist und viele Tage oft schon Monate im Voraus ausgebucht sind. Wer einen Besuch plant, sollte sich daher sich so früh wie möglich um Tickets kümmern.
Cotswolds: Ein Besuch in den Klassenzimmern
Die Cotswolds werden als „Area of Outstanding Natural Beauty“ gelistet. Kein Wunder! Sanfte Hügel, bunte Wildblumenwiesen und reizende kleine Städte findet man hier. Harry Potter Fans dürften dabei vor allem das Örtchen Lacock ganz besonderes bezaubernd finden. Denn auch hier befinden sich gleich mehrere Originalkulissen der Filme.
Das graue Häuschen am Ende der Church Street ist in den Filmen als das Zuhause von Lily und James Potter zu sehen und ein rotes Backsteinhaus am Church Hill diente im sechsten Teil als Versteck von Horace Slughorn. Einige besonders ikonische Kulissen finden sich aber vor allem in Lacock Abbey, einer gotischen Abtei aus dem 13. Jahrhundert. In den Kreuzgängen spaziert man quasi durch die Flure von Hogwarts. Hier schlich Harry im ersten Teil im Tarnumhang umher und traf dabei auf Mrs. Norris, der Katze von Hausmeister Filch. Auch die Befreiung Dobbys aus den Diensten der Malfoys wurde hier gedreht.
Das Kloster hält aber noch mehr Hogwarts-Feeling bereit. Denn auch einige Klassenzimmer findet man hier. In der Wärmestube fanden die Stunden bei Professor Quirrel in Verteidigung gegen die dunklen Künste statt und in der Sakristei gab Professor Snape Zaubertränkeunterricht. Außerdem fand Harry im Kapitelsaal den Spiegel Nerhegeb.

York: Ein magischer Einkaufsbummel
Obwohl in York vermutlich nur eine kurze Szene am Bahnhof gedreht wurde, sollte die Stadt auf keiner Harry Potter Reise fehlen. Grund dafür ist die Einkaufsstraße "The Shambles", die mit ihren windschiefen Fachwerkhäusern und historischen Ladenfronten als Inspiration für die filmische Darstellung der Winkelgasse gilt. Mittlerweile haben sich viele Shopbesitzer die offensichtliche Ähnlichkeit zu Nutze gemacht und verkaufen selbst allerhand magische Souvenirs.
Alnwick Castle: Besenflugstunde im Burghof
Etwa 50 Kilometer nördlich von Newcastle liegt Alnwick Castle. Die mittelalterliche Burg ist beliebt bei Filmcrews. Unter anderem wurden hier bereits Szenen für Downton Abbey oder Transformers gedreht. Auch in den ersten beiden Harry Potter Teilen haben die alten Gemäuer einige prominente Auftritte – allerdings nur von außen. So verbrachten die Schüler von Hogwarts ihre Pausen auf dem Innenhof und Harrys erste Flugstunde bei Madam Hooch fand im äußeren Burghof statt. Man sollte jedoch nicht erwarten, die Kulisse eins zu eins wiederzuerkennen. Ein wenig anders sieht das historische Gebäude in der Realität schon aus, denn in der Postproduktion wurden die Filmszenen digital nachbearbeitet und der Burg wurden zusätzliche Zinnen, Brücken und Türme hinzugefügt. Ein Besuch lohnt sich trotzdem! Schon das vielfältige Programm, das vor Ort angeboten wird, füllt einen ganzen Tag. Neben verschiedenen Themenführungen wird auch ein Besenflugtraining angeboten. Auch wenn sich letzteres in erster Linie an Kinder richtet, dürfen auch Erwachsene gerne teilnehmen, sofern noch Plätze frei sein sollten.
Fort William: Eine Fahrt mit dem Hogwarts Express
Für Potterheads ist Fort William ist ein idealer erster Stopp in Schottland. Mit dem Ausgangspunkt des Jacobite Steam Train, der allen Harry Potter Fans vor allem als Hogwarts Express bekannt sein dürfte, wartet hier ein ganz besonderes Highlight! In den komfortablen Waggons kann man eine spektakuläre Fahrt durch die Landschaft der Highlands und über das Glenfinnan-Viadukt erleben. Zwischendurch wird ein Wagen durch die Gänge geschoben, an dem es Snacks und Erfrischungen zu kaufen gibt. Und auch entlang der Strecke gibt es einiges zu entdecken. Einige der landschaftlichen Sehenswürdigkeiten, etwa Loch Morar oder Loch Shiel, sind gleichzeitig auch Originalschauplätze der Filme. Über Lautsprecher werden interessante Wegpunkte angesagt. Alternativ gibt es auch kleine Broschüren mit weiteren Infos zu erwerben. Es lohnt sich also, die Augen und Ohren offen zu halten. Und wer weiß, vielleicht fliegt ja auch irgendwo ein kleiner, himmelblauer Ford vorbei...

Edinburgh: Geburtsort von Harry Potter
Die schottische Hauptstadt gilt als der Geburtsort gilt als die Wiege der Harry Potter Romane. Autorin J.K. Rowling fand in den mittelalterlichen Straßen einen schier unerschöpflichen Quell der Inspiration. Kleine Verbindungen in die Welt der Hexen und Zauberer offenbaren sich dem aufmerksamen Beobachter überall. Eine besonders beliebte Anlaufstelle für Fans ist dabei der Greyfriars Kirkyard, ein Friedhof aus dem 16. Jahrhundert. McGonagall, Moodie und Black sind bekannte Namen, die hier auf den verwitterten Grabsteinen auftauchen. Das wohl berühmteste Grab gehört jedoch einem gewissen Thomas Ridell, verstorben im Jahr 1806. Offiziell bestätigt wurde ein Zusammenhang der Romanfiguren mit den Verstorbenen auf dem Greyfriars Kirkyard von J.K. Rowling nicht. Der Faszination der Fans hat dies jedoch keinen Abbruch getan.
Wen es beim Gedanken an Friedhöfe schauert, kann dennoch eine zauberhafte Zeit in Edinburgh verbringen. So wird beispielsweise in der Filiale von The Cauldron ein Kurs zum Brauen von alkoholischen und nicht alkoholischen Zaubertränken angeboten. Eine schöne Möglichkeit, um eine erlebnisreiche Reise entspannt und spaßig ausklingen zu lassen.

Auch über zwei Jahrzehnte nach dem Erscheinen des ersten Buchs lassen uns die Geschichten des wohl berühmtesten Zauberschülers der welt einfach nicht los. Sind Sie auch bereit in die Welt der Hexen und Zauberer einzutauchen? Dann schauen Sie sich doch einmal unseren Reisevorschlag an.