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Eine Frau steht auf einem Hügel mit Blick auf das Meer
Neuseeland & Ozeanien

Alina Frielingsdorf unterwegs in Neuseeland
Ganz alleine ans andere Ende der Welt

Unser Reiseprofi Alina wurde im Mai auf die Internationale Tourismusmesse TRENZ eingeladen. Da es sich jedoch natürlich nicht lohnt, nur für wenige Tage den weiten Weg ans andere Ende der Welt auf sich zu nehmen, wurde die Teilnahme an der Messe mit einer kleinen Dienstreise kombiniert. So hatte Alina die Chance, unseren Gastgebern einen Besuch abzustatten und die Regionen besser kennenzulernen. Hier berichtet sie von ihren Erfahrungen.

Ich bin in der Vergangenheit schon oft verreist, allerdings noch nie ganz alleine. Meine Nervosität war also groß. Würde mir der lange Flug zusetzen, wie würde ich mich im Linksverkehr schlagen und bei der Einreise? Hatte ich wirklich an alles gedacht? Man ist ein Profi darin, Kundinnen und Kunden in solchen Situationen zu beruhigen. Wenn es dann plötzlich um einen selbst geht, ist das jedoch dann oft gar nicht so einfach.

Zum Glück lösten sich jedoch alle Bedenken in Luft auf, als ich in Neuseeland gelandet war. Die Zollbeamten waren sehr freundlich, mein Koffer fuhr direkt auf dem Gepäckband ein und am Ausgang wartete schon ein Fahrer, der mich in meine Unterkunft nach Auckland brachte. Nachdem ich mich etwas frisch gemacht habe, machte ich mich sofort auf, um die Stadt ein wenig zu erkunden und dem Jetlag zu entfliehen. Auckland ist sehenswert – mit seinen schönen Geschäften, der Skyline und der Waterfront. Nach dem Abendessen holte mich die Müdigkeit dann aber doch zeitig ein und es ging es für mich schnell ins Bett.

Auckland bei Nacht
Auckland bei Nacht

Am nächsten Morgen stand meine erste Autofahrt in Neuseeland an – eine dreistündige Fahrt an die Bay of Islands an. Das Wetter war mir an diesem Morgen allerdings leider nicht gewogen und es regnete in Strömen. Es half aber alles nichts, ich musste da nun durch. Und tatsächlich war meine Sorge auch hier komplett unbegründet. Der Verkehr in Neuseeland ist sehr angenehm, die Straßen sind in gutem Zustand und an das Fahren auf der linken Seite gewöhnte ich mich wieder schnell. Nach einem kurzen Besuch bei einer unserer langjährigen Unterkünfte, bei dem ich die Gastgeber endlich mal persönlich kennenlernen konnte, ging es für mich in meine Unterkunft für die kommenden zwei Nächte.

Am nächsten Morgen dann leider der erste Wermutstropfen: Eigentlich war ein Segeltörn geplant, der leider aufgrund des Wetters abgesagt wurde. Am Frühstückstisch lernte ich dann glücklicherweise zwei Schweizerinnen kennen, die einen anderen Bootsausflug gebucht hatten, der stattfinden würde. Gastgeberin Wendy war sofort behilflich, um bei diesem Ausflug schnell noch telefonisch einen Platz für mich zu reservieren. So haben wir den Tag zu dritt verbracht, sind durch die Bay of Islands gefahren, sind auf manchen der Inseln ein bisschen gewandert und haben dabei Bekanntschaft mit ein paar niedlichen Schafen gemacht, die es in großen Zahlen auf der Nordinsel gibt. Unser Highlight waren jedoch die Delfine, die das Boot an vielen Stellen begleitet haben und mich mit ihren Sprüngen sehr zum Staunen gebracht haben.

Bootsausflug in der Bay of Islands
Bootsausflug in der Bay of Islands

Am nächsten Tag musste ich die Bay of Islands leider schon wieder verlassen und es ging für eine Zwischenübernachtung zurück nach Auckland. Dort nutzte ich dieses Mal die Chance, mir den Stadtteil Ponsonby anzusehen. Und was soll ich sagen? Ich war begeistert. Mit seiner Auswahl an vielen Restaurants, Cafes und Geschäften lädt dieser Stadtteil zum Flanieren und Verweilen ein.

Weiter ging es dieses Mal in Richtung Süden nach Matamata. Dort habe ich mir natürlich Hobbiton angesehen. Ich hatte das große Glück, dass meine Gruppe nur aus fünf Personen bestand und wir somit viele Fragen stellen konnten. Ich muss dabei anmerken, ich habe die Herr der Ringe und Hobbit Film eigentlich nur wegen meines Partners geschaut und bin kein eingefleischter Fan – und trotzdem fand ich den Ausflug großartig. Die ganze Landschaft ist einfach atemberaubend und der Blick hinter die Kulissen super spannend.

Leider musste ich auch das Auenland aber irgendwann wieder verlassen. Meine Route führte mich nun zur Bay of Plenty, in eine Unterkunft in ruhiger Lage am Stadtrand von Tauranga. Wenn man etwas zu Fuß geht, erreicht man den Ozean. Ein Fußweg ermöglicht einen wunderschönen Spaziergang – zur einen Seite das Meer, auf der anderen Seite reihen sich wunderschöne Strandhäuser aneinander.

Papamoa Beach an der Bay of Plenty
Papamoa Beach an der Bay of Plenty

Am nächsten Morgen begann mein Famtrip, eine Inforeise in kleiner Gruppe, in der Regel organisiert von Touristikverbänden oder Fremdenverkehrsämtern. Dieses Mal konzentrierte sich der Famtrip in der Region Bay of Plenty. Wir besuchten eine Avocado Farm in Katikati, lernten hier alles zum Prozess der Avocadoernte und durften selber auf die Pflückmaschine steigen, die bis zu sieben Meter hoch sein kann. Danach durften wir viele Leckereien verkosten, die vor Ort aus den Avocados hergestellt wurden – von Guacomole bis Schokokuchen war Verschiedenstes dabei. Am Nachmittag fuhren wir nach Waimarino, hier machten wir eine Kajak-Tour und konnten im Zwielicht der Dämmerung viele Glühwürmchen tanzen sehen.

Kajaktour in Waimarino
Kajaktour in Waimarino

Auch der nächste Tag brachte spannende Programmpunkte mit sich. Wir trafen unseren Guide, einen Maori, und verbrachten den gesamten Vormittag zusammen. Er zeigte uns verschiedene Orte in Tauranga, die mit der Geschichte der indigenen Bevölkerung zusammenhängen, erzählte viel über den geschichtlichen Kontext, erklärte uns die Bezüge zu seiner eigenen Familie und ließ auf ganz persönliche Art an der Historie teilhaben. Seine Ausführungen waren spannend, berührend und die Atmosphäre sehr angenehm. Ich kann auf jeden Fall festhalten, dass ich an diesem Tag sehr viel gelernt habe. Den Nachmittag haben wir dann in den Hot Mount Pools ausklingen lassen.

Begegnung mit der Kultur der Maori
Begegnung mit der Kultur der Maori

Nächste Station meiner Reise: Rotorua. Denn hier fand der TRENZ statt – eine Touristikermesse, zu vergleichen mit der ITB in Berlin. Eröffnet wurde die Messe montags durch einen offiziellen Pohiri und eine Begrüßungszeremonie mit einigen traditionellen Tänzen und Gesängen der Maori. Danach gab es noch ein Event, in dessen Rahmen wir die sogenannten Secret Spots, sehr schön gelegene Hot Pools, besuchten und beim Redwood Treewalk auf Hängebrücken durch den Wald spazierten. Im Dunkeln sorgen schöne Lichtprojektionen und Laternen hier für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Die Nächsten Tage standen ganz im Zeichen des TRENZ. Neben zahlreichen Treffen mit vielen langjährigen Partnern, um den Kontakt auch persönlich wieder aufzufrischen, war es natürlich ebenso wichtig, neue potenzielle Partner kennenzulernen und das Angebot zu evaluieren.

Redwood Treewalk
Redwood Treewalk

Im Anschluss der Trenz Messe habe ich noch an einem Famtrip auf der Coromandel teilgenommen. Hier haben wir viele verschiedene Unterkünfte besichtigt und Leistungsträger kennengelernt. Wir haben eine Einführung in das Handwerk der Schokoladenherstellung von Coromandel Chocolate erhalten, mit Bum Sailings Adventure über verschiedene Segelausflüge gesprochen und von dem Gründer des Surfshop Whangamatā etwas über seine Kajaktouren und andere Ausflüge erfahren. Auch durfte eine Fahrt mit der Driving Creek nicht fehlen, einer kleinen Bimmelbahn, die durch und entlang der Berge an der Coromandel Halbinsel fährt.

Driving Creek Railway
Driving Creek Railway

Auf der Fahrt zurück nach Auckland haben wir uns für eine Strecke entlang der Küste entschieden und zwischendurch an vielen schönen Buchten gehalten, um einfach die wunderbare Landschaft, den Sonnenschein und den blauen Himmel nochmal ausgiebig zu genießen.

Fahrt von Coromandel nach Aucklad
Fahrt von Coromandel nach Aucklad

Nach einer letzten Nacht in Auckland musste ich die weite Heimreise über Dubai zurück nach Frankfurt antreten. Mit im Gepäck hatte ich jede Menge wunderbarer Eindrücke, die durch die Gastfreundlichkeit der Kiwis, der wunderbaren Natur und den Austausch mit vielen tollen Menschen entstanden sind. Auch eine Portion Stolz war mit dabei, da ich den Teil der Reise auf mich alleine gestellt war, nicht nur gut bewältigt, sondern auch von Herzen genossen hatte. Ich kann wirklich jeder und jedem eine Reise nach Neuseeland empfehlen – und zwar unabhängig davon, ob man mit der Familie, mit dem oder der Partner*in oder auch alleine reist.

Veröffentlicht am Dienstag, 3. Juni 2025