Südfrankreich

Unsere Südfrankreich Dienstreise
Reisen in Corona-Zeiten

Wir drei haben das Reisen in Zeiten von Corona vom 24.06.- 28.06.2020 in Südfrankreich getestet. Dafür haben wir verschiedene Verkehrsmittel ausprobiert und unterschiedliche Unterkünfte besucht.

Unsere Reise startete am Kölner Hauptbahnhof, der leer und sauber war. Die Bahnhofstoiletten wurden direkt nach der Benutzung gereinigt. Auch unser Zug, der uns nach Brüssel bringen sollte, war gering ausgelastet. Durch Durchsagen wurde man darauf aufmerksam gemacht, welche Abteile leerer sind, damit man sich bei Bedarf umsetzen konnte. In Brüssel angekommen konnten wir mit einem bereitgestellten Code sofort unsere Unterkunft beziehen. Hier waren wir die einzigen Gäste. Danach haben wir Brüssel zu Fuß erkundet. Die Stadt überzeugt mit einem Mix aus alt und neu, mit kleinen Seitenstraßen, Einkaufsstraßen und Cafés. Tagsüber war die Stadt wenig besucht, gegen Abend wurde die Stadt aber deutlich voller. Grundsätzlich würden wir daher momentan empfehlen, die größeren Städte zu meiden.

Brüssel
Brüssel

Am nächsten Tag machten wir uns mit dem Zug auf den Weg nach Lyon, wo wir unseren Mietwagen angenommen haben. Das Tragen der Maske während der Zugfahrt stellte kein Problem dar. Im Vorfeld bekamen wir von der Zuggesellschaft per Mail die Benachrichtigung, dass das Bord Bistro geschlossen sein wird. So hatten wir die Möglichkeit, uns frühzeitig selber um Verpflegung zu kümmern. Essen und Trinken an Bord ist erlaubt. Auch die Mietwagenannahme war unkompliziert. Es wurde auf Abstandsrichtlinien geachtet, und es gab die Möglichkeit zur Desinfektion. Das Auto war gereinigt und das Personal sehr hilfsbereit.

bei der Mietwagenannahme
bei der Mietwagenannahme

Von Lyon aus sind wir weiter in den Süden Frankreichs, Richtung Les Vans in der Ardèche, gefahren. Wir sind der Autobahnen ausgewichen und fuhren entlang der Rhône durch viele kleine pittoreske Städtchen – sehr empfehlenswert! Abends erreichten wir unsere erste Unterkunft, ein kleines und persönlich geführtes Chambre d’hôte. Marina und Thomas vom „Mas de la Garrigue“ haben eine Oase ab vom Stress der Außenwelt geschaffen. Die Unterkunft liegt mitten in der Natur, ein kleines Städtchen ist fußläufig erreichbar. Die Zimmer sind individuell gestaltet und ein Pool sowie ein großer Garten laden zum Verweilen ein. Abends hat Marina uns bekocht - sie ist eine fabelhafte Köchin! Am Tisch unter der großen Linde ist genügend Platz, um Abstand zu anderen Gästen zu halten. Wir haben allerdings das Gefühl gehabt, hier wirklich einen „Urlaub von Corona“ zu haben.

Mas de la Garrigue
Mas de la Garrigue

Am nächsten Tag sind wir nach dem Frühstück weiter ins Luberon zur nächsten Unterkunft gefahren. Das „Le Mas des Grès“ wird von Nina und ihrem Mann Thierry geführt. Thierry kocht abends für die Gäste. Auch hier werden Corona-Maßnahmen getroffen. Die Tische im Restaurantbereich und die Liegen am Pool stehen weiter auseinander, das Personal trägt Masken, das Hotel wird nicht voll ausgebucht und die Zimmer werden gründlich nach jedem Besucht gereinigt und eine Nacht frei gelassen. Das weitläufige Gelände bietet die Möglichkeit, sich ein privates Plätzchen zu suchen.

Le Mas des Grès
Le Mas des Grès

Am Samstag sind wir dann entlang der Lavendel- und Sonnenblumenfelder Richtung Côte d’Azur gefahren. Unterwegs haben wir einer weiteren Unterkunft in der Nähe des Grand Canyon du Verdon einen Besuch abgestattet und besichtigt. Danach wollten wir das Kanu Fahren als Freizeitaktivität für Sie testen. Die Verleihe sind wieder geöffnet und auch an den Seen ist der Normalbetrieb eingekehrt. Aus zeitlichen Gründen konnten wir leider keine Fahrt unternehmen, doch bei der Weiterfahrt wurden wir mit Blicken über das türkise Wasser des Lac de Sainte-Croix belohnt.

Lac de Sainte-Croix
Lac de Sainte-Croix

Über die Préalpes d’Azur erreichten wir dann das Hinterland von Nizza. Dort erwartete uns unsere letzte Unterkunft: Das „La Colline de Vence“. Kristin und ihr Sohn Julien sind hier die Gastgeber und haben uns - mit Abstand - mit offenen Armen empfangen. Die Unterkunft ist terrassenförmig angelegt und jedes Zimmer hat seinen privaten Garten, in den man sich zurückziehen kann. So kann man sich gerade in Corona-Zeiten gut „aus dem Weg“ gehen, wenn man das möchte. Es gibt neben einem Pool auch die Möglichkeit Sport zu treiben oder sich bei einer Massage zu entspannen. Die Liegen werden mehrmals am Tag gereinigt und beim Servieren des Frühstücks tragen die Gastgeber Masken. Die Zimmer werden ausgiebig gereinigt, desinfiziert und gelüftet.

La Colline de Vence
La Colline de Vence

Am unserem letzten Morgen haben wir unser Frühstück mit Blick über das Mittelmeer genossen und uns dann auf den Heimweg gemacht. Den Weg zum Flughafen sind wir entlang der Küste gefahren. Die Straßen waren leer und auch am Meer waren wenig Touristen oder Einheimische. Die Mietwagenabgabe am Flughafen in Nizza ging schnell und reibungslos. Auch der Flughafen war grundsätzlich wenig besucht, denn es starteten nur wenig Maschinen. Die Maskenpflicht besteht im gesamten Flughafenbereich und auch im Flugzeug. Bei den Abläufen am Gate und im Flugzeug sehen wir Verbesserungspotenzial. Unsere Eindrücke haben wir der Airline mitgeteilt, damit hier reagiert werden kann.

Unser Résumé: Wir drei können gerade das Reisen mit dem eigenen Wagen oder auch das Reisen mit der Bahn und einem Mietwagen empfehlen. Die kleinen, persönlich geführten Unterkünfte können sich sehr gut auf die Bedürfnisse der Gäste einstellen. Wir hatten nicht das Gefühl, dass wir uns in irgendeiner Art und Weise einschränken mussten. Die Abstands- und Hygieneregeln gelten natürlich auch im Urlaub, aber man hat dennoch den Eindruck, eine „Pause von Corona“ nehmen zu können. Der Urlaub kann also genauso genossen werden, wie sonst auch.

v.l.n.r. Lea Hilwerling, Sabrina Rüdiger, Caroline Rameil
v.l.n.r. Lea Hilwerling, Sabrina Rüdiger, Caroline Rameil

Wir haben unsere Eindrücke und einige Ausschnitte aus Interviews mit den Gastgebern in diesem Video festgehalten. Die Reise haben wir noch etwas ausgebaut, sodass Sie sie nachreisen können.

Veröffentlicht am Dienstag, 7. Juli 2020