
Mit dem eigenen Auto ins Riesengebirge
Unterwegs im Dreiländereck Deutschland – Tschechien – Polen
Im Mittelpunkt der Reise steht die Heimat des Rübezahl: Das Riesengebirge ist ein Wanderparadies mit Hochmooren und märchenhaften Felslandschaften. Der Weg zurück nach Deutschland führt über das böhmische Karlsbad.

Reiseverlauf
Diese Rundreise wurde von unserer Expertin Carolin Alberti entworfen. Bei Bedarf können die Route sowie die Anzahl der Nächte und die Auswahl der Unterkünfte angepasst werden.
Görlitz
Zeitreise durch ein halbes Jahrtausend
Wer die Stadt an der Neiße besucht, begibt sich auf eine Zeitreise durch ein halbes Jahrtausend europäischer Architektur. Mit Bauwerken der Spätgotik, der Renaissance, des Barocks und des Jugendstils gilt Görlitz heute als städtebauliches Gesamtkunstwerk. Dabei kommt der Stadt zugute, dass sie im Zweiten Weltkrieg komplett erhalten und somit von den Bausünden der Nachkriegszeit verschont blieb. Die Altstadt beeindruckt mit reich verzierten Fassaden, kunstvollen Gewölben und bemalten Decken aus den verschiedenen Epochen. Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es eine solche Dichte aufwendig restaurierter Baudenkmäler. Zu den markantesten Gebäuden zählt das Rathaus aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.
Aufenthalt
Das Renaissance-Bürgerhaus von 1528 wurde durch den Bürgermeister von Görlitz als Tuchmacherhaus in Auftrag gegeben und steht in der Nähe des historischen Rathauses. Nach dem Ende des Sozialismus wurde es sorgfältig restauriert und von Familie Vits in ein gemütliches 4-Sterne-Hotel umgewandelt. Die rund 60 Zimmer verfügen teilweise über originale architektonische Stilelemente wie Holzbalkendecken. Das Frühstück ist üppig und der Service freundlich und professionell. Regionale und internationale Gerichte werden in der Schneider Stube zusammen mit hochwertigen sächsischen Weinen serviert. Moderne Annehmlichkeiten wie Sauna und Fitnessraum stehen zur Verfügung.
Sehenswertes
Sachsen
Das Land der Schlösser und Burgen
Der Freistaat im Osten Deutschlands ist vielfältig und bietet Reisenden ein abwechslungsreiches Natur- und Kulturprogramm. Landeshauptstadt ist Dresden, die mit rund 550.000 Einwohnern nach Leipzig die zweitgrößte Stadt Sachsens ist. Mit ihrer historischen Altstadt – während des Zweiten Weltkriegs stark zerstört und in späteren Jahrzehnten wieder aufgebaut – genießt sie international Ansehen als bedeutende Kulturstadt. Südöstlich von Dresden liegt mit der sogenannten Sächsischen Schweiz eine der außergewöhnlichsten Naturlandschaften Deutschlands. Die kreidezeitlichen Formationen des Elbsandsteingebirges erheben sich hier über die Baumkronen, während sich die Mauern alter Burganlagen, die einst die Handelswege schützten, an die schroffen Felstürme klammern. Generell ist Sachsen reich an historischen Burgen, Schlössern: über 800 werden offiziell gelistet. Nicht selten liegen diese inmitten englischer Landschaftsgärten oder barocken Parkanlagen.
Oberlausitz
Land der Sorben
Die Lausitz ist ein Landstrich zwischen Mittelelbe und Mitteloder. Die Niederlausitz gehört zu Brandenburg, die Oberlausitz zu Sachsen. Der Name leitet sich von dem slawischen Volksstamm der Lusici her, was soviel heißt wie: Sumpfbewohner. Bis heute leben in der Lausitz etwa 50.000 Menschen slawischer Abstammung. Die Sorben in der Oberlausitz haben eine eigene Sprache, die mit dem Tschechischen verwandt ist. Über Jahrhunderte wurden die Sorben diskriminiert. Heute sind sie als ethnische Minderheit in Deutschland anerkannt. Landschaftlich ist die Oberlausitz von intensiver Landwirtschaft geprägt. Die Bergrücken in höheren Lagen sind meist bewaldet.
Tierpark Görlitz
Begehbare Gehege und Lernspielplätze
Der Naturschutz-Tierpark Görlitz-Zgorzelec gehört zwar zu den kleineren Zoos in Deutschland, dafür leben hier jedoch etwa 500 Tiere in knapp 100 Arten in naturnahen und liebevoll gestalteten Gehegen. Der Park legt großen Wert auf den Erhalt sowohl der Natur als auch bedrohter Wildtierarten und alter Haustierrassen. Viele begehbare Gehege unter anderem mit Steinböcken, Hirschen und Grauen Riesenkängurus ermöglichen direkte Tierbegegnungen. Im Görlitzer Tierpark steht auch das einzige tibetische Dorf Europas mit authentisch nachgestalteten Häusern und landestypischen Tieren. Zudem locken Themenspielplätze, die Spaß, Bewegung und Lernen vereinen, wie z. B. der von der UNESCO prämierte Haustierspielplatz, wo man den Kreislauf der Milch entdecken kann.
Geheime Welt von Turisede
Abenteuerfreizeitpark an der Neiße
Der mehrfach ausgezeichnete Freizeitpark liegt mitten in der Natur nahe der Neiße. Auf sieben Hektar Land stehen die rätselhaften Bauten der Turiseder, eines geheimnisvollen Volkes. Man kann skurrile Bauten oder Geheimgänge entdecken, einem Dachwanderrundweg folgen oder einer Geldwaschanlage zusehen. Es gibt ein Veranstaltungsprogramm mit Konzerten und Theater – die Turisedischen Festspiele – und auch das erste deutsche Baumhaushotel.
Kloster Marienthal
Zisterzienserinnen-Abtei in der sächsischen Oberlausitz
Das im barocken Stil erbaute Kloster St. Marienthal befindet sich in Ostritz an der Neiße im Dreiländereck Deutschland, Tschechien und Polen. Am 14. Oktober 1234 gründete Königin Kunigunde von Böhmen das Kloster und schenkte es den Nonnen des Zisterzienserordens. Nach mehreren Zerstörungen durch Kriege und Brände wird das Kloster bis zum Jahr 1744 wieder vollständig aufgebaut, der 1728 angelegte Kreuzweg mit dreizehn Stationen existiert bis heute. Anfang des 19. Jahrhunderts umgeht das Kloster dank eines vertraglichen Schutzes durch das sächsischen Königshauses die Säkularisation. Im 19. Jahrhundert gründen die Zisterzienserinnen eine Schule und ein Waisenhaus. Während des Zweiten Weltkriegs dient es den Nationalsozialisten als Lager für die Kinder-Land-Verschickung. Mit der Festlegung der neuen Grenze zwischen Deutschland und Polen entlang der Oder-Neiße-Linie (laut Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945) verliert das Kloster sein Eigentum jenseits der Neiße und damit ein Drittel seines Gesamtbesitzes. In den 1980er Jahren gelingt es den Zisterzienserinnen, das Kloster trotz Aufhebung und Verfolgung der Kirche zur Zeit des Kommunismus vor dem Aussterben zu bewahren.
Heute werden auf dem Klostergelände diverse Führungen angeboten, die beispielsweise die Besichtigung der Klosterkirche und der Kreuzkapelle beinhaltet.
Breslau
Hauptstadt Niederschlesiens und Welterbe der UNESCO
Die 600.000 Einwohner zählende Stadt an der Oder ist die viertgrößte Stadt Polens und Hauptstadt der Wojwodschaft Niederschlesien. Ihr Wappen, das ihr 1530 von Karl V. verliehen wurde, enthielt von Anfang an das „W“, was daraufhin deutet, das ihr polnischer Name „Wroclaw“ älter ist als der deutsche. Nach dem schlesischen Krieg 1742 übergab Österreich die Stadt an Preußen, das zwei Jahrhunderte die Geschichte der Stadt prägen sollte. Am 9. Mai 1945 übergaben die sowjetischen Militärbehörden Breslau an Polen. Bereits 1955 wurde mit dem Wiederaufbau der Altstadt begonnen, der seit 1990 auch spezifisch deutsches Kulturerbe aufnimmt. 2006 wurde die Altstadt zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.
Aufenthalt
In einer besonders schönen Ecke der historischen Altstadt liegt das Hotel, das moderne Architektur mit der aus der Renaissance stammenden Bausubstanz verbindet. Warme Farbtöne, komfortable Zimmer und aufmerksames Personal machen den Aufenthalt angenehm. Morgens wird ein reichhaltiges Frühstücksbuffet angeboten. Die Rezeption und die angrenzende Sonnenpassage wurden 1997 als schönster Innenraum von Breslau ausgezeichnet. In den renovierten Nachbarhäusern befinden sich Boutiquen, Galerien und viele Restaurants.
Einen Vormittag verbringt man in der Altstadt von Breslau. Nach dem Treffen mit dem deutschsprachigen Guide geht es zum Blücherplatz, wo der größte Blumenmarkt Breslaus abgehalten wird, zur Elisabethkirche, den Fleischbänken, zum Matthias-Gymnasium und zur Universität. Auf Wunsch kann man an der Oder eine Kaffeepause einlegen. Danach stehen die alten Markthallen, die Dominsel und die Sehenswürdigkeiten an der Oder auf dem Programm. Da es sich um eine individuelle Führung handelt, kann der Ablauf auch abgeändert werden.
Sehenswertes
Ring von Breslau
Lebendige Mitte der Altstadt
Der Rynek (Ring) von Breslau ist nicht, wie sein deutscher Name vermuten lässt, ringförmig, sondern quadratisch. Er bildet die lebendige Mitte der Altstadt. Mehrere einzigartige Gebäude umgeben ihn: das spätgotische Rathaus aus dem 15. Jahrhundert und viele Patrizierhäuser, die nach dem Krieg wiederhergestellt wurden.
Oleśnica
Restaurierter Kern der zweitwichtigsten Stadt Niederschlesiens
Die Stadt mit dem deutschen Namen Oels ist nach Breslau die zweitwichtigste in Niederschlesien. Die Altstadt, die nach dem Zweiten Weltkrieg wiederhergestellt wurde, zeugt von der Bedeutung des Ortes zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert. Das Stadtbild wird vom Schloss der Piasten bestimmt, einem mittelalterlichen polnischen Adelsgeschlecht. Ursprünglich war es eine Ritterburg und wurde in der Renaissance zu einer stattlichen Residenz umgebaut. Vom Breslauer Torturm, dem letzten Überrest der Stadtmauer hat man den besten Blick auf das Schloss, die Kirchen und die Altstadt.
Jelenia Góra
Die Stadt im Tal der Schlösser
Jelenia Góra liegt am Fuße des Riesengebirges und aus der Stadt führen etliche Wege direkt in die wilde Natur der Berglandschaft.
Das ehemalige Hirschberg kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblicken. Ab dem 16. Jahrhundert bescherte die florierende Tuchmacherei sowie die Leinenweberei den Bürgern der Stadt großen Reichtum. Der Dreißigjährige Krieg sorgte für einen wirtschaftlichen Einbruch, nach Kriegsende wurde die Produktion jedoch wiederaufgenommen und schließlich im Rahmen der Industrialisierung weiter vorangetrieben. Die Hirschberger Tuchwaren wurden über die Grenzen Europas hinaus bis nach Übersee gehandelt.
Durch den Anschluss an das Schienennetz entwickelte sich die Stadt im 19. Jahrhundert zu einem beliebten Ausflugsort. Etwa zur gleichen Zeit wurden im Hirschberger Tal die rund 30 Schlösser gebaut, für die die Gegend heute so bekannt ist.
Während des Zweiten Weltkriegs blieb die Stadt größtenteils von Zerstörungen verschont. So wird das Stadtbild noch heute von mittelalterlichen Festungen, Renaissancepalästen und Villen des Jugendstils geprägt. Herzstück der Stadt ist der Marktplatz mit dem barocken Rathaus. Rundum wird er eingefasst von historischen Stadthäusern und den ihnen vorgelagerten, gewölbten Laubengängen.
Aufenthalt
Inmitten der hügeligen Landschaft und der Berge Niederschlesiens liegt das Schloss aus dem 15. Jahrhundert, umgeben von einem Wassergraben und einem weitläufigen Park. Im Laufe der Jahrhunderte gehörte es vielen schlesischen Adelsfamilien und im 19. Jahrhundert kam es in Besitz des Hauses Hohenzollern. Nach dem 2. Weltkrieg verfiel es trotz zeitweiliger Nutzung zusehends. 2009 kaufte eine Bauträgergesellschaft das Schloss samt Park und angrenzenden Gebieten, um es zu sanieren und ihm wieder seinen ehemaligen Glanz zu verleihen. Die Zimmer und Suiten des Hauses sind auf die oberen Etagen verteilt und in einem modernen Design mit einem Hauch vergangener Epochen eingerichtet; teilweise sind noch alte Dachbalken sichtbar.
Morgens wird ein reichhaltiges Frühstücksbuffet angeboten, abends kann man im eleganten Ambiente des Restaurants, das sich auf drei aneinandergereihte Räume erstreckt, polnische Küche mit internationalen Einflüssen genießen. Im Wellnessbereich erwarten Gäste eine finnische Sauna, ein Dampfbad, ein Ruheraum, ein Fitnessraum und ein Massageraum. Die günstige Lage im Dreiländereck (Polen, Deutschland, Tschechien) ermöglicht es, die gesamte Region zu erkunden, die für viele Sehenswürdigkeiten, architektonische Denkmäler und vielseitige Landschaft bekannt ist.
Sehenswertes
Riesengebirge
Heimat des Rübezahl
Das Riesengebirge ist das höchste europäische Gebirge nördlich der Alpen. Sein höchster Gipfel, die Schneekoppe, erreicht eine Höhe von 1.602 Metern. Noch heute kündet die Landschaft von ihrer eiszeitlichen Vergangenheit. Gletscherzungen des Pleistozän haben die Hänge geschliffen und in ausgehöhlten Kesseln hat das Schmelzwasser Gletscherseen entstehen lassen. Besonders an der sogenannten kleinen Schneegrube, einem Gletscherkar nahe der tschechich-polnischen Grenze, habt sich eine einzigartige Flora herausgebildet.
Die Besiedlung des Gebirges, ausgehend vom Hirschbergtal, beginnt zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert. Die böhmische Seite hingegen wird erst etwas später, im 16. Jahrhundert, durch Kolonisten aus dem Alpenraum erschlossen.
Der romantische Name „Riesengebirge“ kam erst Ende des 19. Jahrhunderts in Gebrauch. Vorher hatte der Höhenzug zwischen Niederschlesien und Tschechien keinen Namen oder wurde einfach Schneegebirge oder Böhmisches Gebirge genannt. Wesentlich älter ist der berühmteste Bewohner, Rübezahl. Erzählungen über den Schrat oder Berggeist gibt es schon seit dem ausgehenden Mittelalter. Mal ist er der Beschützer eines Bergschatzes, mal ein böser Mönch, der Wanderer vom Weg abbringt, oder einfach ein Rabe, ein Esel oder der Satan, in jedem Fall aber launisch, ungestüm und sonderbar.
Heute ist das Riesengebirge ein Ski- und Wandergebiet. Sowohl auf tschechischer Seite als auch auf polnischer Seite sind große Teile als Nationalpark geschützt.
Karpacz
Urlaubsort im Riesengebirge
Die Stadt mit dem deutschen Namen Krummhübel liegt am Nordhang des Riesengebirges und ist einer von zwei wichtigen Urlaubsorten. Es gibt ein Kurzentrum, Schwimmbäder, aber auch Skilifte und eine Rodelbahn. Hoch über den Ort ragt die kahle Schneekoppe empor, die im Sommer Wanderer und im Winter Skifahrer anlockt. Ihren Ursprung verdankt die Stadt aber dem Bergbau. Eisen und Silber wurden abgebaut. Im 18. Jahrhundert kamen sogenannte Laboranten, die Kräuter sammelten und sie als Arznei verkauften.
Špindlerův Mlýn
Bedeutendes Wintersportzentrum der Tschechischen Republik
Nur rund 1.000 Einwohner zählt die kleine Stadt am Zusammenfluss von Elbe und Svatopetrský potok. Im Winter passiert es jedoch oft, dass sich diese Zahl kurzzeitig verzehnfacht. Einige der größten und modernsten Pisten des Riesengebirges locken Wintersportler von überall und haben den Ort zum bedeutendsten Skizentrum der Tschechischen Republik gemacht.
Aber auch im Sommer bietet die Region zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten an der frischen Luft. Dank Sesselseilbahnen sind Täler und Gebirgskämme gut erreichbar. So eröffnet sich ein wahres Paradies für Hochgebirgswanderer.
Die Ursprünge der Siedlung liegen im Ortsteil Svaty Petr. Hier wurde im 16. Jahrhundert in Minen Kupfer und Silber abgebaut. Der Name, zu deutsch „Spindlermühle“, leitet sich von dem Familiennamen Spindler ab, um deren Mühle sich seit dem 18. Jahrhundert der spätere Ortskern entwickelt hat.
Auch touristisch ist die Kleinstadt keine Neuentdeckung. Bereits im 19. Jahrhundert wurde der Ort zu einem beliebten Ausflugs- und Kurziel. Als ein berühmter Gast der Stadt ist Franz Kafka zu nennen, der 1922 auf Anraten seines Hausarztes her kam. Während seines vierwöchigen Aufenthalts begann er mit der Arbeit an seinem Roman „Das Schloss“.
Braunauer Bergland
Wasserfälle und Felsenstädte
Das Braunauer Bergland liegt an der Nahtstelle zwischen Adler- und Riesengebirge. Das Verwaltungszentrum der Region ist die Stadt Broumov, die seit ihrer Gründung im 13. Jahrhundert maßgeblich durch den dort ansässigen Benediktinerorden geprägt wurde und im Laufe der Zeit durch das Handwerk der Tuchmacherei zu Wohlstand gelangte.
Bei Wanderern und Kletterern ist das Gebiet vor allem für seine Felsenstädte aus Sandstein bekannt. Diese finden sich unter anderem bei Adršpach und Teplice, wo die Elemente Höhlen, Terrassen und Klüfte in die Sandsteinplatte geschlagen haben, die während der letzten Eiszeit entstanden ist. Seit ihrer Entdeckung um das Jahr 1700 wurde die besondere Landschaft mit und mit durch ein gut ausgebautes Wegenetz erschlossen. Durch teils schmale Schluchten und manchmal steil ansteigend oder fallend führen die Pfade entlang der kuriosen Sandsteingebilde, die solche Namen wie „Raupe“, „Zuckerhut“ oder „Metzgerbeil“ tragen.
Die sogenannte Wolfsschlucht trennt die größere Adersbacher Felsenstadt von der kleineren Weckelsdorfer Felsenstadt. Die Metuje, ein Nebenfluss der Elbe, durchfließt die Stadt und stürzt an ihrem Ende als Wasserfall in einer Höhe von rund 16 Metern in die Tiefe.
Stabkirche Wang
Romanische Stabholzkirche aus Norwegen
Ursprünglich stand die Holzkirche in Norwegen am Wang-See. Dort war sie eine der ältesten Gotteshäuser überhaupt – sie wurde bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gebaut. Im 19. Jahrhundert war sie altersschwach und wäre abgerissen worden, hätte sie nicht einen Beschützer gefunden. Der romantischen Maler Jan Christian Dahl wollte sie erhalten, allerdings fehlten ihm die Mittel. Schließlich begeisterte sich der preußische König, Friedrich Wilhelm III. Er kaufte die Kirche, ließ sie abbauen, verschiffen und auf Pferdefuhrwerken ins Riesengebirge bringen. Dort wurde sie an einem besonders schönen Ort wieder aufgebaut. Noch heute wird die romanische Stabholzkirche aus Skandinavien von einer kleinen evangelischen Gemeinde genutzt.
Auf die Rübezahlkanzel
Fantastisches Panorama und senkrecht abstürzende Felswände
Die Tschechen nennen sie Krakonošova kazatelna. Auf Deutsch trägt die verwitterte Felsgruppe noch den romantischen Namen Rübezahlkanzel. Die Granitblöcke liegen auf 1.497 Metern Höhe und sind über Stufen zu besteigen. Oben tut sich ein fantastisches Panorama auf. Für zusätzlichen Nervenkitzel sorgen die senkrecht abstürzenden Wände, unterhalb derer ganzjährig ein Karfeld, eine große Schneegrube, liegt. Man erreicht die dramatische Landschaft von Michalowice aus. Hinter der Rübezahlkanzel wartet eine Hütte, die in der Saison bewirtschaftet ist. (hin und zurück: 18 Kilometer, 6 Stunden, auf und ab: 870 Meter)
Elbquelle
Panoramaweg auf dem Kamm des Riesengebirges
Die Elbquelle befindet sich im Norden Tschechiens an der Grenze zu Polen, am Hauptkamm des Riesengebirges. Viele kleine Quellbäche auf der Hochfläche oberhalb der Labská Bouda (Elbfallbaude) fließen in ein mit Steinen gefasstes Wasserloch. Wer die Quellen besuchen will, kann das mit einer Panoramawanderung über den Hauptkamm verbinden, die oberhalb von Schneegruben entlangführt, während das Hohe Rad einen Glanzpunkt in der Bergkulisse setzt. Die Wanderung beginnt an der Bergstation des Szrenica-Sessellifts. Die Bergstation ist auch die einzige Einkehrmöglichkeit unterwegs. (hin und zurück: 11 Kilometer, 3:30 Stunden, auf und ab: 360 Meter)
Mumlava Wasserfälle
Wasserreich
Der Mumlava Wasserfall befindet sich am gleichnamigen Fluss, in der Nähe von Harrachov im westlichen Riesengebirge. Er ist zwar nicht der größte, aber einer der wasserreichsten Fälle in Tschechien. Den Wasserfall bilden bis zu acht Meter hohe, stufenweise geordnete Steinblöcke aus Granit, in denen sich sogenannte „Teufelsaugen“ befinden. Dabei handelt es sich um kleine Vertiefungen, die im Granitfundament durch die Wasser- und Steinbewegung gegraben wurden. Am mächtigsten ist der Wasserfall im Frühling durch Schmelzwasser, im Winter friert er oft ein. Unweit des Wasserfalls befindet sich das einstige Harrachover Forsthaus, heute ein Ausflugrestaurant. Vom Busbahnhof führt ein gekennzeichneter Wanderweg zum Wasserfall.
Schloss Fürstenstein
Monumentale Burg in malerischer Lage
Das Schloss Fürstenstein wurde im 13. Jahrhundert vom Herzog Bolko I. als Schutzburg errichtet. Die Lage auf dem Fürstenberg wurde aus strategischen Gründen gebaut; spätere Generationen schätzten vor allem die grandiose Aussicht. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gebäude ständig erweitert. 400 Säle sind entstanden, die ersten noch im romanischen Stil, die letzten vor gut 100 Jahren im Jugendstil. Während des Zweiten Weltkriegs sollte das Schloss eine Residenz des Führers werden. Heute ist Schloss Fürstenstein (polnisch Zamek Książ) ein Kulturzentrum mit einer Ausstellung und mehreren Konzertsälen.
Sklárna Harrachov
Glashütte mit angeschlossenem Museum und Brauerei
Die Geschichte der Glashütte in Nový Svět reicht mehrere Jahrhunderte zurück. Die erste schriftliche Erwähnung findet sich im Jahr 1712, in den Landeschroniken des Staatsarchives in Zámrsk. In der Mitte des 19. Jahrhunderts war die Glasproduktion auf ihrem Zenit angelangt. Regelmäßig wurden die Produkte auf internationale Messen ausgestellt, unter anderem auch auf der Great Exhibition, der ersten Weltausstellung, die 1851 in London stattfand. Die beiden Weltkriege sowie die Zeit der Sowjetunion brachten der Glasbläserei bewegte Jahre, von der Wirtschaftskrise über die nationalsozialistische Übernahme bis zur späteren Verstaatlichung. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ging der Betrieb dann wieder in privaten Besitz über. Da regionale Glaswaren bereits zunehmend durch günstigere Importe abgelöst worden waren, musste für das Unternehmen ein neues Konzept gefunden werden. So begann unter dem neuen Inhaber im Frühjahr 2001 der Umbau, in dessen Rahmen eine Bierbrauerei angeschlossen wurde. Nach einer Besichtigung des Museums sowie der Produktionsstätte, wo nach wie vor dekorative Glasartikel traditionell in Handarbeit gefertigt werden, kann man in der Brauerei einkehren und traditionelle tschechische Gerichte sowie die Bierspezialitäten aus eigener Herstellung genießen.
Karlsbad
Kurbad des europäischen Adels im 19. Jahrhundert
Schon Goethe hielt das böhmische Bad im Tal der Tepla für einen der angenehmsten Orte der Welt. Insgesamt hat er es 13 Mal besucht. Nach ihm kamen im 19. Jahrhundert die Adeligen, Reichen und Mächtigen Europas. Bald war das habsburgische Karlsbad eines der glanzvollsten Kurbäder überhaupt. Dazu trug das dicht bewaldete Tal bei, das gegen die kalten Nordwinde schützt, und die heißen Quellen, die mit 40 bis 73 Grad aus dem Boden sprudeln. Heute, mittlerweile trägt der Kurort den klangvollen Namen Karlovy Vary, ist vieles vom alten Glanz wieder sichtbar, besonders rings um die Mühlbrunn-Kolonade, wo die Kurgäste vor der Neorenaissance-Fassade flanieren und die Freiheitsquelle in einem hölzernen Pavillon sprudelt.
Aufenthalt
Das Grandhotel Pupp ist der Inbegriff eines luxuriösen Badehotels um die Jahrhundertwende. Seine Ursprünge reichen bis 1701 zurück, als August der Starke, Kurfürst von Sachsen, hier einen Konzertsaal errichten ließ. Beethoven und Dvorak haben darin musiziert. Später hat das fürstliche Anwesen, das nach seinem Bäckermeister Pupp benannt ist, den Adel Europas beherbergt, aber auch Karl Marx, Sigmund Freud, Casanova und Richard Wagner. Filmstars und -sternchen gaben und geben sich ein Rendevous. Das Grandhotel Pupp diente mehrmals als Drehort, so 2006 für die Komödie Noch einmal Ferien mit Queen Latifah und 2006 in dem James-Bond-Film Casino Royale als Hotel Splendide in Montenegro. Es war außerdem eines der Vorbilder für die Gestaltung des Grand Budapest Hotels im gleichnamigen Film von 2014. 2013 kam das Royal Spa hinzu.
Sehenswertes
Franzensbad
Mineralmoor mit 24 Quellen und Habsburger Charme
Franzensbad wurde Ende des 19. Jahrhundert auf Erlass des Kaisers Franz als „ordentlicher Kurort“ gegründet. Zwar stand Franzensbad immer im Schatten der glamourösen Schwestern Marienbad und Karlsbad, dafür gibt es große Parks und ein Mineralmoor mit 24 Quellen, die besonders viel Glaubersalz enthalten. Sechs Kilometer nördlich kann man vulkanische Erscheinungen im Naturschutzgebiet Soos betrachten. Dort führt ein Lehrpfad zu brodelnden Schlammvulkanen.
Grandhotel Pupp
Inbegriff des luxuriösen Habsburger Badehotels
Das Grandhotel gilt als Inbegriff des luxuriösen Badehotels vor dem Ersten Weltkrieg. Errichtet wurde der Prachtbau im Stil der Pseudorenaissance von den Wiener Architekten Fellner und Helmer. Der Kern des Hotels, der Sächsische Saal, geht aber bereits auf das Jahr 1701 zurück. Zu den berühmtesten Gästen gehört Ludwig van Beethoven, der dort den Sommer 1812 verbrachte und ein Konzert im Böhmischen Saal gab. Gegenüber vom Hotel liegt das Kaiserbad von 1895 mit einer monumentalen Hauptfassade.
Hirschesprung
Panoramatour über Karlstadt
Der wohl älteste Aussichtsbau von Karlsbad ist der Holzpavillon auf einer Felsnadel am Hirschsprung direkt über dem Karlsbader Kurzentrum. Den Pavillon ließ hier im Jahre 1804 der in Karlsbad gebürtige reiche Wiener Kaufmann Mayer errichten, nach dem er auch Mayer-Gloriette genannt wird. Die leichte Tour führt zu insgesamt drei Aussichtspunkten. Einkehrmöglichkeiten findet man in der Nähe des Hirschsprungs und am Diana-Turm. Wer einige Höhenmeter des Weges sparen möchte, kann auch mit der Standseilbahn aus dem Ort bis zur Mittelstation oder bis ganz nach oben fahren. (hin und zurück: 12,3 Kilometer, 4 Stunden, auf und ab: 430 Meter)
Auf den Fichtelberg
Wanderung auf den höchsten Berg Sachsens
Der Fichtelberg bei Oberwiesenthal mit 1215 Metern der höchste Berg des Fichtelgebirges und in Sachsen. In den Hochmooren und Quellmulden an seinen Hängen entspringen viele Bäche. Die tschechische Grenze verläuft gut einen Kilometer südlich. Auf dem Gipfelplateau steht das Fichtelberghaus mit Aussichtsturm und Wetterwarte. Der Weg auf den Aussichtsberg beginnt im Kurort Oberwiesenthal. Alternativ kann man die Schwebebahn nehmen. (hin und zurück: 5 Kilometer, 2 Stunden, auf und ab: 310 Meter)
Leistungsübersicht
Unsere Reiseempfehlung beinhaltet folgende Leistungen.
1.–2. Tag |
Görlitz
Zu Gast in einem Bürgerhaus in Görlitz
1 Nacht | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast | 1x Parkplatz
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2.–5. Tag |
Breslau
Zu Gast in einem Altstadthotel in Breslau
3 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast | 1x Parking (Garage)
Führung
Breslau Klassisch (3,5 Stunden, deutsch)
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5.–8. Tag |
Jelenia Góra
Zu Gast im ehemaligen Schloss Fischbach
3 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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8.–10. Tag |
Karlsbad
Zu Gast im Grandhotel Pupp
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast | 1x Parkplatz
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Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im Juni berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.
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