
Soloreise Deutschland
Eine Rundreise für Alleinreisende
Unsere Soloreise innerhalb Deutschlands konzentriert sich auf die Region um Rhein und Mosel. Bei der Rundreise mit dem Auto entdeckt man eine uralte Kulturlandschaft, geprägt von historischen Städten, majestätischen Schlössern und ausgedehnten Weinterrassen. Buchbare Aktivitäten ermöglichen einen tiefergehenden Einblick in die Region. Eine Stadtführung legt den Fokus auf Kultur und Geschichte, während bei einer Weinbergtour die Kulinarik im Vordergrund steht. Wer gerne zu Fuß in der Natur unterwegs ist, wird zudem vor Ort auch immer wieder schöne Gelegenheiten zum Wandern vorfinden.
Die Route verläuft zwischen Zweibrücken und Koblenz. Die Strecken sind kurz, sodass an den einzelnen Stationen stets viel Zeit zum Entspannen und Entdecken bleibt. Übernachtet wird in ausgewählten Unterkünften. Hier reicht das Spektrum von historischen Burgen zu urigen Gasthöfen und modernen Stadthotels.
Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im Mai berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

Reiseverlauf
Diese Rundreise wurde von unserer Expertin Petra Rappenhöner entworfen. Bei Bedarf können die Route sowie die Anzahl der Nächte und die Auswahl der Unterkünfte angepasst werden.
Von zu Hause
Nach Hornbach
Zweibrücken
Vom Königsasyl zur Rosenstadt
Vor der französischen Besatzung 1794 war die Kleinstadt in der Westpfalz fast vier Jahrhunderte lang die Residenz eines Mini-Herzogtums. Zeitweilig gehörte Pfalz-Zweibrücken allerdings zu Schweden, da der schwedische König Karl XII. zugleich Landesherr war. Von seinem baulichen Ehrgeiz zeugen das Barockschloss von 1725, in dem heute das Oberlandesgericht tagt, und die Fasanerie, ein Lustschloss, wo er seinem Freund, dem polnischen König Stanislaus, „Asyl“ gewährte. Leider hat der Zweite Weltkrieg außer diesen Bauwerken nur wenig von der Stadt übrig gelassen. Dafür gibt es mehrere große Parks, darunter „Europas Rosengarten“, mit über 50.000 Quadratmetern einer der größten Parks in Europa. Über 60.000 Rosen in 2.000 verschiedenen Sorten sind zu sehen.
Aufenthalt
Das Benediktinerkloster von Hornbach war einst reich und mächtig, weil es im Besitz der wundertätigen Reliquien des Heiligen Pirminius war. Doch während der Reformation verloren die Reliquien ihre Funktion als Einnahmequelle und wurden nach Innsbruck gebracht. Der Pilgerstrom versiegte und das Kloster wurde aufgegeben. Nach wechselnden Nutzungen wurde es schließlich um die Jahrtausendwende zu einem Hotel umgestaltet. Kreuzgang, Kapelle, Schulhaus und Remise wurden restauriert und zu zeitgenössischen Akzenten in Kontrast gebracht. Hinzugekommen ist ein Spabereich mit Bädern und verschiedenen Therapieangeboten. Von der Klosterschänke bis zum Gourmetrestaurant gibt es ein vielseitiges kulinarisches Angebot, das auch von der Nähe zu Frankreich profitiert.
Mit einem gut gefüllten Picknickkorb im Gepäck begeben Sie sich für einen Tag auf eine nostalgische Spazierfahrt im Citroën 2 CV, jenem ikonischen Oldtimer, besser bekannt als „Ente“. Minimalistische Armaturenbretter, Klappfenster und die kleinen Eigenheiten des liebevoll gepflegten Wagens versprühen einen zauberhaften Retrocharme und sorgen mit einer nach heutigen Maßstäben eher bescheidenen Motorleistung für eine bewusste Entschleunigung. So geht es nicht darum, schnell von A nach B zu kommen, sondern die Strecke zu genießen und die vorbeiziehende Landschaft zu bewundern, während man in der ein oder anderen Erinnerung schwelgt.
Sehenswertes
Saarland
Kleines Land, komplizierte Geschichte
Das Bundesland in Deutschlands Südwesten ist das kleinste unter den Flächenländern und das mit der komplizertesten politischen Geschichte. Teile seines Gebietes gehörten im 19. Jahrhundert zu Preußen, andere zu Bayern. Zuvor schon war es unter französischen Einfluss gekommen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das „Saargebiet“ vom Völkerbund verwaltet und kam erst 1955 zur Bundesrepublik Deutschland. Wegen dieser Zersplitterung hat sich kein prächtiges Zentrum herausbilden können. Dafür steht es unangefochten an der Spitze, wenn es um Größenvergleiche geht. Das gut 2500 Quadratkilometer kleine Bundesland wird gern benutzt, um Katastrophen und Missstände zu illustrieren: ein Funkloch so groß wie das Saarland, ein Waldbrand- oder Hochwassergebiet, das doppelt so groß ist, usw.
Fort Simserhof
Unterirdische Kaserne der Maginot-Linie
Die Festung vier Kilometer westlich von Bitche war Teil der Maginot-Linie, die unter dem französischen Verteidigungsminister Maginot zwischen 1930 und 1940 gebaut wurde. Sie bestand aus einer Linie von Bunkern entlang der französischen Grenze zu Belgien, Luxemburg und Deutschland. Der Simserhof bestand aus einer unterirdischen Kaserne für 900 Mann samt Sanitätsabteilung mit Operationsraum, einem Lebensmittellager und einem eigenem Kraftwerk. 1965 hat die französische Armee ein Museum eingerichtet. Führungen werden angeboten.
Zitadelle von Bitche
Schauplatz deutsch-französischer Kriege
Die Kleinstadt im Naturpark Nordvogesen liegt im Schatten einer mächtigen Zitadelle, die der Festungsarchitekt Vauban anstelle einer mittelalterlichen Burg errichten ließ. Im deutsch-französischen Krieg war Bitsch (deutsche Schreibweise) heftig umkämpft. Wer die Zitadelle besichtigt, bekommt eine Video- und Audioführung mit einer wertungsfreien Darstellung des Deutsch-Französischen Krieges (1870-71). Die kleine Kirche sowie die anderen Gebäude auf der Zitadelle, die die Kriege überstanden hatten, wurden restauriert. Rings um die Festung hat sich eine namhafte Gastronomieszene gebildet.
Saar
Wander- und Weinparadies
Der Nebenfluss der Mosel wird oft unterschätzt. Die Saar ist immerhin 235 Kilometer lang, von denen gut die Hälfte durch Frankreich fließt, und hat immerhin einem Bundesland seinen Namen gegeben. Kurz bevor sie oberhalb von Trier in die Mosel fließt, wird sie schon seit 2.000 Jahren von Weinbergen gesäumt, die zu den steilsten der Welt gehören und daher oft nicht mehr bearbeitet werden. Leider – denn der blassfarbene Riesling gehört zu den qualitativ bedeutsamsten Weißweinen Deutschlands. Önologen führen das auf das trockene Klima und den blauen Schiefer zurück, auf dem die Reben wachsen. Das liebliche Mittelgebirge rechts und links der Saar ist durch ein dichtes Wanderwegenetz erschlossen. Besonders schön ist die Runde um die Saarschleife, wo der Fluss eine 180-Grad-Schleife mäandriert.
Schlossberghöhlen
Größte Buntsandsteinhöhle Europas
Die Buntsandsteinhöhlen im Schlossberg in Homburg sind die größten Europas. Sie bestehen aus zwölf Stockwerken und erstrecken sich über einen Bereich von 140 Meter Länge und 60 Meter Breite. Im 17. Jahrhundert wurden die Höhlen von Menschen geschaffen, und waren eigentlich ein Bergwerk, in dem Sand für Glasherstellung gewonnen wurde. Möglicherweise wurden im frühen Mittelalter Fluchtgänge für die darüberliegende Hohenburg in den Schlossberg gegraben. Während der französischen Besatzungszeit gerieten sie in Vergessenheit und wurden erst in den 1930er Jahren von Kindern wiederentdeckt. Im Zweiten Weltkrieg dienten sie dann als Luftschutzbunker.
Dahner Burgengruppe
Seltenes Kuriosum zwischen Vogesen und Pfalz
Zwischen den Nordvogesen und der Südpfalz gibt es ein seltenes Kuriosum: Bei Dahn stehen auf engstem Raum drei verschiedene Burgen. Sie wurden auf nebeneinander stehenden Felsen errichtet. Mehrere Generationen des Dahner Rittergeschlechts waren damit befasst, die Bauzeit betrug fast zwei Jahrhunderte. Tanstein stammt vom Anfang des 12. Jahrhunderts, Altdahn vom Anfang und Grafendahn vom Ende des 13. Jahrhunderts. Von Dahn aus kann man einen Rundweg zu den Burgen machen. (hin und zurück: 7,6 Kilometer, 2:30 Stunden, auf und ab: 178 Meter)
Trier
Älteste Stadt Deutschlands zwischen Weinbergen
Augusta Treverorum wurde vor mehr als 2.000 Jahren gegründet und ist damit die älteste Stadt Deutschlands. Römische Baudenkmäler zeugen von der frühen Bedeutung der Stadt: Herausragend und zum Teil noch vollständig erhalten sind das Amphitheater, die Barbarathermen, die Kaiserthermen, die Konstantinbasilika, die Porta Nigra und die Römerbrücke. Darüber hinaus hat die Stadt an der Mosel ein schönes Umland: Die Berge und Wälder von Eifel und Hunsrück grenzen an die Weinberge, die die Flüsse Mosel, Saar und Ruwer säumen.
Aufenthalt
Die Jugendstilvilla auf einer Anhöhe über Trier wurde 1914 für eine Weinhändlerfamilie gebaut. Heute ist sie ein angesagtes Privathotel in klassischer Eleganz, mit hohem Komfort und gepflegtem Interieur – zentrumsnah und zugleich abseits des Stadtgetümmels. Durch große Fenster, die einen wunderbaren Blick auf die Altstadt eröffnen, sind die in hellen, aber kräftigen Farben gehaltenen Räume lichtdurchflutet. Stilsicher wurden im gesamten Haus moderne Accessoires mit ursprünglichen Stücken des Jugendstils kombiniert. Bei schönem Wetter laden die Dachterrassen mit Blick auf den Dom und die Kaiserthermen bis zum anderen Moselufer zum Verweilen ein. Im Wellnessbereich befinden sich eine Saunalandschaft und ein Schwimmbad.
Die rund zweistündige Stadtführung in einer Gruppe von maximal 20 Personen ist im Grunde ein Spaziergang durch die Geschichte. An der Porta Nigra taucht man ein in die Zeit der Römer, schlendert dann durch das Mittelalter, vorbei am Dreikönigenhaus und dem Hauptmarkt, um schließlich an der Schwelle zur Neuzeit anzukommen, die sich unter anderem mit ihrer schmucken Renaissance- und Barockarchitektur im Stadtbild verewigt hat.
Sehenswertes
Kaiserthermen
Monumentale Badeanlage aus der spätrömischen Zeit
Die monumentalen Überreste lassen darauf schließen, dass hier einst eine der größten Badeanlagen des gesamten Römischen Reiches gestanden haben muss. Die 19 Meter hohen Mauerreste sind heute Welterbe der UNESCO. Vermutlich hat jedoch niemals jemand in den Thermen gebadet, denn bereits in der Antike wurde das Bauwerk zur Kaserne umgebaut. Stattdessen wurde weiter in den wesentlich älteren Barbarathermen in der Nachbarschaft gebadet. Heute ist das ganze Gelände ein archäologischer Park.
Karl-Marx-Haus
Geburtshaus des Trierer Philosophen
Das Haus in der Brückenstraße 10 wurde um das Jahr 1550 erbaut. Karl Marx kam hier am 5. Mai 1818 als drittes Kind des jüdischen Advokaten Heinrich Marx und seiner Ehefrau zur Welt. Die Familie lebte dort seit dem 1. April 1818 für gut ein Jahr zur Miete. Das Geburtshaus von Karl Marx geriet in Vergessenheit und wurde erst 1904 durch eine gefundene Umzugsanzeige des Vaters in der Trierischen Zeitung vom 5. April 1818 identifiziert. Die SPD konnte nach langem Bemühen erst 1928 das im 19. und frühen 20. Jahrhundert mehrfach stark veränderte Haus erwerben. Heute ist es der Öffentlichkeit zugänglich. Eine Ausstellung berichtet über das Leben und Werk von Karl Marx und seine Wirkungsgeschichte im 20. Jahrhundert.
Hauptmarkt
Mittelalterlicher Kern der Altstadt
Der zentrale Platz von Trier liegt im historischen Stadtkern unmittelbar vor der Domstadt. Hier wurde im Mittelalter Markt abgehalten. Die Häuser stammen aus der Renaissance und dem Barock, aber auch aus dem Klassizismus. Herausragend sind die Hauptwache und die Steiße, ein Bürgerhaus, das nach der völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut wurde. Vom Hauptmarkt geht es durch die Judenpforte in die Judengasse, dem ehemaligen jüdischen Viertel der Stadt.
Porta Nigra
Besterhaltenes römisches Bauwerk in Deutschland
Das „schwarze Tor“ ist das am besten erhaltene Stadttor aus römische Zeit in Deutschland und das Wahrzeichen von Trier. Es wurde um 180 nach Christus als nördlicher Zugang zur Augusta Treverorum (Augustus-Stadt im Land der Treverer) erbaut. Bei genauerem Hinsehen fallen an den verschiedensten Stellen in die Steine eingemeißelte Zeichen auf, von denen etliche auf dem Kopf stehen. Sie dienten den Steinmetzen als Abrechnungssystem und lassen Rückschlüsse auf die Bauzeit zu. sie betrug vermutlich nicht mehr als zwei Jahre. Fertig wurde die Porta allerdings nie. Unfertige Türangeln lassen darauf schließen, dass es niemals Tore gab. Vermutlich war die Porta Nigra ein Repräsentationsbau, der aufgrund finanzieller Engpässe unvollendet blieb.
Beilstein
Das „Dornröschen der Mosel“
Das winzige Dorf mit 140 Einwohnern war im Hochmittelalter einmal eine Stadt, bevor es in der Franzosenzeit Ende des 17. Jahrhunderts in der Bedeutungslosigkeit versank und die Zeit stehen blieb. Bautätigkeiten kamen zum Erliegen, weshalb Beilstein heute eines der am besten erhaltenen historischen Ortsbilder an der Mosel hat. Überragt wird der Ort, der auch Miniatur-Rothenburg oder ‚Dornröschen der Mosel‘ genannt wird, von der Ruine Metternich, die einst dem gleichnamigen Fürstengeschlecht gehörte. Im Juli und August jeden Jahres wird der Beilsteiner Märchensommer ausgerichtet, bei dem das Marionettentheater aus Cochem im Weinbaumuseum Märchen aufführt.
Aufenthalt
Der Gasthof liegt in Beilstein, einem der schönsten Moseldörfer überhaupt, und ist seit 1795 in Familienbesitz. Der kleinere Speisesaal mit offenem Kamin ähnelt einer Bauernstube. Der größere, in dem u.a. Ritterrüstungen und Hellebarden ausgestellt sind, ist holzgetäfelt und gemütlich. Bei schönem Wetter wird man in der Weinlaube den Blick auf die Mosel genießen. Die fünf Zimmer im ersten Stock sind alle liebevoll eingerichtet und passen sich dem Stil des alten Fachwerkbaus an. Weinproben finden im Keller des gegenüberliegenden Hauses statt. Beilstein ist ein idealer Standort zur Erkundung des Moseltals.
Sehenswertes
Mosel
Romantik und Wein in einer uralten Kulturlandschaft
Der längste Nebenfluss des Rheins entspringt in den Vogesen, bildet eine Weile die Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland, und mäandriert dann gemächlich in einem tief eingeschnittenen Tal durch die waldreichen Mittelgebirge Eifel und Hunsrück. Der Abschnitt zwischen Bernkastel und Cochem gilt als der schönste, weil man dort das findet, was man im industrialisierten Rheintal nur noch erahnt: die Romantik einer uralten Kulturlandschaft. Dörfer und Städte, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, liegen im Schatten geheimnisvoller Burgruinen und sind umgeben von Weingärten, die Generationen von Winzern den Steilhängen des Tals abgerungen haben. Entlang der Mosel führen herrliche Wanderwege (bezeichnet durch ein „M“) mal auf der Höhe durch Wälder oder mittelalterliche Ortschaften, mal durch Weinberge oder stille Seitentäler. An einigen Stellen folgt der Wanderweg der Via Ausonia, einer römischen Handelsstraße.
Eifel
Feuer, Wasser, Luft und Erde
Die deutsche Mittelgebirgslandschaft der Eifel erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 5.300 Quadratkilometern zwischen Aachen, Koblenz und Trier. Im Nordosten läuft sie in die Niederrheinische Bucht aus, wird weiter südlich durch Rhein- und Moseltal begrenzt und erstreckt sich im Westen bis in die Ardennen. Über Jahrmillionen haben die verschiedenen Elemente hier eine einzigartige Landschaft geschaffen: flussdurchzogene Täler und weite Grünflächen, Heide und Hochmoorgebiete, erloschene Vulkankegel und langgezogene Bergrücken prägen die Szenerie.
An die bewegte Geschichte der Region erinnern zahlreiche Baudenkmäler, darunter Schlösser und Burgen sowie Kirchen und Klöster.
Treis-Karden
Weindorf im Schatten zweier Burgen
Der Doppelort in einer der zahllosen Moselschleifen wurde im 4. Jahrhundert von einem Heiligen gegründet. Sankt Castor aus Aquitanien im heutigen Südfrankreich lebte hier als Einsiedler und sammelte eine christliche Gemeinschaft um sich. Bis heute wacht seine Statue vor der dreitürmigen Stiftskirche St.Castor. Ein Wein- und Naturlehrpfad führt über die terrassierten Hänge bis zur Burg Treis und zur Wildburg. Mehrere Weingüter bieten Verkostungen an. In Karden beginnt auch ein wunderschöner Wanderweg zur Burg Eltz.
Zell (Mosel)
Schwarze Katzen und erstklassige Rieslinge
Der Ort liegt ziemlich genau zwischen Trier und Koblenz und ist das zweitgrößte Weinbaugebiet an der Mosel. Überall in der Winzerstadt gibt es Probierstübchen und Weinhandel. Traditionell wird überwiegend Riesling angebaut. Überregional bekannt ist die Zeller Schwarze Katz. Der Name der Wein-Großlage um Zell geht auf eine Legende zurück, nach der eine schwarze Katze einem Weinhändler verraten hat, in welchem Fass der beste Wein lagert. Solche und ähnliche Geschichten und noch viel mehr erfährt man im Wein- und Heimatmuseum, das mit Grabungsfunden der Römer beginnt.
Burg Eltz
Romantische Burg im dichten Wald
Versteckt im dichten Wald des Eltzbachtals ragen die Mauern einer romantischen Märchenburg auf. Burg Eltz gilt als die deutsche Musterburg. Sie wurde nie zerstört und zierte viele Jahre den 500-DM-Schein. Im Jahre 1268 wurde sie unter drei Nachkommen aufgeteilt, die von nun an gemeinsam die enge Burg bewohnten. Jede Linie baute im Laufe der Jahrhunderte ihren eigenen Trakt aus und fügte zahllose Türmchen, Erker und andere Elemente an. Führungen werden angeboten. Man erreicht die Burg zu Fuß von Moselkern aus oder vom Parkplatz oberhalb Müden, bzw. mit dem Auto über Münstermaifeld und Wierschem.
Reichsburg Cochem
Rittermahle
Hoch über Cochem erhebt sich die größte Höhenburg an der Mosel. Auf einem mächtigem Fels gelegen, ist die Reichsburg mit ihren Erkern und Zinnen ein majestätischer Anblick. Die mittelalterliche Burg gehörte den Kurfürsten von Trier, als sie im pfälzischen Erbfolgekrieg von den Truppen von König Ludwig XIV. zerstört wurde. Im 19. Jahrhundert ließ der ebenso reiche wie verrückte Berliner Kommerzienrat, Louis Ravené, die Ruine im neugotischen Stil restaurieren. Führungen durch die eindrucksvollen Innenräume werden angeboten. Daneben werden freitags und samstags rustikale Rittermahle angeboten. Die sogenannte „Gasterey nach Art der alten Rittersleut“ ist ein geselliger Abend mit einem vierstündigen Programm.
Cochem
Mittelalterliches Fachwerk, romantische Plätze
Der Ort liegt am Ende des Cochemer Krampens, einem 20 Kilometer langen Moselbogen, der als der schönste Abschnitt der Mosel gilt. Wie viele andere Plätze dort wurde auch Cochem schon von den Römern und Kelten besiedelt. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Altstadt zerstört, heute präsentiert sich Cochem aber als lebendige Kleinstadt mit reicher historischer Bausubstanz und romantischen Plätzen und Gassen. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind noch wichtige Bauten erhalten. Historische Fachwerkhäuser stehen vor allem am Markt mit seinem Brunnen und dem barocken Rathaus sowie in den Nebengassen. Im Kapuzinerkloster von 1623 residiert heute das Cochemer Kulturzentrum.
Hängebrücke Geierlay
Ein Spaziergang in 100 Metern Höhe
Mit einer Länge von rund 360 Metern verbindet die Hängeseilbrücke die Ortsgemeinden Mörsdorf und Sosberg. Bei einem Spaziergang in etwa 100 Metern Höhe bietet sich ein grandioser Ausblick auf die bewaldeten Hänge des Mörsdorfer Bachtals. Über neun Jahre und mit viel ehrenamtlichem Engagement der Anwohner wurde ein Konzept für das imposante Bauprojekt entwickelt, welches schließlich im Jahr 2015 realisiert wurde.
Ein gut befestigter Weg führt von einem etwa vier Kilometer entfernten Wanderparkplatz zur Brücke, die ausschließlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen ist.
Calmont
Klettern im steilsten Weinberg Europas
Der Calmont ist der steilste Weinberg Europas. Bereits die Römer pflegten an den sonnigen Steillagen ihre Weinstöcke im warmen Schiefer. Der Name Calmont entstammt wahrscheinlich dem lateinischen „calidus mons“ („heißer Berg“). Diese anspruchsvolle Tour führt von Bremm durch die Weinberge hoch hinauf zum Bremmer Höhenkreuz. Ein Stück geht es auf dem Moselhöhenweg zum Aussichtspunkt Vierseenblick und wieder hinab zur Eller Galgenlay, wonach der Calmont über den Klettersteig zurück zum Ausgangspunkt durchquert wird. Hinter jeder Wegebiegung bieten sich fantastische Panoramablicke in das Moseltal sowie auf den gegenüberliegenden Petersberg und die Klosterruine Stuben. Diese Tour ist kein Sonntagsspaziergang! Sie sollte nur von geübten Wanderern durchgeführt werden, die über festes Schuhwerk, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verfügen. (hin und zurück: 5,6 Kilometer, 3:30 Stunden, auf und ab: 451 Meter)
Prinzenkopfturm
Aussicht auf eine Moselschleife
Bereits 1818 hat Kronprinz Friedrich-Wilhelm die einzigartige Aussicht über die Moselschleife bei Pünderich genossen. Später wuchsen dort Bäume und die Aussicht geriet in Vergessenheit. Erst seitdem auf dem Prinzenkopf ein 27 Meter hoher Turm steht, kann man wieder den Blick auf die Moselschleife genießen. Anfang und Ende der Schleife sind nur wenige Hundert Meter Luftlinie voneinander entfernt, liegen aber 14 Flusskilometer auseinander.
Andernach
Historische Stadt mit Zukunftsvision
Andernach zählt zu den ältesten Städten Deutschlands. Eine über 2.000-jährige Geschichte durchfließt die Stadt an der Nahtstelle von Mittelrheintal und Eifel. In ihren frühesten Ursprüngen geht das Stadtgebiet zurück auf eine keltische Siedlung des 3. Jahrhunderts v. Chr., an deren Stelle später ein römisches Militärlager errichtet wurde. Wechselhafte Jahrhunderte, zwischen Kriegswirren und Industrialisierung, sorgten dann für den abwechselnden Aufstieg und den Fall Andernachs. Von der bewegten Vergangenheit erzählen noch heute die zahlreichen historischen Gebäude der Altstadt.
Aber die Stadt richtet den Blick auch in die Zukunft. Gemeinsam mit anderen Städten gehört Andernach einem weltweiten Netzwerk an, das sich für die Entwicklung einer nachhaltigen Städteplanung einsetzt. Bereits in der Praxis umgesetzt wurde unter anderem das Konzept der „Essbaren Stadt“. Mit einer nachhaltigkeitsorientierten Planung von Grünräumen möchte man die Natur zurück in den urbanen Raum holen und wieder einen engeren Bezug zwischen Mensch und Umwelt schaffen. Hierzu werden auf öffentlichen Plätzen Nutzpflanzen wie Tomaten, Bohnen, Möhren oder verschiedene Küchenkräuter angepflanzt. Das Pflücken ist ausdrücklich für jedermann erlaubt und erwünscht. Zusätzlich zu den Gartenflächen setzt man zudem vermehrt auf Wildblumenwiesen, die einen Lebensraum für Bienen und andere Insekten schaffen.
Aufenthalt
Das kleine Hotel liegt am Rande der Altstadt und eignet sich als Ausgangspunkt für Stadtspaziergänge ebenso wie für Ausflüge ins Umland. Von außen ist das Gebäude eher unscheinbar, innen präsentiert es sich deutlich raffinierter. Die Zimmer erinnern in ihrer reduzierten Modernität an ein zeitgemäßes Großstadthotel und im Frühstücksraum sorgen liebevolle Dekorationsdetails sowie große Fenster für eine freundliche Atmosphäre.
Wer sich am Tag viel vorgenommen hat und daher früh aufbrechen möchte, bekommt nach vorheriger Absprache ein Lunch-Paket für unterwegs gepackt.
Sehenswertes
Eifel
Feuer, Wasser, Luft und Erde
Die deutsche Mittelgebirgslandschaft der Eifel erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 5.300 Quadratkilometern zwischen Aachen, Koblenz und Trier. Im Nordosten läuft sie in die Niederrheinische Bucht aus, wird weiter südlich durch Rhein- und Moseltal begrenzt und erstreckt sich im Westen bis in die Ardennen. Über Jahrmillionen haben die verschiedenen Elemente hier eine einzigartige Landschaft geschaffen: flussdurchzogene Täler und weite Grünflächen, Heide und Hochmoorgebiete, erloschene Vulkankegel und langgezogene Bergrücken prägen die Szenerie.
An die bewegte Geschichte der Region erinnern zahlreiche Baudenkmäler, darunter Schlösser und Burgen sowie Kirchen und Klöster.
Mosel
Romantik und Wein in einer uralten Kulturlandschaft
Der längste Nebenfluss des Rheins entspringt in den Vogesen, bildet eine Weile die Grenze zwischen Luxemburg und Deutschland, und mäandriert dann gemächlich in einem tief eingeschnittenen Tal durch die waldreichen Mittelgebirge Eifel und Hunsrück. Der Abschnitt zwischen Bernkastel und Cochem gilt als der schönste, weil man dort das findet, was man im industrialisierten Rheintal nur noch erahnt: die Romantik einer uralten Kulturlandschaft. Dörfer und Städte, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, liegen im Schatten geheimnisvoller Burgruinen und sind umgeben von Weingärten, die Generationen von Winzern den Steilhängen des Tals abgerungen haben. Entlang der Mosel führen herrliche Wanderwege (bezeichnet durch ein „M“) mal auf der Höhe durch Wälder oder mittelalterliche Ortschaften, mal durch Weinberge oder stille Seitentäler. An einigen Stellen folgt der Wanderweg der Via Ausonia, einer römischen Handelsstraße.
Mittelrheintal
Burgen, Wein und Fachwerkstädtchen
1.320 Kilometer fließt der Rhein von seiner Quelle am St. Gotthard in der Schweiz bis zu seinen verzweigten Mündungsarmen in den Niederlanden. Seit Jahrtausenden ist er eine der wichtigsten Handelsstraßen Europas. Zwischen Bingen und Koblenz zwängt er sich durch ein tief eingeschnittenes Tal, das zu den schönsten Kulturlandschaften Deutschlands zählt und Welterbe der UNESCO ist. Burgen und Ruinen wechseln mit Weinbergen und malerischen Fachwerkstädten ab. Viele Sagen und Legenden umgeben das Tal; am bekanntesten ist die von der Loreley, die auf einem Felsen sitzend mit lieblichem Gesang und goldenem Haar die Schiffer verzauberte, sodass sie in den gefährlichen Stromschnellen ertranken. Am besten erlebt man das Tal vom Schiff aus auf einer Dampferfahrt von St. Goar nach Kaub.
Bonn
Kurkölnische Residenz in Beethovens Geburtsstadt
Die Stadt am Rhein kann wie das 30 Kilometer nördlich gelegene Köln auf eine 2.000-jährige Geschichte zurückblicken. Ihre Blüte erlebte das römische Castra Bonnensia als Residenz des Kurfürstentums Köln zwischen 1597 und 1794. Gegen Ende dieser Zeit (1770) kam Ludwig van Beethoven hier zur Welt. Nach dem Zweiten Weltkrieg tagte der Parlamentarische Rat und arbeitete das Grundgesetz aus – eine der wesentlichen Voraussetzungen dafür, dass sich Deutschland in der Nachkriegszeit vom Nationalsozialismus lossagen konnte. Von 1949 bis 1991 war Bonn die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Am Marktplatz liegt das 1737 erbaute Alte Rokoko-Rathaus, eines der Wahrzeichen der Stadt. Das Kurkölnische Schloss unmittelbar daneben ist heute das Hauptgebäude der Bonner Universität.
Koblenz
Römerstadt zwischen Rhein und Mosel
Im Jahre 9 nach Christus errichteten die Römer am Zusammenfluss von Rhein und Mosel ein Lager, um den Übergang über die Mosel zu sichern. Sie nannten es „Castrum ad Confluentes“ (Lager am Zusammenfluss), woraus sich der Name „Koblenz“ ableitet. Dass der Ort strategisch wichtig geblieben ist, zeigen die vielen Burgen und Kastelle, die seit dem 10. Jahrhundert dort gebaut wurden. Heute thront über dem rechten Rheinufer die preußische Festung Ehrenbreitstein. Markantester Punkt von Koblenz ist das Deutsche Eck an der Landspitze zwischen Rhein und Mosel mit grandiosem Blick auf Stadt und Festung. An diesem einst nationalistisch aufgeladenen Ort steht seit 1897 das überdimensionale Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm.
Bad Neuenahr-Ahrweiler
Rotweinstadt mit Kuranlagen
Der Doppelort an der Ahr hat zwei sehr unterschiedliche Teilstädte: Ahrweiler hat eine mittelalterliche Altstadt mit römischen Ursprüngen, reich verzierten Fachwerkhäusern und einer erhaltenen Stadtmauer mit vier Toren. Reich geworden ist der Ort durch den Weinhandel. Bis heute gibt es zahllose Probierstübchen, Winzerumzüge und Weinwochen. An einer Durchgangsstraße ist eine riesige Rebenpresse aus dem 19. Jahrhundert aufgestellt.
Ganz anders Bad Neuenahr: Der Kurort präsentiert sich als elegantes Städtchen mit Spa-Bad und Kasino. Die alkalischen Thermalquellen sprudeln mit einer Temperatur von 36 Grad aus der Erde und sollen heilsame Wirkung haben.
Jedoch hat die verheerende Flutkatastrophe im Jahr 2021 in beiden Ortsteilen sowie im Umland massive Zerstörungen angerichtet. Gewaltige Wassermassen sowie Schlamm und Treibgut haben die Gegend schwer gezeichnet. Die Schäden lassen deutlich erkennen, wie hoch das Wasser in den Häusern und Straßen stand. Der Schaden übersteigt allein beim städtischen Eigentum in der historischen Innenstadt eine Milliardensumme. Die Sanierung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Unterdessen freuen sich Gastgeber, Winzer und Händler über alle Reisende, die mit ihrem Besuch zum Wiederaufbau beitragen und nach der historischen Katastrophe wieder ein kleines Stückchen der früheren Normalität zurückbringen.
Treis-Karden
Weindorf im Schatten zweier Burgen
Der Doppelort in einer der zahllosen Moselschleifen wurde im 4. Jahrhundert von einem Heiligen gegründet. Sankt Castor aus Aquitanien im heutigen Südfrankreich lebte hier als Einsiedler und sammelte eine christliche Gemeinschaft um sich. Bis heute wacht seine Statue vor der dreitürmigen Stiftskirche St.Castor. Ein Wein- und Naturlehrpfad führt über die terrassierten Hänge bis zur Burg Treis und zur Wildburg. Mehrere Weingüter bieten Verkostungen an. In Karden beginnt auch ein wunderschöner Wanderweg zur Burg Eltz.
Burg Eltz
Romantische Burg im dichten Wald
Versteckt im dichten Wald des Eltzbachtals ragen die Mauern einer romantischen Märchenburg auf. Burg Eltz gilt als die deutsche Musterburg. Sie wurde nie zerstört und zierte viele Jahre den 500-DM-Schein. Im Jahre 1268 wurde sie unter drei Nachkommen aufgeteilt, die von nun an gemeinsam die enge Burg bewohnten. Jede Linie baute im Laufe der Jahrhunderte ihren eigenen Trakt aus und fügte zahllose Türmchen, Erker und andere Elemente an. Führungen werden angeboten. Man erreicht die Burg zu Fuß von Moselkern aus oder vom Parkplatz oberhalb Müden, bzw. mit dem Auto über Münstermaifeld und Wierschem.
Abtei Maria Laach
Glanzstück der deutschen Romanik am Vulkansee
Die hochmittelalterliche Klosteranlage liegt an dem größten Vulkansee der Eifel, dem Laacher See. Die Abbatia ad Lacum (Abtei am See) wurde 1093 erbaut. Die Kirche gilt als eines der großartigsten romanischen Bauten auf deutschem Boden. Sie hat nicht weniger als sechs Türme; der prachtvolle Westeingang wird Paradies genannt. Der Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert wurde im 19. Jahrhundert restauriert. 1933 versteckte sich der Oberbürgermeister von Köln, Konrad Adenauer, als „Bruder Konrad“ ein Jahr lang in der Abtei. Er war von den Nazis seines Amtes enthoben worden und wurde schließlich verhaftet.
Remagen
Wo die Alliierten den Rhein überquerten
Die Kleinstadt liegt am Rhein zwischen Bonn und der Ahrmündung. Bereits die Römer unterhielten hier ein Kastell. Die Ursprünge sind jedoch vorrömisch. Wahrzeichen der Stadt ist die Apollinariskiche, ein neogotisches Schmuckstück, das der Kölner Dombaumeister Zwirner erbaute. Im Fokus der Weltgeschichte stand Remagen am Ende des Zweiten Weltkriegs, als die Alliierten die einzige intakte Rheinbrücke in Besitz nahmen und so ihren Siegeszug auf Berlin fortsetzen konnten. Die Brücke stürzte zehn Tage später ein. Im linksrheinischen Brückenpfeiler ist heute ein Friedensmuseum untergebracht.
Gedeonseck
Klettersteig mit toller Aussicht
Den besten Blick über die große Rheinschleife und die Weinberge des Bopparder Hamm hat man vom Gedeonseck, zu dem von Boppard ein Sessellift fährt. Oben gibt es ein nettes Aussichtslokal. Im Hinterland beginnt einer der größten Wälder von Rheinland-Pfalz, durch den viele Wanderwege führen. Direkt im Steilhang unterhalb des Gedeonsecks wurde ein Klettersteig eingerichtet, der schwindelfreien und gut gerüsteten Wanderern ein Klettererlebnis mit grandiosem Ausblick bietet. (Hin und zurück: 5 Kilometer, 2:30 Stunden, auf und ab: 260 Meter)
Regierungsbunker
Zuflucht bei Atomschlag
Mit seinem 17 Kilometer langen Tunnelsystem unter Marienthal und Ahrweiler sollte der Bunker während des Kalten Krieges im Falle eines Atomschlages rund 3.000 ausgewählten Vertretern der Bonner Regierung als Ausweichsitz dienen. Obwohl die Anlage streng geheim war, rankten sich bald Gerüchte um sie. So war von einem unterirdischen Luxuskaufhaus und einem Bordell die Rede. Mit dem Ende des Kalten Krieges und der Verlegung der Hauptstadt nach Berlin wurde das enorm teure Projekt gänzlich überflüssig. Ein Teil der riesigen Anlage ist heute eine Dokumentationsstätte. Am Ostportal des Silberbergtunnels wurde ein Freilichtmuseum mit Gedenkstätte eingerichtet, die an die „Stadt im Berg“ erinnert, in der die Einwohner der Stadt während der Bombennächte des Zweiten Weltkrieges Zuflucht fanden.
Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Vom Treffpunkt der Aristokraten zum Kunstmuseum
Seit dem 19. Jahrhundert ist der Rolandsbogen ein Inbegriff rheinischer Romantik. So war es naheliegend, dass die Bonn-Kölner Eisenbahn den Remagener Ortsteil Rolandseck als Endbahnhof auswählte. Der Bahnhof sollte so nahe wie möglich am Rhein liegen, um das Umsteigen in die Dampfschiffe zu ermöglichen. Gleichzeitig hat er eine fantastische Aussicht auf den Drachenfels. Von Anfang an war die Bahnhofshalle als klassizistisches Empfangsgebäude für Aristokraten und Prominente gestaltet. Tatsächlich kamen Queen Victoria, Kaiser Wilhelm II., Bismarck, Ludwig Uhland, die Gebrüder Grimm, Nietzsche, Brahms, Liszt und viele andere. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte die Bundesbahn das „überdimensionierte Gebäude“ abreißen lassen. Stattdessen wurde es auf Initiative von Hans Arp ein Atelier für Künstler. 2005 kam ein Neubau des amerikanischen Stararchitekten Richard Meier hinzu. Seit 2007 beherbergt das Arp Museum verschiedene Sammlungen und Ausstellungen.
Marksburg
Inbegriff deutscher Burgenromantik
Die Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert thront hoch über dem Rhein auf einem 160 Meter hohen Schieferberg. Sie ist die einzige mittelalterliche Rheinburg, die nie zerstört wurde und daher eine lange, wechselvolle Geschichte hat. Wahrscheinlich hat schon um 1117 eine Burg existiert. Hundert Jahre später war sie jedenfalls im Besitz der mächtigen Familie von Eppstein, die die Marksburg als Zollstation nutzte. Mitte des 14. Jahrhunderts erhielt die Burg ihr heutiges, hochgotisches Aussehen. Damals wurde die Markuskapelle gebaut, nach der die Burg fortan benannt wurde. Unter Napoleon war die Burg erst Lazarett und später Gefängnis. Kritzeleien von Insassen sind noch heute in der Kapelle zu sehen. Im Jahr 1900 wurde die vernachlässigte Anlage schließlich restauriert. Heute ist die Marksburg ein Inbegriff mittelalterlicher Burgenromantik und Vorbild für zahllose Fantasieburgen.
Boppard
Winzerstadt mit großer Geschichte
Die ehemalige Reichsstadt liegt an einer Rheinschleife, dem Bopparder Hamm. Weinbau auf den umliegenden Bergen prägt den Ort ebenso wie der Tourismus. Die Geschichte geht zurück bis in die Altsteinzeit, wie die 13.000 Jahre alten Steinwerkzeuge belegen, die man 2001 in einer Baugrube gefunden hat. Ursprung der Stadt Boppard ist jedoch ein römisches Kastell namens Bodobriga, das die römisch-germanische Grenze sichern sollte und heute als die am besten erhaltene römische Burg in Deutschland gilt. Die Reste sind im archäologischen Park zu besichtigen. Von der Blüte im Hochmittelalter zeugt die doppeltürmige Severuskirche mit romanischen Wandmalereien. Im Turm der Kurfürstlichen Burg residiert heute das Heimatmuseum.
Cochem
Mittelalterliches Fachwerk, romantische Plätze
Der Ort liegt am Ende des Cochemer Krampens, einem 20 Kilometer langen Moselbogen, der als der schönste Abschnitt der Mosel gilt. Wie viele andere Plätze dort wurde auch Cochem schon von den Römern und Kelten besiedelt. Im Zweiten Weltkrieg wurden große Teile der Altstadt zerstört, heute präsentiert sich Cochem aber als lebendige Kleinstadt mit reicher historischer Bausubstanz und romantischen Plätzen und Gassen. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung sind noch wichtige Bauten erhalten. Historische Fachwerkhäuser stehen vor allem am Markt mit seinem Brunnen und dem barocken Rathaus sowie in den Nebengassen. Im Kapuzinerkloster von 1623 residiert heute das Cochemer Kulturzentrum.
Reichsburg Cochem
Rittermahle
Hoch über Cochem erhebt sich die größte Höhenburg an der Mosel. Auf einem mächtigem Fels gelegen, ist die Reichsburg mit ihren Erkern und Zinnen ein majestätischer Anblick. Die mittelalterliche Burg gehörte den Kurfürsten von Trier, als sie im pfälzischen Erbfolgekrieg von den Truppen von König Ludwig XIV. zerstört wurde. Im 19. Jahrhundert ließ der ebenso reiche wie verrückte Berliner Kommerzienrat, Louis Ravené, die Ruine im neugotischen Stil restaurieren. Führungen durch die eindrucksvollen Innenräume werden angeboten. Daneben werden freitags und samstags rustikale Rittermahle angeboten. Die sogenannte „Gasterey nach Art der alten Rittersleut“ ist ein geselliger Abend mit einem vierstündigen Programm.
Hängebrücke Geierlay
Ein Spaziergang in 100 Metern Höhe
Mit einer Länge von rund 360 Metern verbindet die Hängeseilbrücke die Ortsgemeinden Mörsdorf und Sosberg. Bei einem Spaziergang in etwa 100 Metern Höhe bietet sich ein grandioser Ausblick auf die bewaldeten Hänge des Mörsdorfer Bachtals. Über neun Jahre und mit viel ehrenamtlichem Engagement der Anwohner wurde ein Konzept für das imposante Bauprojekt entwickelt, welches schließlich im Jahr 2015 realisiert wurde.
Ein gut befestigter Weg führt von einem etwa vier Kilometer entfernten Wanderparkplatz zur Brücke, die ausschließlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen ist.
Mittelrheintal
Burgen, Wein und Fachwerkstädtchen
1.320 Kilometer fließt der Rhein von seiner Quelle am St. Gotthard in der Schweiz bis zu seinen verzweigten Mündungsarmen in den Niederlanden. Seit Jahrtausenden ist er eine der wichtigsten Handelsstraßen Europas. Zwischen Bingen und Koblenz zwängt er sich durch ein tief eingeschnittenes Tal, das zu den schönsten Kulturlandschaften Deutschlands zählt und Welterbe der UNESCO ist. Burgen und Ruinen wechseln mit Weinbergen und malerischen Fachwerkstädten ab. Viele Sagen und Legenden umgeben das Tal; am bekanntesten ist die von der Loreley, die auf einem Felsen sitzend mit lieblichem Gesang und goldenem Haar die Schiffer verzauberte, sodass sie in den gefährlichen Stromschnellen ertranken. Am besten erlebt man das Tal vom Schiff aus auf einer Dampferfahrt von St. Goar nach Kaub.
Aufenthalt
Die Burg mit 1.000-jähriger Geschichte thront über Oberwesel, einer altersgrauen Ortschaft im Rheintal. Bereits Kaiser Barbarossa nächtigte hier. Zahllose Familien und Sippen hat die Festung beherbergt und geschützt, bevor sie im 19. Jahrhundert dem langsamen Verfall preisgegeben wurde. Ende des 19. Jahrhunderts erwarb ein deutschstämmiger Amerikaner, Mr. Rheinlander, die Ruine und renovierte sie im damals vorherrschenden neuromantischen Stil.
Seit Mitte der 1950er Jahre dient die Burg als Hotel. Vom Parkplatz aus führt eine hölzerne Brücke über einen Abgrund zum Burgberg. Geduckt findet man Einlass zum Hotel, das trotz zeitgenössischem Komfort eine mittelalterliche Atmosphäre bewahrt hat. Die Zimmer liegen zum Teil im Turm und variieren in Größe und Gestaltung. Im Restaurant kann man sich in stilvollem Ambiente kulinarisch verwöhnen lassen.
Ein Oberweseler Winzermeister holt Sie mit seinem Fahrzeug auf der Burg zu einer zweistündigen Rieslingreise ab. Zunächst geht es durch das mittelalterliche Städtchen Oberwesel zum malerischen Sieben-Jungfrauen-Blick. Dort gibt es eine Einführung in den mittelrheinischen Weinbau bei einem Glas Riesling Winzersekt. Nach einer Fahrt durch die Weinberge mit herrlichem Blick auf das romantische Oberwesel gibt es im Keller des Weinguts eine Verkostung von vier typischen Riesling-Rheinweinen.
Sehenswertes
St. Goar
Malerisches Fachwerkstädtchen im Schatten einer mächtigen Rheinburg
Es war am Anfang des 6. Jahrhunderts, als ein junger Priester aus Südfrankreich an den Rhein kam und sich als Eremit in einer Felsenhöhle niederließ. Mit Erlaubnis des Erzbischofs von Trier errichtete Goar eine Herberge für Rheinschiffer und begann sie zu missionieren. Nach seinem Tod wurde er heiliggesprochen und sein Grab wurde zur Wallfahrtsstätte. 700 Jahre später schließlich erhielt St. Goar das Stadtrecht. Heute ist das malerische Fachwerkstädtchen Teil des Weltkulturerbes Mittelrhein und liegt im Schatten der Burg Rheinfels.
Rüdesheim
Weinstuben, Gutshöfe
Die Stadt am südlichen Beginn des Mittelrheins ist zugleich die Hauptstadt des Rheingaus, einem der bedeutendsten Weinbaugebiete Deutschlands. Gleichzeit hat sich der Ort zu einem Magnet für Betriebsausflüge und Busreisen entwickelt. Die zahllosen Weinstuben in der Drosselgasse sind bevölkert von fröhlichen Trinkern. In den Geschäften von Käthe Wohlfahrt kann man ganzjährig Weihnachtsutensilien und Kuckucksuhren kaufen. Hoch über der Stadt erhebt sich das Niederwald-Denkmal, zu dem man wandern oder mit einer Seilbahn fahren kann. Die über zehn Meter hohe Germania-Statue wurde 1871 nach dem Krieg gegen Frankreich errichtet und blickt bis heute drohend nach Westen.
Rheinsteig
Sagenhafte Burgen, sonnige Weinberge
Der 320 Kilometer lange Fernwanderweg folgt dem Mittelrheintal auf der rechten Seite. In 17 Tagesetappen geht es von Bonn bis Rüdesheim. Als Wegmarkierung dient ein blaues Rechteck mit einem als Flusslauf stilisierten weißen „R“. Von fast jedem Ort am Rhein gibt es Verbindungswege zum Rheinsteig. Am längsten und schönsten ist die 17. Etappe von St. Goarshausen bis nach Kaub. Hier erlebt man das Mittelrheintal in seiner ganzen Pracht. Weinberge, stille Seitentäler und grandiose Aussichtspunkte – allen voran die Loreley – machen die Wandertour einzigartig. (Hin: 21 Kilometer, 6:30 Stunden, auf: 753 Meter, ab: 750 Meter)
Pfalz bei Kaub
Zollburg im Rhein
Die Wasserburg im Rhein gehört neben der Marksburg und der Burg Boppard zu den wenigen unzerstörten und kaum veränderten Burgen im Oberen Mittelrheintal. Sie stammt von Ludwig dem Bayern, der Anfang des 13. Jahrhunderts auch Pfalzgraf und Deutscher Kaiser war. Da er für dieses Amt viel Geld benötigte, ließ er im Rhein ein Zollburg errichten, um vom regen Handelsverkehr auf dem Fluss zu profitieren. Der barocke Turmhelm, der heute das Aussehen prägt, stammt jedoch erst von 1714. Hundert Jahre später, in der Silvesternacht 1813/14, stand die Burg plötzlich im Fokus der Weltgeschichte, als der preußische Feldmarschall Blücher in einer streng geheimen Aktion mit 60.000 Soldaten, 20.000 Pferden und ebenso vielen Kanonen den Rhein bei Kaub überquerte, um die Truppen von Napoléon Bonaparte zu jagen.
Loreley
Von Nymphen, Berggeistern und schönen Jungfrauen
Bereits im Mittelalter wurden Zwerge, Nymphen und Berggeister für die gefährlichen Strömungen und die Echos am 130 Meter hohen Loreleyfelsen verantwortlich gemacht. Die schöne Jungfrau ist jedoch eine Erfindung des Dichters Clemens Brentano. Er schildert Lore Lay als ein Mädchen aus Bacharach, das aufgrund ihrer Schönheit für eine Hexe gehalten wird. Sie soll ins Kloster abgeschoben werden, doch auf dem Weg dorthin stürzt sie sich schließlich aus Liebeskummer von dem nach ihr benannten Felsen in den Rhein. Brentanos Ballade rührte das romantische Gefühl seiner Zeit und war Auslöser weiterer Loreley-Erzählungen. Weltberühmt wurde das Gedicht von Heinrich Heine, in dem Loreley wie eine antike Sirene die Rheinschiffer mit ihrem Gesang und ihrer Schönheit in ihren Bann zieht, sodass diese in der gefährlichen Strömung am Felsenriffe umkommen.
Bacharach
Mittelalterliches Fachwerkstädtchen im Schatten einer Burg
Victor Hugo notierte während seiner Rheinreise über Bacharach, sie sei „eine der schönsten Städte der Welt“. Hoch über dem Ort thront die mächtige Burg Stahleck aus dem 11. Jahrhundert. Ringsum zieht sich die Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert. Sie ist eine der am besten erhaltenen Befestigungen am Mittelrhein. Von den ursprünglich 16 Wehrtürmen sind neun bis heute erhalten geblieben. Der Wehrgang an der Rheinfront ist öffentlich zugänglich. Seinen offenkundigen Reichtum im Mittelalter verdankte Bacharach dem Weinbau und den Stromschnellen am Binger Loch, die größere Schiffe nicht passieren konnten. Die Ware wurde daher im Hafen von Bacharach auf kleinere Schiffe umgeladen.
Binger Mäuseturm
Von Hungersnöten und menschenfressenden Mäusen
Der ehemalige Wehr- und Wachturm steht auf der Mäuseturminsel im Rhein vor dem Binger Stadtteil Bingerbrück. Er wurde Anfang des 14. Jahrhunderts erbaut. Sein Name ist vermutlich von der Maut abgeleitet, die hier erhoben wurde. Eindrucksvoller jedoch ist die Erklärung einer Sage: Einst herrschte eine schreckliche Hungersnot im Volk. Der einzige, der noch gefüllte Scheunen hatte, war der Mainzer Erzbischof Hatto. Zu ihm kamen die Leute und flehten ihn um Mehl an. Doch er soll die Bettler in eine Scheune gesperrt und diese anschließend angezündet haben. Die Schreie der Sterbenden lästerte er: „Hört ihr die Kornmäuse pfeifen?“. In diesem Moment stürzten sich Tausende von Mäusen auf den Bischof, der daraufhin in seinem Boot rheinabwärts fuhr und sich in den vermeintlich sicheren Turm flüchtete. Doch die Mäuse folgten ihm auch dorthin und fraßen den hartherzigen Gottesmann. Das alte Gemäuer und die grausige Sage inspirierten während der Rheinromantik im 19. Jahrhundert viele Dichter und Maler.
Von Oberwesel
Nach Hause
Leistungsübersicht
Unsere Reiseempfehlung beinhaltet folgende Leistungen.
Tag | Ort | Leistung |
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1.–3. Tag |
Saar
Zu Gast in einem ehemaligen Kloster bei Zweibrücken
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Rundfahrt mit "Ente" oder "Bulli" (ganztägig)
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3.–5. Tag |
Trier
Zu Gast in einer Jugendstilvilla in Trier
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Einzelzimmer | Bed & Breakfast
Ausflug
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Stadtführung Trier Villa Hügel (2 Stunden, deutsch)
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5.–7. Tag |
Beilstein
In einem Gasthof in Beilstein
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Einzelzimmer | Bed & Breakfast
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7.–9. Tag |
Andernach
Zu Gast in einem Hotel am Rande der Altstadt
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Einzelzimmer | Bed & Breakfast
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9.–11. Tag |
Mittelrheintal
Zu Gast in einer Burg bei Oberwesel
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Einzelzimmer | Halbpension
Führung
(nicht inklusive, optional zubuchbar)
Eine kleine Rieslingreise
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Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im Mai berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

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