
Via Baltica
Mit dem eigenen Auto von Deutschland nach Tallinn
Die Reise führt zunächst durch Polen, wo man Station in Posen, Danzig und in der Masurischen Seenplatte macht. Nach einem großen Bogen um das russische Ostpreußen gelangt man bei Klaipeda an die Kurische Nehrung, ein besonders eindrucksvolles Stück Ostsee. Ihr folgt man dann durch alle drei baltischen Länder nach Norden. Von Tallinn geht es mit der Fähre über Helsinki zurück nach Kiel.
Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im Mai berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

Reiseverlauf
Diese Rundreise wurde von unserer Expertin Anna Fröhlingsdorf entworfen. Bei Bedarf können die Route sowie die Anzahl der Nächte und die Auswahl der Unterkünfte angepasst werden.
Von zu Hause
Posen
Urbanes Leben rund um das Renaissance-Rathaus
Die Industriestadt mit 600.000 Einwohnern liegt im Flachland von Großpolen an der Warthe. Sie ist aus einer Burg auf der Dominsel im 9. Jahrhundert nach Christus hervorgegangen. Wegen der verkehrsgünstigen Lage wuchs die Stadt schnell zu einem Handels- und Handwerkerzentrum heran. Nach dem Wiener Kongress wurde Posen preußisch und erlebte eine Blütezeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Nach der Gründung des deutschen Reichs 1871 wurde versucht, die Posener Provinz zu germanisieren, was 1921 zu einem Aufstand führte. Sehenswert sind vor allem der Stary Rynek, der zentrale Platz, und das glänzende Renaissance-Rathaus von 1560.
Aufenthalt
Das Boutique-Hotel liegt am Rande der Altstadt und ist trotzdem ruhig. Zum Rathausplatz geht man fünf Minuten. Das Design der rund 20 Zimmer ist hipp und orientiert sich thematisch an weltweiten Reisezielen. Der Service ist bestens – das Personal spricht gut Englisch; beim Frühstück kann man zwischen einer süßen und einer herzhaften Variante wählen. Ein Restaurant und ein kleines Spa sind vorhanden. Fahrräder können kostenfrei ausgeliehen werden.
Sehenswertes
Rathaus von Posen
Perle der polnischen Renaissance
Der Stary Rynek – der Alte Markt – im Zentrum der Altstadt wird beherrscht von einem prachtvollen Renaissance-Gebäude, dem Rathaus von Posen. Es wurde 1555 von Giovanni Battista di Quadro fertiggestellt und gilt europaweit als eine der wertvollsten Baudenkmäler aus der Renaissance – heute beherbergt es das Stadtmuseum. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden das Gebäude sowie alle schwer beschädigten Gebäude des Alten Marktes wieder aufgebaut. Eine Touristenattraktion ist das Uhrwerk an der Fassade des Rathauses, wo jeden Tag um zwölf Uhr zwei Ziegenböcke erscheinen und einander im Takt des Stundenschlags stoßen.
Posener Dom
Beginn der Christianisierung Polens
Auf der Dominsel (Ostrów Tumski), einer Binneninsel der Warthe, lag die früheste Ansiedlung der Posener Stadtgeschichte. Als älteste Kathedrale und eine der frühesten Kirchen des Landes steht der Posener Dom geschichtlich für den Beginn der Christianisierung Polens. Der Überlieferung zufolge befindet sich der Dom an der Stelle, an der die Taufe des polnischen Herzogs Mieszko I. stattfand. Mehrere polnische Könige und Erzbischöfe sind in der Kirche bestattet. Die erste Kirche war eine vorromanische Kirche aus dem 10. Jahrhundert. Das heutige gotische Erscheinungsbild geht auf das 14. Jahrhundert zurück.
Wielkopolski-Nationalpark
Große Artenvielfalt in eiszeitlichem Seengebiet
Der 80 Quadratkilometer große Nationalpark schützt ein Gebiet in der großpolnischen Seenplatte, die während der letzten Eiszeit ihre Gestalt erhielt. Rutschende Gletscher hobelten Rinnen aus und führten gewaltige Schuttberge vor sich her. Als sie schließlich schmolzen, füllte das Schmelzwasser die Seen. Algen, Flechten, Pilze und Moose existieren hier in einer erstaunlichen Vielfalt. Über 3.000 Insektenarten sind heimisch; in den Seen schwimmen Barsche, Brassen, Hechte und Aale.
Von Mosina zum Górecki-See
Wandern zwischen Seen und Wäldern
Die Tour startet am Bahnhof in Mosina. Einer blauen Markierung folgt man zuerst durch die Stadt und später im Wald bis zu einer Gabelung am See. Von dort führt eine rote Markierung zum See. Am Ufer entlang geht man zurück zur blauen Route und kommt wieder nach Mosina. (Hin und zurück: 13,7 Kilometer, 2:30 Stunden, auf und ab: 150 Meter)
Großpolnischer Ethnographischer Park
Freilichtmuseum
Der Großpolnische Ethnographische Park (Wielkopolski Park Etnograficzny) in Dziekanowice ist eine Abteilung des Museums der Ersten Piasten auf Lednica. In dem Freilichtmuseum befinden sich auf einem Gebiet von 21 Hektar ca. 60 Objekte, die aus verschiedenen Teilen von Wielkopolska hierher versetzt wurden. Dazu gehören architektonische Objekte wie Häuser, Wirtschaftsgebäude, Scheunen, die in Gehöften angeordnet sind, eine Kirche, ein Wirtshaus, Windmühlen und eine Töpferhütte – alles in Form eines Dorfes natürlicher Größe platziert. Die einzelnen Gebäude und Gehöfte sind mit Gerätschaften, Werkzeugen und Kleidung ausgestattet, die die Lebensbedingungen und die Lebensweise sowohl von Landarbeiterfamilien als auch von Handwerkern veranschaulichen.
Auf dem Gelände des Freilichtmuseums finden regelmäßig auch folkloristische Veranstaltungen statt.
Danzig
Stolze Hansestadt an der Weichsel-Mündung
Die Stadt liegt an der Mündung der Toten Weichsel, an der Danziger Bucht, und ist der bedeutendste Ostseehafen Polens. In der Innenstadt, deren zahlreiche Baudenkmäler sorgfältig restauriert wurden, spiegelt sich die ebenso wechselvolle wie glänzende Geschichte der Stadt wider. Im 12. Jahrhundert gründeten deutsche Kaufleute neben dem viel älteren slawischen Fischerdorf eine Niederlassung zum Handel mit Bernstein. Im 15. Jahrhundert, suchte die Bürgerschaft der damals schon blühenden Handelsstadt Schutz vor marodierenden Kreuzrittern beim polnischen König. Später kam die Stadt zu Preußen und wurde mehrmals freie Reichsstadt. Am Ende des Krieges war die Stadt fast vollständig zerstört und wurde in den zwei Jahrzehnten danach historisch wieder aufgebaut – damals eine Pioniertat der Denkmalpflege. Heute scheint die Stadt von etwas zu profitieren, was Jahrhunderte lang Anlass zu Konflikten war: ihrer Verwurzelung in der polnischen und der deutschen Kultur; der Philosoph Schopenhauer wurde hier geboren, die Romane von Günther Grass spielen in Kaschuben, der Umgebung von Danzig. Aber auch polnische Weltgeschichte wurde hier geschrieben: In den 1980er Jahren begann auf der Werft von Gdansk die Solidarnosc-Bewegung, die schließlich das Ende des Sowjetimperiums einläutete.
Aufenthalt
Die Fundamente des Anwesens stammen aus der Zeit des Deutschen Ordens, der am Ufer der Mottlau Vorratskammern und Speicher unterhielt. 1728 errichtete hier schließlich einer von Danzigs begabtesten Bildhauern, Krzysztof Strzycki, ein wunderschönes Bürgerhaus im Stil der Patrizierhäuser der Vorstadt. Heute ist das barocke Anwesen das wohl schönste Gästehaus der Stadt. Mit weniger als zehn Zimmern bietet es einen exzellenten Service. Aus den luxuriösen Zimmern hat man einen unvergesslichen Ausblick auf die Altstadt Danzigs, den Fluss und das weltberühmte Krantor aus dem 16. Jahrhundert. Die stilvolle Innenausstattung, die romantische Atmosphäre und die exzellente Küche des 5-Sterne-Hotels wurden bereits mehrfach ausgezeichnet.
Ewa Konopko ist geprüfte Stadtführerin für Danzig, Zoppot und Gdingen. Sie hat Kulturwissenschaften an der deutsch-polnischen Universität in Frankfurt an der Oder studiert und arbeitet nebenbei als Dolmetscherin. Ein Stadtspaziergang mit der gebürtigen Danzigerin ist ein besonderes Erlebnis. Sie schafft es, viele Jahrhunderte wieder lebendig werden zu lassen – von den Anfängen über die glanzvolle Zeit im Hochmittelalter; sie kennt auch die Grundschule von Günter Grass – diese hat sie selbst als Schülerin besucht.
Sehenswertes
Polnische Ostseeküste
Fischerdörfer und Seebäder
Mehr als 500 Kilometer Sandstrände säumen die polnische Ostseeküste zwischen Swinemünde und Danzig. Romantische Fischerdörfer und altehrwürdige Seebäder laden zum Schlemmen, Baden, Kuren und Wassersport ein. In den Badeorten wird meistens Englisch oder Deutsch gesprochen. Im Zuge der Fußball-Europameisterschaft von 2012 wurden an den attraktiven Küstenorten Straßen und Radwege ausgebaut. Trotzdem ist die Küste unseres Nachbarlandes vielerorts noch immer ein Geheimtipp und die Preise im Vergleich zur deutschen Ostseeküste nach wie vor niedrig.
Danziger Bucht
Vogelparadies und geschichtsträchtige Städte
Die halbkreisförmige Bucht ist ein optimaler Naturhafen. Sie öffnet sich nach Norden hin zur Ostsee. Im Südwesten liegt die Hanse- und Hafenstadt Danzig an der Mündung der Weichsel. Wegen der vielen verschiedenen Biotope ist sie eine wichtige Station für Zugvögel. Im Herbst und Frühling findet man an zahllosen Sanddünen und Tümpeln, auf Salzdünen und in den Mooren Steinschmätzer, Braunkehlchen, Trauerschnäpper und viele seltene Vögel. Besonders um die Spitze der Halbinsel Hel liegen zahlreiche Wracks auf Grund, alle in Wassertiefen zwischen fünf und siebzig Metern. Viele stammen aus den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs und ziehen zahlreiche Wracktaucher an.
Frisches Haff
Naturidyll zwischen Danzig und Königsberg
Das Frische Haff (polnisch Zalew Wiślany) ist ein Teil der Ostsee südwestlich von Kaliningrad. Es wird durch die Frische Nehrung, eine ca. 70 Kilometer lange und 2 Kilometer breite Halbinsel, von der Danziger Bucht getrennt. Der Name hat nichts mit „Frische“ zu tun, sondern mit den Friesen, die als erste Deutsche die Nehrung besiedelten. Als die Rote Armee am Ende des Zweiten Weltkriegs nach Westen vordrang, schnitt sie den ostpreußischen Flüchtlingen den Landweg ab, weshalb Zehntausende den Weg über das zugefrorene Frische Haff nahmen. Viele erfroren dabei oder starben durch Luftangriffe. Heute gehört der Süden zu Polen, während der Norden russisches Staatsgebiet ist.
Muzeum II Wojny Światowej
Vom Alltag der Polen im 2. Weltkrieg
Das „Museum des Zweiten Weltkriegs“ in Danzig dokumentiert neben dem militärischen Widerstand vor allem das Leiden der polnischen Bevölkerung unter der deutschen (und sowjetischen) Besatzung bis 1945. Auch die osteuropäischen Umwälzungen in den Kriegsjahren werden in Erinnerung gerufen und in einen internationalen Kontext gestellt. Die Ausstellung zeigt neben der Verteidigung Polens 1939 auch den Widerstand gegen den Terror der deutschen Besatzer, die polnische Heimatarmee und deren geheimes Schulwesen. Aber auch Ausschreitungen von Polen gegen ihre jüdischen Nachbarn werden nicht verschwiegen, ebenso wie die Ernährungslage und die zerstörten Wohnungen. Das Museumskonzept ist in Polen umstritten, da die PiS-Partei gerne eine heldenhaftere Darstellung gesehen hätte.
Sopot
Das Monte-Carlo der Ostsee
Das Monte-Carlo des Nordens nannte man den Bade- und Kurort in der historischen Landschaft Westpreußen. Zoppot, wie der mondäne Ort vor dem Zweiten Weltkrieg hieß – hatte ein Spielcasino und viele Luxushotels. Doch während damals nur die Gutbetuchten kamen, können sich heute auch Normalbürger den Aufenthalt leisten. Das Klima ist sanft, die Region mückenfrei und das Wasser wärmer als an anderen Ostseestränden. Die Attraktionen der Stadt sind die Villen aus der Zeit um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und die Seebrücke: Mehr als 500 Meter weit ragt sie ins Meer und ist damit die längste ihrer Art in Europa.
Stegna
Fachwerkkirche mit barocken Deckenmalereien
Die Kirche wurde 1682/1683 als Fachwerkbau mit Ziegelausfachung errichtet. Ihr Frontturm wird von einem Nadelhelm bekrönt und trägt eine Wetterfahne mit der Jahreszahl 1683. Das Innere der Saalkirche wird von einem flachen Holzgewölbe überspannt, an dem sich ungewöhnliche Leinwandmalereien finden. Von der übrigen barocken Ausstattung ragt noch der vor 1681 gefertigte Prospekt der großen Orgel hervor. Das Instrument wurde 1914 eingebaut. Vor 1945 war die Kirche evangelisch, heute finden dort katholische Gottesdienste statt.
KZ Stutthof
Vom Zivilgefangenenlager zum KZ
Das Konzentrationslager östlich von Danzig wurde nach dem Angriff auf Polen errichtet und war zunächst ein Zivilgefangenenlager. Ab 1941 unterstand es der Danziger Gestapo. Heute gibt es dort eine Gedenkstätte mit einem Museum, in dem sich die Daten von etwa 110.000 ehemaligen Häftlingen befinden. Das gesamte Gelände kann besichtigt werden. In den Ausstellungen werden zusätzlich Dokumentarfilme vorgeführt, die das Martyrium der Opfer zeigen.
Kąty Rybackie
Ruhe und Einsamkeit am Landschaftspark
Als ersten Ort auf der Frischen Nehrung erreicht man Katy Rybackie (zu deutsch: Bodenwinkel). Im Gegensatz zum größten Urlaubsort Krynica Morska kann man hier Ruhe und Einsamkeit finden. Nebenan liegt der Landschaftspark „Mierzeja Wislana“, ein 14 Hektar großes Naturschutzgebiet für Kormorane und Graureiher. Im Sommer kann man am Fischerhafen auf der Haffseite das Muzeum Zalewu Wiślanego besichtigen, in dem man viel über das Leben der Fischer und die Geschichte der Fischerei auf dem Haff erfährt.
Wieżyca
Der Turmberg
Rund 45 Kilometer südwestlich von Danzig liegt mit dem Wieżyca, auf deutsch auch als „Turmberg“ bekannt, der höchste Berg des nördlichen Polens. An seiner höchsten Stelle, auf 329 Metern über dem Meeresspiegel, ist ein mehrstöckiger Aussichtsturm errichtet. Von den Plattformen eröffnet sich ein freier Blick über die grünen Baumwipfel, die blauen Seen und versteckten Dörfer der sogenannten Kaschubischen Schweiz.
Von einem nahe gelegenen Parkplatz aus führt ein etwa 700 Meter langer Waldweg zum Aussichtspunkt.
Masurische Seenplatte
Wälder und Seen, Bären und Elche
Die Masurische Seenplatte gehört zu den schönsten Gebieten Nordpolens. Die hügelige Landschaft, die zu 1/5 von Seen bedeckt ist, ist von der Eiszeit geprägt worden. Die ursprünglich hier lebenden baltischen Stämme wurden im 13. Jahrhundert von Kreuzrittern besiegt, die deutsche Siedler ins Land holten. Später wurde der Ordensstaat in das weltliche Preußen umgewandelt, das 1701 Königreich wurde und sich zusehends nach Westen ausdehnte. Für den ursprünglichen Teil zwischen Königsberg und Masuren bürgerte sich der Name Ostpreußen ein. Wanderer, Segler und Kanuten kommen in dieser idyllischen Landschaft auf ihre Kosten.
Aufenthalt
Die Pension wurde 1996 auf einer acht Hektar großen Halbinsel am Jezioro Swiecajty (Schwenzaitsee) erbaut, die ausschließlich den Gästen der Pension zur Verfügung steht. Das sehr ruhig gelegene Haus hat zehn in einem gediegenen Landhausstil eingerichtete Gästezimmer, größtenteils mit Terrasse oder Balkon. Ein großer Aufenthaltsraum mit Terrasse und Ausblick auf den See steht allen Gästen offen. Die Gastgeber Beata und Jürgen sprechen deutsch und kümmern sich um Wünsche aller Art: Ruderboote und Fahrräder können direkt an der Pension ausgeliehen werden, zudem gibt es einen Kanu- und Fahrradverleih im Ort; geführte Kanutouren buchen die Gastgeber auf Wunsch. Gute Restaurants – sowohl bürgerliche als auch elegante – sind fußläufig erreichbar.
Sehenswertes
Pozezdrze
Masurisches Dorf mit wechselnder Nationalität
Das Dorf in Ermland-Masuren wurde im Jahr 1543 und in den Folgejahren Passeedern (Possessern) genannt. 1874 wurde es zum Amtsdorf erhoben und damit namensgebend für einen Amtsbezirk der preußischen Provinz Ostpreußen. 1938 wurde Possessern zur „Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen“ in Großgarten umbenannt. Im Jahre 1945 kam der Ort mit dem gesamten südlichen Ostpreußen als Kriegsfolge zu Polen und trägt seither die Ortsbezeichnung Pozezdrze. Das Dorf ist Sitz eines Schulzenamtes (polnisch sołectwo) und mit 1.300 Einwohnern wieder fast genauso groß wie zu Beginn des Zweiten Weltkriegs.
Schloss Sztynort
Jahrzehnte langer Verfall eines historischen Anwesens
Das Land, das das ehemalige Herrenhaus in Groß Steinort (Sztynorcie Dużym) in Ermland-Masuren umgibt, gelangte vor gut 500 Jahren als Geschenk des Deutschen Ordens in den Besitz der Familie von Lehndorff, aus der bedeutende Persönlichkeiten hervorgingen. Nachdem das erste Schloss Steinort (Sztynort) 1656 von den Tataren zerstört worden war, wurde ab 1689 mit einem Neubau im Barockstil begonnen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgte der Umbau zu einer neugotischen Anlage, zu der auch prachtvolle Eichenalleen und ein englischer Gartenpark gehörten. Nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ verfiel die ehemalige ostpreußische Gutsanlage in schnellem Tempo. Seitdem das Herrenhaus und das Anwesen im Jahr 2009 schließlich der polnischen Schwesterstiftung der Deutsch-Polnischen Stiftung übereignet wurde, wurden einige langwierige Schritte eingeleitet, um es vor dem kompletten Verfall zu bewahren und stattdessen zu restaurieren.
Mamerki
Hauptquartier der Obersten Heeresleitung
Das ehemalige Hauptquartier des Oberkommandos des Heeres liegt im Mauerwald (heute Mamerki). Am 23. Juni 1941 wurde es vom Generalstab des Heeres bezogen. An dem Gelände, das mit etwa 250 Gebäuden und 30 intakten Bunkern deutlich größer war als die Wolfsschanze, arbeiteten 40 Generäle und 1.500 Offiziere sowie zahlreiche Soldaten. Hier wurden die Weisungen aus dem nahe gelegenen Führerhauptquartier in Befehle umgesetzt. Unter anderem arbeiteten dort Friedrich Paulus, Heinz Guderian und Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Am 20. Januar 1945 zogen die deutschen Soldaten ab, ohne die Anlage zu zerstören. Daher gehört die Anlage zu den besterhaltenen deutschen Bunkersystemen des Zweiten Weltkriegs. Ein kleines Museum vor Ort kann besichtigt werden.
Wolfsschanze
Führerhauptquartier im Zweiten Weltkrieg
Wolfsschanze war der Tarnname für das Führerhauptquartier während des Zweiten Weltkrieges in der Nähe von Rastenburg (heute Kętrzyn). Die Wahl des Ortes in der Nähe der russischen Grenze war nicht zufällig. Oberirdisch war sie in einen dichten Wald gebaut und durch Tarnnetze und Flakstellungen gegen Luftangriffe geschützt. Seit 1941, dem Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa), war die Wolfsschanze der Hauptaufenthaltsort von Hitler. Das Attentat vom 20. Juli 1944 auf Hitler wurde hier verübt. Nach mehreren erfolglosen Versuchen die monströse Anlage zu sprengen, wird sie nun langsam von der Natur zurückerobert und wird so ungewollt zum Sinnbild menschlicher Hybris. Vom Besucherzentrum führen mehrere Wege zu den Bunkern.
Vilnius
Das einstige Jerusalem des Ostens
Die Hauptstadt Litauens liegt im Osten des Landes, wenige Kilometer von der weißrussischen Grenze entfernt, und war traditionell eine der wichtigsten Verbindungsstädte zwischen Ost und West. Dass die Stadt am Zusammenfluss von Vilnia und Neris zu einem Zentrum heranwachsen konnte, verdankt sie der 400 Jahre alten Universität. Im 2. Weltkrieg erlebte die Stadt furchtbare Verwüstungen. Bevor die Wehrmacht einmarschierte, war über ein Drittel der Einwohnerschaft (mehr als 70.000 Menschen) jüdisch; Wilna war Zentrum der jiddischen Kultur und Sprache gewesen – einer eigentümlichen Verbindung aus mittelhochdeutsch und hebräisch. Es gab eine jiddische technische Hochschule und einen jiddischen Pen-Club. Das Ende der Barbarei überlebten weniger als 800 Wilnaer Juden. Heute erlebt die während der Sowjetzeit in einen Dornröschenschlaf versunkene Stadt eine Renaissance – ähnlich wie ihre Schwesterstädte Tallinn und Riga. Die Altstadt wurde wegen ihrer mittelalterlichen Bausubstanz zum Weltkulturerbe erklärt.
Aufenthalt
Das kurz vor der Jahrtausendwende eröffnete Hotel im Landhausstil gehört zu den schönsten in Litauen. Antiquitäten, wertvolle Bilder und frische Blumen prägen das Interieur, ohne dass es einen steifen Eindruck macht. Dafür sorgt auch das Personal mit freundlichem und unaufdringlichem Service. Die Zimmer, die meist nach Schriftstellern benannt sind, sind ihrem Namen entsprechend individuell eingerichtet. Zum Hotel gehört eine gemütliche Bar.
Dalia Sleniene stammt aus Vilnius und bietet seit über 20 Jahren Führungen durch ihre Heimatstadt und die Burg Trakai an. Sie hat Germanistik studiert und spricht fließend Deutsch. Nach dem Treffen in Ihrer Unterkunft, führt sie Sie zu Fuß durch die Altstadt, die zum Welterbe der UNESCO erhoben wurde. Folgende Sehenswürdigkeiten werden aufgesucht: Kathedrale, Universität, Präsidentenpalast, Pilies Straße und das Rathaus.
Sehenswertes
Altstadt von Vilnius
Kirchen, wohin man schaut
Der älteste Stadtteil von Vilnius liegt am linken Ufer der Neris. Erste Besiedelungen von Vilnius lassen sich auf das 4. Jahrtausend vor Christus zurückdatieren. Im Frühmittelalter wuchs die Siedlung aufgrund der guten Lage stetig an und um 1323 wurde Wilna dann erstmals als Hauptstadt der Litauer urkundlich erwähnt. Der historisch wertvolle Stadtkern trägt auch den Beinnamen „Rom des Ostens“ wegen der 50 Kirchen der Stadt. Ganz egal, von wo man auf Vilnius schaut, sieht man nie weniger als vier Kirchtürme.
Burg von Gediminas
Sitz der litauischen Großfürsten
Von der alten Burg ist nur der Turm übrig geblieben. Der Legende nach wurde die hölzerne Burg vom Fürsten des Großfürstentums Litauen, Gediminas, gebaut, nachdem er von einem eisernen Wolf geträumt hatte, der oben auf dem Hügel heulte. Nachdem sie bei einem Feuer niederbrannte, wurde sie 1419 wieder aufgebaut, dieses Mal jedoch aus Steinen und Ziegeln. Zur Burg kommt man zu Fuß oder mit der Seilbahn. Von oben hat man eine schöne Aussicht über die Stadt.
Užupis
Vom Armenquartier zum Künstlerviertel
Das Viertel ist eines der ältesten von Vilnius. Bereits im 16. Jahrhundert wohnten hier die Armen und die Handwerker. Während der Sowjetzeit ließen sich Künster wegen der preiswerten Wohnungen in dem heruntergekommenen Quartier nieder. Heute ist Užupis ein angesagtes Viertel, wo Modefestivals, Konzerte und Ausstellungen stattfinden. Der Name bedeutet „Ort hinter dem Fluss“; tatsächlich ist die Vilnia ein untrennbarer Teil von Užupis. So wird die Nixe in einer Nische am Flussufer auch „Fräulein von Užupis" genannt. Ihr Zauber lockt angeblich Menschen aus aller Welt an. Auf dem zentralen Platz steht die 2002 enthüllte Skulptur eines Engels, der zum Symbol von Užupis geworden ist.
Europos Parkas
Skulpturenpark am geographischen Mittelpunkt Europas
Am geographischen Mittelpunkt Europas hat der litauische Künstler Gintaras Karosas 1993 einen Skulpturenpark gegründet. Er liegt mitten im Wald und ist mittlerweile die größte Ausstellung von moderner Kunst in Litauen. Um die hundert Werke von Künstlern aus 33 Ländern sind auf einem Areal von über 50 Hektar zu entdecken. Wer von Vilnius kommt, kann an der Neris entlangfahren – eine besonders reizvolle Strecke.
Erlebnisweg Varnikai
Naturerlebnis unweit der Hauptstadt
Der Wanderweg führt durch Waldgebiet und Sumpfland des botanisch-zoologischen Schutzgebietes von Varnikai. Ein hölzernes Tor markiert den Beginn des Erlebniswegs und damit die Möglichkeit, abseits der Stadt voll und ganz in die Natur einzutauchen. Am Wegesrand wachsen verschiedene Waldbeeren und immer wieder laden Bänke und kleine Rastplätze zu Pausen ein. Nach gut zwei Kilometern erreicht man einen kleinen See. Ein besonderer Anblick bietet sich an schönen Morgen, wenn noch weiche Nebelschwaden auf dem Wasser liegen, die dann langsam dem klaren Licht des Tages weichen.
(Hin und zurück: 4,2 Kilometer, 1:20 Stunde, auf und ab: 30 Meter)
Herrenhaus Užutrakis
Herrenhaus, Sanatorium, Pionierlager
Das Anwesen liegt am Ufer des Galvé-Sees, nahe der Stadt Trakai. Es wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert für die einflussreiche Adelsfamilie Tyszkiewicz nach einem Entwurf des polnischen Architekten Józef Huss erbaut. Von der großen Terrasse, auf der sich offene Pavillions erheben, eröffnet sich ein grandioser Blick auf die Burg von Trakai. Die Parkanlage, die das Herrenhaus umgibt, wurde von dem französischen Landschaftsarchitekten Édouard François André geplant. Es entstand eine weitläufige Grünanlage mit einem komplexen Teichsystem, Kopien antiker Skulpturen und einer vielfältigen Pflanzenwelt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der Sowjetregierung verstaatlicht und zunächst als Heilanstalt für KGB-Agenten, später unter anderem als Pionierlager genutzt, wodurch im Laufe der Jahre an der ursprünglichen Bausubstanz erhebliche Schäden verursacht wurden.
Heutzutage gehört das Anwesen zum Historischen Nationalpark Trakai und ist nach sorgfältigen Restaurierungsarbeiten zu einem beliebten Ausflugsziel und einem Veranstaltungsort für kulturelle Events geworden.
Trakai
Romantische Residenz des Großfürsten
Trakai gehört zu den besonders idyllischen Plätzen in Litauen und liegt eine halbe Autostunde von Vilnius entfernt. Hier hatten die litauischen Großfürsten ihre Residenz, bevor diese im Jahr 1325 nach Vilnius verlegt wurde. Noch heute liegt die Burg, die eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Kreuzritter spielte, inmitten einer der anmutigsten Seen- und Waldlandschaften des Baltikums. Ein Tagesausflug nach Trakai lohnt also nicht nur der Geschichte wegen. Es gibt viele Wassersport- und Wandermöglichkeiten.
Neries Parkas
10.000 Hektar Wald und Wasser
Der Neries Regioninis Parkas erstreckt sich über rund 10.000 Hektar auf die Gemeinden Vilinius, Trakaj und Elektrėnai im Südosten Litauens. Er ist in mehrere Zonen unterteilt, darunter elf Naturschutzgebiete und ein Kulturreservat; Teile des Parks befinden sich in Privatbesitz. Rund 87% der gesamten Fläche sind bewaldet. Mehrere Wanderwege führen durch den Park – mal am Wasser entlang, mal durch den Wald; Fahrradtouren sind ebenso möglich wie Bootsfahrten auf dem Wasser. Im Besucherzentrum kann man sich über die verschiedenen Aktivitäten informieren und geführte Touren buchen. Picknickplätze verteilen sich auf dem gesamten Gebiet, ein Café bietet kleine Gerichte an.
Kurische Nehrung
„Litauische Sahara“ in der Ostsee
Kurische Nehrung nennt man die fast 100 Kilometer lange und nur wenige Hundert Meter breite Landzunge, die das kurische Haff von der Ostsee trennt. Die südliche Hälfte der Landzunge gehört zu Russland (ehemals Ostpreußen), der Norden von Nida bis Klaipeda ist Teil von Litauen. Die aus mehreren Inseln zusammengewachsene Nehrung wurde wegen ihres in Europa einmaligen Landschaftsbildes mit Sanddünen, Wald und Meer zum Weltnaturerbe erklärt. Besonders bei Nida ragen die Dünen bis zu 60 Metern empor, sodass man stellenweise den Eindruck gewinnt, in einer Sandwüste zu sein. Durch die „litauische Sahara“ führen einige Wege, auf denen man selbst in der Hauptsaison oft ganz alleine ist.
Aufenthalt
Das privat geführte, einfache Haus liegt am schönsten Abschnitt der Kurischen Nehrung bei Nida, nördlich der Grenze zum ehemaligen Ostpreußen. Dort, wo die Dünen am höchsten sind, steht in ruhiger Lage unmittelbar am Haff das Gästehaus, das von Grazina und Alfredas familiär geführt wird. Beide sprechen Deutsch und unterhalten sich gern mit ihren Gästen. Über die Promenade ist Nidden zu Fuß in zehn Minuten erreichbar. Die Lage ist ideal, um einen Bootsausflug zum Memeldelta zu machen.
Über 900 Kilometer lang ist die Memel, die in Weißrussland entspringt. Kurz vor ihrer Mündung ins Kurische Haff teilt sie sich bei Rusné und bildet ein Delta mit zahllosen Wasserarmen und Sümpfen. Um das besondere Ökosystem und das Kulturerbe des Nemuna Deltas zu schützen, wurde schon 1992 ein 29.000 Hektar großer Naturpark errichtet, in dem mehr als 300 Vogelarten und 50 Säugetierarten registriert sind. Darunter sind mehrere bedrohte Arten wie die Mopsfledermaus, die Zweifarbfledermaus und der Otter.
Der Bootsausflug ins Delta beginnt und endet in Nida. Nach kurzer Überfahrt übers Haff geht es durch verschiedene Wasserarme und Lagunen zu Inseln und uralten, halb verlassenen Fischerdörfern. Da es sich um eine private Tour handelt, kann die genaue Route mit dem Kapitän abgesprochen werden.
Sehenswertes
Thomas-Mann-Haus
Sommerhaus des Literaturnobelpreisträgers
Künstler und Schriftsteller verbrachten viel Zeit in Nida, unter ihnen der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann, der hier an seinem Josephroman arbeitete. Er verbrachte vor der Emigration 1933 mit seiner Familie die Sommerferien von 1930 bis 1932 in seinem Haus, und schrieb dort u. a. an seiner Romantetralogie Joseph und seine Brüder. 1967 wurde auf Anregung eines litauischen Schriftstellers eine Gedenkstätte darin errichtet. Heute ist das Thomas-Mann-Kulturzentrum mit 40.000 Besuchern jährlich das meistbesuchte Museum Litauens.
Nida
Künstlerstädtchen auf der Kurischen Nehrung
Die Perle der Kurischen Nehrung ist eines der beliebtesten Urlaubsziele an der Ostseeküste. Nida ist mit seinen bis zu 60 Meter hohen Dünen, die sich bis in den russischen Teil der Nehrung erstrecken, einzigartig. Auffallend sind die bunten kurischen Holzhäuser in gepflegten Blumengärten. Sie werden als Wohnhäuser, Verkaufsläden, Bistros, Pensionen, Hotels oder Restaurants genutzt. Maler wie Corinth, Pechstein und Mollenhauer haben sich im 20. Jahrhundert von der einzigartigen Landschaft inspirieren lassen. Einen Besuch wert ist auch die Fischräucherei am Hafen. Am besten erkundet man die Umgebung zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Kurische Schweiz
Revier für Wanderer und Kanufahrer
Zwischen Ost- und Nordkurland befindet sich eine Senke, durch die der Fluss Abava fließt. Das Tal zwischen Kandava und Sabile nennt man aufgrund der sanften Hügel und der natürlichen Schönheit die Kurische Schweiz. Die Abava ist ein wunderbares Revier für Kanufahrer. Kanutouren werden vom Kandavas Tourismus Zentrum Plosti (9 km von Kandava Richtung Sabile) angeboten. Bei Sabile kann man eine Kuriosität bewundern: den nördlichsten Weinberg der Erde.
Aufenthalt
Das kurländische Gut wurde 1530 zum ersten Mal erwähnt, als es vom livländischen Ordensgeneral dem Balten Bernd von Tiedewitz als Lehen übergeben wurde. Damit begann sein glanzvoller Aufstieg als Adelsgut. Ende der 1990er Jahre wurde das während der Sowjetzeit verfallene Haus konservativ restauriert und erstrahlt heute wieder im alten Glanz, sodass sich der Gast in ein anderes Jahrhundert zurückversetzt fühlt. Jedes Zimmer erzählt seine eigene Geschichte und spiegelt den sich wandelnden Geschmack vergangener Epochen wider. Dieser ruhige Ort ist ideal zum Lesen, Wandern und für ausgedehnte Saunagänge. Reiten und Tennis sind ebenfalls möglich.
Sehenswertes
Jurmala
Lettlands stolzester Badeort
15 Kilometer westlich von Riga, wo der Sandstrand besonders fein und das Klima verhältnismäßig mild ist, hat sich im 19. Jahrhundert der Badeort Jurmala entwickelt. Inzwischen ist er mit 50.000 Einwohnern Lettlands fünftgrößte Stadt geworden. An großzügigen Alleen reihen sich Geschäfte, Villen und Restaurants. Die ersten Sommerhäuser der reichen Rigaer Bürger sind heute noch der Stolz des Badeortes. Gastronomisch überrascht in der Flaniermeile das enorme Angebot an asiatischer Küche.
Jaunpils
Schloss einer Pfarrerdynastie
Jaunpils entstand um die Burg aus dem 14. Jahrhundert und das Gut Neuenburg. Die Gegend war lange Zeit Besitz der Familie von der Recke und hat zahlreiche Persönlichkeiten hervorgebracht, die in der deutschen Literatur und der lutherischen Kirche eine Rolle gespielt haben. Von 1806 bis 1920 ging das Pfarramt jeweils vom Vater auf den Sohn über. Heute wird die alte Burg als Hotel genutzt.
Nationalpark Kemeri
Bohlenwege durch küstennahe Sümpfe
Wenige Kilometer westlich von Jurmala liegt einer der vier Nationalparks von Lettland. Der Nationalpark Kemeri beheimatet meernahe Feuchtgebiete, Moore und Lagunenseen sowie schwefelhaltige Mineralquellen, in denen man bei Kemeri baden kann. Mehrere Bohlen-Wanderwege sind eingerichtet wie zum Beispiel einer zum Slokas-See. Es empfiehlt sich, ein Fernglas einzupacken, um die Aussichts- und Vogelbeobachtungstürme optimal nutzen zu können. Auf dem Gebiet des Parks gibt es Spuren des Ersten Weltkriegs: die Laufgräben in den Dünen des Ķemeri-Moores, die Grabstätten der Soldaten der lettischen Armee in Smārde und die der deutschen Soldaten bei Kalnciems.
Kuldiga
Hansestadt aus Blockhäusern
Die alte Hansestadt im Zentrum von Kurland zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Blockhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert fast völlig erhalten blieben. Sehenswert ist der Rathausplatz mit Rathaus und Dreifaltigkeitskirche. Die Stadt liegt an der Venta, die wenige hundert Meter flussaufwärts imposante Stromschnellen bildet – mit 4 Metern Gefälle immerhin der zweithöchste Wasserfall Lettlands. Kurz oberhalb führt eine historische Backsteinbrücke über den breiten Fluss, was ein idyllisches Bild ergibt. Vier Kilometer nördlich von Kuldiga beginnt der Naturpark von Riezupe mit malerischen Seen und einem Höhlensystem.
Riga
Bedeutendste Stadt des Baltikums
Die Landeshauptstadt von Lettland liegt an der Mündung der Daugava und ist mit knapp einer Million Einwohner die größte Stadt des Baltikums. Wer die Stadt zum ersten Mal besucht, wird aus dem Staunen nicht herauskommen: Die Altstadt auf der Ostseite des Flusses ist in alter Pracht wiederaufgebaut und wegen ihrer architektonischen Vielfalt seit 1997 Weltkulturerbe. Die über 800 Jahre Vergangenheit der Stadt ist wieder gegenwärtig: der deutsche Orden, der hier das christliche Abendland im Nordosten befestigen wollte, die Verbindungen der Hanse, die Riga zu einer der blühendsten Städte an der Ostsee gemacht hat. Aber auch die Barockzeit und der Jugendstil haben Spuren hinterlassen. Dagegen erinnert hier kaum noch etwas an die Tatsache, dass die Stadt, in der 33% aller Letten wohnen, bis 1991 noch zur Sowjetunion gehörte. Im Stadtwappen prangen heute wieder der Löwe als Zeichen des Mutes seiner Bewohner, der Schlüssel, der dem Bremer Wappen entnommen ist, und das Kreuz des Deutschen Ordens. Tipp: Im Dom findet täglich um 12:00 Uhr, sonntags um 15:00 Uhr (vorbehaltlich Änderungen) ein 20-minütiges Orgelkonzert statt.
Aufenthalt
Das historische Stadthotel im Zentrum von Alt-Riga ist ein Musterbeispiel für die gelungenen Restaurierungen, die in der ganzen Stadt durchgeführt wurden. Rote Ziegelmauern, dunkle Antikmöbel, knarrende Treppen und eine Jugendstilbar fügen sich harmonisch zu einem Ganzen zusammen. Das Haus diente schon als Filmkulisse, wovon heute noch die Käfige mit Singvögeln in den Fenstern der Lobby zeugen, die im Film genutzt wurden. Die Zimmer sind geschmackvoll, aber eher schlicht eingerichtet. Herausragend ist die Lage: Alle Sehenswürdigkeiten der Stadt sind zu Fuß erreichbar.
Der private Stadtrundgang mit Aija Kocina durch Riga ist ideal für Besucher, die das erste Mal in der Stadt sind. Die Führerin ist Lettin, die zum Deutschstudium in die Hauptstadt gezogen ist. Über ihre Wahlheimat weiß sie zahllose Geschichten zu erzählen, vom Deutschen Orden über die Hanse bis zur Sowjetzeit. Sie zeigt ihren Gästen die Altstadt, das Zentrum und die schönsten Jugendstilhäuser.
Sehenswertes
Schloss Rundale
Versailles von Kurland
Inmitten des flachen kurischen Landes liegt das vollkommenste Barockensemble des Baltikums, Schloss Rundale. Die Entstehungsgeschichte des grandiosen Schlosses zeigt, wie globalisiert Europas Oberschicht bereits im 18. Jahrhundert war: Die Zarin Anna Iwanowa gab den Grund und das Geld, den Masterplan hatte ein baltischer Adliger deutscher Herkunft, Architekt war ein Italiener, die Bauleitung hatte ein Sachse, die Livländer stellten billige Arbeitskräfte, während das große Vorbild aus Frankreich stammte: Versailles. Besonders schön sind das goldene Audienzzimmer und der weiße Tanzsaal. Das Schloss ist von 10 – 17 Uhr geöffnet. Deutschsprachige Führungen werden angeboten.
Jurmala
Lettlands stolzester Badeort
15 Kilometer westlich von Riga, wo der Sandstrand besonders fein und das Klima verhältnismäßig mild ist, hat sich im 19. Jahrhundert der Badeort Jurmala entwickelt. Inzwischen ist er mit 50.000 Einwohnern Lettlands fünftgrößte Stadt geworden. An großzügigen Alleen reihen sich Geschäfte, Villen und Restaurants. Die ersten Sommerhäuser der reichen Rigaer Bürger sind heute noch der Stolz des Badeortes. Gastronomisch überrascht in der Flaniermeile das enorme Angebot an asiatischer Küche.
Barrikadenmuseum
Andenken an die langen Nächte des Jahres 1991
In einem Gebäude der Altstadt befindet sich das Barrikadenmuseum des Jahres 1991, das über die Ereignisse im Januar und August des Jahres in Lettland informieren soll. Im Jahr 2001 wurde es mit dem Ziel eröffnet, anhand von historischen Materialien das Andenken der Opfer der Barrikaden und des Augustputsches zu erhalten, die sich damals an diesem Ort ausruhen konnten. Tag und Nacht hatten sich Tausende von unbewaffneten Menschen auf den Straßen für ihr Recht auf Freiheit und Unabhängigkeit von der Sowjetunion eingesetzt und Barrikaden um die bedeutendsten Regierungs- und öffentlichen Gebäuden sowie auf den wichtigsten Brücken und Straßen errichtet. Das Museum ist dienstags und freitags zwischen 10:00 und 16:00 Uhr nach telefonischer Anmeldung geöffnet.
.
Dom von Riga
Größte Kirche des Baltikums mit einzigartiger Orgel
Der Dom von Riga ist der größte Kirchenbau im gesamten Baltikum. Von 1211 bis 1226 wurde er auf dem Grund einer alten Holzkirche erbaut und war 300 Jahre die Kathedrale des Bistums Riga. Als der Landmeister des Deutschen Ordens 1525 zur Reformation überging und das Bistum zerfiel, wurde der Dom lutherisch. Die Skulpturen im Inneren fielen der Wut der Bilderstürmer zum Opfer. Vom anliegenden Kloster sind nur der Kreuzgang und der Domgarten übrig geblieben. Eine besondere Kostbarkeit ist die Orgel. Das gewaltige Instrument von 1884 aus der Werkstatt eines württembergischen Orgelbauers ist eine der letzten verbliebenen romantischen Orgeln weltweit.
Schwarzhäupterhaus
Stadthaus mit wechselvoller Geschichte
Die Compagnie der Schwarzen Häupter war Ende des 13. Jahrhunderts eine Bruderschaft von unverheirateten ausländischen Kaufleuten, die in Riga Geschäfte machten. Ihr Heiliger war St. Mauritius, der Legende nach ein „Mohr“, der bis heute im Wappen der Gilde ist. An diese Gilde wurde das repräsentative gotische Stadthaus am Rathausplatz erst vermietet und später verkauft. So bürgerte sich der Name „Schwarzhäupterhaus“ ein. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten deutsche Truppen das prachtvolle Bauwerk. Die Sowjets sprengten die verbliebene Ruine 1948. Vor der 800-Jahr Feier 1999 wurde das Schwarzhäupterhaus originalgetreu auf den alten Fundamenten wiederaufgebaut und ist heute das Glanzstück der Stadt. Neben einem Konzertsaal beherbergt es die Touristeninformation und ein Café.
Petrikirche
Rivalin des Doms mit Aussichtsturm
Im Mittelalter war die Kirche von 1209 die Stadtkirche und gehörte der Bürgerschaft, während der Dom dem Erzbischof unterstand. Zwischen dem Stadtrat und dem Bischof gab es ständig Streit um die Vorherrschaft, was man bis heute den beiden Kirchen anmerkt. Der Bischof untersagte den Umbau der Petrikirche, die jahrzehntelang eine Baustelle blieb. Als die Petrikirche schließlich fertiggestellt werden durfte, hatte die Bürgerschaft den Ehrgeiz, den Dom zu übertrumpfen – was Höhe des Turms und Pracht der Ausstattung anging. 1941 wurde der Turm durch Artilleriebeschuss zerstört und 1973 wiederaufgebaut – allerdings zehn Meter niedriger. Dafür wurde ein Aufzug eingebaut, mit dem man zur Aussichtsplattform auf 72 Metern Höhe fahren kann.
Alberta iela
Höhenflug architektonischer Phantasie
Die nach dem ersten Bischof von Riga benannte Straße ist ein einzigartiges Ensemble von Jugendstilhäusern. Sie wird in ihrer ganzen Länge von prächtigen, historischen Gebäuden des „Art nouveau”-Stils gesäumt. Jedes der Häuser ist mit Figuren und Skulpturen verziert, Balkone ragen aus den Fassaden hervor, Säulen sind in die Fassaden eingearbeitet. Die schönste Straße von Riga ist ein Höhenflug architektonischer Fantasie. Dabei entstand sie in relativ kurzer Bauzeit von 1901 bis 1908.
Lettisches Freilichtmuseum
Vom Leben auf dem Lande
Das Museum in einem Wald am Jugla-See gehört zu den größten Freilichtmuseen Europas. Es umfasst heute knapp 120 Gebäude aus dem 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert, darunter Windmühlen, Holzkirchen und Bauernhäuser. Thematisch ist es in vier Bereiche eingeteilt, die den historischen Regionen Kurzeme, Zemgale, Vidzeme und Latgale entsprechen. Das ganze Jahr über finden Veranstaltungen statt – vom Handwerkermarkt bis zu traditionellen Volksfesten.
Konzentrationslager Salaspils
Sowjetische Denkmalkultur im Todeslager
Die Schönheit des einsamen Waldes trügt: Ende 1941 wurde 18 Kilometer südöstlich von Riga das „Erweiterte Polizeigefängnis“ und Arbeitserziehungslager Salaspils errichtet – auch unter dem Namen Kurtenhof bekannt. Es war für 15.000 bis 25.000 Gefangene ausgelegt. Wie viele Menschen ermordet wurden, ist umstritten. Es kursieren Zahlen von über 100.000 Menschen, darunter 7.000 Kinder. Ende September 1944 wurde das Lager aufgelöst; die Häftlinge wurden mit Schiffen in das Konzentrationslager Stutthof gebracht.
Düna
Größter Fluss Lettlands
Was den Deutschen der Rhein ist, ist den Letten die Düna: Der über tausend Kilometer lange Fluss mit dem lettischen Namen Daugava mündet bei Riga in die Ostsee. Er entspringt in Russland auf den Waldaihöhen nahe den Wolgaquellen. Obwohl die Düna nur zu einem Drittel durch Lettland fließt, ist sie für die Letten ein nationales Symbol und wird als „Mütterchen Düna“ (lett: Daugaviņa māmuliņa) und „Schicksalsfluss“ besungen. Die Düna ist zum großen Teil schiffbar und Teil eines alten Handelswegs, der von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reicht.
Nationalpark Kemeri
Bohlenwege durch küstennahe Sümpfe
Wenige Kilometer westlich von Jurmala liegt einer der vier Nationalparks von Lettland. Der Nationalpark Kemeri beheimatet meernahe Feuchtgebiete, Moore und Lagunenseen sowie schwefelhaltige Mineralquellen, in denen man bei Kemeri baden kann. Mehrere Bohlen-Wanderwege sind eingerichtet wie zum Beispiel einer zum Slokas-See. Es empfiehlt sich, ein Fernglas einzupacken, um die Aussichts- und Vogelbeobachtungstürme optimal nutzen zu können. Auf dem Gebiet des Parks gibt es Spuren des Ersten Weltkriegs: die Laufgräben in den Dünen des Ķemeri-Moores, die Grabstätten der Soldaten der lettischen Armee in Smārde und die der deutschen Soldaten bei Kalnciems.
Saaremaa
Sümpfe und Wälder auf Estlands größter Insel
Die größte Insel des Baltikums ist kaum besiedelt: abgesehen von der Hauptstadt Kuressaare (12.000 Einwohner) kommen auf einen Quadratkilometer nicht mehr als fünf Einwohner. Im Inselinneren finden sich Sumpfgebiete und undurchdringliche Wälder. Wer nach Kuressaare fährt, wird nach so viel Wildnis überrascht sein von der 800 Jahre alten Bischofsburg, die mächtig und uneinnehmbar an der Südwestküste thront und dort die Einfahrt in die Rigaer Bucht bewachte. Im äußerst abgelegenen Norden wird die Insel von einer bis zu 25 Metern aufragenden Steilküste begrenzt.
Aufenthalt
Die Villa wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Baron Axel von Ekesparre als Sommerresidenz für seine Gäste an einer besonderen Stelle gebaut: gegenüber der altehrwürdigen Bischofsburg aus dem 13. Jahrhundert. In den 30er Jahren wurde daraus eine Pension mit dem ersten vegetarischen Restaurant in Estland. Viele estnische Intellektuelle waren hier zu Gast. Nach dem Krieg war es für viele Jahre das einzige Gästehaus in Kuressaare. 2000 wurde das Gebäude restauriert und ist seitdem vor allem wegen seiner wunderbaren Lage im Burgpark ein idealer Ort, um Saaremaa kennenzulernen.
Sehenswertes
Nationalpark Vilsandi
Mit dem Boot zu unbewohnten Inseln
Der Nationalpark schützt den Westen der Insel Saaremaa und mehr als 150 vorgelagerte Inseln, die meist unbewohnt und von der Zivilisation kaum berührt sind. Sie weisen eine seltene und vielseitige Flora auf – von Wacholderwäldern im Westen bis zu den Orchideenfeldern im Osten. Darüber hinaus findet man Fossilien und versteinerte Korallen. Das Besucherzentrum Vilsandi dokumentiert die Geschichte und informiert über Tagesausflüge. Sollte das Zentrum nicht besetzt sein, bitte die dort angeschlagene Nummer wählen. Binnen Minuten kommt jemand mit dem Boot und fährt einen zu einem Inselleuchtturm.
Arensburg
Mächtige Ordensburg an der Rigaer Bucht
Die mächtige Bischofsburg an der Ostseeküste ist eine der ganz wenigen mittelalterlichen Steinburgen, die vollkommen erhalten sind. Sie wurde im 13. und 14. Jahrhundert von Deutschordensrittern zur Sicherung der Rigaer Bucht gebaut. Die Mauern sind drei Meter dick und bis zu 20 Metern hoch. Der Name (niederdeutsch: Adlerburg) leitet sich von dem auf dem Wappen der Burg ab. Der dort zu erkennende Adler ist das Symbol des Evangelisten Johannes. Später wurden die Rundtürme angelegt. Sie sollten Kanonen aufnehmen. Im 16. Jahrhundert wurden Gräben ausgehoben, die mit Meerwasser gefüllt wurden.
Nur wenige Meter von der Burg entfernt befindet sich das Kurhaus mit Cafés, Park und Konzertsaal.
Angla
Wahrzeichen von Saaremaa
Der Mühlenberg von Angla (estn. Angla Tuulikumägi) ist eines der Wahrzeichen von Saaremaa. Einst gab es mehr als 800 Mühlen auf der Insel. Heute hat nur Angla sein ursprüngliches Aussehen behalten. Vier von fünf Mühlen sind sogenannte Bockwindmühlen aus dem 19. Jahrhundert. In der Mitte steht die etwas höhere, im Jahre 1927 errichtete Holländerwindmühle. ein achteckiger Holzbau. Heute kann man zeitweise eine der Mühlen betreten, und der Arbeit des Müllers zusehen.
Nicht weit entfernt liegen die kreisrunden Meteoritenkrater von Kaali, von denen der größte einen Durchmesser von 110 Metern hat.
Karja
Mittelalterliches Kirchlein in der Einöde
Die Ursprünge der kleinen Wehrkirche liegen wahrscheinlich im 13. oder 14. Jahrhundert. Über der Sakristei gibt es einen heizbaren Raum, in dem die Bevölkerung während Kriegszeiten Zuflucht suchte. Später fanden dort Pilger aus Skandinavien ein Obdach. Im Inneren von St. Katharina findet man gut erhaltene mittelalterliche Wandmalereien, die zum Teil noch heidnischen Ursprungs sind. Neben Pentagrammen gibt es Teufelsdarstellungen und Symbole, deren Bedeutung bis heute unklar ist.
Noogimaa
Zu einer Ostseeinsel waten
Die unbewohnte Insel liegt rund zwei Kilometer westlich von Saaremaa und 500 Meter von der Insel Vilsandi entfernt. Sie gehört zum Nationalpark Vilsandi und kann, am besten durch Waten bei Niedrigwasser, über die Inseln Mihklirahu, Käkirahu und Kalarahu erreicht werden. Der Ostteil der Insel wird als Linderahu bezeichnet. Entstanden sind die Inseln erst vor relativ kurzer Zeit. Vor etwa 350 Jahren begannen sie sich aus der Ostsee zu erheben – als Spätefolge der Eiszeit.
Tallinn
Quirliges Leben in mittelalterlicher Hansestadt
Auf einer Erhebung über dem Finnischen Meerbusen wurde vor 800 Jahren vom dänischen König die Stadt Tallinn (auf estnisch: „Dänenstadt“) gegründet. Später wurde sie an die Kreuzritter aus Deutschland verkauft und trat als deren nördlichste Stadt der Hanse bei. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde das Lübecker Stadtrecht übernommen. Auch die Bauweise der öffentlichen Gebäude, der Kaufmannshäuser und die Anlage der Stadt ähnelt der norddeutscher Hansestädte. Im Unterschied zu ihren deutschen Vorbildern ist aber in Tallinn die mittelalterliche Stadt und die Stadtmauer fast völlig erhalten. Wer über das uralte Kopfsteinpflaster krummer Gassen zu Plätzen mit ehrwürdigen Kirchen, Rathäusern und Klöstern schlendert, könnte meinen, in eine andere Zeit zu reisen, schauten da nicht überall schicke Geschäfte, Boutiquen und Galerien hinter den mittelalterlichen Fassaden hervor. Nach der Unabhängigkeit und dem Beitritt zur EU erlebt die 400.000 Einwohner zählende Stadt eine Renaissance, nicht zuletzt weil durch das liberale Steuerrecht Unternehmen aus aller Welt angelockt werden.
Aufenthalt
Das 5-Sterne-Hotel in der Nähe des Rathausplatzes von Tallinn befindet sich in einem Gebäude mit historischer Fassade, dem ehemaligen Telegrafenamt, das ein deutscher Architekt aus St. Petersburg 1878 entworfen hat. Die 86 Zimmer bieten stilvollen, modernen Komfort. Mehrere Preise hat das hoteleigene Restaurant gewonnen, das russische Küche serviert – bei gutem Wetter auch im Innenhof. Ein kleiner Wellnessbereich mit Pool und Sauna ist vorhanden. An der Old Apteek vorbei, die mit ca. 600 Jahren die älteste Apotheke Europas ist, gelangt man in kurzer Zeit zum Rathausplatz und ins Zentrum der Altstadt.
50 Kilometer östlich von Tallinn liegt der Lahemaa-Nationalpark an Estlands Nordküste. Moore, undurchdringliche Wälder und Seen prägen die wilde Landschaft, in der Wölfe, Braunbären und Luchse ebenso beheimatet sind wie Schwarzstörche, Seeadler, Lachse und Meeresforellen. In diesem Naturparadies am 60. Grad nördlicher Breite finden sich auch kulturhistorisch interessante Stätten: Schloss Palmse, ehemals Sitz derer von Pahlen, gehört zu den schönsten Ensembles baltischer Adelsgüter.
Ihr Führer holt Sie morgens in Ihrem Hotel ab und chauffiert Sie in seinem Wagen. Er kennt die schönsten Plätze im Park und weiß, wie man hinkommt. Die Tour wird individuell auf Ihre Wünsche abgestimmt.
Die private Stadtführung geht durch die Altstadt, dann aber auch zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung, zu denen man vom Führer gefahren wird. Dabei erfährt man viel über die bewegte Geschichte der Stadt am Ende Europas: von deutschen Kreuzrittern, hanseatischen Kaufleuten, russischen Zaren, der Sowjetzeit bis hin zur Gegenwart.
Die Führung findet in englischer oder in deutscher Sprache statt. Es kann zwischen zwei-, drei- oder fünfstündiger Tour gewählt werden. Alle Touren sind als Kombination zwischen Erkundungen zu Fuß und mit dem Auto möglich. Die zwei- und dreistündige Tour kann auch nur als Spaziergang gebucht werden.
Bitte fragen Sie Ihren Berater, falls Sie eine andere Option möchten.
Sehenswertes
Epping-Turm
Mitmachmuseum für Kinder
Der nach seinem Bauleiter benannte Wehrturm im Nordwesten der Altstadt von Tallinn geht auf das 14. Jahrhundert zurück und ist heute ein hufeisenförmiger Schalenturm mit sechs Etagen. Im Inneren wird eine Ausstellung zu mittelalterlichen Waffen und Harnischen sowie zur Entwicklung der Revaler Stadtbefestigung gezeigt. Kinder können auch Ritterharnische anprobieren und sich mit Schwert und Schild fotografieren lassen.
Lennusadam
Meeresmuseum im alten Wasserflugzeughafen
Der Wasserflugzeughafen von Tallinn geht auf die Zarenzeit Anfang des 20. Jahrhunderts zurück, als die russische Armee den Plan verfolgte, mit Wasserflugzeugen Aufklärung über anrückende Kriegsschiffe zu gewährleisten. Als Estland nach der Russischen Revolution selbständig wurde, wurde daraus eine Basis für Meerespiloten. Die Sowjets benutzten sie als Lagerhalle. Nach einer grundlegenden Renovierung 2012 ist dort ein Teil des Meeresmuseums beheimatet, das einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Seefahrt gibt.
Eesti Vabaõhumuuseum
Freilichtmuseum bei Tallinn
Das Estnische Freilichtmuseum gibt einen Überblick über die ländliche Architektur und das Dorfleben Estlands vom 18. bis zum 20. Jahrhunderts. 14 Bauernhäuser aus verschiedenen Regionen sind zu einem Dorf zusammengesetzt worden mit Kirche, Kneipe und Schulhaus. Außerdem gibt es eine Mühlen einen Feuerwehrschuppen, einen Dorfladen und einen Netzschuppen am Meer. Im Besucherzentrum wird Kunsthandwerk angeboten. In einer Bauernschänke kann man estnische Nationalgerichte ausprobieren.
Fährüberfahrt: Von Tallinn Fährhafen nach Helsinki Westhafen
Dauer: 2 - 3,5 Stunden
Dauer: 2 – 3,5 Stunden
Tallink unterhält mehrere Fährverbindungen. Die Fahrtdauer hängt von der gewählten Verbindung ab, der Preis richtet sich nach der Uhrzeit und der Buchungsklasse.
Fährüberfahrt: Von Helsinki Vuosaari Hafen nach Travemünde
Dauer: 28:30 Stunden
Dauer: 28:30 h
Die Fähren der Reederei Finnlines starten vom neuen Fährhafen Vuosaari östlich von Helsinki. Sie befördern neben Passagieren vor allem Fracht, bieten aber den gleichen Komfort wie große Schiffe anderer Reedereien. Allerdings gibt es keine Kinos oder Diskos, nur eine Bar und ein Souvenirshop. Jede Kabine hat einen Fernseher mit deutschen, finnischen und internationalen Kanälen.
Von Travemünde
Nach Hause
Leistungsübersicht
Unsere Reiseempfehlung beinhaltet folgende Leistungen.
Tag | Ort | Leistung |
---|---|---|
1.–2. Tag |
Posen
Zu Gast in einem Boutique-Hotel an der Altstadt
(1 Nacht)
1 Nacht | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
|
2.–4. Tag |
Danzig
Zu Gast in einem Patrizierhaus über der Mottlau
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast | 1x Parkplatz
Führung
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Durch die Hansestadt Danzig (2 Stunden, deutsch)
|
|
4.–7. Tag |
Masurische Seenplatte
Zu Gast in einer Pension am Jezioro Swiecajty
(3 Nächte)
3 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
|
7.–9. Tag |
Vilnius
Zu Gast in einem Boutique-Hotel in der Altstadt
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
Führung
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Altstadt von Vilnius (3 Stunden, deutsch)
|
|
9.–12. Tag |
Kurische Nehrung
Zu Gast in einer Pension am Haff
(3 Nächte)
3 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Private Bootsfahrt durch das Memeldelta (3 Stunden, deutsch)
|
|
12.–14. Tag |
Kurische Schweiz
Zu Gast auf dem Gutshof von Kuksas
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
|
14.–16. Tag |
Riga
Zu Gast in einem Altstadthotel in Riga
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
Führung
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Riga Altstadt Tour (2 Stunden, deutsch)
|
|
16.–19. Tag |
Saaremaa
Zu Gast in einer Villa an der Arensburg
(3 Nächte)
3 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
|
19.–21. Tag |
Tallinn
Zu Gast in einem Hotel am Rathausplatz
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast | 1x Parkplatz in Tiefgarage
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Tagesfahrt in den Lahemaa National Park (8 Stunden, englisch)
Führung
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Tallinn (3 Stunden, Kombi, englisch)
Tallinn Fährhafen
|
|
21. Tag |
Von Tallinn Fährhafen nach Helsinki Westhafen
Fährüberfahrt
Tallinn - Helsinki - Star Class | 1x Auto - max. 5,00 m L / max. 1,90 m H
|
|
21. Tag |
Helsinki
Helsinki Westhafen
|
|
21. Tag |
Helsinki
Helsinki Vuosaari Hafen
|
|
21.–22. Tag |
Von Helsinki Vuosaari Hafen nach Travemünde
Fährüberfahrt
(1 Nacht)
Helsinki - Travemünde | 1x Kabine A2 außen (2 Unterbetten - ca. 10qm) | 1x PKW bis 2,10m Höhe, 6m Länge
|
Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im Mai berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

Länder- und Reiseinformationen
Informieren Sie sich hier über diese Reise.
Baltikum
Polen
Wer ist Umfulana?
Lernen Sie uns kennen. Seit 25 Jahren bieten wir individuelle Rundreisen mit persönlicher Beratung an.