
Soloreise durch Frankreichs Nordwesten
Eine Rundreise für Alleinreisende
Die Rundreise startet in Paris und führt zunächst an die Loire. Dann geht es bis in den äußersten Westen Frankreichs, bis zum Pointe du Raz, und schließlich im Norden wieder zurück, entlang an den Küsten der Bretagne und der Normandie. Wer allein mit dem Auto reist, kann die Strecken ganz entspannt im eigenen Tempo zurücklegen. Dank herzlicher Gastgeber und geführter Ausflüge entdeckt man nicht nur das Land, sondern kommt auch mit den Leuten vor Ort in Kontakt.
Direkt am Ankunftstag führt die Route von Paris nach Amboise. Hier übernachtet man in einer ehemaligen Mühle, die einen idealen Ausgangspunkt bietet, um in den nächsten Tagen die Schlösser an der Loire zu besuchen. Weiter geht es dann entlang des Golf von Morbihan und nach Cornouaille, wo schroffe Klippen und charmante Provinzstädtchen warten. Im weiteren Verlauf führt der Weg nach Norden. Hier beeindruckt die Küste der Normandie mit ihrer historischen Bedeutung. So ist für den Aufenthalt bei Bayeux ist ein ganztägiger Ausflug zu den D-Day Stränden geplant. Zum Abschluss der Reise verbringt man dann noch zwei Tage in Paris, wo bei Interesse an einer geführten Radtour in einer Gruppe teilgenommen werden kann.

Reiseverlauf
Diese Rundreise wurde von unserer Expertin Sabrina Rüdiger entworfen. Bei Bedarf können die Route sowie die Anzahl der Nächte und die Auswahl der Unterkünfte angepasst werden.
Paris
Mietwagenannahme
Vermieter: Keddy by Europcar
Anmietstation: Paris-Charles de Gaulle Flughafen (Desk at Airport)
Peugeot 2008 o.ä.
Eigenschaften: 4 Türen, Klimaanlage
Geeignet für: 4 Erwachsene, 2 große Koffer
Tarif (All-in/OC):
- ohne Selbstbeteiligung
- Checken Sie online bereits ein und übertragen Ihre Daten vorab, der ausgefüllte Mietvertrag wartet so bereits vor Ort und Sie sparen sich etwas Zeit
- Kaution: 800,00 EUR per Kreditkarte
Amboise
Letzter Wohnsitz von Leonardo da Vinci
Die Stadt Amboise wird beherrscht vom gleichnamigen Schloss aus dem 15./16. Jahrhundert. Die Residenz der Valois wurde wie viele andere von der Krone konfisziert. Ludwig XI. und sein Sohn Karl VIII. bauten das Schloss prächtig aus. Dabei halfen die Feldzüge gegen Neapel und Mailand, in deren Folge viele italienische Architekten und Künstler ins Land kamen. Unter ihnen war Leonardo da Vinci, der bis zu seinem Tod 1519 in Amboise lebte. Im Schloss ist heute ein Museum mit Rüstungen, Mobiliar und Gobelins. Der Ausblick auf den Fluss ist einen Besuch wert.
Aufenthalt
Die Residenz aus dem 16. Jahrhundert liegt umgeben von einem rund 7,5 Hektar großen Park in Le Controis-en-Sologne im Val de Loire. Jedes der sechs Zimmer hat seinen eigenen Charakter und ist in einem klassisch-eleganten Stil gestaltet. Morgens wird ein regionales und abwechslungsreiches Frühstück serviert. Gäste können den schön gestalteten Außenbereich mit beheiztem Salzwasserpool und Sonnenterrasse sowie die Sauna nutzen. In der gemütlichen Winzerlounge mit Bar und Bibliothek kann man nicht nur bei schlechtem Wetter ein paar ruhige Stunden verbringen. Die Umgebung lockt mit historischen Sehenswürdigkeiten: Die Schlösser Chaumont, Cheverny, Chambord und Chenonceau sowie die Stadt Blois sind innerhalb von 30 Minuten zu erreichen. Zudem laden gut 500 Kilometer ausgeschilderte Rad- und Wanderwege durch Weinberge und Wälder zum Erkunden der Region ein.
Sehenswertes
Loire Tal
Wo Frankreich am französischsten ist
Am längsten Fluss des Landes, sagt man, ist Frankreich am französischsten. Die weltberühmten Baudenkmäler des Loire-Tals (man zählt über 600 Schlösser) liegen inmitten einer lieblichen, erstaunlich unversehrten und waldreichen Landschaft. In den Schlössern kann man noch heute die rauschenden Renaissancefeste von Königen und Prinzen nachempfinden. Die bedeutendsten sind Chambord, Azayle-Rideau, Chenonceau, Blois und Amboise. Aber auch die Altstadt von Bourges mit der Stephanskathedrale und dem Hôtel Jacques-Coeur oder Chinon sind einen Abstecher wert. Das Loire-Tal hat auch den Beinamen „Garten Frankreichs“. Dichte Wälder und Seen findet man in der Sologne. Der Regionalpark Brenne ist wieder Heimat von seltenen und bedrohten Pflanzen- und Tierarten.
Chateau de Cheverny
Heimat von Tim und Struppi
Das Château im Tal de Loire wurde für den Grafen Henri Hurault zwischen 1620 und 1630 erbaut und ist bis heute im Besitz seiner Nachfahren. Die Innenausstattung mit Waffensaal und Ehrentreppe gehört zu den bedeutendsten um 1640. Besonders ist, dass der belgische Comic-Zeichner Hergé es als Vorlage für den Mühlenhof aus der Geschichte von Tim und Struppi genommen hat. Daher gibt es im Schloss eine permanente Sonderausstellung zu Tim und Struppi, die nicht nur Kinder begeistert.
Schloss Beauregard
Landschloss eines Staatssekretärs
Das Schloss im Beuvrontal wurde im 16. Jahrhundert von einem Staatssekretär als Landschloss erbaut. Später wurde es stark verändert. Im 19. Jahrhundert wurde ein Großteil der Gebäude abgerissen. Dafür wurde ein großer Park angelegt, der heute in die französische Denkmalliste aufgenommen wurde. Besonders sehenswert ist die Galerie des Illustres mit 327 Protraits von bedeutenden Personen der französischen Geschichte.
Blois
Residenz der französischen Könige
Die Stadt am Nordufer der Loire hat einen historischen Kern mit verwinkelten Gassen und malerischen Plätzen. Sie wird überragt von der mächtigen Kathedrale und dem großartigen Schloss Château Royal de Blois. Es war von 1498 bis 1589 die Hauptresidenz der französischen Könige, die zahlreiche Erweiterungen und Umbauten vornahmen. Nach der französischen Revolution war es das erste Loire-Schloss, das wiederhergestellt wurde. Seitdem wird es als Museum genutzt.
Schloss Chambord
Loire-Schloss der Superlative
Das größte und prächtigste Schloss der Loireregion liegt in einem ausgedehnten früheren Jagdgebiet. Es wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter König Franz I. als Prunk- und Jagdschloss errichtet. Insgesamt besitzt das 117 x 156 Meter große Gebäude 426 Räume und über 300 Kamine. Leonardo da Vinci hat mehrere Jahre während der Bauzeit auf Chambord verbracht und seine Pläne beigesteuert, an deren Verwirklichung mehr als 1.800 Arbeiter beteiligt waren. Den 55 Quadratkilometer großen Schlosspark erkundet man am besten mit dem Fahrrad.
Schloss Chenonceau
Château des Dames
Das Wasserschloss gilt als das eleganteste, feinste und originellste der Loire-Schlösser. Es wird auch Château des Dames genannt, denn es waren fast immer Frauen, die seine Geschichte und sein Schicksal bestimmten. Eine Zeit lang gehörte es Diane, der Mätresse von Heinrich II. Als dieser starb, wurde sie von Katharina von Medici vertrieben, die rauschende Feste auf Chenonceau feierte – manchmal mehrere Tage. Von 1940 bis 1942 verlief die Grenze zwischen dem von Deutschland besetzten Gebiet und Vichy-Frankreich genau durch das Schloss. Heute kommen viele Besucher; morgens wird in der Orangerie ein Frühstück serviert, abends ist der Schlossgarten beleuchtet. Oft werden Konzerte gegeben.
Golfe de Morbihan
Prähistorische Funde rund um ein inselreiches Binnenmeer
Der Golf ist eigentlich ein Binnenmeer mit vielen Inseln und ist nur über eine schmale Passage mit dem Atlantik verbunden. Zwischen den Landspitzen sind die Gezeitenströme extrem stark. Wenn die Flut kommt, stürzt das Wasser durch die Passage ins Innere – mit Geschwindigkeiten von bis zu 12 km/h. Die Yachthäfen im Golf stellen daher Lotsen an, die die Freizeitkapitäne sicher wieder aufs offene Meer bringen. Die Wattflächen des Golfs bilden einen besonderen Lebensraum, der vor allem im Winter von Hunderttausenden von Gänsen, Enten und Stelzvögeln bevölkert ist. In der Gegend gibt es eine seltene Fülle prähistorischer Denkmäler: Menhire, Dolmen, Hügelgräber oder Steinkreise zeugen von einer rätselhaften vorkeltischen Hochkultur, deren Alter auf bis zu 6.000 Jahre geschätzt wird.
Aufenthalt
Am Golf von Morbihan in der südlichen Bretagne liegt am Ende einer Eichenallee das privat geführte Hotel im Stil der Bauernhäuser von Morbihan. Ein Duft von exotischen Blumen liegt über dem üppigen Garten, der Veranda und dem Swimmingpool. Die Stille der Umgebung, das friedliche Fischerdorf in der Nachbarschaft und das milde Klima der südlichen Bretagne haben einen großen Erholungswert.
Sehenswertes
Biskaya
Atlantischer Golf zwischen Frankreich und Spanien
Die Biskaya oder der Golf de Gascongne, wie die Franzosen ihn nennen, ist der größte Golf Europas und öffnet sich zum Atlantik. Er reicht von Finistère, tief im Westen der Bretagne, bis nach Gijon in Spanien. An der Taktung der Wellen erkennt man die Größe des Gewässers. Die anbrandenden Wogen und die Höhe der Gezeiten sind besonders im französischen Teil gewaltig. So groß die Biskaya ist, so unterschiedlich sind die Küsten. Es gibt breite Flussmündungen, mondäne Badeorte und traditionelle Fischerdörfer. Sandstrände und seichte Buchten wechseln sich ab mit schroffen Klippen. Bereits im 19. Jahrhundert hat der europäische Adel die Strände von Biarritz entdeckt. Auf spanischer Seite liegt San Sebastián, das die Basken Donostia nennen.
Vannes
Altstadt zwischen Ramparts und Yachthafen
Die 50.000-Einwohner-Stadt am Golfe de Morbihan hat eine entzückende Altstadt. Bunte Fachwerkhäuser mit Edelboutiquen und Gourmet-Restaurants säumen schmale Kopfsteinpflastergassen, die auf die halbkreisförmige Place Gambetta am Yachthafen zulaufen. Die mittelalterliche Stadt ist von den Ramparts umgeben, einer Festungsmauer, die heute teilweise in Parks integriert ist. Sehenswert sind ferner die gotische Kathedrale, die mit 110 Metern Länge eine der größten in der Bretagne ist, und das Herzogsschloss Château de l'Hermine, wo heute das Institut culturel de Bretagne residiert.
Menhire von Carnac
Rätsel um 7000 Jahre alte Hinkelsteine
Die über 3.000 Hinkelsteine, die bei Carnac in lockeren Reihen stehen, geben den Archäologen Rätsel auf. Manche von ihnen sind bereits vor 7.000 (!) Jahren aufgestellt worden und damit eher als Pyramiden oder Steinbauten in Indien und China. Die Steine können also nicht von den Druiden stammen, wie man im 19. Jahrhundert annahm. Sie sind das Meisterwerk eines unbekannten, vorkeltischen, westeuropäischen Steinzeitvolkes, das außer gewaltigen Steinsetzungen nichts hinterlassen hat. Menhire gibt es überall an der Westküste Europas von Spanien bis Schottland, doch nirgendwo so viele wie in Carnac. Sagen und Mythen ranken sich um die Steine. Christliche Missionare hielten sie für ein Teufelswerk und ließen Kreuze einmeißeln. Heilerinnen und Hexen versuchten, mit ihrer Hilfe Unfruchtbarkeit zu heilen. Noch heute sieht man Frauen, die bei Vollmond ihre Bäuche an den Steinen reiben. Trotz zahlloser Theorien: Den ursprünglichen Sinn wird jedoch wohl niemand mehr ergründen können. Einzig der Satz von Flaubert trifft mit Sicherheit zu: „Die Steine von Carnac sind große Steine.“
Rochefort en Terre
Frankreichs Antwort auf Rothenburg
Auf einem schroffen Felsen umgeben von Wald und Heide liegt eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Geranien und Efeu umranken den uralten Stein. Gassen mit Kopfsteinpflaster werden von Erkerhäuschen gesäumt. Phantasievolle Ladenschilder zeigen an, dass sich mittlerweile viele Künstler in dem autofreien Ort niedergelassen haben, die ihre Werke verkaufen. Besonders malerisch sind der Place du Puits und die Rue Saint-Michel. Stiftkirche und Burgruine zeugen von einer bedeutenden Vergangenheit. Wer dem Rummel entgehen möchte, besucht den Ort am besten vormittags.
Cornouaille
Ehemaliges Herzogtum an der Südküste
Das historische Herzogtum reicht von der Pointe du Raz im äußersten Nordwesten bis nach Quimperlé im Südosten. Der Name „Cornouaille“ ist von Cornwall abgeleitet. Im 5. und 6. Jahrhundert flüchteten nämlich christianisierte Kelten vor den heidnischen Angelsachsen von Cornwall über den Kanal in die Bretagne. Unter dem ersten Herrscher Dagan gründeten sie ein Königreich, um das sich Sagen und Legenden ranken. Tristan und Isolde sollen hier gelebt haben. Ihre Burg soll in Plmarc'h gestanden haben.
Aufenthalt
Das Herrenhaus aus dem Jahr 1926 geht auf die Initiative und das Vermögen einer australischen Natur- und Kunstliebhaberin zurück. Es steht in einem 6000 m² großen Park über der Bucht von Véchen. Während das Haus von außen historischen Charme versprüht, ist das Interieur modern gehalten – eine gelungene Kombination aus Alt und Neu, wobei die Bäder zum Teil offen in die Zimmer integriert sind. Die grandiose Aussicht aufs Meer genießt man am besten – bei einem Glas Wein – von der Terrasse aus. Zum Strand sind es 20 Meter. Die Gastgeber sind freundlich und zurückhaltend und servieren im Restaurant abends ein empfehlenswertes Dinner.
Sehenswertes
Bretagne
1.500 Kilometer Küste und keltische Kultur
Die Bretagne ist fast vollständig vom Meer umspült. Ihre teils liebliche, teils zerklüftete Küste erstreckt sich über 1.500 Kilometer. Die eigenwillige Landschaft wird vom Grau der Schieferdächer, vom Blau-Grün der Fluten und vom Rosa der Hortensien geprägt. Ginster, Jod und die Meerbrise komponieren einen unverwechselbaren bretonischen Duft. Die rätselhaften Steinreihen von Carnac, die Menhire von Locamriaquer, die Legenden der Tafelrunde, der Mythos von Tristan und Isolde sowie die Geschichten über den Zauberer Merlin zeugen von einer bis heute keltisch geprägten Kultur.
Fast jedes Dorf hat seinen eigenen Heiligen, der jährlich auf dem Calvère verehrt wird. Diese eigentümlichen Feste, auch grand pardon genannt, haben vorchristliche, keltische Wurzeln. Reizvoll sind die Städte entlang der Küste, besonders die Hauptstadt Rennes. Im Norden zieht sich die Côte d'Emeraude, die Smaragdküste, mit ihren familienfreundlichen Stränden, ihren kleinen Häfen, Buchten, Klippen und eindrucksvollen Panoramablicken von der alten Seeräuberstadt Saint Malo bis nach Erquy hin. Südöstlich von der grandiosen, ins Meer hineinragenden Landspitze Pointe du Raz, die Ihre Schönheit an stürmischen Tagen entfaltet, beginnt ein lieblicher Landstrich mit endlosen Sandstränden und zahllosen Buchten.
Pont-Aven
Mühlen, Künstler und Krimis
Der kleine Ort Pont-Aven liegt an der Mündung des Aven, einem Fluss, der einst von 14 Mühlen gesäumt war. In der Mitte des 19. Jahrhunderts kamen viele Maler in den Ort, die die Künstlergruppe „Schule von Pont-Aven“ gründeten, deren Leitung Paul Gauguin übernahm. Sie alle ließen sich von dem idyllischen Ort inspirieren. Heute kann man über einen Fußweg zu den Lieblingsplätzen der Künstler gelangen, im Ort gibt es neben zahlreichen Galerien auch ein Museum mit ihren Werken. In Pont-Aven befindet sich auch die berühmte Biskuitfabrik Traou Mad, deren bunte Keksdosen überall in der Bretagne zu finden sind. Bekannt wurde der Ort zudem in jüngerer Zeit durch den Kriminalroman Bretonische Verhältnisse von Jean-Luc Bannalecs.
Concarneau
Wuchtige Festung im Hafenbecken
Wie eine schwimmende Festung liegt die Altstadt von Concarneau im großen Hafenbecken. Von drei Seiten ist die Ville Close von Meer und wuchtigen Mauern umgeben. Zugänglich ist sie nur über eine einzige Brücke und eine Fährverbindung. Während Thunfischtrawler und kreischende Möwen die Stadt umrunden, kann man innerhalb der Altstadt durch enge Gassen flanieren und mittelalterliche Pecherker und die Granithäuser des Bürgertum bewundern. Abwechslung bieten auch der große, sehenswerte Markt (montags und freitags) und die angrenzende Markthalle mit all ihren Köstlichkeiten.
Château de Keriolet
Einstige Residenz einer russischen Prinzessin aus dem 19. Jahrhundert mit neugotischer Architektur
Das Château de Keriolet befindet sich auf den Anhöhen von Concarneau, wenige Minuten von der Ville Close entfernt. Das ursprüngliche Herrenhaus Keriolet aus dem frühen 13. Jahrhundert wurde vom Architekten Joseph Bigo auf Wunsch der russischen Prinzessin Zenaïde Narischkine Youssoupoff für ihren 30 Jahre jüngeren Ehemann, den Grafen Charles de Chauveau umgebaut. Über Jahrhunderte hatte das Schloss wechselnde Besitzer, darunter den Urenkel der Prinzessin, Felix Jussupow, der dafür bekannt war, an der Ermordung Rasputins beteiligt gewesen zu sein. Seit 1988 wird das Schloss aufwendig restauriert und wurde mittlerweile in das Inventar der historischen Denkmäler aufgenommen. Im Inneren können Räume mehrere Säle, die Küche, das Waffenzimmer, Salons und die Krypta besichtigt werden, im Außenbereich gibt es einen Innenhof und einen schön gestalteten Garten.
Fouesnant
Spritziger Apfelwein und weiße Strände
Das bretonische Provinzstädtchen mit gut 9.000 Einwohnern ist vor allem für seine spritzigen Apfelweine bekannt, die hier seit den 1950iger Jahren produziert werden und angeblich zu den besten Frankreichs zählen. Gefeiert wird der Apfelbaum in der Fête des Pommiers, das jeweils am dritten Julisonntag stattfindet. Daneben ist die Stadt stolz auf ihre wunderschöne romanische Kirche. St-Pierre stammt aus dem 12. Jahrhundert. Rund um Fouesnant geibt es ein paar nette Badestrände, von denen der längste auf der Landzunge von Mousterlin liegt.
Quimper
Fachwerkkunst am schönsten Fluss Frankreichs
Am Zusammenfluss (kemper) von Steir und Odet – rund 15 Kilometer nördlich ihrer Mündung in den Atlantik – war bereits im 6. Jahrhundert ein Flusshafen, den der legendäre König Gradlon zum Hauptsitz seines Reiches machte. Ab 1066 regierten in Quimper die Herzöge der Cournaille. Von der glänzenden Geschichte der 60.000-Einwohner-Stadt zeugt die hochgotische Cathédrale St-Corentin. Drei Jahrhunderte dauerte der Bau. Von seiner vollendeten Schönheit schwärmen Kunstgeschichtler bis heute. Im Schatten der Kathedrale ducken sich krumme Fachwerkhäuser an Kopfsteinpflastergassen.
Côte de Granit Rose
Bizarre Skulpturen aus Frost und Wind
Der Küstenstreifen im Norden der Bretagne zwischen St-Michel-en-Grève im Westen und Pointe de l'Arcouest im Osten gehört zu den schönsten Frankreichs. Der Name leitet sich von den imposanten Granitfelsen her, die aus dem Meer ragen, und bei einer bestimmten Beleuchtung in der Dämmerung einen zauberhaften rosa Farbton annehmen. Das Steingebirge ist wohl im Erdmittelalter durch Vulkanismus entstanden. Seitdem haben Meer, Frost und Wind ungezählte bizarre Skulpturen geformt. Beeindruckend sind die gewaltigen Gezeiten. Bei niedrigen Wasserständen kann man über ausgedehnte Sandflächen und vorgelagerte Inseln wandern. Zahlreiche Muschelschalen, z. B. von Meerohren lassen sich hier finden.
Aufenthalt
Das charmante Hotel ist in die Klippen hineingebaut und von Perros-Guirec nur über eine schmale Küstenstraße zu erreichen. Von hier aus überblickt man die Bucht und eine Kette kleiner Inseln. Bis an die Klippen reicht der Garten, der voller Hortensien steht. Die vorherrschenden Baumaterialien des modernen Hauses sind Natursteine und Glas. Das Restaurant serviert gute Küche mit frischen Zutaten aus dem Meer und der Region und bietet eine herrliche Aussicht. Ein Badestrand ist zu Fuß erreichbar.
Sehenswertes
Sentiers des Douaniers
Ein Pfad, der Meer und Wolken verbindet
Der „Zöllnerweg“ führt an der bretonischen Küste entlang, wo früher der Schmuggel blühte. Er ist heute ein französischer Fernwanderweg, der GR34. Besonders schön ist der Abschnitt von Perros-Guirec nach Ploumanac'h. Ein Pfad, der Meer und Wolken verbindet.
Village Gaulois
Wo Asterix und Obelix Wildschweine jagten
Asterix-Fans werden sich erinnern, dass im Hinterland der bretonischen Küste das Dorf der unbeugsamen Gallier lag, von dem aus Asterix und Obelix Römer verprügelten und Wildschweine jagten. An das „Village Gaulois“ erinnert das gleichnamige Museum gegenüber von Isle d'Aval, ein Erlebnispark für Kinder.
Rund um Plougrescant
Wanderung zur „Maison du Gouffre“
Die Wanderung führt auf einem Abschnitt des Wanderwegs GR34, dem sogenannten Zöllnerpfad, rund um den Küstenort Plougrescant. Bei Flut zeigen sich die steinige Buchten gischtumtost, bei Ebbe zieht sich das Meer so weit zurück, dass sich ein freier Blick auf die Muschelbänke bietet. Nach etwa elf Kilometern passiert man die „Maison du Gouffre“. Das kleine Wohnhaus, das noch immer in Privatbesitz ist, wurde passgenau zwischen zwei massiven Felsblöcken erbaut und gilt als eines der beliebtesten Fotomotive in der Bretagne.
(Hin und zurück: 15,7 Kilometer, 5:00 Stunden, auf und ab: 100 Meter)
Le Gouffre
Gurgelndes Meerwasser im Felsenschlund
Le Gouffre – „der Schlund“ – ist eine tiefe Kerbe in einer Felsklippe. Hoch spritzt die Gischt, wenn tosend das Meerwasser eindringt. Mehrere Wanderwege führen zu dem markanten Landschaftspunkt, unter anderm der Zöllnerpfad entlang der Küste auf dem Fernwanderweg GR 34. Mit dem Auto kann auf dem Parkplatz am „Maison du Littoral“ parken und von dort aus am Granithaus vorbei auf einem Sandweg Richtung Schlund laufen.
Côte de Nacre
Normannischer Badestrand mit Weltgeschichte
An der „Perlmuttküste“ am Ärmelkanal gibt es viele kleine und größere Badeorte mit feinsandigem, breiten Strand, der in der Sonne wie Perlmutt glitzert. Zwischen den Badezonen gibt es immer wieder felsige Abschnitte. Angesichts der heiteren Atmosphäre kann man kaum glauben, dass hier eine der größten Schlachten der Weltgeschichte stattgefunden hat. Am 6. Juni 1944 begann auf der Breite der gesamten Küste die Invasion der Alliierten, die auch als Operation Overlord oder noch besser als D-Day bekannt ist. Damit begann die geplante Eröffnung einer Westfront der Anti-Hitler-Koalition. Wer mehr möchte als baden und radfahren, kann auf dem Circuit de Debarkement die wichtigsten Orte der Invasion besuchen.
Aufenthalt
Die Villen befinden sich auf dem Gelände eines 75 Hektar großen, privaten Reiterhofs in Brévands in der westlichen Normandie. Mehrere gut 300 Jahre alte Wirtschaftsgebäude wurden restauriert und zu separaten Unterkünften umgebaut, die von gepflegten Gärten, Weiden und Feuchtgebieten umgeben sind. Es gibt mehrere Wiesen zum Austoben, Tischen und Sitzgelegenheiten inmitten von Eichen, Weiden, Ahorne und Obstbäumen – je nach Jahreszeit kann man Birnen, Äpfel, Walnüsse, Kastanien, Brombeeren und Kirschen pflücken. Die einzelnen Wohneinheiten unterscheiden sich in Größe und Ausstattung, jedoch sind alle in einem hochwertigen, modernen Landhausstil eingerichtet und verfügen über einen Wohnbereich und eine Küche oder Küchenzeile. Ein Zimmer im alten Farmhaus wird als B&B-Unterkunft angeboten. Ein privater See und die Weiden und Wege der Umgebung bieten sich für ausgedehnte Spaziergänge an, auf Absprache kann man auch zu den Pferden gehen.
Bereits als Jugendlicher hat Jean Lenoir mit dem Fahrrad oder Moped seine Heimat erkundet und stieß dabei immer wieder auf Spuren des D-Days. Nach dem Abitur begann er, sich systematisch für die Invasion der Alliierten in der Nacht vom 6. Juni 1944 zu interessieren. Er interviewte Bauern, Soldaten und andere Zeitzeugen. Er lebte mehrere Jahre in Deutschland. Seit seiner Rückkehr in die Heimat führt er Besucher zu den Orten, an denen Weltgeschichte geschrieben wurde. Seine Arbeit betrachtet er als ein deutsch-französisches Versöhnungsprojekt.
Besucht werden unter anderem Longues, wo die deutsche Marineküstenbatterie stationiert war, der Omaha Beach, der Utah Beach, Angoville, Carentan und La Cambe. Jean fährt als Beifahrer in Ihrem Wagen mit.
Sehenswertes
Halbinsel Cotentin
Urwüchsige Landschaft und alte Sprache
Die Halbinsel Cotentin im Nordwesten Frankreichs in der Normandie gilt als die wohl urwüchsigste Landschaft der Normandie. Diverse Landschaftsformen wechseln sich ab – Sümpfe, Wiesen, Bocages, Heiden, Felsen und wilde Küstenabschnitte. Die Küste der Halbinsel ist teils rau und zerklüftet, teils von langen Sandstränden gesäumt, im Süden liegt das Moorgebiet Parc naturel des Marais du Cotentin et du Bessin, das unter Naturschutz steht. Besonders im Norden der Halbinsel erinnert die Landschaft mit grünen Weiden, die durch Hecken und Steinmauern geschützt werden an den Südwesten Englands oder an Irland. Aufgrund seiner Abgelegenheit hat sich das Cotentin seine eigene Kultur beibehalten können. So hat die normannische Sprache, das Cotentinais, in diesem Teil der Normandie bis heute überlebt.
Parc Naturel Régional des Marais du Cotentin et du Bessin
Vogelparadies auf mooriger Halbinsel
Das Reservat für die Tier- und Pflanzenwelt der Normandie ist 1.450 Quadratkilometer groß. Im Zentrum liegt ein großes Moor, das besonders für Vogelfreunde attraktiv ist. Am besten erkundet man das im Winter oft überschwemmte Moor mit dem Boot auf der Douve und der Taute, zu Fuß oder mit dem Rad. Bester Ausgangspunkt ist die alte Bischofsstadt Carentan.
Utah Beach
Westlichster Schauplatz des D-Day
Utah Beach war bei der Landung der Alliierten in der Normandie der Deckname für die fünf Kilometer lange Küste zwischen Pouppeville und La Madeleine am Fuß der Halbinsel Cotentin. So weit westlich war ursprünglich keine Landung vorgesehen, jedoch wurde ein Tiefwasserhafen benötigt. Am 6. Juni 1944, dem D-Day, schlug den Soldaten nur wenig Gegenwehr entgegen. Einige deutsche Artilleriestellungen beschossen die Schiffe auf See, konnten dort aber keine Schäden anrichten. Am Ende des Tages hatten mehr als 20.000 Soldaten mit 1.700 Fahrzeugen am Utah Beach französischen Boden betreten.
Pointe Du Hoc
Schauplatz des D-Day
Am 6. Juni 1944 wurde die Pointe du Hoc von den Rangern von Colonel Rudder eingenommen, in dem sie die bis zu 30 Meter hohe Steilküste erklommen. Oben auf dem Plateau warteten rund 150 deutsche Soldaten in einer Bunkeranlage des sogenannten „Atlantikwalls“. Die Amerikaner siegten, mussten jedoch herbe Verluste einstecken. An der Spitze der Pointe du Hoc steht ein Denkmal für die Ranger des 2. Bataillons.
Omaha Beach
Längster Strand bei der Operation D-Day
Omaha Beach war mit den zehn Kilometern Strand zwischen der Mündung der Vire bei Vierville-sur-Mer und dem kleinen Fischerhafen von Port-en-Bessin der längste Frontabschnitt der alliierten Landung 1944. Die weiter östlich gelegenen Strände hatten die Decknamen Gold, Juno und Sword Beach.
Valognes
Normannisches Versailles
Das im Herzen des Cotentin gelegene Städtchen Valognes trägt wegen seiner schönen und zahlreichen Patrizierhäuser, die einst als Winterquartiere vom Landadel errichtet wurden, den Beinamen „normannisches Versailles“. Das bekannteste Haus, das Hôtel de Beaumont aus dem 18. Jahrhundert, ist für die Öffentlichkeit zugänglich und zeigt Zimmer mit Möbeln aus der Epoche, eine monumentale Treppe mit doppelter Windung und französische Gärten. Mehrere Museen widmen sich der rund 500-jährigen Geschichte des Cidre und des Calvados.
Bayeux
Altstadtidyll mit gotischer Kathedrale
Die alte Bischofsstadt liegt etwa neun Kilometer südlich des normannischen Küstenabschnitts, an dem die alliierten Truppen 1944 gelandet sind. Die verwinkelte Altstadt mit Bürgerhäusern aus dem 14. bis 18. Jahrhundert ist umgeben von sattgrünen Wiesen, Weiden und Äckern. Mittelpunkt bildet die Kathedrale, ein Meisterwerk normannischer Gotik. Hauptattraktion der Stadt ist aber ein 70 Meter langer Wandteppich aus dem Jahr 1077, der in 58 Szenen die Eroberung Englands durch William the Conqueror darstellt. Die Telle de Conquest ist heute im Centre Guillaume-le-Conquérant ausgestellt. An der Küste wechselt Steilküste mit Sand- und Kiesstränden ab.
Coutances
Burganlage und Kathedrale aus dem Mittelalter
Coutances liegt im Herzen des Departement Manche und war einst dessen Hauptstadt. Die Hauptstraße, die auf den Domplatz führt, ist gesäumt von kleinen Geschäften und Boutiquen, Bistros und Cafés. Sehenswert sind der botanische Garten, das Rathaus, dessen Salle de Mariage einfache, aber beeindruckende Fresken schmücken, die Überreste des alten römischen Aquäduktes und das Château de Gratot, eine teilweise restaurierte Burganlage aus dem Mittelalter. Auf einem schon seit der Vorrömerzeit besiedelten Hügel steht zudem die Cathédrale de Coutances im normannisch-gotischen Stil aus dem 13. Jahrhundert, die als eine der schönsten Kathedralen Frankreichs gilt. Große Teile der vorherigen romanischen Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert wurden bei der Errichtung des neuen Kirchenbaus wiederverwendet.
Paris
Mietwagenabgabe
Vermieter: Keddy by Europcar
Abgabestation: Paris-Charles de Gaulle Flughafen (Desk at Airport)
Peugeot 2008 o.ä.
Eigenschaften: 4 Türen, Klimaanlage
Geeignet für: 4 Erwachsene, 2 große Koffer
Paris
Mehr als eine Weltmetropole
Der Name bezeichnet mehr als eine Stadt: er ist ein Mythos. Vom Hochmittelalter bis ins 19. Jahrhundert war sie nicht nur Mittelpunkt Frankreichs, sondern auch die bedeutendste Stadt des Abendlandes, dessen Geschichte sie entscheidend beeinflusst hat.
Stadtanlage und Bauwerke spiegeln die Bedeutung der Metropole wider: Die Champs-Elysées, der Eiffelturm, Sacre Coeur, die Eleganz des Place de la Concorde oder die Erhabenheit der Kathedrale Notre Dame zeugen nicht nur von der politischen und kulturellen Weltgeltung. Sie haben Paris auch den Ruf als schönste Stadt der Welt eingebracht.
Die Museumswelt der Hauptstadt sucht ihresgleichen. Vom Louvre über das Orsay, das Centre Pompidou und das Rodin bis zur Cité des Sciences ist jedes Museum ein ästhetisches Erlebnis. Auf andere Weise gilt das auch für die Modehochburgen der Stadt, Faubourg, Saint Honoré oder Avenue Montaigne. Paris ist daneben auch eine Einkaufsmetropole, wo das Shopping mit anschließendem Pastis in einem pittoresken Straßencafé zum Kult wird.
Aufenthalt
Das elegante, traditionelle Hotel befindet sich in einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert im angesagten Stadtteil Marais, einem der schönsten von Paris. Der Place des Vosges und das Picasso Museum sind zu Fuß erreichbar, ebenso das Centre Pompidou und les Halles. Die Besitzer haben viel Sorgfalt und Mühe auf ihr charmantes Boutique-Hotel verwendet. Das Untergeschoss liegt unter einer massiven Gewölbedecke; dort wird an schweren Holztischen und Stühlen das Frühstück serviert. Im ersten Stock findet man die Rezeption und eine stilvolle Lobby. Die Zimmer sind originell und haben moderne Badezimmer.
In einer Gruppe radelt man bei der geführten Tour durch die Straßen von Paris. Das Tempo ist moderat und der Umgangston locker, sodass man die Stadt in einer ganz entspannten Atmosphäre kennenlernt. Unter anderem führt die Route vorbei am Eiffelturm, am Louvre und dem Arc de Triomphe. Nach rund drei Stunden endet der Ausflug – genau wie die Tour de France – auf der Champs Elysées.
Sehenswertes
Île-de-France
Keimzelle des heutigen Frankreichs
Die Metropolregion von Paris liegt wie eine Insel zwischen den Flüssen Seine, Marne, Oise und Beuvronne. Der Name leitet sich jedoch nicht von der Insellage ab, sondern von der altfränkischen Bezeichnung „Liddle Franke“ zurück, was soviel bedeutet wie „Kleinfrankreich“. Die Île-de-France war die Keimzelle des heutigen Frankreichs, wovon prächtige Schlösser, Kirchen und Gärten zeugen. Die französische Sprache geht auf einen Dialekt in der Region zurück. Heute ist sie die mit Abstand bevölkerungsreichste und am dichtesten besiedelte Region Frankreichs. Knapp 20 Prozent aller Einwohner Frankreichs leben in der „Agglomeration Paris“.
Notre Dame
Meisterwerk der französischen Gotik
Fast 200 Jahre wurde an der Kirche des Erzbischofs von Paris gebaut. Doch als sie 1345 endlich fertig war, war ein Wunderwerk entstanden, wie es die Welt noch nicht gesehen hatte. Obwohl sie eine der frühesten Kathedralen der Gotik war, ist sie ihr Meisterwerk geblieben. Wie ein Juwel thront Notre-Dame über der Seine. Die beiden Türme sind 69 Meter hoch, der Dachreiter 96 Meter. Das Kirchenschiff ist im Inneren 130 Meter lang, 48 Meter breit und 35 Meter hoch; es bietet bis zu 10.000 Personen Platz. Die Kathedrale war für die damalige Zeit ein Superlativ, was durchaus beabsichtigt war. Sie sollte den benachbarten Louvre, der damals das Königsschloss war, überstrahlen. Notre-Dame zeugt davon, dass Paris vom Hochmittelalter bis ins 19. Jahrhundert nicht nur Mittelpunkt Frankreichs, sondern auch die bedeutendste Stadt des christlichen Abendlandes war und dessen Geschichte entscheidend beeinflusst hat.
Quartier Latin
Vom Studentenviertel zur Touristenmeile
Das traditionelle Studentenviertel in Paris liegt nahe der Universität Sorbonne und heißt Quartier Latin, weil die Gelehrten über lange Zeit Latein sprachen. Viele Schriftsteller haben in der Gegend gewohnt, unter anderen Honoré de Balzac, Gabriel García Márquez und Klaus Mann. Während der Studentenunruhen 1968 war das Viertel Schauplatz heftiger Straßenkämpfe. Tausende von Studenten wurden verhaftet, über hundert wurden im brutalen Polizeieinsatz gegen die „Nacht der Barrikaden“ schwer verletzt. Als die Gewerkschaften aus Solidarität mit den Studenten den Generalstreik ausriefen, trat Präsident de Gaulle zurück. Heute wohnen im Quartier Latin kaum noch Studenten, weil die Mieten unbezahlbar geworden sind. Stattdessen gibt es dort angesagte Restaurants und Boutiquen.
Louvre
Vom Königsschloss zum meistbesuchten Museum der Welt.
Über Jahrhunderte war der Louvre das Schloss der französischen Könige und die größte Baustelle Frankreichs. Fast jeder König hat Veränderungen vornehmen lassen. Im 12. Jahrhundert war er noch eine trutzige Burg, wurde in den nächsten zwei Jahrhunderten aber schnell zu einer repräsentativen Residenz erweitert. Was die Zeiten überdauerte, sind die vier Flügel rund um den quadratischen Innenhof. Als Ludwig XIV. seine Residenz nach Versailles verlegte, verfiel der Bau und fand eine dauerhafte Bestimmung erst nach der Revolution. 1791 beschloss die Nationalversammlung, die enteigneten Kunstschätze des Königs und des Adels zu sammeln und dort auszustellen. Heute ist der Louvre mit jährlich etwa etwa zehn Millionen Besucher das größte Museum der Welt. Seine Sammlung umfasst über 380.000 Werke, von denen nur knapp ein Zehntel auch ausgestellt wird. Das berühmteste Gemälde ist vermutlich die Mona Lisa, die Leonardo da Vinci um 1503 gemalt hat.
Place de la Concorde
Von der Guillotine zum „Platz der Eintracht“
Der Platz entsprang dem Größenwahn von Königs Lous XV. , der auf der Suche nach einem würdigen Ort für sein eigenes Reiterdenkmal war. Über 20 Jahre hatte man gebaut, bevor man 1776 das Denkmal und den Platz einweihen konnte. Zwischen Seine-Ufer und den Gärten der Tuileries war der größte Platz der Welt entstanden: 70.000 Quadratmeter groß und achteckig. Doch das Königsdenkmal am Place Louis XV stand nur kurze Zeit. Während der Französischen Revolution wurde es von wütenden Parisern zerstört und durch eine monumentale Freiheitsstatue ersetzt. Der Platz wurde in Place de la Révolution umbenannt. 1793 wurde dort die Guillotine aufgestellt. In gut zwei Jahren wurden über tausend Personen unter begeisterter Anteilnahme der Bevölkerung hingerichtet, darunter der Sohn des denkmalsüchtigen Königs, Ludwig XVI., sowie seine Gattin, Marie Antoinette, Madame Dubarry und die Revolutionäre, Danton und Robespierre. Nach dem Ende der Jakobinerherrschaft war die Nation politisch zerrissen und am Rand eines Bürgerkriegs. Daher wurde der Platz in Place de la Concorde (Platz der Eintracht) umbenannt. Außerdem sollte ein politisch neutrales Denkmal gefunden werden. Schließlich entschied man sich für einen Obelisken aus dem ägyptischen Luxor, ein Geschenk des ägyptischen Königs an Frankreich. Der 3.200 Jahre alte Steinpfeiler soll das schwierige Erlangen der Eintracht symbolisieren. Auf dem Platz finden alljährlich die Feiern zum französischen Nationalfeiertag am 14. Juli ihren Höhepunkt.
Montmartre
Künstler, Kommunen und Touristen
Das Dorf Montmartre auf einem Hügel im Norden von Paris wurde 1860 eingemeindet und Teil des 18. Bezirks. Während sich das Leben in der Innenstadt extrem verteuerte, blieb der Wohnraum hier relativ preisgünstig, so dass vor allem Künstler und Arbeiter zuzogen, unter ihnen Toulouse-Lautrec, Gauguin, Cézanne und der Komponist Hector Berlioz. Bald war Montmartre eine literarische Hochburg und ein angesagtes Viertel. Nach dem aus französischer Sicht verlorenen Krieg von 1870/71 gründete sich hier die Pariser Kommune, die Paris zu einer sozialistischen Stadt machen wollte. Diese erste Diktatur des Proletariats wurde gewaltsam niedergeschlagen. Als Zeichen, dass die alte Ordnung wiederhergestellt sei, wurde Sacre Coeur gebaut. Bis heute thront die Basilika weithin sichtbar über dem Viertel, in dem zahllose Straßenmaler ebenso zahllose Touristen porträtieren.
Champs-Elysées – Arc de Triomphe
Prachtstraße und Siegestor
Die zwei Kilometer lange und 70 Meter breite Avenue wurde im 17. Jahrhundert angelegt und gilt als die schönste Prachtstraße der Welt. Sie wird von edlen Hotels, Restaurants und Theatern gesäumt. Neben Luxusgeschäften gibt es aber inzwischen auch Fastfoodketten. Die Straße endet am Place Charles-de-Gaulle, wo der Blick vom Arc de Triomphe eingefangen wird. Das 49 Meter hohe Tor wurde zur Verherrlichung der Siege Napoleons bei Austerlitz 1806 errichtet. Unter dem Bogen liegt das Grabmal des unbekannten Soldaten mit einer Ewigen Flamme. Das ganze Jahr über finden dort Kranzniederlegungen und Ehrungen statt. Höhepunkt ist die Parade am 11. November zum Gedenken an den Sieg über Deutschland 1918.
Versailles
Residenz des Sonnenkönigs
Das Schloss im Südwesten von Paris ist eine der größten Paläste der Welt und war von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ausbruch der Französischen Revolution die Hauptresidenz der Könige von Frankreich. Der Barock-Bau, dessen größte Ausdehnung mehr als einen halben Kilometer beträgt, gilt als ein Höhepunkt europäischer Palastarchitektur und diente als Vorbild für zahllose Schlösser in Europa.
Ursprünglich als Jagdschloss für König Ludwig XIII. errichtet, wurde die Anlage ab 1661 unter Ludwig XIV. in mehreren Phasen um- und ausgebaut. In seiner Zeit als Residenz war der Palast fast durchgehend von einem mehrere tausend Personen umfassenden Hofstaat bewohnt und bildete das kulturelle und politische Zentrum Frankreichs. Seit dem 19. Jahrhundert wird das Schloss als Museum genutzt. Mit seinen weitläufigen Gartenanlagen steht es heute für Besucher offen. Während der Mittelbau mit den Staatssälen des 17. und 18. Jahrhunderts in der ursprünglichen Form zu sehen ist, beherbergen die großen Seitenflügel das im 19. Jahrhundert eingerichtete Museum der Geschichte Frankreichs.
Disneyland Paris
Freizeitkomplex um Dornröschenschloss
Der 2.000 Hektar große Freizeitkomplex wurde 1992 nach vierjähriger Bauzeit fertiggestellt. Auf einer Fläche von 20 Fußballfeldern ist eine komplette Stadt entstanden. Nach dem Vorbild des Magic Kingdoms aus den amerikanischen Disneyland-Parks entworfen, unterteilt er sich in fünf Themenbereiche, die sich um das Dornröschen-Schloss gruppieren, das dem Park als Wahrzeichen dient. Informationen über Angebote unter www.disneylandparis.de.
Chantilly
Französisches Schloss in englischem Garten
Das vornehme Städtchen liegt im Tal der Nonette im großen Wald von Chantilly. Weltbekannt ist das barocke Schloss, das sein heutiges Gesicht zwischen 1670 und 1688 erhielt. Damals wurde der Garten angelegt – mit riesigen Wasserbecken und Rasenflächen sowie einer Sichtachse, die bis zum Horizont reicht. Später wurde ein englischer Landschaftsgarten rund um einen idealisierten Bauernhof angelegt – ein Disneyland aus dem 18. Jahrhundert. Heute befindet sich im Schloss das Musée Condé mit einer bedeutenden Kunstsammlung.
Leistungsübersicht
Unsere Reiseempfehlung beinhaltet folgende Leistungen. Flüge können, falls gewünscht, passend dazu gebucht werden.
1. Tag |
Paris
Mietwagenannahme
(11 Tage)
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1.–3. Tag |
Amboise
Zu Gast in einer Residenz im Val de Loire
2 Nächte | 1x Einzelzimmer | Bed & Breakfast
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3.–5. Tag |
Golfe de Morbihan
Zu Gast in einem Hotel in Arradon
2 Nächte | 1x Einzelzimmer | Bed & Breakfast
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5.–7. Tag |
Cornouaille
Zu Gast in einem Manoir über der Bucht von Véchen
2 Nächte | 1x Einzelzimmer | Bed & Breakfast
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7.–9. Tag |
Côte de Granit Rose
Zu Gast in einem Hotel bei Perros-Guirrec
2 Nächte | 1x Einzelzimmer | Halbpension
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9.–11. Tag |
Côte de Nacre
Zu Gast auf einem Reiterhof in Brévands
2 Nächte | 1x Einzelzimmer | Bed & Breakfast
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
D-Day - Fahrt im eigenen Wagen (ganztägig, deutsch)
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11. Tag |
Paris
Mietwagenabgabe
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11.–13. Tag |
Paris
Zu Gast in einem Hotel in Paris
2 Nächte | 1x Einzelzimmer | Bed & Breakfast
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Geführte Fahrradtour (3 Stunden, englisch)
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Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im Mai berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.
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