
Eine Reise zum Canal du Midi
Unterwegs mit dem Auto und dem Hausboot
Die Route führt in einem Bogen über das Loiretal nach Okzitanien, dann weiter östlich wieder zurück. Highlight der Reise ist eine dreitägige Tour auf dem Canal du Midi. Hier lässt man das Auto stehen und übernimmt selbst als Kapitän(in) eines Hausbootes das Steuer. Während das zypressen- und piniengesäumten Ufer in gemächlichem Tempo vorbeizieht und sich im Hintergrund ausgedehnte Weinberge erstrecken, sorgt die langsame Fortbewegung für bewusste Entschleunigung und für ein Verweilen ganz im Hier und Jetzt.
Dabei gibt es unterwegs die Möglichkeit an verschiedenen Stationen anzulegen und an Land zu gehen. Mittelalterliche Dörfer und historische Festungen wecken den Entdeckergeist, Weinverkostungen und goldene Sandstrände sorgen für Genuss und Erholung. So erlebt man auf der Reise ganz verschiedene Facetten des Landes.
Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im September berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

Reiseverlauf
Diese Rundreise wurde von unserer Expertin Gina Götzke entworfen. Bei Bedarf können die Route sowie die Anzahl der Nächte und die Auswahl der Unterkünfte angepasst werden.
Von zu Hause
Picardie
Sandstrände, Äcker und grandiose Kathedralen
Der Norden Frankreichs ähnelt bereits dem belgischen Flandern: Die Landschaft ist flach und fruchtbar; Äcker mit Kohl und Kartoffeln ziehen sich bis zum Horizont, wo ab und an Kirchtürme den Himmel weisen. Die meisten Reisenden, die die Picardie besuchen, wollen ans Meer. Dort gibt es endlose Sandstrände und jenseits des Ärmelkanals kann man von manchen Stellen bei gutem Wetter englische Klippen blitzen sehen. Im Hinterland dagegen kommen Ruhesuchende auf ihre Kosten. In den alten Fachwerkstädten wird eher Bier als Wein getrunken, und die Kathedralen von Amiens und Laon gehören zu den schönsten Frankreichs.
Aufenthalt
In Corbie, einer Kleinstadt wenige Kilometer östlich von Amiens, liegt das alte Stadthaus aus dem 15. Jahrhundert mit Blick auf den Stadtplatz; ein Juwel, das in den 20er und 30er Jahren umgestaltet wurde. Heute gibt es sechs Zimmer, die individuell mit einer Mischung aus antiken und modernen Möbeln, Kunstwerken und Kaminen eingerichtet sind – der Stil reicht von Art-Deco bis zu klassischer Eleganz. Morgens kann man sich zu einer selbst gewählten Uhrzeit mit einem leckeren Frühstück verwöhnen lassen. Nach einem erlebnisreichen Tag kann man es sich im Innenhof auf der Terrasse oder im Garten mit Springbrunnen bequem machen. Als besondere Aktivität wird auch eine Verkostung in der hauseigenen „Weinhöhle“ angeboten. Es handelt sich dabei um einen Weinkeller, der in einem über 1000 Jahre alten Gewölbe eingerichtet wurde, das einst Teil der Geheimgänge war, die von der Abtei aus der Stadt herausführten. In dem besonderen Ambiente können je nach Präferenz Weine oder Whiskeys verkostet werden.
Sehenswertes
Île-de-France
Keimzelle des heutigen Frankreichs
Die Metropolregion von Paris liegt wie eine Insel zwischen den Flüssen Seine, Marne, Oise und Beuvronne. Der Name leitet sich jedoch nicht von der Insellage ab, sondern von der altfränkischen Bezeichnung „Liddle Franke“ zurück, was soviel bedeutet wie „Kleinfrankreich“. Die Île-de-France war die Keimzelle des heutigen Frankreichs, wovon prächtige Schlösser, Kirchen und Gärten zeugen. Die französische Sprache geht auf einen Dialekt in der Region zurück. Heute ist sie die mit Abstand bevölkerungsreichste und am dichtesten besiedelte Region Frankreichs. Knapp 20 Prozent aller Einwohner Frankreichs leben in der „Agglomeration Paris“.
Amiens
Größte Kathedrale Frankreichs
Die ehemalige Hauptstadt der Picardie ist heute noch kulturelles, wirtschaftliches und wissenschaftliches Zentrum der Region. Ihre Blüte im Mittelalter verdankt die Stadt der Leinen- und Tuchwebertradition. Von ihrer ehemaligen Bedeutung zeugt vor allem die Kathedrale, die bis heute die größte Kirche von Frankreich ist und zum Welterbe der UNESCO gehört. Notre-Dame d’Amiens ist neben Notre-Dame de Chartres und Notre-Dame de Reims eine der drei klassischen Kathedralen der französischen Hochgotik des 13. Jahrhunderts. Sie wurde Vorbild für den kurz darauf begonnenen Kölner Dom und viele Jahrhunderte später für die St. Patrick’s Cathedral in New York.
Souterrain von Naours
Zufluchtshöhlen aus dem 9. Jahrhundert
30 Meter tief unter Naours befindet sich das Souterrain: ein unterirdisches System von Gängen und Sälen, Kapellen, Ställen, ja sogar einer Bäckerei. Sie wurden im 9. Jahrhundert nach Christus von der Bevölkerung gegraben, die Schutz vor den Überfällen der Normannen suchte. Während der Religionskriege und im Dreißigjährigen Krieg wurden die Höhlen wieder genutzt. Danach gerieten sie in Vergessenheit und wurden erst 1887 wiederentdeckt. Ab 1941 benutzte die deutsche Wehrmacht sie als Munitionslager und ab 1943 als Basis in Verbindung mit dem Atlantikwall. Heute ist rings um das Souterrain ein Park eingerichtet.
Thiepval-Denkmal
Mahnmal für die Somme-Schlacht
Die Schlacht an der Somme war eine der größten an der Westfront des Ersten Weltkrieges. Sie begann am 1. Juli 1916 mit einer britisch-französischen Großoffensive gegen die deutschen Stellungen und wurde am 18. November ergebnislos abgebrochen. Mit über einer Million getöteter, verwundeter und vermisster Soldaten war sie die verlustreichste Schlacht der Westfront. Auf dem Schlachtfeld stehen heute mehrere Gedenk- und Kriegsgräberstätten. Die größte ist das Thiepval-Denkmal, ein 1932 erbauter Ehrenbogen mit über 70.000 eingemeißelten Namen französischer und britischer Gefallenen, die nicht in einem eigenen Grab bestattet wurden.
Amboise
Letzter Wohnsitz von Leonardo da Vinci
Die Stadt Amboise wird beherrscht vom gleichnamigen Schloss aus dem 15./16. Jahrhundert. Die Residenz der Valois wurde wie viele andere von der Krone konfisziert. Ludwig XI. und sein Sohn Karl VIII. bauten das Schloss prächtig aus. Dabei halfen die Feldzüge gegen Neapel und Mailand, in deren Folge viele italienische Architekten und Künstler ins Land kamen. Unter ihnen war Leonardo da Vinci, der bis zu seinem Tod 1519 in Amboise lebte. Im Schloss ist heute ein Museum mit Rüstungen, Mobiliar und Gobelins. Der Ausblick auf den Fluss ist einen Besuch wert.
Aufenthalt
Das Schloss bei Amboise war Sitz der Grafen von Nazelles. Es stammt vom selben Bauherrn wie das kunstgeschichtlich bedeutendere Chateau de Chenonceau. Da sich der Meister oft in Italien aufgehalten hat, sind Elemente der Renaissance eingearbeitet. Die Französische Revolution hat es unbeschadet überstanden, da es in die Bürgermeisterei umgewandelt wurde. Nachdem Familie Fructus das Haus 1999 gekauft hatte, wurde es komplett renoviert und modernisiert. Es wirkt jetzt hell und freundlich. Die Einrichtung ist zeitgenössisch, antikes Mobiliar wird bewusst nur pointiert eingesetzt. Von einigen der geräumigen Gästezimmer blickt man auf Schloss Amboise, welches nachts eindrucksvoll beleuchtet wird. Ein Swimmingpool ist vorhanden.
Sehenswertes
Loire Tal
Wo Frankreich am französischsten ist
Am längsten Fluss des Landes, sagt man, ist Frankreich am französischsten. Die weltberühmten Baudenkmäler des Loire-Tals (man zählt über 600 Schlösser) liegen inmitten einer lieblichen, erstaunlich unversehrten und waldreichen Landschaft. In den Schlössern kann man noch heute die rauschenden Renaissancefeste von Königen und Prinzen nachempfinden. Die bedeutendsten sind Chambord, Azayle-Rideau, Chenonceau, Blois und Amboise. Aber auch die Altstadt von Bourges mit der Stephanskathedrale und dem Hôtel Jacques-Coeur oder Chinon sind einen Abstecher wert. Das Loire-Tal hat auch den Beinamen „Garten Frankreichs“. Dichte Wälder und Seen findet man in der Sologne. Der Regionalpark Brenne ist wieder Heimat von seltenen und bedrohten Pflanzen- und Tierarten.
Loir
Weingärten und Bauernmärkte am romantischen Zufluss zur Loire
Der kleine Loir (nicht zu verwechseln mit der Loire) ist ein nördlicher Zufluss zur bekannteren Loire. Nördlich von Angers mündet er in die Sarthe. Zuvor windet er sich gemächlich durch anmutige Weinbaugebiete wie Coteaux du Loir, Jasnières und Coteaux du Vendômois. An seinen Ufern gibt es viel zu entdecken: Herrenhäuser, uralte Kapellen mit Fresken und verschlafene Dörfer, die nur lebendig werden, wenn Bauernmarkt abgehalten wird. Eines davon ist Lavardin. Mit seinem mittelalterlichen Ortsbild, einer Burgruine und der frühromanischen Kirche wird es zu den Plus beaux villages de France (den schönsten Dörfern Frankreichs) gezählt.
Schloss Chenonceau
Château des Dames
Das Wasserschloss gilt als das eleganteste, feinste und originellste der Loire-Schlösser. Es wird auch Château des Dames genannt, denn es waren fast immer Frauen, die seine Geschichte und sein Schicksal bestimmten. Eine Zeit lang gehörte es Diane, der Mätresse von Heinrich II. Als dieser starb, wurde sie von Katharina von Medici vertrieben, die rauschende Feste auf Chenonceau feierte – manchmal mehrere Tage lang. Von 1940 bis 1942 verlief die Grenze zwischen dem von Deutschland besetzten Gebiet und Vichy-Frankreich genau durch das Schloss. Heute kommen viele Besucher; morgens wird in der Orangerie ein Frühstück serviert, abends ist der Schlossgarten beleuchtet. Oft werden Konzerte gegeben.
Blois
Residenz der französischen Könige
Die Stadt am Nordufer der Loire hat einen historischen Kern mit verwinkelten Gassen und malerischen Plätzen. Sie wird überragt von der mächtigen Kathedrale und dem großartigen Schloss Château Royal de Blois. Dieses war von 1498 bis 1589 die Hauptresidenz der französischen Könige, die zahlreiche Erweiterungen und Umbauten vornahmen. Nach der französischen Revolution war es das erste Loire-Schloss, das wiederhergestellt wurde. Seitdem wird es als Museum genutzt.
Schloss Chambord
Loire-Schloss der Superlative
Das größte und prächtigste Schloss der Loireregion liegt in einem ausgedehnten früheren Jagdgebiet. Es wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts unter König Franz I. als Prunk- und Jagdschloss errichtet. Insgesamt besitzt das 117 x 156 Meter große Gebäude 426 Räume und über 300 Kamine. Leonardo da Vinci hat mehrere Jahre während der Bauzeit auf Chambord verbracht und seine Pläne beigesteuert, an deren Verwirklichung mehr als 1.800 Arbeiter beteiligt waren. Den 55 Quadratkilometer großen Schlosspark erkundet man am besten mit dem Fahrrad.
Schloss Villandry
Renaissancearchitektur und fantasievolle Gärten
Von allen großen Schlössern des Loire-Tals ist Villandry das jüngste. Vielleicht ist die Gartenkunst deshalb dort auf ihrem Höhepunkt angelangt. Die meisten Besucher kommen jedenfalls der Gärten wegen, die im 19. Jahrhundert restauriert wurden und europaweit einzigartig sind. Blumenvariationen zum Thema Liebe, Wasser- und Musikgärten, dazu künstlerisch angelegte Gemüse- und Heilpflanzengärten und ein Labyrinth: Die Farben und Motive der verschiedenen Beete sind bunt und fantasievoll. Zusammen mit der glanzvollen Schlossarchitektur bilden sie ein großartiges Ensemble.
Schloss Beauregard
Ehemaliges Jagdschloss von François I.
Das Schloss Beauregard liegt im Herzen des Loiretals im goldenen Viereck Blois – Chambord – Chaumont – Cheverny. Es war eines der ersten Schlösser, das 1840 als „historisches Denkmal“ eingestuft wurde. Das ehemalige Jagdschloss von François I., das im 16. und 17. Jahrhundert von Ministern bewohnt wurde, wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder verändert. Es ist immer noch bewohnt und befindet sich seit 1926 im Besitz derselben Familie und beherbergt Er ist die Galerie des Illustres des mit 327 Porträts.. Der Landschaftspark Beauregard erstreckt sich über 40 Hektar und ist Teil des französischen Kulturerbes.
Château de Cheverny
Heimat von Tim und Struppi
Das Château im Tal de Loire wurde für den Grafen Henri Hurault zwischen 1620 und 1630 erbaut und ist bis heute im Besitz seiner Nachfahren. Die Innenausstattung mit Waffensaal und Ehrentreppe gehört zu den bedeutendsten um 1640. Besonders ist, dass der belgische Comic-Zeichner Hergé es als Vorlage für den Mühlenhof aus der Geschichte von Tim und Struppi genommen hat. Daher gibt es im Schloss eine permanente Sonderausstellung zu Tim und Struppi, die nicht nur Kinder begeistert.
Vendôme
Historische Kleinstadt am Loir
Die historische Kleinstadt liegt idyllisch an zwei Flussarmen des Loir. Der Fluss (ohne „e“ am Ende) ist ein nördlicher Nebenfluss der Loire. Die Altstadt um die Abtei La Trinité ist von schmalen Kanälen durchzogen. Zwei Reliquien, eine Träne Christi und ein Arm des St. Georg, verschafften ihr im Mittelalter Reichtum und Bedeutung als Pilgerstation auf dem St. Jakobs-Weg. Von der Burgruine eröffnet sich ein Panoramablick über eine französische Bilderbuchlandschaft. Im Tal des Loir verstecken sich viele Schlösser, Weinkeller und alte Mühlen. Über Radwege entlang der Flussufer kann man das Tal wohl am besten erkunden.
Schloss Azay-le-Rideau
Romantisches Wasserschloss auf Flussinsel
Die Wurzeln des Wasserschlosses liegen in einer hochmittelalterlichen Burg des Ritters Ridel d’Azay, die zu Beginn des 15. Jahrhunderts durch den späteren französischen König Karl VII. zerstört wurde. Rund ein Jahrhundert später ließ der königliche Schatzmeister, Gilles Berthelot, zwischen 1518 und 1527 den heutigen Schlossbau auf einer Insel im Fluss Indre errichten. Leider konnte er sein zauberhaftes Anwesen nur kurze Zeit genießen. Er wurde bei Unterschlagungen erwischt und musste fliehen. Das elegante Domizil ging in den Besitz des Königs über.
Schloss Langeais
Festung mit Zugbrücke und Möbel aus dem 15. Jahrhundert
Das prächtige Schloss thront über dem rechten Ufer der Loire mitten in der Stadt Langeais. Schon im Mittelalter stand dort eine Burg, die die Engländer im Hundertjährigen Krieg zerstörten. Nur den Donjon, wie man die Wohn- und Wehrtürme nannte, ließen sie stehen. 1465 wurde Château Langeais wiederaufgebaut und war knapp 25 Jahre später Schauplatz für die glanzvolle Renaissance-Hochzeit von Karl VIII. und Anne de Bretagne. Heute beeindruckt das Schloss mit seinen mächtigen Rundtürmen und der wiederhergestellten Zugbrücke. 15 Räume sind mit Originalmöbeln aus dem 15. und 16. Jahrhundert eingerichtet.
Dordogne
Französische Bilderbuchlandschaft
Die Dordogne ist die nach dem gleichnamigen Fluss benannte uralte Kulturlandschaft östlich von Bordeaux. Bereits vor 35.000 Jahren lebte hier der Cro-Magnon-Mensch, der Feuerstätten, Gegenstände und Skelette hinterließ. Bei Lascaux finden sich die ältesten Höhlenzeichnungen Europas. Im gewundenen Tal der Dordogne reihen sich Bilderbuchdörfer und Städte, Burgen und Schlösser aneinander. Neben Wein und Tabak wird hier auch Trüffel geerntet. Bedeutend ist auch die Gänsezucht. Etwas südlich liegt Rocamadour, eine der ungewöhnlichsten Wallfahrtsstätten Frankreichs in einer malerisch engen Schlucht. Am besten erkundet man den Fluss und sein Umland per Kanu oder Fahrrad.
Aufenthalt
Vom 16. Jahrhundert bis zum 2. Weltkrieg diente das alleinstehende Anwesen als Wassermühle, wovon noch der Mühlstein und der Graben unter dem Haus zeugen. Die sechs Nichtraucherzimmer sind alle individuell eingerichtet. Die Gäste treffen sich in der Lounge mit offenem Kamin. Obwohl fernab aller großen Straßen gelegen, ist die Mühle ideal zur Erkundung der Dordogne. Die Felszeichnungen von Lasceaux sowie die historischen Orte am Fluss sind in Tagesausflügen zu erreichen. Hinter dem Haus verläuft die Grande Randonnée, einer der prominenten Wanderwege Frankreichs. Fahrräder werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Ausgezeichnete Restaurants befinden sich in der Nähe. Hund und Katze leben ebenfalls auf dem schönen Grundstück.
Sehenswertes
Höhle von Lascaux
„Sixtinische Kapelle der Höhlenmalerei“
Die „Sixtinische Kapelle der Höhlenmalerei“ enthält die besterhaltenen prähistorischen Malereien Europas. Die über 2.000 Figuren und Zeichen an einem 150 Meter langen schmalen Höhlengang sind nach neuesten Schätzungen älter als 20.000 Jahre.
Die Bilder zeigen vor allem Tiere: Auerochsen, Wisente, Hirsche und Pferde, aber auch menschliche Figuren, etwa einen Jäger, der von einem verletzten Wisent angegriffen wird. Erst 1940 von Jugendlichen entdeckt, wurde die Höhle 1963 für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Atemluft von mehr als 1.000 Besuchern täglich setzte den Kunstwerken zu. Besucher können sie als Nachbau seit 1983 trotzdem wieder bestaunen: Im Centre International d’Art Pariétal – Lascaux IV in Montignac.
Abtei Cadouin
Zisterzienserabtei auf dem Jakobsweg
Das ehemalige Zisterzienserkloster in Cadouin ist Teil des Weltkulturerbe der UNESCO „Jakobsweg in Frankreich“. Es wurde 1115 gegründet und war schon früh ein wichtiger Wallfahrtsort, weil es über eine wunderwirkende Reliquie verfügte, das „Leichentuch Christi“. Ludwig der Heilige, Richard Löwenherz, Karl V. und viele Kreuzfahrer sollen der Reliquie ihre Reverenz erwiesen haben. So bekam der abgeschiedene Ort großen Zulauf und hohes Ansehen. Cadouin wurde eine der reichsten Zisterzienserabteien.
Monpazier
Idyllisches Dorf mit wechselvoller Geschichte
Das 500-Einwohner-Dorf im Département Dordogne gehört zu den „Les plus beaux villages de France“. Ursprünglich war es eine englische Bastide, wie man die strategische geplanten Bauten zur Verteidigung nannte. Sie wurde 1284 von Jean de Grailly, Feldherr des englischen Königs, gegründet und war im Hundertjährigen Krieg heftig umkämpft. Noch heute erkennt man die rechtwinklige Anlage mit dem zentralen Platz mit einem romantischen Brunnen, schattigen Arkaden und einer Markthalle aus Kastanienholz, die im 16. Jahrhundert errichtet wurde.
Périgueux
Denkmalgeschützte Altstadt am Ufer der Isle
Der Hauptort des Perigord hat eine denkmalgeschützte Altstadt am Ufer der Isle, wo sich Häuser aus dem 15. Jahrhundert an die Kais schmiegen. Von der Brücke Pont des Barris hat man einen schönen Blick auf das malerische Ensemble, das die Kathedrale Saint-Front aus dem 12. Jahrhundert umgibt. Der ehemaligen Pilgerkirche sieht man an, dass ihr Baumeister ein Vorbild hatte: den Dom San Marco in Venedig. Saint-Front gehört zum „Jakobsweg in Frankreich“ und steht unter dem Schutz des UNESCO-Weltkulturerbes.
Cingle de Tremolat
Romanische Kirche in idyllischer Landschaft
Bei Tremolat macht die Dordogne ein paar Schleifen und mäandriert zwischen Felsen, Äckern und Wiesen. In dieser idyllischen Landschaft liegt das gleichnamige Dorf, dessen romanische Kirche ein Beispiel für die Baukunst im Périgord ist. Schwimmer, Kanufahrer und Wanderer finden hier viele Möglichkeiten.
Bergerac
Weinverkostungen im ehemaligen Kloster
Die Hauptstadt des Périgord ist Zentrum des Weinanbaus und hat eine malerische Altstadt zwischen dem Dordogne-Hafen und der Rue de la Résistance. In einem ehemaligen Kloster am Hafen ist heute das Maison du Vin untergebracht, wo Weinverkostungen angeboten werden.
Monbazillac
Renaissanceschloss in den Weinbergen
Das Renaissanceschloss wurde in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts erbaut. Der Schlossgraben, die massiven Türme und der Wehrgang mit Pechnasen und Schießscharten geben dem Bauwerk allerdings einen mittelalterlichen Charakter. In den Weinbergen ringsum wird vorwiegend Weißwein produziert. Im Kellergewölbe gibt es ein Weinmuseum mit Gerätschaften zur Weinerzeugung und einer Sammlung von Flaschen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Verkostungen werden angeboten.
Carcassonne
Bedeutendste mittelalterliche Festung Europas
Carcassonne liegt an einem uralten Verkehrsweg vom Atlantik zum Mittelmeer. Bereits die Römer legten den Grundstein zur Befestigung des Ortes, den sie Carcasso nannten. Alle späteren Eroberer bauten an der Festung weiter: Westgoten, Araber, Franken, schließlich die Katharer und andere Ketzer gegen die römische Kirche. Im Hochmittelalter erhielt die Festung unter Philipp dem Kühnen ihre endgültige Gestalt. Später spielte die Festung eine zentrale Rolle bei der blutigen Verfolgung der Katharer, einer südfranzösischen Ketzerbewegung. Carcassonne wurde nie völlig zerstört und ist heute die bedeutendste mittelalterliche Festungsanlage in Europa.
Aufenthalt
Das Gästehaus besticht vor allem durch seine Aussicht auf die Festung von Carcassonne. Nachts, wenn die Burg angestrahlt wird, ist der Blick besonders beeindruckend. Das macht die eher einfache Einrichtung des Hauses wett. Patrick ist ein zuvorkommender Gastgeber, der gern Tipps für Tagesausflüge gibt und morgens ein kontinentales Frühstück anbietet – bei schönem Wetter auch auf der Terrasse. Tagsüber kann man sich zudem im Innenhof mit Sitzgelegenheiten aufhalten. Das Zentrum und die Burg sind zu Fuß erreichbar.
Sehenswertes
Land der Katharer
Rückzugsgebiet für verfolgte Ketzer
Die Katharer (von griechisch: Katharós – rein) waren die größte christliche Glaubensbewegung des Spätmittelalters. Sie hatten in Okzitanien, also dem im heutigen Süden Frankreichs, ihren Ursprung. Sie nannten sich selbst „veri christiani“ (wahre Christen) oder „boni homines“ (gute Menschen). Ihre Lehre war vom Dualismus von Gut und Böse, Welt und Gott geprägt. Während die römische Kirche lateinische Messen abhielt, predigten sie in den Landessprachen, was ihnen große Popularität brachte. Als die Bewegung wuchs, reagierte die römische Kirche auf die unerwünschte Konkurrenz mit Inquisition und Verfolgung. So zogen sich die Katharer in das schwer zugängliche Gebiet am Rand der Pyrenäen zurück. Im sogenannten Albigenserkreuzzug, der von der Festung Carcassonne aus geführt wurde, wurden die Katharer schließlich vollends vernichtet. Geblieben ist nur ihr Name, der sogar Eingang in die deutsche Sprache gefunden hat: Das Wort „Ketzer“ bezeichnet bis heute jemanden, der von der reinen Lehre abgewichen ist.
La Curiosité de Lauriole
Wo Gegenstände der Gravitation trotzen
Die als „Curiosité de Lauriole“ bekannte Straße in Siran im Département Hérault scheint allen wissenschaftlichen Gesetzen zu trotzen. Scheinbar bewegen sich Gegenstände – auch Autos – entgegen der Neigung der Straße – also bergauf statt bergab. Dieses „Phänomen“ zieht Jahr für Jahr Tausende von Besuchern an. Die Haarnadelkurve gewinnt scheinbar an Höhe, die Straße hat also eine Steigung. Lässt man aber das Auto im Leerlauf auf der Steigung stehen, rollt es nicht zurück, sondern vorwärts, also bergauf. Jedoch basiert alles auf einer optischen Täuschung: Tatsächlich liegt dies einzig und allein an der Beschaffenheit des Geländes und der Haarnadelkurve und nicht – wie dennoch oft vermutet – an falscher Gravitation oder unterschiedlichen Magnetfeldern.
Minerve
Weinort mit ketzerischer Vergangenheit
Am Zusammenfluss von Cesse und Briant liegt auf einem Felsvorsprung das alte Weinbauerndorf und Zentrum des Weinbaugebiets Minervois. Als der Kreuzzug gegen die Albigenser ausgerufen wurde, wurde der Ort eine Zuflucht der Ketzer. 1210 wurde Minerve belagert. Doch selbst unter Beschuss und vom Durst gequält weigerten sich die „Perfekten“, wie sich die Katherarer selbst nannten, ihrem Glauben abzuschwören. Sie wurden zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt, woran noch heute eine Stele auf dem Dorfplatz erinnert. Wer einen Rundgang durch die steilen und engen Gassen machen möchte, lässt am besten sein Auto auf dem Parkplatz an der steinernen Brücke stehen. In der romanischen Kirche Saint-Etienne steht einer der ältesten Marmoraltare Europas aus dem Jahre 456.
Château de Peyrepertuse
Zur Felsenburg der Ketzer
Die Felsenburg hoch über dem Fluss Verdouble ist die größte Festung der Katharer in Frankreich gewesen. Im Gegensatz zu anderen Katharerburgen wurde sie allerdings nie erobert oder zerstört. Verhindert hat das der Burgherr mit einem Lehnseid, den er dem Anführer des Kreuzzugsheeres schwor. Später gelangte die Burg in den Besitz der französischen Krone, die Peyrepertuse zum Teil des Festungsgürtels gegen Spanien machte. Wer vom Dorf aus hochgeht, kann sich auf eine aussichtsreiche Wanderung freuen. Der Blick reicht an guten Tagen bis zu den Zentralpyrenäen. (hin und zurück: 6,1 Kilometer, 2:40 Stunden, auf und ab: 430 Meter). Man kann allerdings auch mit dem Auto zur Burg fahren.
Musée Goya
Bedeutende Sammlung spanischer Malerei
Das Museum im alten Bischofspalast von Castres beherbergt die bedeutendste Sammlung spanischer Malerei in Frankreich – nach dem Louvre in Paris. Die Sammlung wurde bereits 1840 begründet. 50 Jahre später kam eine Privatsammlung mit drei Gemälden von Francisco de Goya hinzu. Nach dem Zweiten Weltkrieg kaufte das Museum systematisch spanische Kunst auf.
Pic de Nore
Panoramablick zu den höchsten Pyrenäengipfeln
Mit einer Höhe von 1.211 Metern ist der Berg mit einem weithin sichtbaren Antennenmast der höchste Gipfel in der Gebirgsgruppe Montagne Noire. Er gehört zum südlichen Ausläufer des Zentralmassivs und ist damit Teil der europäischen Wasserscheide zwischen dem Atlantik und dem Mittelmeer. Von oben hat man einen tollen Blick über das Gebiet Languedoc-Rousillon, das bis zu den höchsten Pyrenäengipfeln reicht. (hin und zurück: 16,7 Kilometer, 5:15 Stunden, auf und ab: 640 Meter)
Cascastel-des-Corbières
Winzerdorf im Schatten einer Burg
Das Château von Cascastel stammt aus dem 12. Jahrhundert und liegt am Ortsrand über dem – oft ausgetrockneten – Flüsschen Berre. Die Mauern des Turms sind etwa zweieinhalb Meter dick; der ehemalige Eingang führte ins erste Geschoss mit seinem acht Meter hohen gewölbten Repräsentations- und Festsaal. Das Untergeschoss war den Wachen vorbehalten. Im Rahmen einer Umbaumaßnahme wurden einige Fensteröffnungen in das Mauerwerk eingefügt, um mehr Licht in die beiden Geschosse des Turms einzulassen; auf der gut zu verteidigenden Flussseite führt eine ins Mauerwerk eingelassene schmale Steintreppe hinauf auf die ehemals nicht überdachte Wachplattform. Rings um das Schloss liegen die Anbaugebiete für Weine mit den geschützten Herkunftsangaben Corbières, Rivesaltes, Muscat de Rivesaltes und Fitou. Weinproben werden überall angeboten.
Homps
Hafengemeinde am Canal du Midi
Im Herzen des Midi und unweit des Lac de Jouarres liegt die Gemeinde Homps. Hervorgegangen ist der Ort aus einer römischen Siedlung, die an der Route zwischen Corbières und dem Minervois lag. Mit der Fertigstellung des Canal du Midi im späteren 17. Jahrhundert gelangte Homps zu wirtschaftlicher Blüte. Dabei kam dem Hafen vor allem für die Verschiffung von Weinen aus der Region große Bedeutung zu.
Aufenthalt
Die 1694 fertiggestellte Hauptstrecke des Canal du Midi erstreckt sich über 240 Kilometer und besitzt Aquädukte, Brücken, 91 Schleusen und sogar einen Tunnel. Die Tour mit dem Hausboot startet ab Homps. Hier, im Herzen des Midi, bieten sich zahlreiche Möglichkeiten die Gegend vom Wasser aus zu erkunden. So erreicht man beispielsweise Trèbes, mit einer sehenswerten Kirche aus dem 14. Jahrhundert, in rund sieben Stunden. Die historische Zitadelle Carcassonne liegt eine etwa zehnstündige Fahrt entfernt.
In Homps selbst lohnt sich ein Spaziergang ins Stadtzentrum, um die blumengesäumten Straßen und die alte romanische Kapelle aus dem 11. Jahrhundert zu erkunden.
Sehenswertes
Narbonne
Geschichtsträchtige Kleinstadt mit schönen Stränden
Die Kleinstadt am Canal de la Robine hat römische Ursprünge. Die Colonia Narbo war die erste römische Kolonie außerhalb Italiens. Aus dieser Zeit stammt das Horreum, ein unterirdisches Labyrinth von Lagerhallen, die vom Hafen aus zu erreichen waren. Dass Narbonne im Mittelalter eine der bedeutendsten Städte in Okzitanien war, kann man an der Kathedrale St-Just erkennen. Der überdimensionierte gotische Bau wurde allerdings niemals fertiggestellt. Nur der Chorraum ist vollendet und wird heute als Kirchenraum benutzt. Der Vorort Narbonne Plage ist für seine schönen Strände bekannt.
La Curiosité de Lauriole
Wo Gegenstände der Gravitation trotzen
Die als „Curiosité de Lauriole“ bekannte Straße in Siran im Département Hérault scheint allen wissenschaftlichen Gesetzen zu trotzen. Scheinbar bewegen sich Gegenstände – auch Autos – entgegen der Neigung der Straße – also bergauf statt bergab. Dieses „Phänomen“ zieht Jahr für Jahr Tausende von Besuchern an. Die Haarnadelkurve gewinnt scheinbar an Höhe, die Straße hat also eine Steigung. Lässt man aber das Auto im Leerlauf auf der Steigung stehen, rollt es nicht zurück, sondern vorwärts, also bergauf. Jedoch basiert alles auf einer optischen Täuschung: Tatsächlich liegt dies einzig und allein an der Beschaffenheit des Geländes und der Haarnadelkurve und nicht – wie dennoch oft vermutet – an falscher Gravitation oder unterschiedlichen Magnetfeldern.
Minerve
Weinort mit ketzerischer Vergangenheit
Am Zusammenfluss von Cesse und Briant liegt auf einem Felsvorsprung das alte Weinbauerndorf und Zentrum des Weinbaugebiets Minervois. Als der Kreuzzug gegen die Albigenser ausgerufen wurde, wurde der Ort eine Zuflucht der Ketzer. 1210 wurde Minerve belagert. Doch selbst unter Beschuss und vom Durst gequält weigerten sich die „Perfekten“, wie sich die Katherarer selbst nannten, ihrem Glauben abzuschwören. Sie wurden zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt, woran noch heute eine Stele auf dem Dorfplatz erinnert. Wer einen Rundgang durch die steilen und engen Gassen machen möchte, lässt am besten sein Auto auf dem Parkplatz an der steinernen Brücke stehen. In der romanischen Kirche Saint-Etienne steht einer der ältesten Marmoraltare Europas aus dem Jahre 456.
Oppidum d’Ensérune
Gallische Siedlung an der Via Domitia
Das Oppidum (aus dem Lat. „befestigte Siedlung“) liegt auf einem Hügel in der Ebene von Béziers unweit des Canal du Midi und ist charakteristisch für den Lebensraum im südlichen Gallien von der Bronzezeit bis zur Eroberung durch die Römer. Ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. war der Ort eine Art Handelszentrum, das von gallischen Aristokraten verwaltet wurde. Diese kontrollierten die Stätte, die damals an der Via Domitia lag, die Rom mit Spanien verband und ließen Straßen und Häuser errichten. Auf einem Rundweg kann man die Überreste der archäologischen Stätte erkunden, wie z. B. in den Felsen gegrabene Wasser- und Getreidespeicher. Ein Museum zeigt Vasen, Waffen, Amphoren, Bronzeschmuck und Münzen, die alle vom einstigen Reichtum der Siedlung zeugen. Auch die Aussicht von oben ist lohnenswert: Man blickt auf die gesamte Ebene von Béziers, einschließlich der trockengelegten Lagune von Montady, die seit dem 13. Jahrhundert teilweise zum Anbau von Wein und Getreide genutzt wurde.
Pic de Nore
Panoramablick zu den höchsten Pyrenäengipfeln
Mit einer Höhe von 1.211 Metern ist der Berg mit einem weithin sichtbaren Antennenmast der höchste Gipfel in der Gebirgsgruppe Montagne Noire. Er gehört zum südlichen Ausläufer des Zentralmassivs und ist damit Teil der europäischen Wasserscheide zwischen dem Atlantik und dem Mittelmeer. Von oben hat man einen tollen Blick über das Gebiet Languedoc-Rousillon, das bis zu den höchsten Pyrenäengipfeln reicht. (hin und zurück: 16,7 Kilometer, 5:15 Stunden, auf und ab: 640 Meter)
Cascastel-des-Corbières
Winzerdorf im Schatten einer Burg
Das Château von Cascastel stammt aus dem 12. Jahrhundert und liegt am Ortsrand über dem – oft ausgetrockneten – Flüsschen Berre. Die Mauern des Turms sind etwa zweieinhalb Meter dick; der ehemalige Eingang führte ins erste Geschoss mit seinem acht Meter hohen gewölbten Repräsentations- und Festsaal. Das Untergeschoss war den Wachen vorbehalten. Im Rahmen einer Umbaumaßnahme wurden einige Fensteröffnungen in das Mauerwerk eingefügt, um mehr Licht in die beiden Geschosse des Turms einzulassen; auf der gut zu verteidigenden Flussseite führt eine ins Mauerwerk eingelassene schmale Steintreppe hinauf auf die ehemals nicht überdachte Wachplattform. Rings um das Schloss liegen die Anbaugebiete für Weine mit den geschützten Herkunftsangaben Corbières, Rivesaltes, Muscat de Rivesaltes und Fitou. Weinproben werden überall angeboten.
Montagne de la Clape
Seefahrerfriedhof, Pinienwälder und Geröllberg
Zwischen Narbonne und St-Pierre-sur-Mer erstreckt sich ein zehn Kilometer langer Höhenzug wie ein größerer Steinhaufen. Clape ist ein okzitanisches Wort für Geröll. Eine kurze Tour führt zu den schönsten Stellen des Hügels: Sie beginnt am viel besuchten Seefahrerfriedhof mit der Kapelle Notre-Dame-des-Auzils und geht durch Pinienwälder und eine Schlucht. (hin und zurück: 3,4 Kilometer, 1:30 Stunde, auf und ab: 80 Meter)
Arles
Provenzalische Stadt mit römischer Arena
Die Stadt ist eine der ältesten im Rhone-Delta. Ihre römischen und mittelalterlichen Bauten im Zentrum sind heute Weltkulturerbe der UNESCO. Vincent van Gogh malte hier viele seiner bekanntesten Bilder. Bedeutendstes Bauwerk ist die Arena von 90 n. Chr. auf einem Hügel. Sie bestand aus drei Stockwerken und bot über 25.000 Zuschauern Platz. Die letzten Spiele fanden 549 statt. Danach wurde das Amphitheater zu einer festungsartigen Siedlung umgebaut, die im Laufe der Jahrhunderte zum Armenviertel der Stadt wurde. Ab dem frühen 19. Jahrhundert wurden die mittelalterlichen Anbauten wieder abgerissen. Von oben eröffnet sich ein fantastischer Blick auf die Altstadt und die Umgebung von Arles.
Aufenthalt
Zwischen Arles und Nimes, an der Grenze von Provence und Camargue, liegt das große Landhaus inmitten eines vier Hektar großen Gartens mit Obstbäumen, Olivenbäumen, Lavendel und zahlreichen anderen Pflanzen. Die etwa 18 Zimmer und Apartments sind in einem leicht verspielten, eleganten Stil individuell eingerichtet; die Zimmer sind im Obergeschoss untergebracht, die Apartments befinden sich im Erdgeschoss und haben eine Küche sowie eine Terrasse. Morgens wird im Salon ein reichhaltiges Frühstücksbuffet angeboten, bei schönem Wetter auch draußen. Für Abkühlung sorgt der Swimmingpool; ein Spaziergang durch den Garten ist ein Fest für die Sinne – weitab vom Lärm einer Stadt kann man hier den Vögeln, Zikaden und Fröschen lauschen und den Duft von Lavendel und Rosmarin genießen.
Sehenswertes
Provence
Liaison von Kunst und Natur
Das Zentrum der ehemals römischen „Provincia Gallia Narboniensis“ bildet die Bas Provence rund um Avignon. Sie gehört zu den ältesten Kulturlandschaften Europas und hat mehr als einmal Weltgeschichte geschrieben. Während des Schisma der mittelalterlichen Kirche residierte in Avignon neben dem Papst in Rom ein weiterer, der die Stadt und das Umland geprägt hat. Uralte Städte schmiegen sich in die Bergwildnis, verlassene Dörfer werden von der Natur zurückerobert. Neben Städten wie Arles, Nimes oder Aix findet der Besucher nahezu unberührte Landschaften: den Mont Ventoux oder die schier endlosen Eichenwälder des Luberon. Wenn man das angenehm mediterrane Klima berücksichtigt, versteht man, dass dieser Landstrich sowohl Urlauber als auch Maler und Künstler anzieht.
Avignon
Stadt der Päpste
Heute hat die Stadt östlich der Rhone weniger als 100.000 Einwohner. Im Mittelalter war Avignon jedoch eine Stadt von Weltgeltung. Sieben Päpste haben während des Schismas von 1309 bis 1376 von hier aus das Abendland regiert. Damals war die Stadt ein glänzendes Kunstzentrum. Die „Stadt der Päpste“ konnte ihre Stadtmauern rund um die Altstadt, den Papstpalast, die Bischofsanlage und die Brücke von Avignon unbeschädigt in die Gegenwart hinüberretten. Die Altstadt von Avignon ist Welterbe der UNESCO und war 2000 europäische Kulturhauptstadt. Bekannt ist Avignon auch für die als Pont d'Avignon bekannte Brücke Pont Saint-Bénézet, die Kinder im bekannten Lied „Sur le pont d'Avignon“ besingen. die Brücke im 12. Jh. von einem jungen Hirten namens Bénezet aus dem Vivarais auf göttliche Anordnung erbaut wurde. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und im Jahr 1185 fertiggestellt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die ca. 900 m lange Brücke mit 22 Bögen mehrmals vom Hochwasser der Rhone zerstört und bis ins 17. Jahrhundert hinein immer wieder aufgebaut. Heute sind noch vier Bögen und die Kapelle St. Nicolas übrig.
Nîmes
Arena, Tempel und Museen
Seit sich die Stadt 121 v. Chr. den Römern ergab, wuchs ihre Bedeutung als Handelsstadt zwischen Italien und Spanien. Die in das Hügelland der Cevennen eingebettete Stadt ist besonders reich an antiken Bauwerken. Am bedeutendsten ist zweifellos die Arena. Von den rund 70 römischen Arenen, die heute bekannt sind, ist die von Nimes zwar nicht die größte, aber die am besten erhaltene, obwohl sie später zu anderen Zwecken benutzt wurde. Die Westgoten bauten sie als Festung um, im Mittelalter diente sie als Ritterburg und später als Wohnviertel für 2.000 Menschen. Im 19. Jahrhundert wurde es schließlich restauriert und ist heute Schauplatz für Konzerte. Auch andere Bauten sind sehenswert, z. B. das „Maison Carrée“, wie die Franzosen den römischen Tempel des Augustus nennen. Er steht in unmittelbarer Nähe zum Carré d’Art, einem modernen Glasgebäude, in dem zeitgenössische Kunst überwiegend aus Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien und Deutschland ausgestellt wird. Im Musée des Beaux Arts Nîmes hingegen werden unter anderem Werke der alten Meister wie Rubens und Andrea della Robbia gezeigt. Die Esplanade Charles de Gaulle ist ein fast ein Hektar großer Stadtgarten, deren Herzstück die Fontaine Pradier ist, ein Brunnen aus weißem Marmor im Jahr 1845 vom französischen Bildhauer James Pradier erschaffen wurde.
Uzès
Provencalisches Mittelalter zwischen Hinterhöfen und Herzogspalast
Der Ort in der kargen Landschaft von Garrigue atmet noch die Luft des provencalischen Mittelalters. Idyllisch ist der Place aux Herbes mit seinem plätschernden Brunnen besonders am Samstag, wenn dort der Wochenmarkt stattfindet. Ringsumher führen Gassen und schattenspendende Arkaden durch das Häuser- und Hinterhofgewirr zu einem Herzogspalast oder zur Kathedrale.
Camargue
Stiere und Wildpferde im Mündungsdelta der Rhone
Zwischen den beiden Mündungsarmen der Rhone bildet die Camargue das größte Flussdelta Europas. Das Schwemmland eignet sich vor allem für Gemüse-, Obst- und Reisanbau. Im Süden der Camargue liegt ein 13.000 Hektar großes Naturschutzgebiet am Etang de Vaccarès, einem der typischen flachen Seen mit zahllosen Wasservögeln. Im Reservat leben noch die bekannten Wildpferde und große Herden von Camargue-Stieren. An der Küste im Süden liegt Saintes-Maries-de-la-Mer mit einer Wehrkirche aus dem 9. Jahrhundert.
Pont du Gard
Römisches Aquädukt über den Gardon
Rund 25 Kilometer nordöstlich von Nimes befindet sich mit dem Pont du Gard ein antikes Wunderwerk des Römischen Reichs. Erbaut wurde das Aquädukt unter dem römischen Feldherrn Agrippa, der den Auftrag hatte, eine Wasserleitung zu bauen, die von einer Quelle bis zur heutigen Stadt Nimes reichen sollte – eine Strecke von 50 Kilometern bei einem Gefälle von nur 17 Metern. Dabei galt es auch, den Fluss Gardon zu überwinden. Die besten römischen Ingenieure der damaligen Zeit waren mit dem Entwurf und dem Bau beschäftigt. Mehr als 500 Jahre lang flossen täglich 20.000 Kubikmeter Wasser über das Aquädukt, das 275 Meter lang ist und sich aus 52 Halbbögen auf drei Etagen zusammensetzt. Der Pont du Gard ist das höchste Aquädukt weltweit und wurde 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Saint-Gilles
Benediktinerkloster am Jakobsweg
Die Abteikirche Saint-Gilles, St. Äegidius, wurde in den Jahren 1125 bis 1150 erbaut und gehörte zu einer Klosteranlage der Benediktiner. Wegen des Grabes des Heiligen Ägidius ist sie bis in die Gegenwart eine bedeutende Etappe auf der Via Tolosana, einem der französischen Abschnitte des Jakobsweges nach Santiago de Compostela. Seit 1998 gehört die Kirche zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Digue à la Mer
Zwischen Dünen und Brackwasserseen
Der Deich Digue à la mer ermöglicht den Zugang zu Fuß oder mit dem Rad zur Fauna und Flora im Herzen des Rhône-Deltas in der Camargue. Das Bauwerk wurde im letzten Jahrhundert errichtet, um das Rhône-Delta von eindringendem Meerwasser zu isolieren. Die Strecke führt vorbei an Leuchttürmen, Dünen und Brackwasserseen, wo zahllose Wasservögel beheimatet sind. (Hin und zurück: 24 Kilometer, 6 Stunden, auf und ab 18 Meter)
Châteauneuf-du-Pape
Kellerbesichtigungen und Proben im weltbekannten Weinort
Während des mittelalterlichen Schismas war der Ort zwischen sanft gewellten Hügeln die Sommerresidenz der Päpste von Avignon. Daran erinnert noch die Schlossruine mit Turm und Mauerresten. Heute ist das 2.000-Einwohner-Städtchen Zentrum einer weltbekannten Weingegend, wo man Kellerbesichtigungen und Weinproben machen kann.
Mâconnais
Weinberge, uralte Dörfer und Klosterruinen
Die liebliche Hügellandschaft im Süden von Burgund ist eines der größten Weinbaugebiete Frankreichs. Etwa 25 Prozent der Gesamtfläche sind mit Reben bestanden – knapp 7.000 Hektar. Im Westen grenzt es an das Massiv Central, im Osten bis an den Fluss Saône. Dazwischen finden sich uralte Winzerdörfer, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Von der geistlichen Bedeutung der Landschaft für das gesamte christliche Abendland zeugen die Ruinen der Klosterstadt Cluny, wo vor dem Bau des Petersdoms die größte Kirche Europas stand.
Aufenthalt
Der Gutshof aus dem 19. Jahrhundert liegt inmitten der Weinterrassen von Viré und Clessé, unweit der Burgundischen Weinstraße. Die historischen Gebäude, aus dem weißen Stein der alten Steinbrüche von Quintaine, Cécile and Thierry erbaut, verteilen sich um einen Innenhof mit angeschlossenem Garten. Mit nur zwei Gästezimmern sowie zwei Apartments bietet sich hier eine ruhige Übernachtungsmöglichkeit in der Hügellandschaft des Mâconnais, die von zahlreichen Wander- und Radwegen durchzogen wird.
Am Morgen wird ein Frühstück mit einigen hausgemachten Leckereien serviert. Bei gutem Wetter kann im Garten gefrühstückt werden. Am Abend locken die zahlreichen Restaurants der Umgebung zu einem Dinner außer Haus.
Sehenswertes
Château de Berzé
Steinerner Schutzengel der Abtei von Cluny
Die Festung überblickt das Val Lamartinien. Im 10. Jahrhundert ging die Burg unter der Familie Berzé, einer Vasallenfamilie des Königs, aus einem römischen Kastell hervor und spielte fortan eine bedeutende Rolle für die Verteidigung der Abtei von Cluny. So wurde die Architektur im 13. Jahrhundert noch einmal strukturell verstärkt. 14 Wehrtürme und terrassierte Ringmauern schützten fortan das Innere der Burg, die in den folgenden Jahrhunderten in mehreren Kriegen umkämpft blieb. Nachdem die Burgherren in einer Schlacht durch die Katholische Liga unter dem Herzog von Nevers nach zweimonatiger Belagerung vertrieben wurden, blieb die Burg fast 200 Jahre verlassen, bevor sie, wie auch die Abtei, zum Staatseigentum erklärt wurde. 1871 wendete sich das Blatt erneut, als die Nachfahren der einstigen Burgherren, die Festung zurückkauften. Es folgte eine lange Zeit der Renovierung und des Ausbaus bis der historische Ort schließlich der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Cluny
Bedeutendstes Kloster des Mittelalters
Die Abtei von Cluny war im Mittelalter das einflussreichste Kloster des Abendlandes. Das lag an den ersten sechs Äbten, die Ratgeber und Freunde von Kaiser, Papst und Fürsten waren. Sie waren intellektuelle Stars ihrer Zeit und machten Cluny zum Ausgangspunkt einer Radikalreform des Mönchswesens. Im Zentrum stand eine strikte Auslegung der benediktinischen Regeln von Armut, Keuschheit und Gehorsam. In der Liturgie dominierte das Memento Mori (Bedenke, dass du sterben musst), im praktischen Leben wurde Wert auf die Armenfürsorge gelegt. Ab dem 13. Jahrhundert geriet die Abtei unter den Einfluss der französischen Könige. Das Recht der freien Abtswahl durch die Mönche ging verloren und führte zum geistlichen Niedergang. Unter Napoleon wurde die gigantische Klosterkirche gesprengt und als Steinbruch für den Bau einer Pferdezucht genutzt. Heute kann man nur noch rund zehn Prozent des ehemaligen Benediktinerklosters erkunden, das zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt.
Communauté de Taizé
Mystische Gottesdienste und weltweiter Jugendtreff
Die Geschichte des internationalen ökumenischen Ordens begann 1940, als Roger Schütz, ein reformierter Theologe aus Genf, ein Haus in Taizé kaufte, um Kriegsflüchtlingen auf dem Weg nach Marseille zu helfen. 1942 floh er vor der Gestapo, kehrte jedoch nach der Befreiung 1944 mit den ersten Brüdern wieder zurück. In den frühen 1960er Jahren wurde die zugleich mystische und moderne Versöhnungskirche von deutschen Jugendlichen der Aktion Sühnezeichen gebaut. Wenig später kamen Studenten aus Paris, Frankfurt und Berlin, um mit den Brüdern über Gerechtigkeit und Spiritualität zu sprechen. Heute treffen sich Woche für Woche mehrere Tausend Jugendliche, um am einfachen Leben der Gemeinschaft teilzunehmen. Die Gottesdienste sind enorm eindrucksvoll: Sie leben von dem dunklen, nur mit Kerzen erleuchteten Raum und den einfachen, mehrstimmigen Gesängen, die moderne Elemente mit Gregorianik verbinden.
Wanderung von Taizé nach Cluny
Zwischen spirituellen Orten
Die Wanderung verbindet zwei besondere Orte in Burgund. Start ist Taizé, wo eine ökumenische Bruderschaft mit ihren mystischen Gottesdiensten Jugendliche aus aller Welt anzieht. Ziel ist Cluny, wo vor knapp 1.000 Jahren eine sehr bedeutende Abtei stand: Bis zum Bau des Petersdoms in Rom im Jahr 1506 war die Abteikirche von Cluny die größte Kirche der westlichen Christenheit. Der Wanderweg führt nicht über die Straße am Fluss, sondern über die bewaldeten Höhen. Unterwegs kommt man an einer verlassenen Ruine und am Château de Lourdon vorbei. Von Cluny fährt der Bus Linie 7 zurück nach Taizé. (hin: 16 Kilometer, 4:15 Stunden, auf: 342 Meter, ab: 369 Meter)
Tournus
Romanische Winzerdörfer, Schlösser, Burgruinen
Zwischen den idyllischen Weinbauregionen vom Südburgund liegt Tournus am rechten Ufer der Saône. Seine Abteikirche St-Philibert gehört zu den bedeutendsten romanischen Bauwerken Frankreichs. Sie beherbergt die Reliquien des Heiligen Philibert, die in der Zeit der Normannenüberfälle hier in Sicherheit gebracht wurden. Im Südwesten erstreckt sich das Mâconnais, ein liebliches Hügelland, in dem sich uralte Winzerdörfer, Schlösser, Burgruinen und romanische Kirchen verstecken. Die Mystik und Stille der Umgebung scheint besonders Orden anzuziehen.
Château de Cormatin
Barockschloss am Ufer der Grosne
Das Schloss aus dem 17. Jahrhundert, das auf einem mittelalterlichen Vorgängerbau errichtet wurde, liegt rund 20 Kilometer westlich von Cormatin, am Ufer der Grosne. Der große Garten mit Heckenlabyrinth sowie einige Räume können eigenständig erkundet werden. Weitere Zimmer, wie das Haupttreppenhaus, die Bibliothek aus dem Jahr 1900 und die Küche, sind im Rahmen eines geführten Rundgangs zu besichtigen. Die Touren finden auf Französisch statt, es gibt aber begleitend ein englischsprachiges Handout.
Auf den Kalksteinfelsen von Solutré
Naturdenkmal des Mâconnais
Wie ein monumentales Denkmal erhebt sich die Roche de Solutré aus der grünen Weinlandschaft des Mâconnais. Der schroffe Kalksteinfelsen ist geformt wie ein Keil, der von Norden aus eher flach ansteigt, um dann an den übrigen Seiten steil abzufallen. Funde, die am Fuße des Felsens gemacht wurden, haben eine menschliche Besiedlung über fünf steinzeitliche Perioden nachgewiesen. Wanderwege führen hinauf auf den Gipfel, von wo aus sich eine schöne Aussicht über die sanften Hügel des Umlands bietet.
(Hin und zurück: 3,6 Kilometer, 1:20 Stunde, auf und ab: 120 Meter)
Wanderung auf dem Jakobsweg
Von Chasselas nach Cenves
Der Jakobsweg ist ein Netz von Pilgerwegen, die sich über ganz Europa erstrecken und ihr Ziel in Santiago de Compostela haben. Eine Teiletappe führt von Chasselas nach Cenves – zuerst durch Weinberge mit schöner Aussicht auf das Sâone-Tal. Danach geht es durch Wälder mit steilen Auf- und Abstiegen. (Hin und zurück: 19,6 Kilometer, 6:00 Stunden, auf und ab: 670 Meter)
Elsass
Kulturlandschaft zwischen Vogesen und Rhein
Romantische Weindörfer, Burgruinen auf aussichtsreichen Höhen und historische Wehrkirchen haben die östlichste Region Frankreichs zu einer außergewöhnlichen Kulturlandschaft gemacht. Das Land zwischen den Vogesen und dem Rhein ist seit vielen Jahrtausenden Schauplatz einer wechselvollen Geschichte, die von deutscher wie französischer Kultur gleichermaßen geprägt ist. Schon vor 1000 v. Chr. machten sich keltische Einflüsse breit. Die Römer brachten die Mittelmeerkultur und den Wein, der bis heute prägenden Charakter hat. Im Mittelalter spielten die Städte am Oberrheingraben eine wichtige Rolle. Seine Maler gehören zu den größten ihrer Zeit: Matthias Grünewald schuf den Isenheimer Altar und Martin Schongauer die „Madonna im Rosenhag“. Die elsässische Küche gilt als eine der originellsten in Frankreich: Deftige Gerichte wie Choucroute, Baeckeoffe und Flammkuchen werden durch erstklassige Weißweine ergänzt.
Aufenthalt
Etwas abseits der elsässischen Weinstraße versteckt sich das Winzerdorf Thannenkirch zwischen Wiesen, Weinbergen und den bewaldeten Ausläufern der Vogesen. Am Horizont thront Schloss Haut-Koenigsbourg auf einem 750 Meter hohen Felsen. Mitten im Ort liegt der traditionelle Gasthof, in dem Weinkenner, Gourmets, aber auch Wanderer und Mountainbiker einkehren. Herausragend ist das Restaurant, das lokale Weine und elsässische Küche bietet – im Sommer auch auf der Terrasse. Wer sich nach Sauerkraut und Entenbrust bewegen will, findet eine Sauna, ein Fitnesszentrum und vor allem zahllose Wanderwege.
Sehenswertes
Lothringen
Ehemaliges Herzogtum zwischen Deutschland und Frankreich
Lothringen liegt im Nordosten Frankreichs an den Oberläufen von Maas (frz. Meuse), Mosel (Moselle), Saar (Sarre) und Saône. Es bildet den östlichen Ausläufer des Pariser Beckens. Die Ostgrenze wird von den Vogesen gebildet. Der höchste Punkt ist der Hohneck mit 1.364 Metern Höhe. Ursprünglich war das „Lotharii Regnum“ wesentlich größer. Als das fränkische Reich nach dem Tode Karls des Großen dreigeteilt wurde, erhielt sein Sohn Lothar das mittlere Territorium. Die südlichen und zentralen Gebiete des ehemaligen Herzogtums waren französischsprachig, während im Nordosten Lothringisch – ein moselfränkischer Dialekt – gesprochen wurde. Heute sprechen jedoch nur noch wenige Landbewohner die deutsche Mundart.
Oberrheinebene
Glänzende Städte und naturbelassene Auen
Der Oberrhein reicht vom Rheinknie bei Basel bis zum Rheinknie bei Mainz. Zur Region zählt man das deutsch-französisch-schweizerische Grenzgebiet mit dem Elsass, der Nordwestschweiz, der Südpfalz und einem Teil von Baden. Seit der Steinzeit ist die Ebene zwischen dem Schwarzwald und den Vogesen eines der wichtigsten Durchgangsgebiete Europas. Die Römer waren die ersten, die systematisch Straßen anlegten. Im Mittelalter verlief hier eine Handelsstraße zwischen Oberitalien und Flandern. Vom Reichtum der Region zeugen großartige Städte wie Strasburg, Colmar und Freiburg. Doch bis ins 19. Jahrhundert bedrohten unberechenbare Hochwasser jegliche Zivilisation. Erst mit der Begradigung des Rheins im 19. Jahrhundert wurde das Problem eingedämmt. An einigen Stellen gibt es aber noch Auenwälder und Altarme, die unter Naturschutz gestellt sind.
Colmar
Kunst- und Weinstadt im südlichen Elsass
Eine der schönsten Städte des Elsass liegt an der Weinstraße und bezeichnet sich gern als Hauptstadt der elsässischen Weine. Colmar ist berühmt für sein gut erhaltenes architektonisches Erbe aus sechs Jahrhunderten. Prächtige Fachwerkbauten und Renaissancepaläste prägen die Stadt an der Lauch. Die Museen beherbergen einzigartige Kunstschätze, allen voran den Isenheimer Altar von Matthias Grünewald im Unterlinden-Museum. Die Darstellung der Kreuzigung Jesu gehört zum Eindrücklichsten, was die Malerei der Gotik hervorgebracht hat. In der Altstadt gibt es zahllose „Wistubs“, wo man neben Wein auch elsässische Hausmannskost bekommt.
Haute Koenigsbourg
Festung mit Weitblick über das Oberrheintal
Die 260 Meter lange Festung thront in 757 Metern Höhe auf einem mächtigen Felsen über der Oberrheinischen Tiefebene und bietet einen beeindruckenden Blick über diese. Von der Burg am Ostrand der Vogesen aus, die bis 1918 dem deutschen Kaiser gehörte, konnten fast sämtliche Handelswege des Oberrheingrabens beherrscht und kontrolliert werden. Zusammen mit der gegenüber liegenden Ruine der Oedenbourg (Petit-Kœnigsbourg) bildet sie ein einzigartiges Ensemble, das zu den am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten in Frankreich gehört.
Riquewihr
Das Rothenburg des Elsass
Das romantische Winzerstädtchen liegt zwischen den Weingärten am Fuß der Vogesen. Sein unversehrt erhaltenes Stadtbild aus dem 16. Jahrhundert ist einzigartig. Besonders an den Sommerwochenenden ist das „Rothenburg des Elsass“ im rheinischen Renaissancestil gut besucht. In der Rue du Général de Gaulle und den vielen kleinen Gassen verstecken sich zahllose Restaurants und Weinstuben. Heute ist die ganze Stadt autofrei und zählt zu den Plus beaux villages de France.
Eguisheim
Weinstädtchen im Elsass
Das Winzerdorf südöstlich von Colmar gehört zu den „Plus beaux villages de France“. Die umliegenden Hügel des Regionalen Naturparks Ballons des Vosges schützen den Ort vor rauem Klima, die milden Temperaturen und die vielen Sonnenstunden fördern den Weinanbau. Von den drei Schlössern, die Eguisheim einst umgaben, sind heute nur noch Ruinen übrig. Man nennt sie die Drei Exen. In den krummen Gassen ist das Mittelalter noch sichtbar: Sechs Dinghöfe, zahlreiche Springbrunnen und die Pfarrkirche zeugen von der glanzvollen Vergangenheit des Städtchens. Besonderer Blickfang sind die blumengeschmückten Fachwerkhäuser.
Obernai
Winzerstädtchen mit grausigem Gründungsmythos
Das elsässische Winzerstädtchen mit dem deutschen Namen Oberehnheim liegt am Fuß des Odilienbergs, wo die heilige Odilie im 8. Jahrhundert zur Welt kam. Da das Mädchen blind geboren wurde, wollte ihr heidnischer Vater Athich sie töten lassen. Die Mutter ließ Odilia jedoch in ein Kloster nach Burgund schaffen, wo sie durch ein Wunder das Augenlicht erhielt. Als der Bruder das geheilte Mädchen zurückbrachte, tötete der Vater Athich in seinem Jähzorn den Sohn. Odilia gründete ein Kloster, das für viele Jahrhunderte die Stadt Obernai beherrschte. Diese wurde im 12. Jahrhundert freie Reichsstadt und erhielt eine Stadtmauer, die zum Teil noch erhalten ist. Am Markt im Zentrum steht das ehemalige Kornhaus, das heute ein renommiertes Restaurant beherbergt. Der Sechs-Eimer-Brunnen von 1579 ist typisch für die elsässische Renaissance.
Thannenkirch
Aussichtswanderung zwischen Felsen und Burgen
Die kleine Berggemeinde an der „Route du Bois“ (Holzstrasse) entzückt mit ihrer Schnitzkunst und blumengeschmückten Häusern, Plätzen und Straßen. Rundwanderwege führen zu den unterschiedlichsten Naturschauplätzen rund um das Dorf. Viele Besucher kommen im Frühjahr, wenn Tausende von Kirschbäumen in Blüte stehen. Eine Tageswanderung führt zu der Felsenlandschaft rund um den Reinholdstein und weiter zur Haut-Koenigsbourg. (hin und zurück: 6 Stunden, 20 Kilometer, auf und ab: 800 Meter)
Zwischen Lac Vert und Lac du Forlet
Glitzernde Seen und steile Berge
Die recht anspruchsvolle Wanderung startet am Lac Vert, am Fuße des Massivs Tanet. Der See verdankt seinen Namen einer speziellen Algenart, die das Wasser in den Sommermonaten in strahlendem Grün einfärbt. Von hier aus geht es zumeist über schattige Waldwege zum glitzernden Lac du Forlet. Dort angekommen laden Picknickbänke zu einer kleinen Rast ein. Wer eine längere Pause einplant, kann auch in der urigen Gaststätte am Ufer einkehren. Eine kleine Stärkung kann in jedem Fall nicht schaden, denn auf der Strecke folgt nun ein steiler Anstieg hoch auf den Vogesenkamm. Über diesen geht es dann, mit schönen Ausblicken ins Tal, zurück zum Ausgangspunkt.
(Hin und zurück: 10 Kilometer, 4:00 Stunden, auf und ab: 350 Meter)
Von Thannenkirch
Nach Hause
Leistungsübersicht
Unsere Reiseempfehlung beinhaltet folgende Leistungen.
1.–3. Tag |
Picardie
Zu Gast in einem alten Stadthaus in Corbie
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
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3.–5. Tag |
Amboise
Zu Gast in einem Schloss bei Amboise
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
5.–7. Tag |
Dordogne
Zu Gast in einer alten Wassermühle
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
7.–9. Tag |
Carcassonne
In einem Gästehaus gegenüber der Burg
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
9.–12. Tag |
Homps
Hausboot Tour
(3 Nächte)
3 Nächte | Ohne Verpflegung | 1x Haftungsbeschränkung | 1x Parkplatz
|
12.–15. Tag |
Provence
Zu Gast auf einem Landsitz bei Beaucaire
(3 Nächte)
3 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
15.–17. Tag |
Mâconnais
Zu Gast auf einem Gutshof bei Clessé
(2 Nächte)
2 Nächte | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
17.–18. Tag |
Elsass
In einem Gasthof in Thannenkirch
(1 Nacht)
1 Nacht | 1x Doppelzimmer | Bed & Breakfast
|
Info zum Preis
Dieser Preis wurde beispielhaft für eine Reise im September berechnet. Je nach Reisezeit sowie in Abhängigkeit zum Buchungszeitpunkt verändert sich der Preis. Wir achten bei Auswahl der Zimmer auf eine komfortable Zimmergröße sowie angenehme Lage und guten Ausblick.

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