
Zwischen Normandie und Bretagne
Eine Rundreise in Frankreichs Nordwesten
Die Reise, die mit dem eigenen Auto unternommen werden kann, lässt Sie die Normandie und Bretagne erkunden. Ein Großteil der Strecke verläuft entlang der Atlantikküste, wo facettenreiche Naturlandschaften und ein vielfältiges Kulturangebot ein gutes Gleichgewicht halten.
Von der Picardie, die mit ihren langen Sandstränden und einem verträumten Hinterland bezaubert, geht es an die Côte de Nacre, wo 1944 mit der Landung der Alliierten Geschichte geschrieben wurde. An der gezeitengeformtem Felsküste der Côte de Granit Rose erreicht die Route ihren westlichsten Punkt. Für die letzte Station entfernt man sich schließlich vom Meer und begibt sich ins Landesinnere, wo der Garten von Monet den krönenden Abschluss bildet.
Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im September berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

Reiseverlauf
Diese Rundreise wurde von unserer Expertin Gina Götzke entworfen. Bei Bedarf können die Route sowie die Anzahl der Nächte und die Auswahl der Unterkünfte angepasst werden.
Von zu Hause
Picardie
Sandstrände, Äcker und grandiose Kathedralen
Der Norden Frankreichs ähnelt bereits dem belgischen Flandern: Die Landschaft ist flach und fruchtbar; Äcker mit Kohl und Kartoffeln ziehen sich bis zum Horizont, wo ab und an Kirchtürme den Himmel weisen. Die meisten Reisenden, die die Picardie besuchen, wollen ans Meer. Dort gibt es endlose Sandstrände und jenseits des Ärmelkanals kann man von manchen Stellen bei gutem Wetter englische Klippen blitzen sehen. Im Hinterland dagegen kommen Ruhesuchende auf ihre Kosten. In den alten Fachwerkstädten wird eher Bier als Wein getrunken, und die Kathedralen von Amiens und Laon gehören zu den schönsten Frankreichs.
Aufenthalt
Die prächtige Altbauvilla, errichtet um 1900, liegt unmittelbar an der Strandpromenade des kleinen Badeortes Wimereux, wo der gleichnamige Fluss in den Ärmelkanal mündet. Gastgeberin Mary hat das Gebäude mit viel Hingabe zu einem zeitgemäßen Gästehaus umgestaltet, in dem sie nun seit nahezu 20 Jahren Besucher aus aller Welt willkommen heißt. Über steile Stiegen erreicht man die Gästezimmer, die jeweils in einem ganz individuellen Designkonzept eingerichtet sind. Das reichhaltige Frühstücksbuffet, mit frisch gepresstem Fruchtsaft, hausgemachten Marmeladen und knusprigen Croissants wird im Kaminzimmer serviert, kann bei schönem Wetter aber auch auf der Terrasse mit Meerblick eingenommen werden.
Sehenswertes
Basilika Notre Dame
Krypta aus dem 12. Jahrhundert
Die Basilika Notre-Dame de l’Immaculée Conception ist eine römisch-katholische Kirche in Boulogne-sur-Mer. Mit ihrer 100 Meter hohen Kuppel beherrscht die Basilika die ganze Stadt. Sie wurde auf dem Fundament einer älteren Kathedrale errichtet, die ihre Ursprünge im 12. Jahrhundert hatte, im Jahr 1798 jedoch abgerissen wurde. Im Jahr 1827 begann der aus Boulogne stammende Priester Abbé Haffreingue mit dem Wiederaufbau des Heiligtums. Das neoklassizistische Gebäude mit seiner Kuppel, die an die Kirche in Form eines lateinischen Kreuzes angebaut ist, hat ein einzigartiges Aussehen, das an sakrale Bauwerke wie den Invalidendom in Paris oder den Petersdom in Rom angelehnt ist. Im Jahr 1879 wurde Notre-Dame zur Basilika erhoben. Heute ist sie als historisches Baudenkmal geschützt, ihre Krypta aus dem 12. Jahrhundert ist eine der größten in Frankreich. Das weitläufige Labyrinth aus Räumen ist bemerkenswert aufgrund der Wandmalereien, die die gesamten Wände bedecken, und der Sammlungen, die sich aus den Überresten der alten Kirche und einem Schatz an sakraler Kunst zusammensetzen.
Château de Boulogne-sur-Mer
Kunst und Kultur aus der ganzen Welt
Das Schloss von Boulogne-sur-Mer wurde von Graf Philippe Hurepel, Sohn von König Philippe Auguste, im 13. Jahrhundert auf den Befestigungen eines römischen Militärlagers errichtet und beherbergt heute ein Museum. Das Museum wurde 1825 nach dem Erwerb des Kuriositätenkabinetts des Vicomte Leroy de Barde gegründet und bietet vier große Abteilungen: Archäologie des Mittelmeerraums, außereuropäische Ethnografie, lokale Geschichte und Bildende Kunst. Die Abteilung für mediterrane Archäologie zeigt u. a. eine ägyptische Sammlung mit Sarkophagen und Mumien sowie eine griechische Keramiksammlung mit fast 450 Stücken. Die Abteilung für außereuropäische Ethnografie umfasst das präkolumbianische Amerika, Afrika und Ozeanien sowie eine Sammlung von Objekten aus Alaska mit einem weltweit einzigartigen Ensemble von Sugpiat-Masken von der Insel Kodiak und eine Sammlung zeitgenössischer Kunst der Ureinwohner Alaskas. Im Bereich Bildende Kunst kann man eine bedeutende Sammlung französischer Gemälde und Skulpturen aus dem 19. Jahrhundert von Künstlern wie Courbet, Corot, Boudin, Sisley, Rodin, Carpeaux und Gallé sowie eine Reihe von Werken von Künstlern der Côte d'Opale betrachten.
Château d’Hardelot
Mittelalterliches Schloss mit englischen Gärten
Die mittelalterlichen Ruinen und das viktorianische Herrenhaus, aus denen sich das Schloss zusammensetzt, machen es zu einem beeindruckenden und reizvollen Ort. Die Räume des Herrenhauses, die so rekonstruiert wurden, als wären sie noch bewohnt, zeigen den Besuchern eine reiche Sammlung von Objekten, von denen einige von den größten französischen Museen ausgeliehen wurden. Sie erinnern sowohl an die britisch-französischen Beziehungen und die Geschichte des Schlosses, aber auch an die der Côte d'Opale, die eng mit der Geschichte zwischen Frankreich und England verbunden ist. Auch die Gärten sind einen Besuch wert. Um die mittelalterlichen Mauern liegen die englisch inspirierten Gärten mit geometrischen Buchsbaumbeete, kunstvoll geschnittenen Eiben und üppigen Blumenbeeten.
Côte Fleurie
Gepflegte Badestrände an der Blumenküste
Die „Blumenküste“ der Normandie erstreckt sich von der Seine-Mündung im Osten bis zur Mündung des Orne bei dem Städtchen Ouistreham im Westen. Ein Seebad reiht sich dort an das Nächste, darunter Deauville und die kleine Schwester Trouville, Houlgate und Cabourg. Gepflegte Badestrände, schicke Casinos und natürlich Blumen machen die Küste zu einem beliebten Urlaubsziel des Pariser Jet-Sets. Zu einem typischen Sommeraufenthalt gehören der Besuch von Segelregatten, Golfturnieren oder Pferderennen sowie das Sehen und Gesehen werden an einer der schicken Strandpromenaden. Während des alljährlichen Filmfestivals in Deauville trifft man manchmal französische und internationale Stars und Sternchen.
Aufenthalt
Das Augustiner-Kloster aus dem 17. Jahrhundert liegt mitten in Honfleur, einem beschaulichen Fischerdörfchen an der Seine-Mündung. Heute ist die ehrwürdige Residenz, die im normannischen Stil erbaut wurde, ein Gästehaus mit fünf großen Suiten, die ein kleines Wohnzimmer haben. Zum Frühstück gibt es für französische Verhältnisse ungewöhnlich viel: Kuchen, Brötchen, Marmeladen, heiße Getränke, Orangensaft und frisches Brot – bei schönem Wetter auf der Eichenbaum-Terrasse oder dem Blumengarten. Das Meer ist nur wenige Hundert Meter entfernt und Honfleur mit Jachthafen und Sea-Food-Restaurants in zwei Minuten zu erreichen.
Sehenswertes
Côte d'Albâtre
Alabasterfarbene Klippen am französischen Ärmelkanal
Die Alabasterküste zieht sich von der Seine-Mündung bei Le Havre 120 Kilometer nach Nordosten bis hinter Le Tréport in der Picardie. Charakteristisch und namensgebend sind die über 100 Meter hohen alabasterfarbenen Steilklippen mit atemberaubender Aussichten auf die Küste und das Meer. Die bekanntesten Urlaubsorte am Meer sind Dieppe, Fécamp und Étretat. Eindrücklich ist besonders die Küste zwischen Dieppe und Étretat. Sie ist gesäumt von Hafenstädtchen, Fischerdörfern und familiären Seebädern. Meist gibt es direkte Strandzugänge oder steile Treppen zum Strand und Meer.
Honfleur
Malerisches Hafenstädtchen im Département Calvados
Die Stadt im Département Calvados war jahrhundertelang relativ unbedeutend im Vergleich zu Harfleur am anderen Ufer der Seinemündung. Heute zählt das kleine Hafenstädtchen zu den schönsten und romantischsten Orten der Normandie. Weil das Geld fehlte, den Ort zu modernisieren, sind die schmalen, mehrstöckigen Fachwerkhäuser und die unter Ludwig XIV entstandene Befestigungsanlage am Vieux Bassin aus dem 17. Jahrhundert erhalten geblieben. Bereits im 19. Jahrhundert zog die pittoreske Hafenstadt bekannte Maler an, darunter Courbet, Renoir und Cézanne. Auch heute noch stehen die Maler am Kai und in den Greniers à Sel, den Salzlagerhäusern an der Festung. Unweit vom Hafen liegt die größte Holzkirche Frankreichs, die Église Sainte-Catherine, vor der mittwochs und samstags der Wochenmarkt stattfindet. Das Karussell, das jedes Jahr im Frühling am Hafenbecken aufgebaut wird, wurde um 1900 gebaut und besteht aus 2 Etagen.
Falaises d'Etretat
Weiße Kreideklippen an der Steilküste von Etretat
An der Steilküste von Etretat sind die Falaises d’Etretat besonders beeindruckend: 75 Meter ragen die weißen Kreideklippen aus dem Meer empor. Ein unterirdischer Fluss hat die Felsen unterhöhlt und zusammen mit der Erosion durch das Meer bizarre Formationen geschaffen, darunter einen gewaltigen Bogen, die Porte d'Aval. Ausgewiesene Wanderwege führen zu schönen Aussichtspunkten.
Beuvron-en-Auge
Historisches Dorf an der Route du Cidre
Das kleine Dorf an der Route du Cidre wurde im 12. Jahrhundert gegründet und gehörte vom 14. bis 18. Jahrhundert zu den Ländereien der normannischen Herzöge von Harcourt. Ab dem 16. Jahrhundert entstand das lebhafte Dorfzentrum mit seinen Fachwerkhäusern und einer Markthalle, infolgedessen sich immer mehr Händler und Handwerker ansiedelten. Beuvron-en-Auge war zu dieser Zeit als Gerber- und Weberdorf bekannt. Als das Dorf im Laufe eines halben Jahrhunderts zu verwaisen drohte, beschloss die Gemeinde in den 1970er-Jahren ein ambitioniertes Restaurierungsprojekt. Versteckte Fachwerkstrukturen wurden freigelegt und restauriert und die Markthalle aus alter Bausubstanz und Holzbalken neu im typischen Fachwerkstil errichtet. Heute kann man beim Bummeln durch die Gassen und Straßen des zu den „Plus beaux villages de France“ zählenden Dorfes authentischen Charme erleben. Jahreshöhepunkt ist das große Cidre-Fest im Herbst, wenn die große Apfelpresse in Betrieb genommen wird und es überall nach Äpfeln riecht.
Deauville
„Königreich der Eleganz“
Bis in die Mitte des 19. Jahrhundert war der Ort zwischen Caen, Rouen und Le Havre noch ein Bauerndorf. Dann begann Charles de Morny, ein Halbbruder Napoleons III., aus „Sumpf und Sand ein Königreich der Eleganz“ zu schaffen, das zum Anziehungspunkt der mondänen Pariser Gesellschaft werden sollte. Mit Luxushotels im neonormannischen Stil, einem Casino und einer Pferderennbahn wurde die Entwicklung vorangetrieben. Bald kamen Könige, Hollywoodstars, Künstler und Komponisten. Ein Jachthafen und eine attraktive Strandpromenade runden das Angebot ab.
Les Jardins d’Etretat
Kunst und Natur im Einklang
Die Gärten von Etretat (Les Jardins d'Etretat) sind ein bezaubernder Platz auf den Klippen von Amont in Étretat mit einem herrlichen Blick auf die berühmte Aiguille d’Etretat. Hier sind Landschaftskunst, szenische Skulpturen und Natur harmonisch miteinander verbunden. Die Gärten umgeben die einstige Villa von Madame Thébault, der berühmtesten Schauspielerin des frühen 20. Jahrhunderts, die 1905 selber den ersten Baum pflanzte. In seiner heutigen Form wurden die Gärten, die aus verschiedenen Bereichen bestehen, vom bekannten Landschaftsarchitekten Alexandre Grivko gestaltet.
Fécamp
Jachthafen, Kräuterlikör und eine normannische Abteikirche
Das Küstenstädtchen zwischen Dieppe und Le Havre hat gleich drei Häfen: einen Handelshafen, einen Fischereihafen und einen Jachthafen. Sehenswert sind die im normannischen Baustil errichtete Abteikirche Sainte-Trinité von 1175 und das Palais Bénédictine. Der monumentale Bau aus dem 19. Jahrhundert ist ein Kunstmuseum, in dem vor allem mittelalterliche sakrale Kunst ausgestellt ist; außerdem befindet sich dort die Brennerei des Kräuterlikörs DOM Bénédictine.
Le Havre
UNESCO-Beispiel für Nachkriegsplanung
Die Stadt liegt an der Mündung der Seine, die dort neun Kilometer breit ist und ideale Bedingungen für einen Hafen bildet. Schon im 16. Jahrhundert ging hier das erste Kriegsschiff an Land. Dennoch findet man keine alten Bauten, da die Stadt im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört wurde. Danach wurde Le Havre im Bauhausstil wieder aufgebaut. Als ein Beispiel für Nachkriegsarchitektur hat es die UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben. Wer den zweitgrößten Seehafen Frankreichs besucht, sollte sich im Musée Malraux die impressionistischen Bilder von Monet, Braque und Renoir ansehen.
Lisieux
Zweitgrößter Wallfahrtsort in Frankreich
Die Stadt Lisieux in der Normandie ist der zweitgrößte Wallfahrtsort in Frankreich nach Lourdes. Von der Entstehung der Normandie im 10. Jahrhundert bis zur Französischen Revolution war Lisieux ein Bistum, in dem Fürstbischöfe regierten. Im Stiftsviertel befinden sich deshalb noch heute zahlreiche Beispiele aus dieser Epoche: die Kathedrale, eine der ersten im Stil der normannischen Gotik, den erzbischöflichen Palast, den erzbischöflichen Garten, das Haus des Dekans oder die Stiftsgebäude. Die große Basilika von Lisieux wurde zu Ehren der Heiligen Theresa 1954 erbaut und gehört zu den größten sakralen Bauten Frankreichs im 20. Jahrhundert. Ihre Kuppel ist 93 Meter hoch, der Innenraum erstrahlt in warmen Goldtönen mit vielen Mosaiken.
Côte de Nacre
Normannischer Badestrand mit Weltgeschichte
An der „Perlmuttküste“ am Ärmelkanal gibt es viele kleine und größere Badeorte mit feinsandigem, breiten Strand, der in der Sonne wie Perlmutt glitzert. Zwischen den Badezonen gibt es immer wieder felsige Abschnitte. Angesichts der heiteren Atmosphäre kann man kaum glauben, dass hier eine der größten Schlachten der Weltgeschichte stattgefunden hat. Am 6. Juni 1944 begann auf der Breite der gesamten Küste die Invasion der Alliierten, die auch als Operation Overlord oder noch besser als D-Day bekannt ist. Damit begann die geplante Eröffnung einer Westfront der Anti-Hitler-Koalition. Wer mehr möchte als baden und radfahren, kann auf dem Circuit de Debarkement die wichtigsten Orte der Invasion besuchen.
Aufenthalt
Guillaume und Marie-Georges sind beide in der Normandie geboren und verliebten sich sofort in das Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert, nachdem sie nach mehreren Jahren Aufenthalt im Indischen Ozean in ihr Heimatland zurückkamen. Sie unterzogen es einer aufwendigen Renovierung und entschieden dann, es als Gästehaus zu eröffnen. Im gesamten Haus herrscht eine freundliche Atmosphäre, die Einrichtung ist elegant und wird von vielen Antiquitäten aus dem 18. und 19. Jahrhundert geprägt, die Guillaume, der früher als Antiquitätenhändler tätig war, zusammengetragen hat. Fünf geräumige Zimmer und zwei Apartments, die sich in einem separaten Trakt befinden, sind ebenfalls in einem Mix aus antiken und modernen Möbeln gestaltet. Der gepflegte Garten und die Terrasse sowie die Salons im Erdgeschoss laden zum gemütlichen Verweilen ein. Zur Küste sind es ca. drei Kilometer, nach Bayeux sieben Kilometer.
Bereits als Jugendlicher hat Jean Lenoir mit dem Fahrrad oder Moped seine Heimat erkundet und stieß dabei immer wieder auf Spuren des D-Days. Nach dem Abitur begann er, sich systematisch für die Invasion der Alliierten in der Nacht vom 6. Juni 1944 zu interessieren. Er interviewte Bauern, Soldaten und andere Zeitzeugen. Er lebte mehrere Jahre in Deutschland. Seit seiner Rückkehr in die Heimat führt er Besucher zu den Orten, an denen Weltgeschichte geschrieben wurde. Seine Arbeit betrachtet er als ein deutsch-französisches Versöhnungsprojekt.
Besucht werden unter anderem Longues, wo die deutsche Marineküstenbatterie stationiert war, der Omaha Beach, der Utah Beach, Angoville, Carentan und La Cambe. Jean fährt als Beifahrer in Ihrem Wagen mit.
Sehenswertes
Normandie
Cidre, Calvados und Camembert
Zu ihrem heutigen Namen kam die Normandie im Mittelalter, als die Wikinger das Land eroberten und sich mit der einheimischen Bevölkerung vermischten. Daraus entstand ein eigener Stamm – die „Nordmannen“. Um sie zu befrieden, bekam ihr Anführer, Gånge Rolf, das Lehen der Normandie zugesprochen. Er und seine Nachfahren wurden Herzöge, von denen einer, nämlich Wilhelm, 1066 England eroberte. 900 Jahre später kamen die Engländer zurück, allerdings um an den Stränden der Normandie Urlaub zu machen. So wurde Dieppe zum ersten Urlaubsort in der „Romantic Normandie“. Neben Sandstränden und Geschichte gibt es noch weitere Attraktionen: Die drei großen Cs stehen für die normannische Küche: Cidre, Calvados und Camembert. Das milde und feuchte Klima bietet ideale Voraussetzungen für die Viehhaltung und für den Anbau von Äpfeln. Etwa zehn Millionen Apfelbäume stehen in der Normandie und entfalten im Frühjahr eine wundervolle Blütenpracht.
Halbinsel Cotentin
Urwüchsige Landschaft und alte Sprache
Die Halbinsel Cotentin im Nordwesten Frankreichs in der Normandie gilt als die wohl urwüchsigste Landschaft der Normandie. Diverse Landschaftsformen wechseln sich ab – Sümpfe, Wiesen, Bocages, Heiden, Felsen und wilde Küstenabschnitte. Die Küste der Halbinsel ist teils rau und zerklüftet, teils von langen Sandstränden gesäumt, im Süden liegt das Moorgebiet Parc naturel des Marais du Cotentin et du Bessin, das unter Naturschutz steht. Besonders im Norden der Halbinsel erinnert die Landschaft mit grünen Weiden, die durch Hecken und Steinmauern geschützt werden an den Südwesten Englands oder an Irland. Aufgrund seiner Abgelegenheit hat sich das Cotentin seine eigene Kultur beibehalten können. So hat die normannische Sprache, das Cotentinais, in diesem Teil der Normandie bis heute überlebt.
Caen
Im Brennpunkt des D-Day
Vor 1.000 Jahren bauten die Normannen eine Festung auf einer Insel zwischen den Flüssen Orne und Odon. Unter Wilhelm dem Eroberer kamen zwei Abteien hinzu. Im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich wurde die Stadt ständig belagert. Doch die größte Zerstörung erlebte Caen im Frühsommer 1944. Am D-Day, dem 6. Juni 1944 tobte eine erbitterte Schlacht zwischen den Alliierten und den deutschen Besatzern. Am 9. Juli 1944 gaben die Deutschen Caen auf und somit war die Stadt befreit. Rund um die wieder restaurierten historischen Bauten entstand das neue Caen, eine grüne Stadt, deren studentisches Flair mit Cafés und Boutiquen zahlreiche Besucher anzieht.
Bayeux
Altstadtidyll mit gotischer Kathedrale
Die alte Bischofsstadt liegt etwa neun Kilometer südlich des normannischen Küstenabschnitts, an dem die alliierten Truppen 1944 landeten. Die verwinkelte Altstadt mit Bürgerhäusern aus dem 14. bis 18. Jahrhundert ist umgeben von sattgrünen Wiesen, Weiden und Äckern. Ihren Mittelpunkt bildet die gotische Kathedrale Notre-Dame de Bayeux aus dem Jahr 1077, Sitz des Bischofs von Bayeux-Lisieux und eines der bedeutendsten Sakralbauten der Region. Hauptattraktion der Stadt ist aber der 70 Meter lange "Teppich von Bayeux“, ein Wandteppich, der die Eroberung Englands durch William the Conqueror im Jahr 1066 darstellt. Jedes Jahr am 7. Juni feiert Bayeux außerdem den D-Day – als erste Stadt wurde Bayeux 1944 befreit.
Utah Beach
Westlichster Schauplatz des D-Day
Utah Beach war bei der Landung der Alliierten in der Normandie der Deckname für die fünf Kilometer lange Küste zwischen Pouppeville und La Madeleine am Fuß der Halbinsel Cotentin. So weit westlich war ursprünglich keine Landung vorgesehen, jedoch wurde ein Tiefwasserhafen benötigt. Am 6. Juni 1944, dem D-Day, schlug den Soldaten nur wenig Gegenwehr entgegen. Einige deutsche Artilleriestellungen beschossen die Schiffe auf See, konnten dort aber keine Schäden anrichten. Am Ende des Tages hatten mehr als 20.000 Soldaten mit 1.700 Fahrzeugen am Utah Beach französischen Boden betreten.
Omaha Beach
Längster Strand bei der Operation D-Day
Omaha Beach ist der bekannteste der fünf Landungsabschnitte, an denen die Alliierten am 6. Juni 1944, dem D-Day, das französische Festland eroberten. An diesem rund sechs Kilometer langen Strand fanden die Schwersten Kämpfe statt – der von den Deutschen besetzte Küstenabschnitt der Normandie war durch den Atlantikwall gut gesichert und gerade hier mussten die US-Einheiten gegen eine sehr stark aufgestellte deutsche Verteidigung ankämpfen. Beide Seiten schwere Verluste. Im Zentrum des Strands steht die Skulptur „Les Braves“, die zu Ehren der Alliierten aufgestellt wurde, in Saint-Laurent-sur-Mer befindet das Omaha Beach Memorial Museum.
Saint-Lô
Hauptstadt der Ruinen
Saint-Lô ist nach Cherbourg die zweitgrößte Stadt des Departements Manche und liegt im Herzen der Halbinsel Cotentin. Ihre Ursprünge reichen bis in die Wikingerzeit zurück. Ein trauriges Schicksal erlitt Saint-Lô im Zweiten Weltkrieg, als sie 1944 stark zerstört wurde und später auch „Hauptstadt der Ruinen“ genannt wurde. Dank eines umfangreichen Wiederaufbaus hat die von einer Stadtmauer umgebenen Präfekturstadt aber ihren alten Charakter zurückerlangt.
Das Museum der schönen Künste zeigt eine Sammlung von Wandteppichen und deren Geschichte vom 16. Jahrhundert bis in die Neuzeit. Weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist Saint-Lô für seine Pferdezucht. Im Nationalgestüt Saint-Lô, eines der wichtigsten Zentren für Pferdezucht und Pferdesport in Frankreich, werden Führungen angeboten. Es wurde bereits 1806 unter Napoléon I. auf dem Gelände eines Klosters gegründet, 1886 jedoch an den Stadtrand verlegt.
Pointe Du Hoc
Schauplatz des D-Day
Am 6. Juni 1944 wurde die Pointe du Hoc von den Rangern von Colonel Rudder eingenommen, in dem sie die bis zu 30 Meter hohe Steilküste erklommen. Oben auf dem Plateau warteten rund 150 deutsche Soldaten in einer Bunkeranlage des Atlantikwalls. Die Amerikaner siegten, mussten jedoch herbe Verluste einstecken. An der Spitze der Pointe du Hoc steht ein Denkmal für die Ranger des 2. Bataillons.
Caramels d'Isigny
Süße Spezialität mit regionalen Aromen
Schon seit dem 16. Jahrhundert ist die Region um Isigny-sur-Mer besonders auf die Herstellung von Butter und Sahne spezialisiert. In den 1930er Jahren kam man auf die Idee, diese Milchprodukte mit Karamell zu vermischen, um Süßwaren herzustellen. Die Caramels d'Isigny waren erfunden. Der Karamell selbst soll bereits im 7. Jahrhundert von den Arabern erfunden worden sein. Sie fanden heraus, wie man Zucker aus Zuckerrohr extrahiert, reinigt und kocht, wodurch Karamell entstand. Das Wort soll auch vom arabischen Wort „Kurat Al Milh“ abstammen. Heute gibt es Karamellprodukte in zahlreichen Formen und Konsistenzen. Die Aromen und Düfte von Karamell sind dabei typisch für den jeweiligen Ort und die ursprünglichen Zutaten. In der Normandie wird Karamell gerne mit den Aromen von Äpfeln, Calvados oder Isigny-Creme kombiniert.
Côte de Granit Rose
Granitfelsen an Frankreichs Nordwestküste
Der Küstenstreifen im Norden der Bretagne zwischen St-Michel-en-Grève im Westen und Pointe de l'Arcouest im Osten gehört zu den schönsten Frankreichs. Der Name leitet sich von den imposanten Granitfelsen her, die aus dem Meer ragen, und bei einer bestimmten Beleuchtung in der Dämmerung einen zauberhaften rosa Farbton annehmen. Das Steingebirge ist wohl im Erdmittelalter durch Vulkanismus entstanden. Seitdem haben Meer, Frost und Wind ungezählte bizarre Skulpturen geformt. Beeindruckend sind die gewaltigen Gezeiten. Bei niedrigen Wasserständen kann man über ausgedehnte Sandflächen und vorgelagerte Inseln wandern. Zahlreiche Muschelschalen, z. B. von Meerohren lassen sich hier finden.
Aufenthalt
Das Herrenhaus aus dem späten 19. Jahrhundert liegt an der Côte de Granit Rose in der nördlichen Bretagne. Von allen liebe- und stilvoll eingerichteten Zimmern des Hauses eröffnet sich eine schöne Aussicht auf das Meer und die nahe gelegenen Inseln Millau, Molène und Losquet. Morgens kann man im kleinen Frühstücksraum mit Meerblick ein gutes Buffet genießen. Im gepflegten Garten und auf der Terrasse kann man die Sonne genießen; an den Sandstränden Pors Termen und Tresmeur – jeweils wenige Gehminuten entfernt – stehen Strandkabinen, die nach Reservierung kostenfrei genutzt werden können. Zum Haus gehören ein Tennisplatz, ein Wellnessbereich und ein Restaurant, das mittags und abends traditionelle Küche mit modernen Einflüssen serviert.
Sehenswertes
Parc Régional d'Armorique
Ursprüngliche Wälder und Heidelandschaften
Noch in der Antike war die Bretagne dicht bewaldet. Die Römer holzten großflächig ab und verwendeten das Buchen- und Eichenholz für den Schiffsbau oder Holzkohle. Die größten Restbestände der Wälder sind zum Parc Régional d'Armorique zusammengefasst. Auf 112.000 Hektar erstreckt er sich von der Westküste weit bis in Inland. Dort wachsen Rotbuchen, Kastanien und Ahornbäume. An den Westhängen, wo der Küstenwind pfeift haben sich Strauchlandschaften und Heide ausgebreitet.
Corniche de l'Armorique
Sandstrände, Landzungen und kleine Häfen
Die Küste zwischen St-Michel-en-Grève und Morlaix präsentiert sich als Bretagne aus dem Bilderbuch: Felsklippen und Sandstrände, Landzungen und kleine Häfen wechseln einander ab. Erschlossen wird die Corniche de l'Armorique über ein kurvenreiches Stück der D64. Wer die 60 Kilometer mit dem Auto fahren möchte, sollte viel Zeit einplanen für Fotopausen und Spaziergänge.
Village Gaulois
Wo Asterix und Obelix Wildschweine jagten
Asterix-Fans werden sich erinnern, dass im Hinterland der bretonischen Küste das Dorf der unbeugsamen Gallier lag, wo Asterix und Obelix Römer verprügelten und Wildschweine jagten. Das „Village Gaulois“ ist ein originalgetreuen Nachbau eines traditionellen gallischen Dorfes mit einem integrierten Freizeitpark.
Sentiers des Douaniers
Küstenwanderweg
Der „Zöllnerweg“ führt an der bretonischen Küste entlang von Mont-Saint-Michel im Norden und Saint-Nazaire im Süden. Seinen Namen verdankt er der Zeit, als Zöllner die Küstenlinie kontrollierten, um das Land vor Schmugglern, Plünderern und Zollbetrüger zu schützen. Heute ist er einer der längsten Wanderwegen Frankreichs, bekannt als GR34, der führt. Auf seinen über 2.000 Kilometer führt er an fjordähnlichen Buchten, hohen Klippen, verborgenen Karsthöhlen sowie Leuchttürmen vorbei durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Kurze Spaziergänge entlang des leicht zugänglichen Weges sind ebenso möglich wie mehrwöchige Wanderungen. Besonders schön ist der Abschnitt von Perros-Guirec nach Ploumanac'h.
Rund um Plougrescant
Wanderung zur „Maison du Gouffre“
Die Wanderung führt auf einem Abschnitt des Wanderwegs GR34, dem sogenannten Zöllnerpfad, von Plougrescant aus an der Küste entlang. Bei Flut zeigen sich die steinige Buchten gischtumtost, bei Ebbe zieht sich das Meer so weit zurück, dass sich ein freier Blick auf die Muschelbänke bietet. Nach etwa der Hälfte des Weges passiert man die „Maison du Gouffre“. Das kleine Wohnhaus, das noch immer in Privatbesitz ist, wurde passgenau zwischen zwei massiven Felsblöcken erbaut und gilt als eines der beliebtesten Fotomotive in der Bretagne.
(Hin und zurück: 9,79 Kilometer, 2:34 Stunden, auf und ab: 80 Meter)
Circuit des Enclos Paroissiaux
Christliche Heiligtümer mit druidischen Wurzeln
In den alten Ortschaften an der Nordküste der Bretagne sind vor allem die Calvaires interessant. Auf den uralten, eingefriedeten Pfarrhöfen werden bis heute Heiligenfeste abgehalten, die wie Theaterstücke inszeniert werden. Die Bretagne hat insgesamt 777 Heilige, um die sich viele, zum Teil vorchristliche druidische Legenden ranken. Der Circuit des Enclos Paroissiaux ist eine touristische Strecke, die zu den schönsten Pfarrhöfen führt. Besonders eindrucksvoll ist St. Thégonnec, das man durch ein Triumphtor betritt.
Golfe de Morbihan
Prähistorische Funde rund um ein inselreiches Binnenmeer
Der Golf ist eigentlich ein Binnenmeer mit vielen Inseln und ist nur über eine schmale Passage mit dem Atlantik verbunden. Zwischen den Landspitzen sind die Gezeitenströme extrem stark. Wenn die Flut kommt, stürzt das Wasser durch die Passage ins Innere – mit Geschwindigkeiten von bis zu 12 km/h. Die Yachthäfen im Golf stellen daher Lotsen an, die die Freizeitkapitäne sicher wieder aufs offene Meer bringen. Die Wattflächen des Golfs bilden einen besonderen Lebensraum, der vor allem im Winter von Hunderttausenden von Gänsen, Enten und Stelzvögeln bevölkert ist. In der Gegend gibt es eine seltene Fülle prähistorischer Denkmäler: Menhire, Dolmen, Hügelgräber oder Steinkreise zeugen von einer rätselhaften vorkeltischen Hochkultur, deren Alter auf bis zu 6.000 Jahre geschätzt wird.
Aufenthalt
Das jahrhundertealte Gebäude im Zentrum des Städtchens Sarzeau in der südlichen Bretagne beherbergt heute ein Hotel und Restaurant. Das Interieur stellt eine gelungene Mischung aus dem Charme der Vergangenheit und zeitgenössischem Ambiente dar. Gäste wohnen in geräumigen Zimmern und Suiten, die individuell in einem gemütlichen Stil eingerichtet und harmonisch dekoriert sind. Das Restaurant serviert gehobene Küche in einem Saal, in dem dank alter Steinmauern, Balken und einem Kamin eine stilvolle Atmosphäre erzeugt wird.
Sehenswertes
Untere Loire
Sonnenreiche Weinlandschaft im Westen Frankreichs
Der Unterlauf der Loire ist eine sonnenreiche Landschaft, in der Obst, Gemüse und gute Weine gedeihen. Das Anjou in Frankreichs Westen war langezeit ein bedeutendes Herzogtum, das auf die Normannen zurückgeht und seit dem 12. Jahrhundert den Namen Plantagenêt trug. Im Hohen Mittelalter reichte der Einfluss der Herzöge von Anjou von den Pyrenäen bis Südschottland. Ihre Macht spiegelt sich wider in ihrem zentralen Schloss in Angers.
Biskaya
Atlantischer Golf zwischen Frankreich und Spanien
Die Biskaya oder der Golf de Gascongne, wie die Franzosen ihn nennen, ist der größte Golf Europas und öffnet sich zum Atlantik. Er reicht von Finistère, tief im Westen der Bretagne, bis nach Gijon in Spanien. An der Taktung der Wellen erkennt man die Größe des Gewässers. Die anbrandenden Wogen und die Höhe der Gezeiten sind besonders im französischen Teil gewaltig. So groß die Biskaya ist, so unterschiedlich sind die Küsten. Es gibt breite Flussmündungen, mondäne Badeorte und traditionelle Fischerdörfer. Sandstrände und seichte Buchten wechseln sich ab mit schroffen Klippen. Bereits im 19. Jahrhundert hat der europäische Adel die Strände von Biarritz entdeckt. Auf spanischer Seite liegt San Sebastián, das die Basken Donostia nennen.
Vannes
Altstadt zwischen Ramparts und Yachthafen
Die 50.000-Einwohner-Stadt am Golfe de Morbihan hat eine entzückende Altstadt. Bunte Fachwerkhäuser mit Edelboutiquen und Gourmet-Restaurants säumen schmale Kopfsteinpflastergassen, die auf die halbkreisförmige Place Gambetta am Yachthafen zulaufen. Die mittelalterliche Stadt ist von den Ramparts umgeben, einer Festungsmauer, die heute teilweise in Parks integriert ist. Sehenswert sind ferner die gotische Kathedrale, die mit 110 Metern Länge eine der größten in der Bretagne ist, und das Herzogsschloss Château de l'Hermine, wo heute das Institut culturel de Bretagne residiert.
Menhire von Carnac
Rätsel um 7.000 Jahre alte Hinkelsteine
Die über 3.000 Hinkelsteine, die bei Carnac in lockeren Reihen stehen, geben den Archäologen Rätsel auf. Manche von ihnen sind bereits vor 7.000 Jahren aufgestellt worden und damit älter als Pyramiden oder Steinbauten in Indien und China. Die Steine können also nicht von den Druiden stammen, wie man im 19. Jahrhundert annahm. Sie sind das Meisterwerk eines unbekannten, vorkeltischen, westeuropäischen Steinzeitvolkes, das außer gewaltigen Steinsetzungen nichts hinterlassen hat. Menhire gibt es überall an der Westküste Europas von Spanien bis Schottland, doch nirgendwo so viele wie in Carnac. Sagen und Mythen ranken sich um die Steine. Christliche Missionare hielten sie für ein Teufelswerk und ließen Kreuze einmeißeln. Heilerinnen und Hexen versuchten, mit ihrer Hilfe Unfruchtbarkeit zu heilen. Trotz zahlloser Theorien: Den ursprünglichen Sinn wird jedoch wohl niemand mehr ergründen können. Einzig der Satz von Flaubert trifft mit Sicherheit zu: „Die Steine von Carnac sind große Steine.“
Guérande
Mittelalterliche Altstadt
Die 15.000-Einwohner-Stadt, die auf bretonisch Gwenrann heißt, gehört heute nicht mehr zur Bretagne sondern zum Pays de la Loire. Die mittelalterliche Altstadt wird von einer gut erhaltenen 1.500 Meter langen Stadtmauer mit vier Toren umschlossen. Seinen Aufstieg verdankt Guérande den Salzfeldern, die noch heute etwa ein Viertel der Gemeindefläche ausmachen. Fleur de Sel nennt man das kostbare Meersalz, das an heißen Tagen als dünne Schicht an der Wasseroberfläche ansammelt und abgeschöpft wird. Im Musée des Marais Salants in Batz-sur-Mer werden Geschichte und Technik der Salzgewinnung dargestellt.
Rochefort en Terre
Frankreichs Antwort auf Rothenburg
Auf einem schroffen Felsen umgeben von Wald und Heide liegt eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Geranien und Efeu umranken den uralten Stein. Gassen mit Kopfsteinpflaster werden von Erkerhäuschen gesäumt. Fantasievolle Ladenschilder zeigen an, dass sich mittlerweile viele Künstler in dem autofreien Ort niedergelassen haben. Besonders malerisch sind der Place du Puits und die Rue Saint-Michel. Stiftkirche und Burgruine zeugen von einer bedeutenden Vergangenheit.
Côte d'Emeraude
Smaragdgrünes Meer und zahllose Dorfheilige
Die 120 Kilometer lange Smaragdküste liegt zwischen dem Cap Fréhel im Westen und Mont-Saint-Michel im Osten. Der Name ist von der Färbung des Meeres abgeleitet, das smaragd-grün gegen die verwitterten Felsklippen anbrandet. Dazwischen liegen schmale Sandstrände, die sich bei Ebbe in weite, goldgelbe Badebuchten verwandeln. An dieser abwechslungsreichen und schönen Küste landeten im 5. und 6. Jahrhundert Mönche aus Irland, die sich vor den Angelsachsen in Sicherheit bringen mussten und gleichzeitig das Christentum in der Bretagne ausbreiteten. Daran erinnern zahllose Ortsnamen, die mit Saint beginnen. Fast jedes Dorf hat hier seinen eigenen Heiligen, dessen Gebeine oft in der Kirche aufbewahrt werden.
Aufenthalt
Das Schloss aus dem 18. Jahrhundert liegt umgeben von einem 19 Hektar großen Park auf einem Hügel mit Blick auf den Mont-Saint-Michel. Zwei Suiten und drei geräumige Gästezimmer sind mit antiken Möbeln und Accessoires in einem individuellen Stil eingerichtet, der die Eleganz des Frankreichs der damaligen Zeit widerspiegelt. Gäste des Schlosses haben zudem Zugang zum Blauen Salon, zum Chinesischen Salon, zum Esszimmer und zu den Ställen. Morgens wird im Esszimmer das Frühstück serviert. Auf dem Grundstück befindet sich auch die Orangerie, ein separates Haus mit drei Schlafzimmern, einem Bad, einem Wohn-/Esszimmer und einer Küche sowie einem großen privaten Garten. Der Park mit teils exotischen Bäumen, Seen und Wasserfällen lädt zu Spaziergängen ein.
Sehenswertes
Mont-Saint-Michel
Klosterberg im Wattenmeer
Der berühmte Abteiberg im Wattenmeer vor der Küste der Bretagne gilt als der bedeutendste Klosterbau des europäischen Mittelalters. Wie eine Pyramide ragt er auf einer Plattform von drei Hektar aus dem Meer empor. Der Legende nach soll es der Erzengel Michael selbst gewesen sein, der im Jahr 708 dem Bischof von Avranches den Auftrag zur Klostergründung gab. In drei Bauabschnitten bis ins 15. Jahrhundert hinein erhielt der Bau sein heutiges Aussehen. Die Klosterinsel ist zu Fuß vom Festland aus zu erreichen; Führungen werden vor Ort angeboten. Ein weiterer interessanter Fakt zum Ort: Hier werden die größten Gezeitenunterschiede in Europa verzeichnet. Das Meer zieht sich bei Ebbe etwa 14 Kilometer zurück und schnellt dann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 15 Kilometer pro Stunde wieder vor.
Granville
„Monaco des Nordens“
Granville ist eine ehemalige Fischer- und Seeräuberstadt an der Bucht des Mont-Saint-Michel, die sich im Laufe der Jahre in ein malerisches Hafenstädtchen verwandelt hat. Die Lage der ummauerten Altstadt auf einem Felsrücken, ein Kasino und ein großer Jachthafen haben ihr den Namen „Monaco des Nordens“ eingebracht. Granville lässt sich in zwei Bereiche einteilen: die Oberstadt („haute ville“) und die Unterstadt („basse ville“). Die Oberstadt mit den alten Festungsmauern besitzt noch ihren mittelalterlichen Charme und erinnert an die religiöse und militärische Vergangenheit. Von hier aus eröffnet sich ein schöner Blick über die modernere Unterstadt mit ihren verschiedenen Häfen. In der Villa Les Rhumbs, in der Christian Dior geboren wurde, befindet sich heute ein Museum, das sich dem Leben und den Kreationen des Modeschöpfers widmet. Weitere Sehenswürdigkeiten sind das Musée du Vieux Granville, wo alte Dokumente und Gegenstände sowie normannische Kostüme ausgestellt sind, die Kirche Notre-Dame du Cap Lihou aus dem 15. Jahrhundert und der Aussichtspunkt Point du Roc in der Nähe des Leuchtturms.
Coutances
Burganlage und Kathedrale aus dem Mittelalter
Coutances liegt im Herzen des Departement Manche und war einst dessen Hauptstadt. Die Hauptstraße, die auf den Domplatz führt, ist gesäumt von kleinen Geschäften und Boutiquen, Bistros und Cafés. Sehenswert sind der botanische Garten, das Rathaus, dessen Salle de Mariage einfache, aber beeindruckende Fresken schmücken, die Überreste des alten römischen Aquäduktes und das Château de Gratot, eine teilweise restaurierte Burganlage aus dem Mittelalter. Auf einem schon seit der Vorrömerzeit besiedelten Hügel steht zudem die Cathédrale de Coutances im normannisch-gotischen Stil aus dem 13. Jahrhundert, die als eine der schönsten Kathedralen Frankreichs gilt. Große Teile der vorherigen romanischen Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert wurden bei der Errichtung des neuen Kirchenbaus wiederverwendet.
Wasserfälle Mortain-Bocage
Spaziergänge an Wasserfällen
Durch die Region Mortain im Landesinneren fließen zwei Flüsse, die Cance und die Cançon, und bilden zwei Wasserfälle, die Petite Cascade und die Grande Cascade. Die Petite Cascade befindet sich in einer tiefen Schlucht des Cançon und besteht aus mehreren kleinen Kaskaden. Über in die Felsen gehauene Stufen und Holzbrücken gelangt man zum Wasserfall. Die Grande Cascade etwas weiter nördlich ist mit einer Fallhöhe von 25 Metern der größte Wasserfall Westfrankreichs. Er wird von der Cance gespeist, die schnell durch die einzigartige felsige Umgebung mit Sandsteinhügeln fließt. Auch hier kann man auf einem Pfad entlang des Wasserfalls von oben nach unten wandern.
Die Gärten von Monet
Gesamtkunstwerk aus Wasser, Blumen und Ruhe
Außer Malen und Gärtnern könne er nichts, soll der große Impressionist einmal gesagt haben. Sein Garten ist keine bloße Ansammlung von Blumen, sondern ein Gesamtkunstwerk, zu dem heute Heerscharen von Malern und Kunstliebhabern pilgern. Monet hat ihn so gestaltet, dass er ihm als Vorlage dienen konnte. Bilder, die bereits in seinem Kopf existierten, wurden von ihm konsequent im Garten umgesetzt. Nichts hat Monet dem Zufall überlassen. Sechs angestellte Gärtner halfen ihm bei der Umsetzung seiner Ideen. Es entstanden Beete, die vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst hinein immer von Blumen überquollen. Er arrangierte virtuos Zwiebelgewächse, Stauden und Einjahresblumen, schaffte aber auch Plätze der Ruhe. Diese farblich fein abgestimmten Rabatten bedeuteten für Monet leuchtende Farbpaletten, Philosophie mit Pflanzen. Heute ist der Garten in Giverny westlich von Paris als „lebendes Museum eines in Blumen vernarrten Künstlers“ öffentlich zu besichtigen, dank der Schenkung durch seinen Sohn an den französischen Staat. Ein zeitloser Garten, der jede Menge Anregungen bietet – wie einst dem genialen Maler.
Aufenthalt
In Giverny, einem verträumten Städtchen an der Seine, wo Claude Monet 46 Jahre seines Lebens verbrachte, befindet sich die charmante Familienresidenz. Umgeben von Wald und einem Garten mit über 8.000 Apfelbäumen, stehen hier fünf Zimmer zur Verfügung, die – wie auch der Rest des Hauses – von den Besitzern Valerie und Francois mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail hergerichtet wurden. Am Kamin steht ein großer Billardtisch, das Frühstück wird im holzgetäfelten Salon serviert. Das ländliche Ambiente wird durch die auf dem Hof und im Garten lebenden Hunde und Esel verstärkt – zu den Hausbewohnern zählt zudem eine Katze. Da sich die Gegend hervorragend für Radtouren eignet, werden Fahrräder auf Wunsch vermittelt.
Sehenswertes
Île-de-France
Keimzelle des heutigen Frankreichs
Die Metropolregion von Paris liegt wie eine Insel zwischen den Flüssen Seine, Marne, Oise und Beuvronne. Der Name leitet sich jedoch nicht von der Insellage ab, sondern von der altfränkischen Bezeichnung „Liddle Franke“ zurück, was soviel bedeutet wie „Kleinfrankreich“. Die Île-de-France war die Keimzelle des heutigen Frankreichs, wovon prächtige Schlösser, Kirchen und Gärten zeugen. Die französische Sprache geht auf einen Dialekt in der Region zurück. Heute ist sie die mit Abstand bevölkerungsreichste und am dichtesten besiedelte Region Frankreichs. Knapp 20 Prozent aller Einwohner Frankreichs leben in der „Agglomeration Paris“.
La Roche-Guyon
Dorfidyll in einer Seine-Schleife
Das Dorf an der Pforte zur Normandie gilt als einer der schönsten in Frankreich. Es liegt an einer Schleife der Seine am Fuß eines malerischen Kreidefelsen. Stolz überragt ein Bergfried den Ort, zu dem man über eine Treppengasse gelangt. Mittelpunkt von La Roche-Guyon ist das Schloss der Familie Rochefoucauld, das für Besucher geöffnet ist. Hier trifft man auf ein typisch französisches Stilgemisch von Mittelalter, Renaissance und Klassik und einen gepflegten Gemüsegarten. Anschließend kann man durch die alten Gassen des Dorfs schlendern oder am Seineufer entlanggehen.
Von Giverny
Nach Hause
Leistungsübersicht
Unsere Reiseempfehlung beinhaltet folgende Leistungen.
1.–3. Tag |
Picardie
Zu Gast in einer Altbauvilla in Wimereux
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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3.–5. Tag |
Côte Fleurie
Zu Gast in einem Kloster aus dem 17. Jahrhundert
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast | 1x Parkplatz
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5.–8. Tag |
Côte de Nacre
Zu Gast in einem Herrenhaus in der Normandie
(3 Nächte)
3 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast | 3x Kurtaxe pro Person
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
D-Day - Fahrt im eigenen Wagen (ganztägig, deutsch)
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8.–10. Tag |
Côte de Granit Rose
Zu Gast in einem Herrenhaus in Trébeurden
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Halbpension
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10.–12. Tag |
Golfe de Morbihan
Zu Gast in einem Hotel in Sarzeau
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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12.–14. Tag |
Côte d'Emeraude
Zu Gast in einem Schloss bei Bacilly
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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14.–16. Tag |
Die Gärten von Monet
Zu Gast in einer Familienresidenz in Giverny
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im September berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

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