
Barbara Harbecke unterwegs in Vesterålen und auf den Lofoten
Arktische Genüsse und verborgene Schätze nördlich des Polarkreises
Einladung ins winterliche Nordnorwegen
Auch im Jahr 2025 wurde ich wieder zu einem FamTrip im Vorfeld des jährlich stattfindenden Norwegian Travel Workshop (NTW) eingeladen. Dieses Mal ging es mit neun weiteren Spezialveranstaltern für Norwegen in die Region um Harstad (Lofoten) und die Vesterålen. Gastgeber war HANEN, ein Netzwerk verschiedenster Anbieter mit Fokus auf lokale Produkte, nachhaltige Konzepte und besondere Erlebnisse. Unter dem Motto „Local food & hidden gems“ wurden unsere Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen.

Erste Station: Harstad und Umgebung
Nach unserer Ankunft am Flughafen Evenes Harstad-Narvik – dem Tor zu Lofoten und Vesterålen – ging es zunächst nach Harstad. Dort übernachteten wir zentral und genossen ein exzellentes Abendessen im Røkenes Gård. Die mittelalterliche Kirche sowie das Trondenes Historical Centre, das eindrucksvoll Artefakte von der Steinzeit bis in die 1950er Jahre präsentiert, gehörten ebenfalls zum Programm.
Harstad selbst erinnert mit seiner Lage am Wasser und den umliegenden Bergen an andere nordnorwegische Hafenstädte, doch schon wenige Minuten ins Landesinnere ändert sich das Klima und mit ihm die Landschaft: Kontinentalklima, tief verschneite Straßen und schroffe Gipfel bestimmen das Bild.


Genuss am Kvæfjord
Entlang des Kvæfjords passierten wir fruchtbare Ufer, an denen im Sommer unter der Mitternachtssonne Beeren in Hülle und Fülle wachsen. Die Region ist bekannt für ihre Hofcafés und lokale Essenskultur. Ein herausragendes Beispiel: das Refsnes Matglede – ein Café, Restaurant und Hofladen mit Unverpackt-System, betrieben von einem deutschen Auswandererpaar. Hier gibt es ausschließlich regionale Produkte in herzlicher Atmosphäre.

Vesterålen: Ein Paradies für Wanderer
Nach einer kurzen Fährüberfahrt erreichten wir die Vesterålen – ohne große landschaftliche Veränderung, aber mit spürbar weniger Trubel als auf den bekannteren Lofoten. Die Vesterålen gelten noch immer als Geheimtipp, was der Region ihren ganz besonderen Reiz verleiht. Ob Wandern, Tierbeobachtungen oder einfach nur Innehalten – hier erlebt man Nordnorwegen in seiner ursprünglichsten Form.
Auf unseren Fahrten sahen wir Seeadler, Rentiere und Elche. Meerestaucher, wie zum Beispiel Papageientaucher, sieht man während der Monate Mai bis August. Die Küche ist äußerst regional geprägt – Fisch, Rentier und Elch stehen im Fokus, aber auch vegetarische und vegane Varianten mit fermentiertem Gemüse aus dem Sommer sind kreativ und köstlich umgesetzt.


Kulinarischer Höhepunkt: Kvitnes Gård
Ein Höhepunkt der Reise war der Besuch bei Kvitnes Gård – einem ökologisch betriebenen Hof mit Hotel, Restaurant und einzigartiger Atmosphäre. Neben einem Hofrundgang und gemütlichen Gästezimmern erwartete uns hier ein 20-Gänge-Dinner der Extraklasse: regional, saisonal, nachhaltig und liebevoll präsentiert. Auch eine Fass-Sauna am Fjord gehört zum Erlebnis. Wer möchte, kann hier geführte Touren und Aktivitäten buchen – ideal für Genießer und Entdecker gleichermaßen.


Winterliche Herausforderungen
Ein wiederkehrendes Thema in unserer Gruppe war die Herausforderung, sich im Winter individuell durch die Region zu bewegen. Straßenverhältnisse, Wetterumschwünge und spontane Änderungen gehören hier zum Alltag. Unsere Hochachtung gilt den Busfahrern vor Ort, die diese Bedingungen souverän meistern. Derzeit laufen viele Infrastrukturprojekte zur Verbesserung der Erreichbarkeit, aber auch in Zukunft ist eine gute Reiseplanung essenziell – besonders bei Fähren und abgelegenen Zielen.
Perspektiven für nachhaltige Mobilität
Gemeinsam mit Partnern vor Ort wurde diskutiert, inwiefern Reisen ohne eigenes Fahrzeug in Zukunft möglich sein könnten – durch eine Kombination aus öffentlichen und privaten Transfers. Wir bleiben dran und hoffen auf eine baldige Umsetzung eines nachhaltigen, stressfreien Mobilitätskonzepts.
Abschluss in Bodø: NTW und ein magischer Moment
Nach vier intensiven Tagen ging es weiter nach Bodø zum Norwegian Travel Workshop. Insgesamt 780 Teilnehmer nahmen teil, es wurden Exkursionen angeboten und zwei Tage lang Workshops abgehalten. Ich traf 32 bestehende und neue Partner, vertiefte Kontakte und sammelte neue Impulse – eine wertvolle Zeit voller Austausch und Inspiration.
Ein ganz persönliches Highlight war der Ausflug mit dem Brim Explorer zur „Silent Cruise Beiarfjorden“. Bei strahlendem Sonnenschein sichteten wir direkt vor dem Flughafen Bodø einen stattlichen Orca – meine erste Walsichtung überhaupt! Später erfuhren wir, dass es sich um eine jagende Orca-Gruppe handelte. Ein unvergessliches Erlebnis.
Die Cruise führte uns weiter zum Saltstraumen, dem stärksten Gezeitenstrom der Welt, sowie in vereiste Seitenarme des Beiarfjords – ein faszinierender Anblick.


Finale Eindrücke und Rückkehr
Am letzten Tag besuchte ich noch ein Sami Camp mit Rentieren, bevor wir den NTW mit einem festlichen Gala-Abend ausklingen ließen. Zurück in Deutschland verarbeite ich nun all die neuen Eindrücke, optimiere Reiseverläufe und freue mich darauf, meine Erfahrungen weiterzugeben.
Wann darf es für Sie eine Portion Arctic Norway – Abenteuer sein?

