
Baltikum Rundreise mit Mietwagen
Riga, Tallinn, Kurische Nehrung
Die Reise nimmt sich Zeit für alle Länder des Baltikums, erst für die schönsten Badeorte Estlands, Pärnu und Kuressaare auf der einsamen Insel Saaremaa. Über die Hansestadt Tallinn geht es im Landesinneren nach Litauen, wo an der weißrussischen Grenze ein Nationalpark mit Bären und Elchen lockt. Ein Stadturlaub in Vilnius, ein Badeurlaub auf der Kurischen Nehrung und ein baltisches Adelsgut bilden den krönenden Abschluss.
zzgl. Flug
Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im Juli berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

Reiseverlauf
Diese Rundreise wurde von unserer Expertin Anna Fröhlingsdorf entworfen. Bei Bedarf können die Route sowie die Anzahl der Nächte und die Auswahl der Unterkünfte angepasst werden.
Riga
Bedeutendste Stadt des Baltikums
Die Landeshauptstadt von Lettland liegt an der Mündung der Daugava und ist mit knapp einer Million Einwohner die größte Stadt des Baltikums. Wer die Stadt zum ersten Mal besucht, wird aus dem Staunen nicht herauskommen: Die Altstadt auf der Ostseite des Flusses ist in alter Pracht wiederaufgebaut und wegen ihrer architektonischen Vielfalt seit 1997 Weltkulturerbe. Die über 800 Jahre Vergangenheit der Stadt ist wieder gegenwärtig: der deutsche Orden, der hier das christliche Abendland im Nordosten befestigen wollte, die Verbindungen der Hanse, die Riga zu einer der blühendsten Städte an der Ostsee gemacht hat. Aber auch die Barockzeit und der Jugendstil haben Spuren hinterlassen. Dagegen erinnert hier kaum noch etwas an die Tatsache, dass die Stadt, in der 33% aller Letten wohnen, bis 1991 noch zur Sowjetunion gehörte. Im Stadtwappen prangen heute wieder der Löwe als Zeichen des Mutes seiner Bewohner, der Schlüssel, der dem Bremer Wappen entnommen ist, und das Kreuz des Deutschen Ordens. Tipp: Im Dom findet täglich um 12:00 Uhr, sonntags um 15:00 Uhr (vorbehaltlich Änderungen) ein 20-minütiges Orgelkonzert statt.
Aufenthalt
Im August 1939 unternahm der damals 22-jährige Harvard Student John F. Kennedy eine Sommerreise durch Europa. Unter anderem blieb er für fünf Tage in Riga, wo er in den ausgebauten Mansardenräumen eines Gebäudes an der Ausekla Street wohnte. Heute ist dieses Gebäude ein Hotel. Wie einst Kennedy finden hier diejenigen eine ruhige Basis, die als neugierige Besucher das Herz der Stadt erkunden möchten. Ganz gleich, ob man nach einem langen Tag der Stadtbesichtigung dann noch überschüssige Energie hat oder man sich lieber entspannt zurücklehnen möchte, mit einem hauseigenen Fitnessraum sowie einer Sauna, die rund um die Uhr geöffnet sind, kommt jeder auf seine Kosten.
Der private Stadtrundgang mit Aija Kocina durch Riga ist ideal für Besucher, die das erste Mal in der Stadt sind. Die Führerin ist Lettin, die zum Deutschstudium in die Hauptstadt gezogen ist. Über ihre Wahlheimat weiß sie zahllose Geschichten zu erzählen, vom Deutschen Orden über die Hanse bis zur Sowjetzeit. Sie zeigt ihren Gästen die Altstadt, das Zentrum und die schönsten Jugendstilhäuser.
Vermieter: Keddy by Europcar
Anmietstation: Riga Flughafen (Desk at Airport)
Skoda Kamiq o.ä.
Eigenschaften: 4 Türen, Klimaanlage
Geeignet für: 4 Erwachsene, 2 große Koffer
Tarif (All-in):
- ohne Selbstbeteiligung
- Kaution: 650,00 EUR per Kreditkarte
Sehenswertes
Schloss Rundale
Versailles von Kurland
Inmitten des flachen kurischen Landes liegt das vollkommenste Barockensemble des Baltikums, Schloss Rundale. Die Entstehungsgeschichte des grandiosen Schlosses zeigt, wie globalisiert Europas Oberschicht bereits im 18. Jahrhundert war: Die Zarin Anna Iwanowa gab den Grund und das Geld, den Masterplan hatte ein baltischer Adliger deutscher Herkunft, Architekt war ein Italiener, die Bauleitung hatte ein Sachse, die Livländer stellten billige Arbeitskräfte, während das große Vorbild aus Frankreich stammte: Versailles. Besonders schön sind das goldene Audienzzimmer und der weiße Tanzsaal. Das Schloss ist von 10 – 17 Uhr geöffnet. Deutschsprachige Führungen werden angeboten.
Jurmala
Lettlands stolzester Badeort
15 Kilometer westlich von Riga, wo der Sandstrand besonders fein und das Klima verhältnismäßig mild ist, hat sich im 19. Jahrhundert der Badeort Jurmala entwickelt. Inzwischen ist er mit 50.000 Einwohnern Lettlands fünftgrößte Stadt geworden. An großzügigen Alleen reihen sich Geschäfte, Villen und Restaurants. Die ersten Sommerhäuser der reichen Rigaer Bürger sind heute noch der Stolz des Badeortes. Gastronomisch überrascht in der Flaniermeile das enorme Angebot an asiatischer Küche.
Alberta iela
Höhenflug architektonischer Phantasie
Die nach dem ersten Bischof von Riga benannte Straße ist ein einzigartiges Ensemble von Jugendstilhäusern. Sie wird in ihrer ganzen Länge von prächtigen, historischen Gebäuden des „Art nouveau”-Stils gesäumt. Jedes der Häuser ist mit Figuren und Skulpturen verziert, Balkone ragen aus den Fassaden hervor, Säulen sind in die Fassaden eingearbeitet. Die schönste Straße von Riga ist ein Höhenflug architektonischer Fantasie. Dabei entstand sie in relativ kurzer Bauzeit von 1901 bis 1908.
Dom von Riga
Größte Kirche des Baltikums mit einzigartiger Orgel
Der Dom von Riga ist der größte Kirchenbau im gesamten Baltikum. Von 1211 bis 1226 wurde er auf dem Grund einer alten Holzkirche erbaut und war 300 Jahre die Kathedrale des Bistums Riga. Als der Landmeister des Deutschen Ordens 1525 zur Reformation überging und das Bistum zerfiel, wurde der Dom lutherisch. Die Skulpturen im Inneren fielen der Wut der Bilderstürmer zum Opfer. Vom anliegenden Kloster sind nur der Kreuzgang und der Domgarten übrig geblieben. Eine besondere Kostbarkeit ist die Orgel. Das gewaltige Instrument von 1884 aus der Werkstatt eines württembergischen Orgelbauers ist eine der letzten verbliebenen romantischen Orgeln weltweit.
Barrikadenmuseum
Andenken an die langen Nächte des Jahres 1991
In einem Gebäude der Altstadt befindet sich das Barrikadenmuseum des Jahres 1991, das über die Ereignisse im Januar und August des Jahres in Lettland informieren soll. Im Jahr 2001 wurde es mit dem Ziel eröffnet, anhand von historischen Materialien das Andenken der Opfer der Barrikaden und des Augustputsches zu erhalten, die sich damals an diesem Ort ausruhen konnten. Tag und Nacht hatten sich Tausende von unbewaffneten Menschen auf den Straßen für ihr Recht auf Freiheit und Unabhängigkeit von der Sowjetunion eingesetzt und Barrikaden um die bedeutendsten Regierungs- und öffentlichen Gebäuden sowie auf den wichtigsten Brücken und Straßen errichtet. Das Museum ist dienstags und freitags zwischen 10:00 und 16:00 Uhr nach telefonischer Anmeldung geöffnet.
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Petrikirche
Rivalin des Doms mit Aussichtsturm
Im Mittelalter war die Kirche von 1209 die Stadtkirche und gehörte der Bürgerschaft, während der Dom dem Erzbischof unterstand. Zwischen dem Stadtrat und dem Bischof gab es ständig Streit um die Vorherrschaft, was man bis heute den beiden Kirchen anmerkt. Der Bischof untersagte den Umbau der Petrikirche, die jahrzehntelang eine Baustelle blieb. Als die Petrikirche schließlich fertiggestellt werden durfte, hatte die Bürgerschaft den Ehrgeiz, den Dom zu übertrumpfen – was Höhe des Turms und Pracht der Ausstattung anging. 1941 wurde der Turm durch Artilleriebeschuss zerstört und 1973 wiederaufgebaut – allerdings zehn Meter niedriger. Dafür wurde ein Aufzug eingebaut, mit dem man zur Aussichtsplattform auf 72 Metern Höhe fahren kann.
Schwarzhäupterhaus
Stadthaus mit wechselvoller Geschichte
Die Compagnie der Schwarzen Häupter war Ende des 13. Jahrhunderts eine Bruderschaft von unverheirateten ausländischen Kaufleuten, die in Riga Geschäfte machten. Ihr Heiliger war St. Mauritius, der Legende nach ein „Mohr“, der bis heute im Wappen der Gilde ist. An diese Gilde wurde das repräsentative gotische Stadthaus am Rathausplatz erst vermietet und später verkauft. So bürgerte sich der Name „Schwarzhäupterhaus“ ein. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten deutsche Truppen das prachtvolle Bauwerk. Die Sowjets sprengten die verbliebene Ruine 1948. Vor der 800-Jahr Feier 1999 wurde das Schwarzhäupterhaus originalgetreu auf den alten Fundamenten wiederaufgebaut und ist heute das Glanzstück der Stadt. Neben einem Konzertsaal beherbergt es die Touristeninformation und ein Café.
Lettisches Freilichtmuseum
Vom Leben auf dem Lande
Das Museum in einem Wald am Jugla-See gehört zu den größten Freilichtmuseen Europas. Es umfasst heute knapp 120 Gebäude aus dem 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert, darunter Windmühlen, Holzkirchen und Bauernhäuser. Thematisch ist es in vier Bereiche eingeteilt, die den historischen Regionen Kurzeme, Zemgale, Vidzeme und Latgale entsprechen. Das ganze Jahr über finden Veranstaltungen statt – vom Handwerkermarkt bis zu traditionellen Volksfesten.
Konzentrationslager Salaspils
Sowjetische Denkmalkultur im Todeslager
Die Schönheit des einsamen Waldes trügt: Ende 1941 wurde 18 Kilometer südöstlich von Riga das „Erweiterte Polizeigefängnis“ und Arbeitserziehungslager Salaspils errichtet – auch unter dem Namen Kurtenhof bekannt. Es war für 15.000 bis 25.000 Gefangene ausgelegt. Wie viele Menschen ermordet wurden, ist umstritten. Es kursieren Zahlen von über 100.000 Menschen, darunter 7.000 Kinder. Ende September 1944 wurde das Lager aufgelöst; die Häftlinge wurden mit Schiffen in das Konzentrationslager Stutthof gebracht.
Düna
Größter Fluss Lettlands
Was den Deutschen der Rhein ist, ist den Letten die Düna: Der über tausend Kilometer lange Fluss mit dem lettischen Namen Daugava mündet bei Riga in die Ostsee. Er entspringt in Russland auf den Waldaihöhen nahe den Wolgaquellen. Obwohl die Düna nur zu einem Drittel durch Lettland fließt, ist sie für die Letten ein nationales Symbol und wird als „Mütterchen Düna“ (lett: Daugaviņa māmuliņa) und „Schicksalsfluss“ besungen. Die Düna ist zum großen Teil schiffbar und Teil eines alten Handelswegs, der von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reicht.
Nationalpark Kemeri
Bohlenwege durch küstennahe Sümpfe
Wenige Kilometer westlich von Jurmala liegt einer der vier Nationalparks von Lettland. Der Nationalpark Kemeri beheimatet meernahe Feuchtgebiete, Moore und Lagunenseen sowie schwefelhaltige Mineralquellen, in denen man bei Kemeri baden kann. Mehrere Bohlen-Wanderwege sind eingerichtet wie zum Beispiel einer zum Slokas-See. Es empfiehlt sich, ein Fernglas einzupacken, um die Aussichts- und Vogelbeobachtungstürme optimal nutzen zu können. Auf dem Gebiet des Parks gibt es Spuren des Ersten Weltkriegs: die Laufgräben in den Dünen des Ķemeri-Moores, die Grabstätten der Soldaten der lettischen Armee in Smārde und die der deutschen Soldaten bei Kalnciems.
Pärnu
Lebendiges Seebad an Estlands Südküste
Die Stadt an der Mündung des Flusses Pärnu hat sich zum wichtigsten Seebad an der estnischen Küste entwickelt. Dazu tragen die schönen Sandstrände und das angenehme Meeresklima bei. Pernau, wie der deutsche Name lautet, wurde 1251 vom deutschen Orden gegründet und wurde später Hansestadt. 1838 eröffnete die erste Badeanstalt. Auf dem Gelände des ehemaligen Festungsrings entstand ein Grüngürtel. Der Rüütli, wie die Hauptstraße durch die Altstadt heißt, ist heute Fußgängerzone und führt ins Kurviertel mit schönen Alleen und vornehmen Villen.
Aufenthalt
Das Boutique-Hotel in der Altstadt von Pärnu befindet sich in dem Haus, das der Kaufmann und königliche Postmeister Joachim Frost im Jahr 1705 erbaute. Nach sorgfältiger Restaurierung – im Zuge derer stilgerecht und sinnvoll modernisiert wurde – erstrahlt es heute nahezu in altem Glanz. Das Interieur ist vorwiegend in Pastelltönen gehalten, wodurch die zahlreichen Holzelemente und -dekore aus der einstigen Epoche besonders gut zur Geltung kommen. Die rund 15 Zimmer und Suiten bieten viel Platz und sind individuell eingerichtet. In den Sommermonaten nutzen Gäste gerne den Innenhof, um in Ruhe bei einem Glas Wein den Tag ausklingen zu lassen – im Winter lädt hierzu die Lobby mit offenem Kamin ein. Im Haus befinden sich zudem ein Restaurant und ein Wellnessbereich. Das Hotel liegt fußläufig zum Wallgraben von Pärnu (Vallikäär), zum Endla Theater und zur Rüütli tänav, der Fußgängerzone mit Geschäften und Restaurants.
Sehenswertes
Sooma Nationalpark
Ein Ort mit fünf Jahreszeiten
Im Dezember 1993 wurde der Sooma Nationalpark gegründet, mit dem Ziel, die unberührten Moor- und Sumpflandschaften sowie die artenreichen Auen und Wälder im Südwesten Estlands zu schützen. Eine Besonderheit der Region ist die sogenannte „fünfte Jahreszeit“. Vor allem nach der Schneeschmelze, zwischen Winter und Frühling, werden regelmäßig alle tiefer liegenden Gebiete überschwemmt. Die Überflutungen können sich dabei in manchen Jahren auf eine Fläche von bis zu 110 Quadratkilometern ausdehnen, sodass die Fortbewegung nur noch in Booten möglich ist.
Für über 500 Arten von Pflanzen, rund 170 Vogelarten und 46 Säugetierarten – viele davon auf der Roten Liste der gefährdeten Arten – bietet der Park einen geeigneten Lebensraum. In den dichten Wäldern finden Elche, Luchse und Wölfe Zuflucht, in den Bäumen sitzen Spechte und Eulen. An den Rändern der Moore verstecken sich Birkhühner und aus der Luft wachen Steinadler über die Szenerie.
Es gibt zahlreiche Wege den Park zu erkunden. Gut ausgebaute Wanderpfade laden zu einem Spaziergang ein und Bootsverleihe ermöglichen Kanutouren auf den kleinen Flüssen. Der „Riisa Lehrpfad“ sowie der „Biberweg“ sind führen auf breiten Bohlen durch die Natur und sind auch in weiten Teilen gut mit dem Rollstuhl oder dem Kinderwagen zu begehen. Das Besucherzentrum versorgt Interessierte mit Informationen und zeigt neben einer Dauerausstellung auch wechselnde Themenausstellungen.
Häädemeeste
Bewegte Kirchengeschichte
Der Ort im Südwesten Estlands hat nicht nur hohe Dünen sondern auch gleich zwei sehenswerte Kirchen. In den 1840er Jahren versprach Zar Nikolaus I. den Angehörigen der russisch orthodoxen Kirche Land und löste in Häädemeeste damit einen massenhaften Konfessionswechsel aus. Rund 80 Prozent der Einwohner verließen die lutherische Kirche. 1872 wurde schließlich die orthodoxe Kirche mit einer zwiebelförmigen Kuppel und reich verziertem Stuck gebaut. Nur zwei Jahre später entstand eine neue lutherische Kirche – zwar kleiner aber wesentlich aufwändiger. Sie wurde von reichen Reedern finanziert, die sich von Nikolaus nicht hatten locken lassen.
Saaremaa
Sümpfe und Wälder auf Estlands größter Insel
Die größte Insel des Baltikums ist kaum besiedelt: abgesehen von der Hauptstadt Kuressaare (12.000 Einwohner) kommen auf einen Quadratkilometer nicht mehr als fünf Einwohner. Im Inselinneren finden sich Sumpfgebiete und undurchdringliche Wälder. Wer nach Kuressaare fährt, wird nach so viel Wildnis überrascht sein von der 800 Jahre alten Bischofsburg, die mächtig und uneinnehmbar an der Südwestküste thront und dort die Einfahrt in die Rigaer Bucht bewachte. Im äußerst abgelegenen Norden wird die Insel von einer bis zu 25 Metern aufragenden Steilküste begrenzt.
Aufenthalt
Die Villa wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Baron Axel von Ekesparre als Sommerresidenz für seine Gäste an einer besonderen Stelle gebaut: gegenüber der altehrwürdigen Bischofsburg aus dem 13. Jahrhundert. In den 30er Jahren wurde daraus eine Pension mit dem ersten vegetarischen Restaurant in Estland. Viele estnische Intellektuelle waren hier zu Gast. Nach dem Krieg war es für viele Jahre das einzige Gästehaus in Kuressaare. 2000 wurde das Gebäude restauriert und ist seitdem vor allem wegen seiner wunderbaren Lage im Burgpark ein idealer Ort, um Saaremaa kennenzulernen.
Sehenswertes
Nationalpark Vilsandi
Mit dem Boot zu unbewohnten Inseln
Der Nationalpark schützt den Westen der Insel Saaremaa und mehr als 150 vorgelagerte Inseln, die meist unbewohnt und von der Zivilisation kaum berührt sind. Sie weisen eine seltene und vielseitige Flora auf – von Wacholderwäldern im Westen bis zu den Orchideenfeldern im Osten. Darüber hinaus findet man Fossilien und versteinerte Korallen. Das Besucherzentrum Vilsandi dokumentiert die Geschichte und informiert über Tagesausflüge. Sollte das Zentrum nicht besetzt sein, bitte die dort angeschlagene Nummer wählen. Binnen Minuten kommt jemand mit dem Boot und fährt einen zu einem Inselleuchtturm.
Arensburg
Mächtige Ordensburg an der Rigaer Bucht
Die mächtige Bischofsburg an der Ostseeküste ist eine der ganz wenigen mittelalterlichen Steinburgen, die vollkommen erhalten sind. Sie wurde im 13. und 14. Jahrhundert von Deutschordensrittern zur Sicherung der Rigaer Bucht gebaut. Die Mauern sind drei Meter dick und bis zu 20 Metern hoch. Der Name (niederdeutsch: Adlerburg) leitet sich von dem auf dem Wappen der Burg ab. Der dort zu erkennende Adler ist das Symbol des Evangelisten Johannes. Später wurden die Rundtürme angelegt. Sie sollten Kanonen aufnehmen. Im 16. Jahrhundert wurden Gräben ausgehoben, die mit Meerwasser gefüllt wurden.
Nur wenige Meter von der Burg entfernt befindet sich das Kurhaus mit Cafés, Park und Konzertsaal.
Angla
Wahrzeichen von Saaremaa
Der Mühlenberg von Angla (estn. Angla Tuulikumägi) ist eines der Wahrzeichen von Saaremaa. Einst gab es mehr als 800 Mühlen auf der Insel. Heute hat nur Angla sein ursprüngliches Aussehen behalten. Vier von fünf Mühlen sind sogenannte Bockwindmühlen aus dem 19. Jahrhundert. In der Mitte steht die etwas höhere, im Jahre 1927 errichtete Holländerwindmühle. ein achteckiger Holzbau. Heute kann man zeitweise eine der Mühlen betreten, und der Arbeit des Müllers zusehen.
Nicht weit entfernt liegen die kreisrunden Meteoritenkrater von Kaali, von denen der größte einen Durchmesser von 110 Metern hat.
Karja
Mittelalterliches Kirchlein in der Einöde
Die Ursprünge der kleinen Wehrkirche liegen wahrscheinlich im 13. oder 14. Jahrhundert. Über der Sakristei gibt es einen heizbaren Raum, in dem die Bevölkerung während Kriegszeiten Zuflucht suchte. Später fanden dort Pilger aus Skandinavien ein Obdach. Im Inneren von St. Katharina findet man gut erhaltene mittelalterliche Wandmalereien, die zum Teil noch heidnischen Ursprungs sind. Neben Pentagrammen gibt es Teufelsdarstellungen und Symbole, deren Bedeutung bis heute unklar ist.
Noogimaa
Zu einer Ostseeinsel waten
Die unbewohnte Insel liegt rund zwei Kilometer westlich von Saaremaa und 500 Meter von der Insel Vilsandi entfernt. Sie gehört zum Nationalpark Vilsandi und kann, am besten durch Waten bei Niedrigwasser, über die Inseln Mihklirahu, Käkirahu und Kalarahu erreicht werden. Der Ostteil der Insel wird als Linderahu bezeichnet. Entstanden sind die Inseln erst vor relativ kurzer Zeit. Vor etwa 350 Jahren begannen sie sich aus der Ostsee zu erheben – als Spätefolge der Eiszeit.
Tallinn
Quirliges Leben in mittelalterlicher Hansestadt
Auf einer Erhebung über dem Finnischen Meerbusen wurde vor 800 Jahren vom dänischen König die Stadt Tallinn (auf estnisch: „Dänenstadt“) gegründet. Später wurde sie an die Kreuzritter aus Deutschland verkauft und trat als deren nördlichste Stadt der Hanse bei. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde das Lübecker Stadtrecht übernommen. Auch die Bauweise der öffentlichen Gebäude, der Kaufmannshäuser und die Anlage der Stadt ähnelt der norddeutscher Hansestädte. Im Unterschied zu ihren deutschen Vorbildern ist aber in Tallinn die mittelalterliche Stadt und die Stadtmauer fast völlig erhalten. Wer über das uralte Kopfsteinpflaster krummer Gassen zu Plätzen mit ehrwürdigen Kirchen, Rathäusern und Klöstern schlendert, könnte meinen, in eine andere Zeit zu reisen, schauten da nicht überall schicke Geschäfte, Boutiquen und Galerien hinter den mittelalterlichen Fassaden hervor. Nach der Unabhängigkeit und dem Beitritt zur EU erlebt die 400.000 Einwohner zählende Stadt eine Renaissance, nicht zuletzt weil durch das liberale Steuerrecht Unternehmen aus aller Welt angelockt werden.
Aufenthalt
Das 5-Sterne-Hotel in der Nähe des Rathausplatzes von Tallinn befindet sich in einem Gebäude mit historischer Fassade, dem ehemaligen Telegrafenamt, das ein deutscher Architekt aus St. Petersburg 1878 entworfen hat. Die 86 Zimmer bieten stilvollen, modernen Komfort. Mehrere Preise hat das hoteleigene Restaurant gewonnen, das russische Küche serviert – bei gutem Wetter auch im Innenhof. Ein kleiner Wellnessbereich mit Pool und Sauna ist vorhanden. An der Old Apteek vorbei, die mit ca. 600 Jahren die älteste Apotheke Europas ist, gelangt man in kurzer Zeit zum Rathausplatz und ins Zentrum der Altstadt.
Die private Stadtführung geht durch die Altstadt, dann aber auch zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung, zu denen man vom Führer gefahren wird. Dabei erfährt man viel über die bewegte Geschichte der Stadt am Ende Europas: von deutschen Kreuzrittern, hanseatischen Kaufleuten, russischen Zaren, der Sowjetzeit bis hin zur Gegenwart.
Die Führung findet in englischer oder in deutscher Sprache statt. Es kann zwischen zwei-, drei- oder fünfstündiger Tour gewählt werden. Alle Touren sind als Kombination zwischen Erkundungen zu Fuß und mit dem Auto möglich. Die zwei- und dreistündige Tour kann auch nur als Spaziergang gebucht werden.
Bitte fragen Sie Ihren Berater, falls Sie eine andere Option möchten.
Sehenswertes
Epping-Turm
Mitmachmuseum für Kinder
Der nach seinem Bauleiter benannte Wehrturm im Nordwesten der Altstadt von Tallinn geht auf das 14. Jahrhundert zurück und ist heute ein hufeisenförmiger Schalenturm mit sechs Etagen. Im Inneren wird eine Ausstellung zu mittelalterlichen Waffen und Harnischen sowie zur Entwicklung der Revaler Stadtbefestigung gezeigt. Kinder können auch Ritterharnische anprobieren und sich mit Schwert und Schild fotografieren lassen.
Lennusadam
Meeresmuseum im alten Wasserflugzeughafen
Der Wasserflugzeughafen von Tallinn geht auf die Zarenzeit Anfang des 20. Jahrhunderts zurück, als die russische Armee den Plan verfolgte, mit Wasserflugzeugen Aufklärung über anrückende Kriegsschiffe zu gewährleisten. Als Estland nach der Russischen Revolution selbständig wurde, wurde daraus eine Basis für Meerespiloten. Die Sowjets benutzten sie als Lagerhalle. Nach einer grundlegenden Renovierung 2012 ist dort ein Teil des Meeresmuseums beheimatet, das einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Seefahrt gibt.
Eesti Vabaõhumuuseum
Freilichtmuseum bei Tallinn
Das Estnische Freilichtmuseum gibt einen Überblick über die ländliche Architektur und das Dorfleben Estlands vom 18. bis zum 20. Jahrhunderts. 14 Bauernhäuser aus verschiedenen Regionen sind zu einem Dorf zusammengesetzt worden mit Kirche, Kneipe und Schulhaus. Außerdem gibt es eine Mühlen einen Feuerwehrschuppen, einen Dorfladen und einen Netzschuppen am Meer. Im Besucherzentrum wird Kunsthandwerk angeboten. In einer Bauernschänke kann man estnische Nationalgerichte ausprobieren.
Lahemaa Nationalpark
Wölfe, Bären und Adler an Estlands Nordküste
Der 1971 gegründete Nationalpark liegt an der Nordküste Estlands rund 50 Kilometer östlich von Tallinn. Moore, undurchdringliche Wälder und Seen prägen das Landschaftsbild des Parks, in dem Wölfe, Braunbären und Luchse ebenso beheimatet sind wie Schwarzstörche, Seeadler, Lachse und Meeresforellen. In diesem Naturparadies am 60. Grad nördlicher Breite finden sich auch kulturhistorisch interessante Stätten: Schloss Palmse, ehemals Sitz derer von Pahlen, gehört zu den schönsten Ensembles baltischer Adelsgüter. Aktuelle Informationen über geführte Wanderungen, Kanufahrten und anderes gibt es im Informationszentrum in Palmse.
Aufenthalt
Das Gästehaus mit Garten und eigenem Strandbereich liegt in Altja, wenige hundert Meter vom Wasser entfernt. Das Apartment verfügt über ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, eine ausgestattete Küche mit Kühlschrank und Geschirrspüler sowie ein Bad mit Dusche und einen Balkon. Morgens wird ein Frühstücksbuffet, ein À-la-carte-Frühstück oder ein kontinentales Frühstück in der Unterkunft serviert. Im Haus gibt es eine Gemeinschaftslounge, eine Bar und eine Sauna.
Sehenswertes
Võsu
Badeort für den russischen Adel
Das Dorf mit dem deutschen Namen Wösso liegt am südlichen Ufer der Bucht von Käsmu. Ein etwa anderthalb Kilometer langer Sandstrand führt in die an dieser Stelle seichte Ostsee. Das 500-Einwohner-Dorf an der Ostsee wurde wegen seines Strandes und seines angenhmen Klimas in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem bekannten Badeort für die Oberschicht des russischen Reiches. Besucher kamen aus Sankt Petersburg, Moskau und sogar von der Krim, um die Sommerfrische zu genießen. In der Hochsaison übernachteten Tausende von Urlaubern in den 200 Sommerhäusern. Erst mit dem Ersten Weltkrieg und der Unabhängigkeit Estlands von Russland 1918 verlor Võsu seine Bedeutung für den russischen Sommertourismus. Heute ist Võsu wieder beliebtes Ausflugs- und Ferienziel der Esten und verfügt über eine für estnische Verhältnisse gute touristische Infrastruktur.
Käsmu
Vom Fischerdorf zum Sommeridyll
Das ehemalige Fischerdorf mit knapp hundert Einwohnern am Westufer der Halbinsel Käsmu ist schon 600 Jahre alt. Seine Blüte erlebte es zur großen Zeit des Alkoholschmuggels im 19. Jahrhundert. Danach wurde es von deutschbaltischen und russischen Sommerurlaubern. In der Zeit der sowjetischen Besetzung Estlands wurden ein Pionierlager und ein Freizeitheim errichtet. Heute ist Käsmu wieder ein adrettes Dorf, das im Sommer zahlreiche in- und ausländische Touristen anzieht. Vom Dorf aus beginnt ein Rundweg, der über die dicht bewaldete Halbinsel führt. (hin und zurück: 2:50 Stunden, 10,5 Kilometer, auf und ab: 50 Meter)
Gut Palmse
Vom Nonnenkloster zum baltischen Schloss
Die Geschichte des baltischen Guts ist estnische Geschichte en miniature: Das Areal gehörte vom 13. bis ins 16. Jahrhunderte einem Orden und kam in der Reformation an den deutsch-baltischen Adel. Die Familie von der Pahlen baute den Herrensitz repräsentativ aus und legte einen Park nach französischem Vorbild an. Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Gut enteignet und diente als Erholungsheim. In der Sowjetzeit verfiel es. Als 1971 der Lahemaa-Park als ältester Nationalpark der Sowjetunion gegründet wurde, wurde der Gutshof zum Verwaltungs- und Besucherzentrum. Heute ist das Gutshaus aufs Prächtigste renoviert und gibt einen guten Einblick in das Leben des baltischen Adels.
Viitna Kõrts
Älteste Holzkneipe Estlands
Der Gasthof an der alten Straße von Tallinn nach St. Petersburg gehört zu den ältesten im Baltikum. Im linken Flügel des Holzhauses gab es zwei Herrenkammern für den Adel und einen Pferdestall. Heute befinden sich dort die Essstube (toidutare) und ein Stand für estnische Handarbeiten. Die rechte Tür führte zum Raum für das arme Volk (matsikamber) und zum Stall für die Pferde der Bauern. Dort ist heute die Kneipe, die estnische Nationalgerichte serviert. Von der Kneipe aus lohnt ein Spaziergang zum Pikkjärv, einem See mit vier Inseln.
Leinenfabrik Liliina
Über 100 Jahre alten Webstühle
Die Fabrik in Rakvere stellt traditionelle Stoffe aus Leinen und Baumwolle her, unter anderem für Einrichtungen und Saunas. Badetücher, Saunakittel, Handtücher und Schürzen in alten Handwerkstraditionen auf über 100 Jahre alten Webstühle gefertigt. Im Laden werden die Waren zum Kauf angeboten. Führungen müssen vorher angemeldet werden.
Rakvere
Deutschordensburg auf einem Eiszeitberg
Schon in vorgeschichtlicher Zeit war der Berg, den ein Eiszeitgletscher hinterlassen hatte, besiedelt und befestigt. Doch erst die Dänen errichteten dort im 13. Jahrhundert ein steinernes Kastell zur Verteidigung gegen Russland. Als der Deutsche Orden Livland von der dänischen Krone kaufte, wurde die Burg zum Sitz eines Vogtes. Die erheblich erweiterte Festung erhielt den Namen Burg Wesenberg und war bis ins 17. Jahrhundert bewohnt. Dann wurde sie wegen schwerer Schäden aufgeben und von den Einwohnern von Rakvere als Steinbruch benutzt. Die Burg kann besichtigt werden. Unter anderem sind eine mittelalterliche Folterkammer und Sterbekammer zu sehen.
Gauja Nationalpark
Grotten, Waldseen, Kreuzritterburgen
Der größte und älteste Nationalpark des Baltikums umschließt das tief eingeschnittene Tal der Gauja. In dem eiszeitlichen Urstromtal verstecken sich Waldseen und Grotten, Höhlen und Sandsteinklippen. Mehr als 800 Pflanzen-, 40 Fisch- und 150 Vogelarten leben hier weitgehend ungestört. Daneben finden sich hier einzigartige Kulturdenkmäler, so die gewaltige Ruine der Kreuzritterburg von Cesis oder die von Urwäldern umgebene Bischofsburg von Turaida. Wer den Nationalpark erkunden will, tut dies am besten auf einem der vielen Wanderwege von Cesis oder Sigulda aus.
Aufenthalt
Das große, altrosafarbene Schloss aus dem Jahr 1860 liegt in einer großen Parkanlage, umgeben von einer idyllischen Seenlandschaft. Die romantische Atmosphäre zieht viele Besucher an und der Pavillon am See wird oft für Trauungen genutzt. Im restaurierten Schloss selbst und im Gärtnerhaus, das unmittelbar neben dem Schloss liegt, befindet sich heute ein 3-Sterne-Hotel mit geräumigen Zimmern und einem Restaurant im historischen Gewölbekeller. Der Park bietet sich für Spaziergänge an, zudem gibt es im Haus eine Sauna und ein Schwimmbad.
Sehenswertes
Vidzemes Jurmala
Einsame Strände von Livland
Vidzemes Jurmala, zu deutsch: „Strand von Livland“, nennt man den 100 Kilometer langen Küstenabschnitt von Riga bis zur Grenze nach Estland. Er ist kaum bevölkert und zeichnet sich durch menschenleere Strände aus. Das Hinterland ist meist bewaldet, so dass sich endlose Strand- und Waldwanderungen anbieten. Besonders schön ist die Küste bei Tuja, wo wegen der zahllosen Steine im Sand und dem „verzauberten Hain“, einem lang gestreckten Steinfeld mit wenigen Wacholderbüschen, ein Naturreservat eingerichtet ist.
Sigulda
Bischofsburg im romantischen Gauja-Tal
Das ehemalige Segewold liegt etwa 50 Kilometer nordwestlich von Riga in der Lettischen Schweiz. Anfang des 13. Jahrhunderts baute der Schwertbrüderorden in Sigulda eine Zwingburg, die in den Kriegen des 17. und 18. Jahrhunderts zerstört wurde. Die bekannteste Burg ist aber wohl die Bischofsburg von Turaida, die im 13. Jahrhundert an der Stelle einer Holzburg errichtet wurde. Unweit der Burg befindet sich die Gutmannshöhle, in der eine Quelle entspringt. Burg und Höhle erreicht man von Sigulda aus am besten mit einer Seilbahn über die Gauja. Alternativ kann man einen schönen Rundweg an der Gauja machen (hin und zurück: 3 Stunden, 9,7 Kilometer, auf und ab: 200 Meter).
Der geologische Pfad entlang der Amata
Wanderung an einem mäandrierenden Nebenfluss der Gauja
Der Rundweg führt an der Amata entlang, die durch die Wälder mäandriert und wenige Kilometer flussabwärts in die Gauja mündet. Auf dem Rückweg zur Veclauči-Brücke kann man etwas abkürzen. Im Sommer findet man jede Menge Beeren und im Herbst Pilze. (Hin und Zurück: 5 Stunden, 19 Kilometer, auf und ab: 170 Meter)
Durch das Tal der Gauja
Dichte Wälder im Nationalpark
Der Weg führt durch das Tal der Gauja flussabwärts. Dabei kommt man durch Wälder, die zu den dichtesten im Gauja Nationalpark und damit im ganzen Baltikum gehören. (Hin und zurück: 3:30 Stunden, 14,5 Kilometer, auf und ab: 130 Meter)
Lettisches Freilichtmuseum
Vom Leben auf dem Lande
Das Museum in einem Wald am Jugla-See gehört zu den größten Freilichtmuseen Europas. Es umfasst heute knapp 120 Gebäude aus dem 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert, darunter Windmühlen, Holzkirchen und Bauernhäuser. Thematisch ist es in vier Bereiche eingeteilt, die den historischen Regionen Kurzeme, Zemgale, Vidzeme und Latgale entsprechen. Das ganze Jahr über finden Veranstaltungen statt – vom Handwerkermarkt bis zu traditionellen Volksfesten.
Cēsis
Mächtige Ordensburg der Kreuzritter
Mitten im Gauja-Park liegt eine der schönsten Städte Lettlands auf Hügeln und Terrassen oberhalb des Flusses. Das ehemalige Wenden wurde im 13. Jahrhundert gegründet und ist bis heute von einer Stadtmauer umgeben. In der Altstadt finden sich jahrhundertealte Holzhäuser. Besonders eindrucksvoll ist aber die wuchtige Kreuzritterburg von 1209, die das beste Beispiel einer baltischen Ordensburg ist. Meterdicke Mauern, Türme und Schutzgräben, sogar drei Vorburgen charakterisieren das Schloss. Eine lange Treppe führt hinab in den großen Schlosspark, wo in den Sommermonaten beim Cesis Arts Festival lettische Künstler und Musiker präsentiert werden.
Ērgļu-Klintis
Eindrucksvoller Felsen im Gauja-Tal
Der „Adler-Fels“ markiert die eindrucksvollste Stelle im Gauja-Tal. Die mächtige Felswand ist fast 30 Meter hoch. Oben auf dem Sandsteinfelsen gibt es eine Plattform. Mehrere Wanderwege erschließen die romantische Umgebung und führen zu Rastplätzen und Aussichtspunkten. (Hin und zurück: 1:30 Stunden, 6 Kilometer, auf und ab: 60 Meter)
Valmiera
Ausgangspunkt für den Gauja-Park
Die alte Hansestadt Wolmar liegt beiderseits des Flusses Gauja und eignet sich als Ausgangspunkt für Touren in den Gauja-Nationalpark. Vom historischen Stadtkern ist nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem ein Drittel der Stadt niederbrannte, außer der gotischen Simeonskirche kaum etwas übrig geblieben. Weithin sichtbar ist der Backsteinkirchturm von St. Simeon am Marktplatz. Von der Aussichtsplattform hat man einen weiten Blick. Neben der Kirche sind noch die Schlossruinen des Livländischen Ordens von 1283 bewahrt worden.
Siauliai
Stadt zwischen Ost und West
Die Geschichte der Grenzstadt an der historischen Straße zwischen Königsberg und St. Petersburg ist mit Kriegen und Zerstörungen verbunden. Bereits ihr Gründungsdatum fällt zusammen mit der Schlacht von Schaulen (Siauliai) 1236, in der der livländische Schwertbrüderorden eine Niederlage gegen den litauischen Großfürsten erlitt. Die erste Holzkirche brannte im 30-jährigen Krieg ab, als die Schweden die Stadt plünderten. 200 Jahre später plünderten Napoleons Truppen auf dem Vormarsch nach Russland die Stadt erneut. Während des Ersten Weltkriegs schlugen Deutschland und Russland die Schlacht bei Siauliai (1915), das dabei zu 85 Prozent zerstört wurde.1940 marschierten sowjetische Truppen ein, ein Jahr später die Nazis. Bis dahin war jeder zweite Einwohner von Siauliai jüdisch. Es wurde ein Ghetto eingerichtet, in das viele Juden freiwillig flohen, nachdem bei Pogromen Tausende von der SS und ihren litauischen Helfern ermordet wurden. Nach einer „Säuberungsaktion“ 1943, bei der fast 600 Kinder in ein Vernichtungslager deportiert wurden, war Siauliai „judenfrei“.
Heute ist die Großstadt vorwiegend industriell geprägt. Die Altstadt wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört. Die Straße, an der die meisten Sehenswürdigkeiten und Geschäfte liegen, ist die Vilniaus Gatve – eine Fußgängerzone.
Aufenthalt
Das Anwesen in Pakruojo ist der größte Komplex von Gutshäusern in Litauen und steht sowohl im Kulturerbe-Register als auch im Rekordbuch des Landes. Erstmals erwähnt wurde das Gut im Jahr 1531, als die Gebäude noch aus Holz bestanden, erweitert wurde es mehrmals im 19. Jahrhundert mit Materialien aus der Region. In dieser Zeit wurde auch der Park im englischen Stil angelegt. Das heutige Boutique-Hotel – ein zweistöckiges Herrenhaus mit Säulen und Pfeilern – liegt im Zentrum des Anwesens und ist umgeben von ehemaligen Ställen, Scheunen und Getreidespeichern. Gäste werden in einem der elf stilvoll eingerichteten Zimmer untergebracht, die die historische Vergangenheit des Hauses aufgreifen. Auf dem Gelände, das direkt am Fluss Kruoja liegt, gibt es sehenswerte Bauwerke wie eine Windmühle und eine Bogenbrücke sowie ein Badehaus mit Spa, einen Reitstall und ein Restaurant.
Sehenswertes
Rozalimo Naturpark
Wanderweg
Der Wanderweg im Rozalima Naturpark in der Nähe der Stadt Rozalima im Distrikt Pakruojis wurde angelegt, um Besuchern den größten Kiefernwald des Landes mit seiner mythologischen Geschichte näherzubringen. Die Länge des Erkenntnispfades beträgt ca. 4,5 Kilometer. Auf der gesamten Strecke gibt es Informationsstände und Rastplätze. Am Anfang des Weges, am Haupttor, hängen drei Glocken, die die Verbindung zwischen Erde und Himmel aufrechterhalten sollen. In der Mitte des Weges befindet sich ein Zugang zum mythologischen Stein von Zigmantiškės. Die von Holzschnitzern aus der Region geschaffenen Skulpturen, die im Park verteilt zu finden sind, erinnern an literarische Figuren und Handlungen.
Berg der Kreuze
Wallfahrtsort mit zahllosen Kreuzen
Der katholische Wallfahrtsort in Litauen ist eigentlich eher ein Hügel, auf dem sich Tausende von Kreuzen rings um ein Madonnenbild gruppieren. Sie wurden allesamt von Pilgern aufgestellt. Die Tradition geht vermutlich auf das Mittelalter zurück, ist aber während der Aufstände im 19. Jahrhundert zu neuem Leben erblüht. Während der sowjetischen Besatzung sollte der Berg der Kreuze dem Erdboden gleichgemacht werden. Über 5.000 Kreuze wurden zerstört, während die Litauer immer neue aufstellten.
Vilnius
Das einstige Jerusalem des Ostens
Die Hauptstadt Litauens liegt im Osten des Landes, wenige Kilometer von der weißrussischen Grenze entfernt, und war traditionell eine der wichtigsten Verbindungsstädte zwischen Ost und West. Dass die Stadt am Zusammenfluss von Vilnia und Neris zu einem Zentrum heranwachsen konnte, verdankt sie der 400 Jahre alten Universität. Im 2. Weltkrieg erlebte die Stadt furchtbare Verwüstungen. Bevor die Wehrmacht einmarschierte, war über ein Drittel der Einwohnerschaft (mehr als 70.000 Menschen) jüdisch; Wilna war Zentrum der jiddischen Kultur und Sprache gewesen – einer eigentümlichen Verbindung aus mittelhochdeutsch und hebräisch. Es gab eine jiddische technische Hochschule und einen jiddischen Pen-Club. Das Ende der Barbarei überlebten weniger als 800 Wilnaer Juden. Heute erlebt die während der Sowjetzeit in einen Dornröschenschlaf versunkene Stadt eine Renaissance – ähnlich wie ihre Schwesterstädte Tallinn und Riga. Die Altstadt wurde wegen ihrer mittelalterlichen Bausubstanz zum Weltkulturerbe erklärt.
Aufenthalt
Das kurz vor der Jahrtausendwende eröffnete Hotel im Landhausstil gehört zu den schönsten in Litauen. Antiquitäten, wertvolle Bilder und frische Blumen prägen das Interieur, ohne dass es einen steifen Eindruck macht. Dafür sorgt auch das Personal mit freundlichem und unaufdringlichem Service. Die Zimmer, die meist nach Schriftstellern benannt sind, sind ihrem Namen entsprechend individuell eingerichtet. Zum Hotel gehört eine gemütliche Bar.
Dalia Sleniene stammt aus Vilnius und bietet seit über 20 Jahren Führungen durch ihre Heimatstadt und die Burg Trakai an. Sie hat Germanistik studiert und spricht fließend Deutsch. Nach dem Treffen in Ihrer Unterkunft, führt sie Sie zu Fuß durch die Altstadt, die zum Welterbe der UNESCO erhoben wurde. Folgende Sehenswürdigkeiten werden aufgesucht: Kathedrale, Universität, Präsidentenpalast, Pilies Straße und das Rathaus.
Sehenswertes
Altstadt von Vilnius
Kirchen, wohin man schaut
Der älteste Stadtteil von Vilnius liegt am linken Ufer der Neris. Erste Besiedelungen von Vilnius lassen sich auf das 4. Jahrtausend vor Christus zurückdatieren. Im Frühmittelalter wuchs die Siedlung aufgrund der guten Lage stetig an und um 1323 wurde Wilna dann erstmals als Hauptstadt der Litauer urkundlich erwähnt. Der historisch wertvolle Stadtkern trägt auch den Beinnamen „Rom des Ostens“ wegen der 50 Kirchen der Stadt. Ganz egal, von wo man auf Vilnius schaut, sieht man nie weniger als vier Kirchtürme.
Burg von Gediminas
Sitz der litauischen Großfürsten
Von der alten Burg ist nur der Turm übrig geblieben. Der Legende nach wurde die hölzerne Burg vom Fürsten des Großfürstentums Litauen, Gediminas, gebaut, nachdem er von einem eisernen Wolf geträumt hatte, der oben auf dem Hügel heulte. Nachdem sie bei einem Feuer niederbrannte, wurde sie 1419 wieder aufgebaut, dieses Mal jedoch aus Steinen und Ziegeln. Zur Burg kommt man zu Fuß oder mit der Seilbahn. Von oben hat man eine schöne Aussicht über die Stadt.
Užupis
Vom Armenquartier zum Künstlerviertel
Das Viertel ist eines der ältesten von Vilnius. Bereits im 16. Jahrhundert wohnten hier die Armen und die Handwerker. Während der Sowjetzeit ließen sich Künster wegen der preiswerten Wohnungen in dem heruntergekommenen Quartier nieder. Heute ist Užupis ein angesagtes Viertel, wo Modefestivals, Konzerte und Ausstellungen stattfinden. Der Name bedeutet „Ort hinter dem Fluss“; tatsächlich ist die Vilnia ein untrennbarer Teil von Užupis. So wird die Nixe in einer Nische am Flussufer auch „Fräulein von Užupis" genannt. Ihr Zauber lockt angeblich Menschen aus aller Welt an. Auf dem zentralen Platz steht die 2002 enthüllte Skulptur eines Engels, der zum Symbol von Užupis geworden ist.
Europos Parkas
Skulpturenpark am geographischen Mittelpunkt Europas
Am geographischen Mittelpunkt Europas hat der litauische Künstler Gintaras Karosas 1993 einen Skulpturenpark gegründet. Er liegt mitten im Wald und ist mittlerweile die größte Ausstellung von moderner Kunst in Litauen. Um die hundert Werke von Künstlern aus 33 Ländern sind auf einem Areal von über 50 Hektar zu entdecken. Wer von Vilnius kommt, kann an der Neris entlangfahren – eine besonders reizvolle Strecke.
Erlebnisweg Varnikai
Naturerlebnis unweit der Hauptstadt
Der Wanderweg führt durch Waldgebiet und Sumpfland des botanisch-zoologischen Schutzgebietes von Varnikai. Ein hölzernes Tor markiert den Beginn des Erlebniswegs und damit die Möglichkeit, abseits der Stadt voll und ganz in die Natur einzutauchen. Am Wegesrand wachsen verschiedene Waldbeeren und immer wieder laden Bänke und kleine Rastplätze zu Pausen ein. Nach gut zwei Kilometern erreicht man einen kleinen See. Ein besonderer Anblick bietet sich an schönen Morgen, wenn noch weiche Nebelschwaden auf dem Wasser liegen, die dann langsam dem klaren Licht des Tages weichen.
(Hin und zurück: 4,2 Kilometer, 1:20 Stunde, auf und ab: 30 Meter)
Herrenhaus Užutrakis
Herrenhaus, Sanatorium, Pionierlager
Das Anwesen liegt am Ufer des Galvé-Sees, nahe der Stadt Trakai. Es wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert für die einflussreiche Adelsfamilie Tyszkiewicz nach einem Entwurf des polnischen Architekten Józef Huss erbaut. Von der großen Terrasse, auf der sich offene Pavillions erheben, eröffnet sich ein grandioser Blick auf die Burg von Trakai. Die Parkanlage, die das Herrenhaus umgibt, wurde von dem französischen Landschaftsarchitekten Édouard François André geplant. Es entstand eine weitläufige Grünanlage mit einem komplexen Teichsystem, Kopien antiker Skulpturen und einer vielfältigen Pflanzenwelt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von der Sowjetregierung verstaatlicht und zunächst als Heilanstalt für KGB-Agenten, später unter anderem als Pionierlager genutzt, wodurch im Laufe der Jahre an der ursprünglichen Bausubstanz erhebliche Schäden verursacht wurden.
Heutzutage gehört das Anwesen zum Historischen Nationalpark Trakai und ist nach sorgfältigen Restaurierungsarbeiten zu einem beliebten Ausflugsziel und einem Veranstaltungsort für kulturelle Events geworden.
Trakai
Romantische Residenz des Großfürsten
Trakai gehört zu den besonders idyllischen Plätzen in Litauen und liegt eine halbe Autostunde von Vilnius entfernt. Hier hatten die litauischen Großfürsten ihre Residenz, bevor diese im Jahr 1325 nach Vilnius verlegt wurde. Noch heute liegt die Burg, die eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Kreuzritter spielte, inmitten einer der anmutigsten Seen- und Waldlandschaften des Baltikums. Ein Tagesausflug nach Trakai lohnt also nicht nur der Geschichte wegen. Es gibt viele Wassersport- und Wandermöglichkeiten.
Neries Parkas
10.000 Hektar Wald und Wasser
Der Neries Regioninis Parkas erstreckt sich über rund 10.000 Hektar auf die Gemeinden Vilinius, Trakaj und Elektrėnai im Südosten Litauens. Er ist in mehrere Zonen unterteilt, darunter elf Naturschutzgebiete und ein Kulturreservat; Teile des Parks befinden sich in Privatbesitz. Rund 87% der gesamten Fläche sind bewaldet. Mehrere Wanderwege führen durch den Park – mal am Wasser entlang, mal durch den Wald; Fahrradtouren sind ebenso möglich wie Bootsfahrten auf dem Wasser. Im Besucherzentrum kann man sich über die verschiedenen Aktivitäten informieren und geführte Touren buchen. Picknickplätze verteilen sich auf dem gesamten Gebiet, ein Café bietet kleine Gerichte an.
Kurische Nehrung
„Litauische Sahara“ in der Ostsee
Kurische Nehrung nennt man die fast 100 Kilometer lange und nur wenige Hundert Meter breite Landzunge, die das kurische Haff von der Ostsee trennt. Die südliche Hälfte der Landzunge gehört zu Russland (ehemals Ostpreußen), der Norden von Nida bis Klaipeda ist Teil von Litauen. Die aus mehreren Inseln zusammengewachsene Nehrung wurde wegen ihres in Europa einmaligen Landschaftsbildes mit Sanddünen, Wald und Meer zum Weltnaturerbe erklärt. Besonders bei Nida ragen die Dünen bis zu 60 Metern empor, sodass man stellenweise den Eindruck gewinnt, in einer Sandwüste zu sein. Durch die „litauische Sahara“ führen einige Wege, auf denen man selbst in der Hauptsaison oft ganz alleine ist.
Aufenthalt
Das privat geführte Haus liegt im schönsten Abschnitt der Kurischen Nehrung bei Nida nördlich der Grenze zum ehemaligen Ostpreußen. Dort, wo die Dünen am höchsten sind, steht in ruhiger Lage unmittelbar am Haff das Gästehaus. Im Winter, wenn das Haff vereist ist, kann man von hier zu großartigen Schlittschuhwanderungen aufbrechen.
Über 900 Kilometer lang ist die Memel, die in Weißrussland entspringt. Kurz vor ihrer Mündung ins Kurische Haff teilt sie sich bei Rusné und bildet ein Delta mit zahllosen Wasserarmen und Sümpfen. Um das besondere Ökosystem und das Kulturerbe des Nemuna Deltas zu schützen, wurde schon 1992 ein 29.000 Hektar großer Naturpark errichtet, in dem mehr als 300 Vogelarten und 50 Säugetierarten registriert sind. Darunter sind mehrere bedrohte Arten wie die Mopsfledermaus, die Zweifarbfledermaus und der Otter.
Der Bootsausflug ins Delta beginnt und endet in Nida. Nach kurzer Überfahrt übers Haff geht es durch verschiedene Wasserarme und Lagunen zu Inseln und uralten, halb verlassenen Fischerdörfern. Da es sich um eine private Tour handelt, kann die genaue Route mit dem Kapitän abgesprochen werden.
Sehenswertes
Thomas-Mann-Haus
Sommerhaus des Literaturnobelpreisträgers
Künstler und Schriftsteller verbrachten viel Zeit in Nida, unter ihnen der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann, der hier an seinem Josephroman arbeitete. Er verbrachte vor der Emigration 1933 mit seiner Familie die Sommerferien von 1930 bis 1932 in seinem Haus, und schrieb dort u. a. an seiner Romantetralogie Joseph und seine Brüder. 1967 wurde auf Anregung eines litauischen Schriftstellers eine Gedenkstätte darin errichtet. Heute ist das Thomas-Mann-Kulturzentrum mit 40.000 Besuchern jährlich das meistbesuchte Museum Litauens.
Nida
Künstlerstädtchen auf der Kurischen Nehrung
Die Perle der Kurischen Nehrung ist eines der beliebtesten Urlaubsziele an der Ostseeküste. Nida ist mit seinen bis zu 60 Meter hohen Dünen, die sich bis in den russischen Teil der Nehrung erstrecken, einzigartig. Auffallend sind die bunten kurischen Holzhäuser in gepflegten Blumengärten. Sie werden als Wohnhäuser, Verkaufsläden, Bistros, Pensionen, Hotels oder Restaurants genutzt. Maler wie Corinth, Pechstein und Mollenhauer haben sich im 20. Jahrhundert von der einzigartigen Landschaft inspirieren lassen. Einen Besuch wert ist auch die Fischräucherei am Hafen. Am besten erkundet man die Umgebung zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Kurische Schweiz
Revier für Wanderer und Kanufahrer
Zwischen Ost- und Nordkurland befindet sich eine Senke, durch die der Fluss Abava fließt. Das Tal zwischen Kandava und Sabile nennt man aufgrund der sanften Hügel und der natürlichen Schönheit die Kurische Schweiz. Die Abava ist ein wunderbares Revier für Kanufahrer. Kanutouren werden vom Kandavas Tourismus Zentrum Plosti (9 km von Kandava Richtung Sabile) angeboten. Bei Sabile kann man eine Kuriosität bewundern: den nördlichsten Weinberg der Erde.
Aufenthalt
Das kurländische Gut wurde 1530 zum ersten Mal erwähnt, als es vom livländischen Ordensgeneral dem Balten Bernd von Tiedewitz als Lehen übergeben wurde. Damit begann sein glanzvoller Aufstieg als Adelsgut. Ende der 1990er Jahre wurde das während der Sowjetzeit verfallene Haus konservativ restauriert und erstrahlt heute wieder im alten Glanz, sodass sich der Gast in ein anderes Jahrhundert zurückversetzt fühlt. Jedes Zimmer erzählt seine eigene Geschichte und spiegelt den sich wandelnden Geschmack vergangener Epochen wider. Dieser ruhige Ort ist ideal zum Lesen, Wandern und für ausgedehnte Saunagänge. Reiten und Tennis sind ebenfalls möglich.
Sehenswertes
Jurmala
Lettlands stolzester Badeort
15 Kilometer westlich von Riga, wo der Sandstrand besonders fein und das Klima verhältnismäßig mild ist, hat sich im 19. Jahrhundert der Badeort Jurmala entwickelt. Inzwischen ist er mit 50.000 Einwohnern Lettlands fünftgrößte Stadt geworden. An großzügigen Alleen reihen sich Geschäfte, Villen und Restaurants. Die ersten Sommerhäuser der reichen Rigaer Bürger sind heute noch der Stolz des Badeortes. Gastronomisch überrascht in der Flaniermeile das enorme Angebot an asiatischer Küche.
Jaunpils
Schloss einer Pfarrerdynastie
Jaunpils entstand um die Burg aus dem 14. Jahrhundert und das Gut Neuenburg. Die Gegend war lange Zeit Besitz der Familie von der Recke und hat zahlreiche Persönlichkeiten hervorgebracht, die in der deutschen Literatur und der lutherischen Kirche eine Rolle gespielt haben. Von 1806 bis 1920 ging das Pfarramt jeweils vom Vater auf den Sohn über. Heute wird die alte Burg als Hotel genutzt.
Nationalpark Kemeri
Bohlenwege durch küstennahe Sümpfe
Wenige Kilometer westlich von Jurmala liegt einer der vier Nationalparks von Lettland. Der Nationalpark Kemeri beheimatet meernahe Feuchtgebiete, Moore und Lagunenseen sowie schwefelhaltige Mineralquellen, in denen man bei Kemeri baden kann. Mehrere Bohlen-Wanderwege sind eingerichtet wie zum Beispiel einer zum Slokas-See. Es empfiehlt sich, ein Fernglas einzupacken, um die Aussichts- und Vogelbeobachtungstürme optimal nutzen zu können. Auf dem Gebiet des Parks gibt es Spuren des Ersten Weltkriegs: die Laufgräben in den Dünen des Ķemeri-Moores, die Grabstätten der Soldaten der lettischen Armee in Smārde und die der deutschen Soldaten bei Kalnciems.
Kuldiga
Hansestadt aus Blockhäusern
Die alte Hansestadt im Zentrum von Kurland zeichnet sich dadurch aus, dass ihre Blockhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert fast völlig erhalten blieben. Sehenswert ist der Rathausplatz mit Rathaus und Dreifaltigkeitskirche. Die Stadt liegt an der Venta, die wenige hundert Meter flussaufwärts imposante Stromschnellen bildet – mit 4 Metern Gefälle immerhin der zweithöchste Wasserfall Lettlands. Kurz oberhalb führt eine historische Backsteinbrücke über den breiten Fluss, was ein idyllisches Bild ergibt. Vier Kilometer nördlich von Kuldiga beginnt der Naturpark von Riezupe mit malerischen Seen und einem Höhlensystem.
Riga
Mietwagenabgabe
Vermieter: Keddy by Europcar
Abgabestation: Riga Flughafen (Desk at Airport)
Skoda Kamiq o.ä.
Eigenschaften: 4 Türen, Klimaanlage
Geeignet für: 4 Erwachsene, 2 große Koffer
Leistungsübersicht
Unsere Reiseempfehlung beinhaltet folgende Leistungen. Flüge können, falls gewünscht, passend dazu gebucht werden.
Tag | Ort | Leistung |
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1.–3. Tag |
Riga
Zu Gast in einem Hotel in Riga
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast | 2x Parkplatz pro Zimmer
Führung
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Riga Altstadt Tour (2 Stunden, deutsch)
Mietwagenannahme
(19 Tage)
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|
3.–4. Tag |
Pärnu
Zu Gast in einem Boutique-Hotel in Pärnu
(1 Nacht)
1 Nacht | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast | 1x Parkplatz
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4.–6. Tag |
Saaremaa
Zu Gast in einer Villa an der Arensburg
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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|
6.–8. Tag |
Tallinn
Zu Gast in einem Hotel am Rathausplatz
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast | 1x Parkplatz in Tiefgarage
Führung
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Tallinn (2 Stunden, Spaziergang, deutsch)
|
|
8.–10. Tag |
Lahemaa Nationalpark
Zu Gast in einem Apartment in Altja
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
|
10.–12. Tag |
Gauja Nationalpark
Zu Gast im Schloss von Birini
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
|
12.–14. Tag |
Siauliai
Zu Gast in einem Herrenhaus in Pakruojo
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
|
14.–16. Tag |
Vilnius
Zu Gast in einem Boutique-Hotel in der Altstadt
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
Führung
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Altstadt von Vilnius (3 Stunden, deutsch)
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16.–19. Tag |
Kurische Nehrung
Zu Gast in einer Pension am Haff
(3 Nächte)
3 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Private Bootsfahrt durch das Memeldelta (3 Stunden, deutsch)
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|
19.–21. Tag |
Kurische Schweiz
Zu Gast auf dem Gutshof von Kuksas
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
|
21. Tag |
Riga
Mietwagenabgabe
|
zzgl. Flug
Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im Juli berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

Länder- und Reiseinformationen
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